DE19533822A1 - Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer Druckmaschine - Google Patents
Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer DruckmaschineInfo
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- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41F—PRINTING MACHINES OR PRESSES
- B41F33/00—Indicating, counting, warning, control or safety devices
- B41F33/0036—Devices for scanning or checking the printed matter for quality control
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der
Farbgebung bei. Drucken mit einer Druckmaschine. Ziel der
Regelung der Farbgebung ist es, die Betriebsvorgänge einer
Druckmaschine so zu beeinflussen, daß Drucke entstehen, die
den Wünschen der Kunden entsprechen. Dazu ist es notwendig,
mittels Abfühlelementen Istwert-Signale von physikalischen
Größen abzuleiten, die die Farbgebung auf einem Bedruckstoff
beschreiben. Durch die Farbgebung auf dem Bedruckstoff wird
eine bildliche Vorlage mit Hilfe der Druckmaschine
reproduziert. Wichtige physikalische Größen, die eine Aussage
zum Istzustand der Farbgebung gestatten, sind die
Normfarbwerte X, Y, Z eines farbmetrischen Normalbeobachters.
Als Abfühlelemente für Normfarbwerte sind spektrale Meßgeräte
gebräuchlich, deren Arbeitsweise in der deutschen Norm
DIN 5033 näher beschrieben sind.
Die Qualität der Farbgebung kann verbessert werden, wenn eine
hohe Anzahl von Meßorten auf den Bedruckstoff gewählt wird,
die repräsentant für die Farbgebung sind. Insbesondere bei
hoher Druckgeschwindigkeit fällt eine große Menge das
Druckbild wiedergebende Informationen an. Die Menge
erzeugbarer Informationen, die Geschwindigkeit der
Weiterleitung und Verarbeitung sind durch die Technik der
Abfühlelemente und der mit ihnen verbundenen
Schaltungsanordnungen begrenzt. Nicht nur deshalb ist es
notwendig, die Zahl der Meßorte einzuschränken.
In WO 95/00336 A2 ist bereits ein Verfahren beschrieben
worden, daß es ermöglicht, aus den Bildsignalen selbsttätig
geeignete Meßorte zu finden. Es sind sowohl Bildsignale
verwendbar, die in der Druckvorstufe beim Generieren von
Druckbildern gewonnen werden, als auch Bildsignale, die
während des Druckens mittels einer in der Druckmaschine
angeordneten Bildaufnahmeeinrichtung gewonnen werden. Die
Bildsignale werden einem Computersystem zugeführt, das ein
Programm beinhaltet, das die selbsttätige Auswahl der
relevanten Meßorte vornimmt. Mit Hilfe des Programms wird ein
Druckbild nach markanten Kenngrößen analysiert.
Beispielsweise werden Orte im Druckbild ermittelt, in denen
Grautöne vorherrschen oder in denen Farben im wesentlichen
solo stehen. Desweiteren werden geeignete Meßorte an Stellen
Im Druckbild gefunden, die scharfe Übergänge im Kontrast und
in den Farbwerten aufweisen.
Diese Art der Meßortbestimmung berücksichtigt aber nicht die
charakteristischen dynamischen Reglereigenschaften der
Druckmaschine, wie z. B. die Reglerkennlinie oder den
Frequenzgang der dem Regler nachgeordneten Stellelemente oder
das dynamische Verhalten des Reglers oder der Stellelemente
bei auftretenden Störungen. D. h., ein ausschließlich nach
dem Druckbild ausgewählter Meßort muß nicht zwangsweise
optimal zur Regelung einer bestimmten Farbe oder zur Regelung
der Feuchtmittelgabe sein.
In DE 40 05 558 A1 ist ein Verfahren zur Prozeßdiagnose einer
Rotationsdruckmaschine beschrieben, bei dem aus den Meßwerten
für die Remission aus Vollton- und Rasterfeldern und aus den
Änderungsgeschwindigkeiten der Meßwerte die Ursache für die
Überschreitung vorgegebener Grenzwerte bestimmt werden. Bei
bestimmten Diagnoseergebnissen wird die Regelung außer
Betrieb gesetzt. Das Verfahren ist nur anwendbar, wenn der
Druck einen stabilen Zustand erreicht hat. Die Meßorte sind
fest vorgegeben und auf wenige Vollton- und Rasterfelder
beschränkt. Die Maschinendiagnose beruht lediglich auf der
Überwachung der Remission der Vollton- und Rasterfelder. Die
Überwachung der Regelung aller weiteren die Farbgebung
beeinflussenden physikalischen Größen ist hier nicht
vorgesehen.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, selbsttätig die für eine
Regelung der Farbgebung geeignetsten Meßorte zu finden. Bei
der Meßortsuche sollen die charakteristischen dynamischen
Reglereigenschaften der Druckmaschine berücksichtigt werden.
Desweiteren soll die Erfindung eine schnelle Regelung und
eine Verbesserung der Druckqualität ermöglichen.
Die Aufgaben werden mit einem Verfahren nach den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Simulation von Regelvorgängen
während der Anlaufphase der Druckmaschine. Nach dem alle
wesentlichen Stellelemente an der Druckmaschine
voreingestellt sind und die ersten Drucke erzeugt sind,
werden durch eine pixelweise, vollflächige Abtastung die
Istwert-Signale für alle zu regelnden physikalischen Größen
ermittelt und in eine Steuereinrichtung abgespeichert. Die
Abfühlelemente sind auf die jeweilige physikalische Größe
abgestimmt. Die Beträge und die Richtung der definierten
Stellsignale sind vorbekannt und sind ebenfalls in der
Steuereinrichtung abgespeichert.
Um die Menge der in der Steuereinrichtung zu verarbeitenden
Daten zu beschränken, ist es möglich, die Meßorte auf dem
Druckerzeugnis von vornherein auszuschließen, die aus
verfahrenstechnischen Gründen und aufgrund des Layouts nicht
bedruckt werden sollen. Zum Beispiel können durch
Bildverarbeitung Flächen mit unrelevanten Bildstellen auf dem
Druckerzeugnis identifiziert werden, die bei der
Weiterverarbeitung abgeschnitten werden oder die bei
Bogendruckmaschinen den sogenannten Greiferrand bilden, an
dem die Bogen mittels Greifern durch die Maschine gefördert
werden.
Nachdem die Stellglieder für die physikalischen Größen mit
den entsprechenden definierten Stellsignalen beaufschlagt
wurden, werden an mindestens einem nachfolgenden Druck die
Istwert-Signale an denselben Meßorten erneut bestimmt. Durch
Vergleich der Istwert-Signale aus Drucken vor und nach der
Beaufschlagung mit den definierten Stellsignalen werden die
Meßorte ermittelt, die am empfindlichsten auf die definierten
Stellsignale reagierten. Die Koordinaten dieser Meßorte
werden in der Steuereinrichtung gespeichert. Die
Istwert-Ermittlung und die Regelung der physikalischen Größen
werden bei den weiteren Drucken nur noch an diesen
selektierten Meßorten vorgenommen.
In einer Variante der Erfindung können die definierten
Stellsignale von einer Bedienperson generiert und von Hand
auf die Stellsignale aufgegeben werden.
Wenn die Istwerte als farbmetrische Istwerte erzeugt werden,
dann entsprechen die gemessenen Färbungsänderungen den
Änderungen, die ein Betrachter des Druckbildes empfinden
würde. Die Regelung der Farbe an den selbsttätig ermittelten
Meßorten kann erst dann in Funktion gesetzt sein, wenn die
Differenz zwischen Istwerten und vorgegebenen Sollwerten
einen Grenzwert überschreitet, der die Erkennbarkeitsschwelle
von Färbungsänderungen für das menschliche Auge
überschreitet.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer Regelanordnung beim Drucken mit
einer Offsetdruckmaschine und
Fig. 2 ein Flußschema für die Meßortfindung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, befinden sich in jedem
Druckwerk 1, 2, 3 einer Offsetbogendruckmaschine 4,
Stellelemente 5, 6, 7 für verschiedene physikalische Größen,
welche die Farbgebung auf einem Bogen 8 direkt beeinflussen.
Die in Zonen wirkenden Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 für die
Schichtdicke der Druckfarbe, die Stellelemente 6.1, 6.2, 6.3
für die Menge des Feuchtmittels und die
Stellelemente 7.1, 7.2, 7.3 für das Register sind über
Leitungen 9, 10, 11 mit einer Steuereinheit 12 verbunden. Die
Steuereinheit 12 steht mit einer Recheneinheit 13 in
Verbindung, die eine Speichereinheit 14 mit einem
Sollbildspeicher und einem Istbildspeicher enthält. Die
Recheneinheit 13 ist weiterhin mit einer
Bildaufnahmeeinheit 15 und mit einer Tastatur 16 und einem
Bildschirm 17 verbunden. Die Bildaufnahmeeinheit 15 ist am
letzten Druckwerk 1 angeordnet und erfaßt die gesamte
bedruckte Oberfläche des Bogens 8.
Wie das Verfahren mit der zu Fig. 1 beschriebenen Anordnung
durchgeführt werden kann, soll nachstehend anhand von Fig. 2
erläutert werden:
In einem ersten Schritt 20 wird mit der bereits
voreingestellten Offsetbogendruckmaschine 4 ein erster Bogen
bedruckt. Das sich ergebende Druckbild wird in einem zweiten
Schritt 21 mittels der Bildaufnahmeeinheit 15 vollflächig
erfaßt. Die das Druckbild wiedergebenden Signale werden der
Recheneinheit 13 zugeführt. Aus diesen Istwert-Signalen
werden Sollfarbwerte für eine Vielzahl von Meßorten
abgeleitet und in einem Sollbildspeicher 14 abgelegt. Die
Meßorte ,für die Gewinnung der Sollwert-Signale können über
die Oberfläche des Bogens 8 gleichmäßig in einem zeilen- und
spaltenförmigen Raster verteilt liegen. In einem weiteren
Schritt 23 wird ein Regelgrößenzähler auf 1 gesetzt, so daß
sich alle nachfolgenden Schritte auf eine erste zu stellende
physikalische Größe beziehen. In diesem Ausführungsbeispiel
werden mit V = 1 die Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 für den
Anteil des Feuchtmittels im Druckfarbe-/Feuchtmittelgemisch
auf den Plattenzylinder eines jeden Druckwerks 1 bis 3
angesprochen.
In einem nächsten Schritt 24 werden die
Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 für das Feuchtmittel um
vorgegebene Größen verstellt. Die Stellgrößen können von der
Recheneinheit 13 generiert werden und über die
Maschinensteuerung 12 den Stellelementen 5.1, 5.2, 5.3
zugeführt werden, oder sie können von Hand eingegeben werden,
wozu ein Bediener der Offsetbogendruckmaschine 4
entsprechende Eingaben über die Tastatur 16 in die
Recheneinheit 13 vornimmt. Die Stellgrößen können an allen
Druckwerken 1 bis 3 gleichzeitig oder mit einem zeitlichen
Abstand aufgegeben werden. Die auf die
Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 aufgegebenen Stellgrößen bewirken
eine Veränderung der Farbgebung auf dem Bogen 8.
Die Veränderung der Farbgebung wird von der
Bildaufnahmeeinheit 15 erfaßt. Aus den das Druckbild
wiedergebenden Signalen werden in einem Schritt 25
Istfarbwerte abgeleitet und in einem Istbildspeicher
abgelegt. Im nächstfolgenden Schritt 26 werden für jeden
Meßort mit Hilfe der Recheneinheit 13 die Differenzen D
zwischen Ist- und Soll-Farbwerten gebildet. Im folgenden
Schritt 27 werden die Differenzen D ermittelt, die einen
Grenzwert DGRENZ überschreiten, wobei im nächsten Schritt 28
die Ortskoordinaten der Meßorte festgehalten werden, bei
denen eine Grenzwertüberschreitung vorliegt. In einem
weiteren, Schritt 29 wird durch den Bediener der
Offsetbogendruckmaschine 4 geprüft, ob die
Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 für die erste zu stellende
physikalische Größe soweit eingestellt sind, daß das
Verfahren fortgeführt werden kann. Der Bediener hat die
Möglichkeit, die Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3 von Hand erneut
zu verstellen, bis die Einstellungen für die Fortführung des
Verfahrens brauchbar sind. Danach wird in einem Schritt 30
ein mit diesen Einstellungen der Stellelemente 5.1, 5.2, 5.3
erzeugtes Druckbild als aktuelles Druckbild im
Sollbildspeicher 14 abgelegt. In einem Schritt 31 wird der
Regelgrößenzähler um 1 erhöht, so daß, wenn die Abfrage in
einem Schritt 32 ergibt, daß noch nicht mit allen Stellgrößen
simuliert wurde, das Verfahren ab Schritt 24 für die
restlichen Stellelemente 6 und 7 wiederholt wird. Wenn die
Simulation der Farbgebung mit allen Stellgrößen durchgeführt
wurde, dann werden in einem Schritt 33 für alle im Schritt 28
festgehaltenen Meßorte, die Meßorte bestimmt, bei denen ein
Gradient (grad) der Färbungsänderung einen vorgegebenen
Grenzwert (gradGRENZ) überschreitet.
Im Anschluß kann in einem Schritt 34 der Fortdruck erfolgen,
wobei die Farbwertgewinnung mit Hilfe der
Bildaufnahmeeinheit 15 nur noch an den im Schritt 33
bestimmten Meßorten zu erfolgen braucht.
Bezugszeichenliste
1, 2, 3 Druckwerk
4 Offsetbogendruckmaschine
5, 6, 7 Stellelemente
5.1, 5.2, 5.3 Stellelemente für das Feuchtmittel
6.1, 6.2, 6.3 Stellelemente für das Register
7.1, 7.2, 7.3 Stellelemente für die Druckfarbe
8 Bogen
9, 10, 11 Leitungen
12 Steuereinheit
13 Recheneinheit
14 Speichereinheit
15 Bildaufnahmeeinheit
16 Tastatur
17 Bildschirm
20 bis 34 Verfahrensschritte
4 Offsetbogendruckmaschine
5, 6, 7 Stellelemente
5.1, 5.2, 5.3 Stellelemente für das Feuchtmittel
6.1, 6.2, 6.3 Stellelemente für das Register
7.1, 7.2, 7.3 Stellelemente für die Druckfarbe
8 Bogen
9, 10, 11 Leitungen
12 Steuereinheit
13 Recheneinheit
14 Speichereinheit
15 Bildaufnahmeeinheit
16 Tastatur
17 Bildschirm
20 bis 34 Verfahrensschritte
Claims (2)
1. Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit
einer Druckmaschine,
- - bei dem mit mindestens einem Abfühlelement, das an einem bestimmten Meßort auf die Oberfläche eines Aufzeichnungsträgers gerichtet ist, Istwert-Signale von mindestens einer die Farbgebung repräsentierenden physikalischen Größe abgeleitet werden,
- - bei dem die Istwert-Signale mit Sollwert-Signalen für die physikalische Größe an denselben Meßorten verglichen werden,
- - bei dem nach einer vorgegebenen Gesetzmäßigkeit aus dem erhaltenen Vergleichswert-Signalen Stellsignale für Stellglieder für die physikalische Größe abgeleitet werden und einem Stellglied zugeführt werden,
- - und bei dem durch das Stellglied der Istwert in einem gewünschten Wertebereich gebracht wird und dort selbsttätig gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß während der Anlaufphase der Druckmaschine (4) die Stellglieder (5, 6, 7) mit definierten Stellsignalen beaufschlagt werden,
- - daß Istwert-Signale aus einer Vielzahl von Meßorten von der gesamten bedruckten Fläche des Aufzeichnungsträgers (8) gewonnen werden,
- - daß für jede zu stellende physikalische Größe und für jeden Meßort die Änderungen der Istwert-Signale in Bezug auf die definierten Stellsignale bestimmt werden,
- - daß Meßorte ausgewählt werden, bei denen die Änderungen am stärksten auftreten,
- - und ,daß in der Fortdruckphase der Druckmaschine (4) die physikalischen Größen ausschließlich an den ausgewählten Meßorten geregelt werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19533822A DE19533822A1 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer Druckmaschine |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19533822A DE19533822A1 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer Druckmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19533822A1 true DE19533822A1 (de) | 1997-03-20 |
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ID=7771989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19533822A Withdrawn DE19533822A1 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Verfahren zum Regeln der Farbgebung beim Drucken mit einer Druckmaschine |
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