DE19529871C2 - Schüttgut-Beladesystem mit integrierter Filtereinheit und Dichtsystem - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Beladesystem nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Solche Beladesysteme dienen dazu, Schüttgut möglichst staubfrei umzuschlagen.

Es ist bekannt, die Filter als Aufsatzfilter auszuführen. Die Aufsatzfilter werden über eine Rohrleitung mit einem am oberen Teil eines Beladesystems befindlichen Ab­ luftstutzen verbunden, so daß die staubhaltige Luft (18) zum Filter wandern kann. Um die Filterleistung über eine längere Zeit zu gewährleisten, werden die Filtereinheiten in der Regel periodisch abgereinigt (z. B. durch Rütteln oder pneumatische Abreini­ gung).

Dabei ist die Anordnung des Aufsatzfilters über dem oberen Teil des Beladesystems von Vorteil, da der bei der Abreinigung vom Filter abfallende Staub wieder in den zu beladenden Behälter zurückfällt.

Häufig kann aber aus Platzgründen der Aufsatzfilter nicht über dem oberen Teil des Beladesystems positioniert werden, so daß der Staub aus der Abreinigung in einem Staubsammelbehälter, der sich unter dem Filter befindet, gesammelt und umständlich wieder in den Umschlagprozeß eingebracht werden muß.

Weiterhin gibt es Filter, die zwischen dem oberen Teil des Beladesystems und dem Verladebalg angebracht sind (vgl. DE-OS 23 13 779). Diese benötigen zwar keinen Platz über der Beladegamitur, vergrößern aber die Länge des Beladesystems im ein­ gefahrenen Zustand erheblich, so daß häufig Probleme mit der freien Durchfahrtshö­ he (Platz zwischen Boden und Unterkante Beladesystem im eingefahrenen Zustand) entstehen, die einen Einsatz dieser Beladesysteme vielfach unmöglich machen, da die freie Durchfahrtshöhe für die Durchfahrt von z. B. Silofahrzeuge gegeben sein muß.

Bekannte Beladesysteme haben am unteren Teil als Dichtsystem einen gummierten Konus, der auf der Behälteröffnung (8) aufgesetzt wird. Dieser Konus sitzt nur mit Eigengewicht auf und kann während der Beladung durch die Luftverdrängung abge­ hoben werden, so daß erhebliche Mengen an Staub (häufig giftig) entweichen kön­ nen. Um dies zu verhindern wird bei bekannten Beladesystem z. B. mit großen Ab­ saugventilatoren bzw. Absaugungen gearbeitet, um einen Unterdruck im Behälter zu erzeugen.

Dadurch müssen große Luftmengen gefiltert werden, was zur Folge hat, daß sehr große Filterflächen und damit kostenintensive Filter benötigt werden. Außerdem ist trotz Absaugung keine hundertprozentig staubfreie Verladung garantiert.

Es ist aber auch bereits bekannt, am unteren Teil des Beladesystems ein Dichtsystem mit aufblasbarer Abdichtmanschette vorzusehen (vgl. DE 42 40 014 C2). Aus der PCT-WO 92/05098 ist ein gattungsgemäßes Beladesystem bekannt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beladesystem mit geringer Bauhöhe in eingefahre­ nem Zustand bei hoher Filterleistung und Staubdichtigkeit zu offenbaren. Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Beladesystem mit den kennzeich­ nenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Unteranspruch 2 beinhaltet eine vorteilhafte Ausgestaltung.

Vorteile dieser Anordnung sind, daß für den Filter kein zusätzlicher Platzbedarf not­ wendig wird, da der Filter in seiner vertikalen Ausdehnung nur ungefähr den Platz­ bedarf hat, die der Verladebalg im eingefahrenen Zustand notwendiger Weise benö­ tigt.

Des weiteren besitzt das erfindungsgemäße Beladesystem einen Verladestutzen mit einer aufblasbaren Abdichtmanschette, die während der Verladung den Behälter und das Beladesystem staubdicht verbindet.

Das erfindungsgemäße Beladesystem wird anhand eines Ausführungsbeispiels be­ schrieben. Es zeigt

Fig. 1 das erfindungsgemäße Beladesystem mit Filter und Dichtsystem;

Fig. 2 das Dichtsystem mit aufblasbarer Abdichtmanschette.

Bei dem erfindungsgemäßen Beladesystem mit integrierter Filtereinheit sitzt die Fil­ tereinheit (1) am oberen Teil (2) des Beladesystems.

Die Filtereinheit (1) befindet sich dabei zwischen einem Produktführungsrohr (3), durch das das zu verladende Produkt hindurch läuft, und dem, in der Regel telesko­ pierbaren Verladebalg (4).

Die Filtereinheit (1) ist starr, d. h. nicht zusammenfaltbar und kann entweder aus ein oder mehreren Filterpatronen, Filterröhrchen, Filterschläuchen etc. hoher Filterlei­ stung bestehen.

Die Filtereinheit (1) kann mit einer, vorzugsweise an dem Verladesystem ange­ brachten Abreinigungseinheit durch Rütteln oder pneumatisch im Gegenstromprinzip (19) mit Preßluft abgereinigt werden.

Am Reinluftausgang (5) kann zusätzlich eine Aspiration bzw. ein Absaugventilator angeschlossen werden.

Das Dichtsystem am Verladestutzen (6) weist eine aufblasbare Abdichtmanschette (7) auf.

Die Abdichtmanschette (7) besteht aus einem elastischen Schlauch.

Im entspannten Zustand ist der äußere Durchmesser der Abdichtmanschette kleiner als der Durchmesser der Behälteröffnung (8). Vor der Verladung wird der Verlade­ stutzen (6) von Hand oder mittels einer geeigneten, bekannten technischen Vorrich­ tung herabgelassen und in die Behälteröffnung (8) eingeführt, bis der Verladestutzen (6) mit dem Flanschring (9) auf der Behälteröffnung aufliegt. Danach wird ein Ab­ sperrorgan (10) geöffnet, wodurch über eine Zuleitung (11) das in die Abdichtman­ schette (7) strömt.

Dadurch bläst sich die Abdichtmanschette auf, wodurch der Ringspalt zwischen dem zylindrischen Teil des Verladestutzen (6) und der Behälteröffnung (8) staubdicht verschlossen wird. Dadurch wird der Behälter und das Beladesystem auch fest mit­ einander verbunden. Der Verladestutzen kann nicht durch verdrängte Luft vom Be­ hälter abheben. Bei der Verladung kann jetzt kein Staub mehr an der Schnittstelle Beladesystem/Behälter entweichen. Die verdrängte staubhaltige Luft (18) entweicht in den Balgraum (12) und von dort durch die integrierte Filtereinheit (1) gereinigt in die Atmosphäre (20). Dies kann in der Regel ohne Zuhilfenahme einer Absaugung erfolgen.

Ist die Verladung beendet, kann der Verladestutzen (6) durch Entspannen der Ab­ dichtmanschette (7) wieder aus Tanköffnung (8) entnommen werden.

Vorteile beim Einsatz eines Dichtsystems mit Abdichtmanschette sind zum einem, daß auf eine aufwendige Absaugung verzichtet werden kann und die Luftmenge ge­ filtert werden muß, die tatsächlich bei der Verladung aus dem zu befüllenden Behäl­ ter verdrängt wird, wodurch die benötigte Filterfläche wesentlich kleiner ist als bei Beladesystemen ohne kraft- oder formschlüssiges Dichtsystem. Zum anderem ist eine staubdichte Verbindung gewährleistet.

Claims (2)

1. Beladesystem für das staubfreie Verladen von Schüttgut in einem geschlossenen Behäl­ ter durch eine Behälteröffnung mit einem äußeren Verladebalg mit an dessen unteren Ende angeordneten Verladestutzen mit Dichtsystem, einem innerhalb des Verladebalges angeordneten Schüttgutführungsrohr sowie im konzentrischen Ringraum zwischen Verladebalg und Schüttgutführungsrohr angeordneter Filtereinheit, insbesondere mit einer Absaugvorrichtung im oberen Teil des Beladesystems, dadurch gekennzeichnet, daß der Verladebalg (4) über seine gesamte Höhe gleichen Durchmesser hat, daß die Filtereinheit (1) starr ist und daß das Dichtsystem des Verladestutzens (6) eine auf­ blasbare Abdichtmanschette (7) aufweist.

2. Beladesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Verladebalgs (4) bei eingefahrenem Beladesystem der Höhe der Filtereinheit (1) entspricht.