DE19535912C2 - Haus mit Giebelwänden und einem Satteldach - Google Patents

Haus mit Giebelwänden und einem Satteldach

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    • E04BUILDING
    • E04BGENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
    • E04B7/00Roofs; Roof construction with regard to insulation
    • E04B7/20Roofs consisting of self-supporting slabs, e.g. able to be loaded

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Description

Die Erfindung betrifft ein Haus mit Giebelwänden und einem Satteldach. Dabei ist das Dach aus Beton-Massiv-Dachplatten hergestellt, vor allem aus Leichtbeton.
Massiv-Dachplatten aus Beton haben gegenüber anderen Bauarten, vor allem gegenüber Holz, zahlreiche Vorteile. Hierbei sind zu nennen: hohe Brandsicherheit, viel höherer Schallschutz, im Sommer ein angenehmes Wohnklima im Winter einen höheren Wärmeschutz sowie Sturmsicherheit.
Bei der Verwendung von Beton-Massiv-Dachplatten für Steildachkonstruktionen treten aufgrund des höheren Gewichtes solcher Platten verhältnismäßig hohe Kräfte auf. Das Gewicht der Platten erzeugt bei Sattel­ dächern üblicherweise Kräfte, die eine Horizontalkomponente haben. Diese Horizontalkräfte müssen abgefangen werden. Bisher wurden die auftretende Horizontalkräfte in die Decke abgeleitet. Zu diesem Zwecke mußte an der Decke ein entsprechendes Auflager angeschalt und betoniert werden. Dies ist besonders bei Häusern in Kniestockausführung arbeitsaufwendig.
Aus dem Prospekt der Firma Hebel, Emmering: "Hebel Massivdach für den Wohnungsbau", Druckvermerk: "KM 1/82 11 Li. 10.01.84", Seiten 1 bis 5, sind Satteldächer bekannt geworden, die Dachplatten umfassen. Dabei ist ausdrücklich davon die Rede, daß auf den beiden Seiten des Daches Abtriebskräfte entstehen, welche Horizontalkomponenten aufweisen, die Ihrerseits aufgenommen werden müssen.
Das Buch "Dachatlas: Geneigte Dächer", Herausgeber: Informationsdienst für neuzeitliches Bauen e. V. u. a., Köln: R. Müller, 1991, zeigt und beschreibt auf den Seiten 59 und 60 massive Dachtragkonstruktionen. Auch dort ist die Frage der Horizontalkräfte zur Folge der Gewichte von Dachplatten angesprochen. Dabei wird auf Ringgurte verwiesen, welche diese Kräfte aufnehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dachkonstruktion zu schaffen, bei welcher Beton-Massiv-Dachplatten mit allen ihren Vorteilen verwendet werden können, wobei jedoch das Problem des Abfangens der Horizontallasten minimiert oder gar beseitigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Damit läßt sich jegliche Horizontallastkomponente auf die Giebelwände ableiten. Die Gewichtslast, die die Dachplatten haben, wird über den Firstträger in die Giebelwände eingeleitet, so daß das Problem der Horizontallastabfangung völlig gelöst wird. Die Lösung ist geeignet für jede Art von Dächern mit gegeneinander geneigten Dachflächen, die ein Satteldach oder ein Steildach bilden.
Ist eine Mittelwand vorhanden, so wird diese am besten ebenfalls zum Tragen des Firstträgers herangezogen.
In der Praxis geht man wie folgt vor: Es werden zunächst die Umfassungswände des Hauses hochgezogen, vor allem die beiden Giebelwände, ggf. eine Mittelwand zwischen den beiden Giebeln. Sodann wird der Firstträger auf die Giebelwände aufgelegt. Seine Länge ist derart bemessen, daß er die beiden äußersten Giebelwände überdeckt und dabei vielleicht noch über diese hinausragt. Sodann werden an den montierten Firstträger, und zwar an die Enden von dessen freien Schenkeln, die gewählten Dachplatten, z. B. aus Leichtbeton, angehängt. Die Verbindung zwischen dem betreffenden Schenkel des Firstträgers und der sich daran anschließenden Dachplatte wird am besten mittels Spannankern vorgenommen. Diese sind mit Links- und Rechtsgewinde ausgestattet. Hierdurch ist es möglich, die Dachplatten in ihrer Höhenposition zu justieren. Damit entfällt ein zeitaufwendiges Abstützen und Ausrichten.
Bei der Montage der Dachplatten arbeitet man im Wechsel, d. h. es wird zunächst eine Dachplatte an den einen Schenkel des Firstträgers angehängt, sodann eine Dachplatte an den anderen Schenkel des Firstträgers. Damit wird vermieden, daß auf einer Seite des Firstträgers im Verlauf des Montagevorganges vorübergehend übermäßig hohe Lasten auftreten.
Um die Dachplatten mit den Ringgurten in den Giebeln und in den Kniestöcken zu verankern, sind in den aufliegenden Dachmassivplatten Vergußaussparungen vorgesehen.
Durch das Vergießen der Spannankertaschen, der Stoßfugen und der Vergußaussparungen über den Ringgurten entsteht dann eine geschlossene Massivdachkonstruktion, über die dann alle auftretenden Horizontal- und Vertikalbelastungen vorrangig in die Giebelwände abgeleitet werden.
Die Massivdachplatten bestehen vorwiegend aus Leichtbeton. Als Leichtzuschlagsstoffe sind Blähton oder Blähschiefer vorgesehen.
Die Unterseite der Platten ist schalungsglatt und kann direkt tapeziert oder gestrichen werden.
Trotz des Leichtzuschlages ist für die erforderliche Wärmedämmung noch eine zusätzliche Isolierung über den Platten vorgesehen.
Um diese Isolierung zu halten, können gleich bei der Herstellung Ripphölzer an die Massivdachplatten, mittels einbetonierten Ankern, befestigt werden.
Auf diesen Ripphölzern werden dann die Konter- bzw. Dachlattung sowie die Dachdeckung herkömmlich aufgebracht.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Haus, und zwar senkrecht zur Firstlinie. Das Haus weist vertikale Außenmauern 1, 2 auf, ferner Giebelwände, von denen nur eine Giebelwand 3 in dieser Darstellung zu sehen ist.
Das Dach umfaßt einen Firstträger 4. Dieser ist in Fig. 2 der Deutlichkeit halber nochmals vergrößert dargestellt. Wie man sieht, hat er ein Winkelprofil, das etwa ein "L" bildet. Der Winkel des Firstträgers 4 ist der Dachneigung angepaßt.
Man erkennt weiterhin auf beiden Seiten des Daches eine Anzahl von Vollmassiv-Dachplatten 4.1, 4.2, 4.3, 4.4. Diese Vollmassiv-Dachplatten bestehen aus Leichtbeton. Wie man sieht, sind an die beiden Schenkel des Firstträgers 4 zunächst Dachplatten 4.1 und 4.3 angeschlossen. Dabei könnte die Dachplatte 4.1 in diesem Querschnitt eine viel größere Längsstreckung haben als die Dachplatte 4.3.
Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird die gesamte Last der Dachplatten über den Firstträger 4 in die Giebelwände eingeleitet. Die Decken müssen somit keinerlei Horizontallasten aufnehmen.
Man beachte, daß der Firstträger 4 im Querschnitt gesehen - so wie in Fig. 1 - keineswegs symmetrisch sein muß. Vielmehr können dessen beide Schenkel ungleich lang sein. Dies kann sich beispielsweise dann empfehlen, wenn die Neigung der einen Dachfläche eine andere als die Neigung der anderen Dachfläche ist.
Wie man aus Fig. 1 weiterhin erkennt, tragen die Dachplatten eine Anzahl von Ripphölzern sowie eine Konterlattung. Dies ist aber nicht Gegenstand der Erfindung.
Fig. 3 zeigt in einer Darstellung, die wiederum gegenüber Fig. 1 vergrößert ist, einen Firstträger 4 mit daran angehängten Dachplatten 4.1, 4.2 aus Leichtbeton. Zum Verbinden von Firstträger 4 und Dachplatte 4.1 bzw. 4.2 ist jeweils ein Spannanker 5.1, 5.2 vorgesehen. Mittels der genannten Spannanker 5.1, 5.2 läßt sich die Höhenposition der Dachplatten 4.1 bzw. 4.2 justieren.

Claims (7)

1. Satteldach aus Fertigteilen;
  • 1. 1.1 mit zwei Giebelwänden (3), deren jede - im Aufriß gesehen - in ihrem oberen Scheitelpunkt zwei einen Winkel miteinander bildende Schrägen aufweist;
  • 2. 1.2 das Satteldach umfaßt einen im Querschnitt winkelförmigen Firstträger (4);
  • 3. 1.3 der Firstträger (4) erstreckt sich von Giebelwand zu Giebelwand und umgreift sattelartig den Scheitelpunkt der Giebelwände, so daß er einen Teil der Schrägen der Giebelwände überdeckt;
  • 4. 1.4 an den Schenkeln des Firstträgers (4) sind Dachplatten (4.1 bis 4.4) angehängt.
2. Satteldach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Giebelwänden (3) ein Zwischen-Auflager für den Firstträger (4) vorgesehen ist.
3. Satteldach nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischen-Auflager eine giebelwandförmige Mittelwand ist.
4. Satteldach nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungselemente zwischen dem Firstträger (4) und einer daran hängenden Dachplatte Spannanker dienen.
5. Satteldach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachplatten untereinander durch Spannanker miteinander verbunden sind.
6. Satteldach nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannanker mit Links- und Rechtsgewinde versehen sind.
7. Verfahren zum Montieren eines Satteldaches aus Fertigteilen mit den folgenden Verfahrensschritten:
  • 1. 7.1 Es wird auf die Giebelwände ein Firstträger (4) aufgelegt, der im Querschnitt winkelförmig ausgebildet ist, der sich zumindest von Giebelwand zu Giebelwand erstreckt und der den Scheitelpunkt der Giebelwände sattelartig umgreift, so daß er einen Teil der Schrägen der Giebel­ wände überdeckt;
  • 2. 7.2 an die Schenkel des Firstträgers (4) werden Dachplatten (4.1 bis 4.4) angehängt.
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