DE19533392C1 - Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von Reifen - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von ReifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und
Graten von Reifen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Bei der Reifenherstellung wird vielfach angestrebt, die beim Her
stellungsprozeß übrig gebliebenen Noppen und Grate zu entfernen. Im
einfachsten Fall werden diese Teile abgeschnitten, was jedoch arbeits
aufwendig ist. Üblicherweise werden daher die Noppen und Grate
durch ein kryogenes Kältemittel versprödet und durch ein Brechwerk
zeug abgebrochen. Hierzu sind verschiedene Möglichkeiten entwickelt
worden, Beispiele zeigen die DE 40 01 213 A1 und die US-PS 3 284 958.
Im laufenden Fertigungsprozeß fallen ständig Reifen unterschied
licher Größen an. Es bereitet Schwierigkeiten, die Brechwerkzeuge
den unterschiedlichen Reifengrößen anzupassen. Die bekannten Vor
richtungen arbeiten deshalb entweder unbefriedigend oder sie erfor
dern einen erheblichen konstruktiven Aufwand.
Ferner ist in der DE 38 21 187 A1 ein Verfahren und eine Anordnung zum Entgraten von
Gummi- oder Kunststoff-Formteilen beschrieben, bei der nach dem Abkühlen der
Elastomere bis zu deren zumindest oberflächlichen Versprödung die Entgratung allein
durch die Umwälzung der Formteile in Verbindung mit scharfen, auf die Formteile
gerichtete Gasstrahlen erreicht werden soll.
Schließlich ist in "Gummi, Asbest und Kunststoffe", 12/1976, Jahrgang 29, offenbart, daß
eine Entgratung von Formteilen aus Gummi oder Kunststoffen unter Verwendung von
flüssigem Stickstoff gegenüber Kälteverfahren mit Trockeneis (festes Kohlendioxid) oder
Kohlensäure (flüssiges Kohlendioxid) vorteilhaft sein kann. Als geeignete Vorrichtungen
sind hierin Trommelanlagen, Vibrationsanlagen und Strahlanlagen genannt. Vorrichtungen
zur Entgratung von Reifen sind darin nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Entfernen von Noppen und Graten von Reifen zu schaffen, in welcher
reifen unterschiedlicher Größen problemlos bearbeitet werden können
und bei der keine komplizierte Anpassung der Brechwerkzeuge an das
Reifenprofil erforderlich ist.
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten
Stand der Technik ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Brechwerkzeuge Ku
geln oder kugelähnliche Teile, die in einem Behälter angeordnet sind.
Gleichzeitig wird in dem Behälter bei der bevorzugten Ausführungsform
ein Bad aus flüssigem Stickstoff aufrecht erhalten. In diese Kugeln wird
der rotierende Reifen hineingedrückt. Hierbei brechen die versprödeten
Noppen und Grate ab. Bevorzugt werden Kugeln oder kugelähnliche
Teile aus Stahl. Diese ermöglichen es, am Behälter Elektromagnete
anzubringen, durch welche die Kugeln gezielt angehäuft werden kön
nen und insbesondere auch an die Reifenflanken gebracht werden
können, um auch dort die Entgratung zu bewirken. Unter dem Begriff
kugelähnliche Teile sind alle Körper zu verstehen, welche für die
Zwecke der Erfindung brauchbar sind. Dies können sowohl Vieleckkör
per wie beispielsweise Dodekaeder sein, aber auch Zylinder und Hül
sen. Die Magnete können auch regelbar ausgebildet werden, um ge
zielt ganz bestimmte Kugelanhäufungen für bestimmte Reifentypen zu
erzeugen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich selbstverständ
lich auch zur Entgratung anderer Formkörper verwenden, die ähnlich
wie Reifen gestaltet sind.
Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung in schematischer Form.
Es zeigen:
Fig. 1 Das Grundprinzip mit dem angedeuteten Bewegungsablauf
der Transporteinrichtung,
Fig. 2 die Anordnung von Elektromagneten,
Fig. 3 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 3.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Behälter 1
mit einer Leitung 2 zur Zufuhr von flüssigem Stickstoff und einem
Sieb 3. Das Sieb 3 ist so angeordnet, daß es sich annähernd dem
Reifenumfang anschmiegt. Auf dem Sieb 3 befinden sich die in Fig. 1
nicht dargestellten Kugeln. Durch das Sieb 3 fallen die abgetrennten
Noppen und Grate 4. Diese werden von Zeit zu Zeit mittels des Krat
zers 5 aus der Vorrichtung entfernt. Dargestellt ist in Fig. 1 ferner der
Bewegungsablauf eines Reifens 6, welcher durch eine Transport
einrichtung ergriffen und in die Kugelschüttung auf dem Sieb 3 ge
drückt wird. Die Transporteinrichtung prägt hierbei dem Reifen eine
Rotationsbewegung auf.
Fig. 2 zeigt in ganz schematischer Form einen Querschnitt durch den
Behälter 1 mit einem Reifen 6 und Kugeln 7. An den Seiten des Behäl
ters 1 sind Elektromagnete 8 angeordnet, welche den Kugeln, sofern
sie aus Stahl bestehen, eine bestimmte Form der Anhäufung aufprägen
können. Hierdurch können auch die Reifenflanken gut entgratet wer
den. Die Elektromagnete 8 werden vorzugsweise regelbar ausge
bildet, so daß sich Haufen von Kugeln 7 unterschiedlicher Größe an
sammeln können, um so eine leichte Anpassung an verschiedene
Reifendimensionen zu ermöglichen.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
vereinfachter Form. Für gleiche Teile wurden Bezugszeichen von den
Fig. 1 und 2 beibehalten. Bei dieser Vorrichtung sind keine Elek
tromagnete vorgesehen, dagegen ist ein Industrieroboter 9 angedeutet,
der als Transporteinrichtung für den Reifen 6 dient. Die Bewegungs
richtungen sind durch nicht bezeichnete Pfeile dargestellt. In dem Be
hälter 1 befindet sich ein Bad 10 aus flüssigem Stickstoff, in welches
der rotierende Reifen eingetaucht wird, wobei die Noppen und Grate
verspröden und durch die Relativbewegung zu den Kugeln 7 abge
brochen werden. Der Behälter 1 besitzt eine Isolierung 11, um die
Verluste an flüssigem Stickstoff durch Verdampfung infolge Wärmeein
falls gering zu halten.
Alternativ zu den Magneten dann die
Seitenentgratung auch als mechanische Führung vorgesehen werden,
beispielsweise durch bewegliche Leitbleche, die aktiv durch Positio
nierachsen oder passiv durch Federn geführt werden. Das Sieb kann
vorteilhaft elastisch oder federnd gelagert und aufgehängt werden.
Hierdurch erfolgt ein Ausgleich von Toleranzen und Reibungskräften.
Bei der Führung durch Leitbleche muß darauf geachtet werden, daß
keine kalten Kugeln oder flüssiger Stickstoff in das Innere des Reifens
gelangen. Die in Fig. 3 angegebenen Drehrichtung des Reifens kann
auch umgekehrt werden oder abwechselnd in beiden Richtungen erfol
gen. Als kugelähnliche Teile können auch Füllkörper verwendet wer
den, die in Füllkörperkolonnen in der Rektifikation eingesetzt werden.
Vorzugsweise sind die Kugeln oder kugelähnlichen Teile größer als die
Profilvertiefungen im Reifen, um ein Steckenbleiben der Kugeln zu
verhindern.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von Reifen,
mit einer die Versprödung der Noppen und Grate durch ein
kryogenes Kühlmittel bewirkenden Kühleinrichtung, einer
mechanischen Brecheinrichtung zum Abbrechen der
versprödeten Noppen und Grate und einer Transporteinrichtung
zum Ergreifen, Aufprägen einer Rotationsbewegung und
Andrücken der einzelnen Reifen an das Brechwerkzeug,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brechwerkzeug ein mit Kugeln (7), kugelähnlichen Teilen,
Zylindern oder Hülsen gefüllter Behälter (1) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugeln oder kugelförmigen Teile auf einem Sieb (3)
angeordnet sind, dessen Maschengröße ein Durchfallen der
abgebrochenen Noppen und Grate ermöglicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmittel ein tiefsiedendes verflüssigtes Gas,
vorzugsweise Stickstoff ist, welches als ein die Kugeln oder
kugelähnlichen Teile umspülendes Bad (10) im Behälter
angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter eine Isolierung (11) besitzt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugeln (7) oder kugelähnlichen Teile aus Stahl
bestehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Behälter auf die Kugeln oder kugelähnlichen Teile
wirkende Elektromagnete (8) angebracht sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnete im Bereich der Reifenflanken angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung ein Industrieroboter (9) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995133392 DE19533392C1 (de) | 1995-09-09 | 1995-09-09 | Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von Reifen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995133392 DE19533392C1 (de) | 1995-09-09 | 1995-09-09 | Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von Reifen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19533392C1 true DE19533392C1 (de) | 1997-02-27 |
Family
ID=7771717
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995133392 Expired - Fee Related DE19533392C1 (de) | 1995-09-09 | 1995-09-09 | Vorrichtung zum Entfernen von Noppen und Graten von Reifen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19533392C1 (de) |
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EP2143528A1 (de) | 2008-07-09 | 2010-01-13 | Messer Group GmbH | Vorrichtung und Verfahren zum Entgraten von Formteilen |
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1995
- 1995-09-09 DE DE1995133392 patent/DE19533392C1/de not_active Expired - Fee Related
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