DE19527367C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Diagnostizieren einer Leckage in einem System zur Wiedergewinnung von Kraftstoff - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Diagnostizieren einer Leckage in einem System zur Wiedergewinnung von KraftstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Entgasungssystem für verdampften Kraft
stoff zur Verhinderung, daß in einem Tank eines Benzinmotors erzeugter
Kraftstoffdampf in die Atmosphäre entweicht, und bezieht sich insbesondere
auf ein Diagnoseverfahren und eine Vorrichtung für ein Entgasungssystem
für verdampften Kraftstoff, welches zur genauen Erfassung einer Leckage in
dem Entgasungssystem für verdampften Kraftstoff geeignet ist.
Bei einem Benzinmotor ist ein Entgasungssystem für verdampften Kraftstoff
vorgesehen, um zu verhindern, daß in einem Tank eines Benzinmotors
erzeugter Kraftstoffdampf in die Atmosphäre entweicht.
Bei diesem System wird der Kraftstoffdampf zeitweilig durch ein Absorp
tionsmittel in einem Tank absorbiert, während der absorbierte Kraftstoff
dampf in eine Einlaßleitung des Motors zusammen mit Frischluft entleert
wird, welche von einer Luftöffnung des Tanks angesaugt wird, um in
Abhängigkeit von dem Betriebszustand des Motors verbrannt zu werden.
Das Entgasungsystem für verdampften Kraftstoff gerät manchmal während
des Fahrens eines Fahrzeuges auf Grund verschiedener Ursachen außer
Betrieb. Wenn sich ein Loch oder Riß ausbildet oder eine Leitung vom
Kraftstofftank oder im Durchgang des verdampften Kraftstoffes zwischen dem
Kraftstoffhauptbehälter und dem Tank abgetrennt wird, ist es natürlich, daß
der verdampfte Kraftstoff nicht im Tank absorbiert wird, sondern in die
Atmosphäre entweicht.
Da der verdampfte Kraftstoff, welcher im Tank absorbiert worden ist, nicht
in die Einlaßleitung des Motors entleert werden kann, sammelt sich der
Kraftstoffdampf allmählich in dem Tank und entweicht in die Atmosphäre,
wenn die Menge des absorbierten Kraftstoffdampfes die absorbierbare Grenze
übersteigt.
Um eine Luftverschmutzung infolge eines derartigen Ausfalls des Entgasungs
systems für verdampften Kraftstoff zu vermeiden, ist eine Vorrichtung zur
Erfassung einer Warnung an einen Fahrer über eine Leckage verdampften
Kraftstoffes während des Fahrens eines Fahrzeuges vorgeschlagen worden.
DE 42 27 698 C2 betrifft ein Verfahren zur Ermittlung von Undichtheiten
in einer Kraftfahrzeug-Tankentüftungsanlage. Diese Anlage besteht aus einem
Kraftstofftank, einem Absorptionsfilter, einer den Kraftstofftank mit dem
Absorptionsfilter verbindenden Entlüftungsleitung, in der ein Differenzdruck
sensor angeordnet ist, und einer das Absorptionsfilter mit der Atmosphäre
verbindenden Belüftungsleitung. In der Belüftungsleitung ist ein Sperrventil
angeordnet. Eine Entsorgungsleitung, in der ein regelbares Regenerations
ventil vorgesehen ist, und die mit einem Steuergerät zur Steuerung der
Ventile ausgestattet ist, verbindet das Absorptionsfilter mit dem Saugrohr
einer Brennkraftmaschine. Dabei wird zur Überprüfung der Kraftfahrzeug-
Tankentlüftungsanlage das Sperrventil geschlossen und durch Öffnen des
Regenerierventils ein Unterdruck erzeugt. Außerdem wird der Druck in der
Tankentlüftungsanlage überwacht und zur Erkennung von Lecks mit einem
vorgegebenen Schwellwert verglichen. Der Druck pT in der Tankentlüftungs
anlage wird zuerst durch eine Verstellung des Öffnungsgrades α des Regene
rierventils übersteuert auf ein Druckniveau pS + δp abgesenkt und an
schließend für eine vorgegebene Zeitdauer auf das vorgegebene Druckniveau
pS nachgeregelt. Anschließend wird das Regenerierventil geschlossen und
dann eine Undichtheit der Tankentlüftungsanlage erkannt, wenn der Druck
pT innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer tS nach dem Schließen des
Regnerierventils einen vorgegebenen Schwellwert pG übersteigt.
DE 40 03 751 A1 betrifft eine Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug
und ein Verfahren zum Überprüfen deren Funktionstüchtigkeit, wobei die
Tankentlüftungsanlage einen Absorptionsfilter mit einer Belüftungsleitung
aufweist, die durch ein steuerbares Absperrventil absperrbar ist. Die absperr
bare Belüftungsleitung ermöglicht es, gezielt Unter- und Überdrücke in der
Anlage einstellen zu können, um dadurch deren Funktionstüchtigkeit zu
überprüfen. Dadurch lassen sich besonders sichere Aussagen über die Funk
tionstüchtigkeit der Tankentlüftungsanlage machen.
Die DE 42 32 148 A1 betrifft ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung einer Tankan
lage für Kraftfahrzeuge, bei dem nach Abstellen der Brennkraftmaschine der Tank
mit Unterdruck beaufschlagt wird. Hierbei bleibt während der Prüfung das Tan
kentlüftungsventil geschlossen, wobei die eigentliche Prüfung erst nach einigen
Minuten nach dem Abstellen der Brennkraftmaschine vorgenommen wird. Hier
bei wird der Verlauf des Unterdrucks und/oder der erreichte maximal Wert
und/oder der sich anschließende Abfall des Unterdrucks registriert und aus dem
dabei gewonnen Werten die Undichtigkeit der Tankanlage festgestellt.
Eine Vorrichtung zum Diagnostizieren einer Leckage in einem Entgasungssy
stem für verdampften Kraftstoff ist z. B. in der offengelegten japanischen
Patentanmeldung No. 6-10779 (1994) vorgeschlagen worden, gemäß welcher
ein Öffnungs-/Schließ-Ventil vorgesehen ist, um eine Luftöffnung eines Tanks
zu öffnen oder zu schließen.
Bei dieser Vorrichtung wird das Innere des Entgasungssystems für verdampf
ten Kraftstoff einschließlich des Kraftstoffhauptbehälters unter Unterdruck
gesetzt, indem das Öffnungs-/Schließ-Ventil in der Luftöffnung geschlossen
und ein Entleersteuerventil geöffnet wird und anschließend das Entleersteuer
ventil geschlossen wird. Eine Leckage wird aus der Änderung des Druckes
in dem System unter dem geschlossenen Zustand erfaßt.
Eine weitere Vorrichtung ist z. B. in der offengelegten japanischen Paten
tanmeldung No. 5-272417 (1993) vorgeschlagen worden, gemäß welcher das
Innere des Entgasungssystems für verdampften Kraftstoff unter Überdruck
gesetzt wird und eine gewisse Luftmenge in das System eingespritzt wird
und dann das Zeitintervall, in welchem sich der Druck auf einen vorher
festgelegten Druck verringert, unter Verwendung eines Druckschalters erfaßt
wird.
Um jedoch die Leckage des Entgasungssystems für verdampften Kraftstoff zu
diagnostizieren, wird die Druckänderung infolge der durch die Druckdifferenz
gegenüber dem Atmosphärendruck bewirkten Leckage erfaßt, unabhängig
davon, welches Verfahren, das Druckentlasten oder das Unterdrucksetzen des
geschlossenen Systems, angewendet wird.
Wenn die Druckschwankung infolge irgendeines anderen Grundes im Innern
oder außerhalb des Systems auftritt, wird deshalb bei der Leckagediagnose
ein Fehler gemacht.
Wenn Kraftstoffdampf im Innern des Kraftstoffhauptbehälters erzeugt wird,
erhöht sich der Druck im Innern des Entgasungssystems für verdampften
Kraftstoff. Da die Druckänderung im allgemeinen während der Diagnose
auftritt und nicht von der Druckänderung infolge der Leckage unterschieden
werden kann, tritt ein Fehler bei dem Diagnoseergebnis auf.
Insbesondere wird unter einem Umstand, bei welchem Kraftstoffverdampfung
beschleunigt wird, z. B. nach langem Fahren des Fahrzeuges mit einer hohen
Last oder nach langem Abstellen des Fahrzeuges auf einem heißen Platz,
wenn die im Kraftstoffhauptbehälter verbleibende Kraftstoffmenge klein ist,
die Diagnose schwierig, da der Druckanstieg durch Erhöhung der Erzeugung
von verdampftem Kraftstoff infolge des Temperaturanstiegs des Kraftstoffes
extrem groß wird.
Des weiteren ist die Druckänderung in Abhängigkeit von der verbleibenden
Menge an Kraftstoff im Hauptbehälter verschieden, selbst wenn der Leckage
bereich derselbe ist.
Wenn des weiteren Kraftstoff mit einer unterschiedlichen Verdampfbarkeit
dem Fahrzeug eingefüllt wird, tritt ein Fehler bei der Diagnose auf, da die
Entstehungsrate von verdampftem Kraftstoff verschieden ist, selbst wenn die
verbleibende Menge an Kraftstoff dieselbe ist, und folglich tritt eine Diffe
renz im Druckanstieg auf.
Andererseits stellen die äußeren Bedingungen des Entgasungssystems für
verdampften Kraftstoff, d. h. die Änderung im Atmosphärendruck, ein Pro
blem dar. Dies bewirkt eine Differenz in der Druckänderung zwischen einer
geringen Höhe und einer hohen Höhe über 2000 m, selbst wenn der Lecka
gebereich derselbe ist.
Bei der Leckagediagnose unter Verwendung der oben beschriebenen Druck
änderung tritt ein Problem dahingehend auf, daß ein Fehler bei der Diagno
se auftritt oder eine Schwierigkeit bei der Diagnose infolge der Druck
schwankungsfaktoren im Innern und außerhalb des Gasentleersystems für
verdampften Kraftstoff auftritt, welcher verschieden von der Leckage ist.
Bei der Diagnose eines Entgasungssystems für verdampften Kraftstoff reali
siert die vorliegende Erfindung eine genaue Diagnose, indem eine Bezugs
leckageeinrichtung, d. h. eine Meßeinrichtung, mit einer vorbestimmten
Leckagemenge durch beabsichtigtes Bewirken einer bekannten Leckage unter
Verwendung der Meßeinrichtung unter derselben Bedingung des Diagnostizie
rens einer Leckage geschaffen wird und indem die Druckänderung mit der
Druckänderung unter Verwendung der Bezugsleckageeinrichtung verglichen
wird.
Bei dem Verfahren des Diagnostizierens der Leckage durch Druckentlasten
oder Unterdrucksetzen und Abschließen des Inneren des Entgasungssystems
für verdampften Kraftstoff und durch Halten des Systems unter Druckdiffe
renzen gegenüber Atmosphärendruck und anschließend durch Erfassen der
Druckänderung tritt eine Differenz der Druckänderungen im Innern des
Gasentleersystems für verdampften Kraftstoff zwischen den Zuständen auf,
wenn die Meßeinrichtung geöffnet und wenn sie geschlossen wird.
Es ist möglich, die Empfindlichkeit der Differenz der Druckänderungen
bezüglich der Leckage unter der Bedingung während der Diagnose wie z. B.
Kraftstofftemperatur, Atmosphärendruck, Menge des verbleibenden Kraft
stoffes, Kraftstoffeigenschaft usw. zu erhalten.
Ein Ziel der Erfindung ist es, die Genauigkeit der Leckagediagnose des
Entgasungs- bzw. Gasentleersystems für verdampften Kraftstoff zu verbes
sern, indem der Effekt infolge der Verdampfung des Kraftstoffs im Innern
des Hauptbehälters beseitigt wird.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Meßeinrichtung derart zu
schaffen, daß im Fall des beabsichtigten Ablassens des verdampften Kraft
stoffes der entwichene Kraftstoffdampf nicht in die Atmosphäre entlassen
wird, sondern von dem geschlossenen Entgasungs- bzw. Gasentleersystem für
verdampften Kraftstoff in den Einlaßabschnitt eines Motors, z. B. den Ab
schnitt zwischen einem Luftfilter und einer Drosselklappe, entleert wird,
wobei der Einlaßabschnitt einen Druck nahe dem Atmosphärendruck auf
weist.
Diese Aufgabe wird mit dem auf das Verfahren gerichteten Patentanspruch
1 und mit dem auf die Vorrichtung gerichteten Patentanspruch 3 gelöst. Die
jeweils hierauf zurückbezogenen Unteransprüche gestalten einerseits das
Verfahren und andererseits die Vorrichtung in vorteilhafter Weise weiter aus.
Im Fall des Ausführens der Diagnose durch Unterdrucksetzen wird der
Kraftstoffdampf, welcher durch die Meßeinrichtung entweicht, in die Zylinder
von der stromabwärtigen Seite der Drosselklappe zusammen mit Einlaßluft
eingesaugt. Deshalb wird der verdampfte Kraftstoff zur Verbrennung zu
geführt und wird folglich nicht in die Atmosphäre entlassen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert
erläutert.
Fig. 1 ist eine Ansicht, welche die Struktur eines ersten Ausführungs
beispiels gemäß der Erfindung zeigt.
Fig. 2 ist eine Ansicht, welche ein Ausführungsbeispiel zeigt, in welchem
ein Meßventil und ein Absperrventil in einer Einheit integriert
sind.
Fig. 3 ist ein Zeitdiagramm, welches die Funktionsabläufe verschiedener
Steuerventile zeigt, die zur Diagnose bei dem ersten Ausführungs
beispiel verwendet werden.
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm des Diagnoseablaufs bei dem ersten Aus
führungsbeispiel.
Fig. 5 ist eine Ansicht, welche die Struktur eines zweiten Ausführungs
beispiels gemäß der Erfindung zeigt.
Fig. 6 ist ein Zeitdiagramm, welches die Funktionsabläufe verschiedener
Steuerventile zeigt, die zur Diagnose bei dem zweiten Ausführungs
beispiel verwendet werden.
Fig. 7 ist ein Flußdiagramm des Diagnoseprozesses bei dem zweiten
Ausführungsbeispiel.
Fig. 8 ist ein Flußdiagramm des Diagnoseprozesses bei einem dritten
Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 ist eine Ansicht, welche die Struktur eines ersten Ausführungsbei
spiels gemäß der Erfindung zeigt. Die Figur zeigt einen Kraftstoffhaupt
behälter 1, einen Tank 2, ein erstes Steuerventil 3, d. h. ein Entleer- bzw.
Spülventil, eine Einlaßleitung 8 sowie in einem Gasentleer- bzw. Entgasungs
system für verdampften Kraftstoff, welches diese Komponenten mit einem
Leitungssystem verbindet, eine Diagnosevorrichtung, welche ein zweites
Steuerventil 4, d. h. ein Absperrventil, ein drittes Steuerventil 5, d. h. ein
Meßventil, einen Druckdifferenzsensor 6 sowie einen Drucksensor und eine
Steuerungsvorrichtung 7.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem das zweite Steuerventil 4,
d. h. ein Absperrventil, und das dritte Steuerventil 5, d. h. das Meßventil, in
einer Einheit integriert sind. Das dritte Steuerventil 5, d. h. das Meßventil,
weist eine Meßöffnung auf, an der der Meßwert im voraus gemessen wird.
Die Betriebszeitabläufe der verschiedenen Steuerventile, welche für die
Diagnose verwendet werden, sowie die Druckvariation im Innern des Sy
stems werden nun nachfolgend unter Bezug auf Fig. 3 beschrieben.
Im normalen Zustand ist das erste Steuerventil 3, d. h. das Entleerventil,
geschlossen, während das zweite Steuerventil 4, d. h. das Absperrventil, und
das dritte Steuerventil 5, d. h. das Meßventil, offengehalten werden, um zu
verhindern, daß der im Kraftstofftank erzeugte Kraftstoffdampf in die Atmo
sphäre entweicht, und damit er im Tank 2 absorbiert wird.
Wenn das erste Steuerventil 3, d. h. das Entleerventil, gemäß dem Betriebs
zustand des Motors geöffnet wird, wird der einmal im Tank 2 absorbierte
Kraftstoffdampf aus dem Tank 2 entfernt und an die Einlaßleitung zusammen
mit der Luft übertragen, welche durch das zweite Steuerventil 4 strömt,
welches zur Atmosphäre geöffnet ist, um der Verbrennung im Motor zu
geführt zu werden, da der Druck im Innern der Einlaßleitung Unterdruck
ist.
Wenn eine Leckagediagnose ausgeführt wird, sind anfänglich das zweite
Steuerventil 4, d. h. das Absperrventil, und das dritte Steuerventil 5, d. h.
das Meßventil, geschlossen, während das erste Steuerventil 3, d. h. das
Entleerventil, geöffnet ist.
Das Innere des Gasentleer- bzw. Entgasungssystems für verdampften Kraft
stoff wird rasch druckentlastet, da der Druck im Innern der Einlaßleitung
ein Unterdruck ist.
Der Druck im Innern des Systems wird mittels des Druckdifferenzsensors 6
des Drucksensors gemessen, und das erste Steuerventil ist in Abhängigkeit
von der Druckdifferenz (pa - pt0) bezüglich des Atmosphärendruckes pa ge
schlossen.
Im Ergebnis wird der Systemdruck konstant gehalten, wenn keine Leckage
auftritt, da das System geschlossen ist.
Wenn es irgendeine Leckage irgendwo in dem System gibt, erreicht der
Druck allmählich den Atmosphärendruck mit einer Geschwindigkeit, die von
der Menge der Leckage abhängt.
Nach einer vorher festgelegten Zeitperiode (t1-t0) wird die Druckdifferenz
(pa - pt1) gemessen, und dann wird das dritte Steuerventil 5, d. h. das Meß
ventil, geöffnet.
Nach einer vorher festgelegten Zeitperiode (t2-t1) wird die Druckdifferenz
(pa - pt2) gemessen. Der obenbeschriebene Prozeß wird durch die Steuerungs
vorrichtung 7 ausgeführt, und die Leckage des Gasentleer- bzw. Entgasungs
systems für verdampften Kraftstoff wird auf der Basis der Druckdifferenzen
(pa - pt1) und (pa - pt2) abgeschätzt.
Fig. 4 ist ein Flußdiagramm, das den Diagnoseprozeß zeigt, welcher mit der
Steuerungsvorrichtung 7 ausgeführt wird. Das zweite und das dritte Steuer
ventil 4 und 5 werden geschlossen gehalten, während das erste Steuerventil
3 geöffnet ist. Das Innere des Gasentleer- bzw. Entgasungssystems für
verdampften Kraftstoff wird rasch druckentlastet, da das verdampfte Gas in
die Einlaßleitung bei einem Unterdruck gesaugt wird.
Wenn der Druck eine vorher festgelegte Druckdifferenz (pa - pt0) erreicht, ist
das erste Steuerventil geschlossen. Der Druck erhöht sich allmählich infolge
der Leckage, und nachdem das System eine vorher festgelegte Zeitperiode
so belassen wird, werden die Druckdifferenz (pa - pt1) und die Druckände
rungsrate dpt1/dt gemessen. Dann wird das dritte Steuerventil (Meßventil)
geöffnet.
Der Druckanstieg infolge der Leckage wird beschleunigt, und nachdem das
System während einer vorher festgelegten Zeitperiode belassen wurde,
werden die Druckdifferenz (pa - pt2) und die Druckänderungsrate dpt2/dt
gemessen. Wiederum ist das dritte Steuerventil 5 geschlossen.
Da der Systemdruck Atmosphärendruck erreicht hat, ist der Druckanstieg
infolge der Leckage fast eliminiert, und der Druckanstieg infolge der Ver
dampfung des Kraftstoffes wird dominant.
Nachdem das System während einer vorher festgelegten Zeitperiode belassen
wurde, wird die Druckänderungsrate dpt3/dt gemessen. Unter Verwendung
der oben gemessenen Ergebnisse wird eine Leckage A1 gemäß den nachfol
genden Berechnungen ermittelt.
Der Druck ρ im Innern des geschlossenen Gasentleer- bzw. Entgasungs
systems für verdampften Kraftstoff kann grundlegend durch Gleichung (1)
ausgedrückt werden.
dp/dt = (RT/V) [A√{2ρ(pa - p)} + (ps - pg)]. . . (1)
In der Gleichung bedeuten: A die Leckagefläche bzw. den Leckagebereich,
R die Gaskonstante, T die Temperatur des Gases, V das Volumen des
Gasentleer- bzw. Entgasungssystems für verdampften Kraftstoff, ρ die Dichte
des Gases, pa Atmosphärendruck, ps gesättigter Dampfdruck, pg Partialdruck
des Gases, k Verdampfungsrate.
Unter diesen Werten ist das Volumen des Entgasungs- bzw. Gasentleersy
stems für verdampften Kraftstoff V ein Parameter, der mit der Menge an
im Hauptbehälter verbleibenden Kraftstoff variiert, während die Dichte des
Gases ρ und der Anteil des Kraftstoffdampfdruckes k(ps - pg) Parameter sind,
die mit der Temperatur des Kraftstoffes variieren.
Unter Verwendung von Gleichung (1) kann die Leckagefläche A1 durch
Einfügen der oben gemessenen Werte der Druckdifferenzen (pa - pt1), (pa - pt2)
und (pa - pt3) sowie der Druckänderungsraten dpt1/dt, dpt2/dt und dpt3/dt in
Gleichung (2) erhalten werden. Darin bedeutet Ag die Leckagefläche des
Meßventils.
A1 = Ag/[(dpt2/dt - dpt3/dt)/(dpt1/dt - dpt3/dt)
.√(pa - pt1)/(pa - pt2)} - 1]. . . (2)
Wenn die Leckagefläche A1 einen vorher festgelegten Wert übersteigt, wird
eingeschätzt, daß die Leckagefläche abnormal ist, und ein Alarm wird
ausgegeben. Nach Beendigung der Diagnose sind das zweite und das dritte
Steuerventil 4 und 5 geöffnet, um den Druck im Innern des Entgasungs-
bzw. Gasentleersystems für verdampften Kraftstoff auf nahezu den Atmosphä
rendruck zurückzuführen.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es aus einem Vergleich der Gleichung (2)
mit Gleichung (1) klar, daß das Volumen des Entgasungs- bzw. Gasentleer
systems für verdampften Kraftstoff V, die Dichte des Gases ρ und der
Anteil des Kraftstoffdampfdruckes k(ps - pg) in Gleichung (1) in Gleichung (2)
eliminiert sind, und demgemäß das Ergebnis der Diagnose nicht durch die
Menge an im Hauptbehälter verbleibenden Kraftstoffes oder der Kraftstoff
temperatur beeinflußt wird.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein Diagnoseverfahren des
Unterdrucksetzens des Inneren des Gasentleersystems für verdampften Kraft
stoff angewendet. Fig. 5 ist eine Ansicht, welche die Struktur des zweiten
Ausführungsbeispiels gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.
Dabei handelt es sich um ein Verfahren welches die Diagnose unter einem
Überdruckzustand durch Unterdrucksetzen des Innern des Gasentleersystems
für verdampften Kraftstoff ausführt. Als eine Vorrichtung 10 zum Unter
drucksetzen kann eine Luft-Spezialzweckpumpe oder eine Sekundärluftpumpe
verwendet werden, welche im Abgasbereich des Motors zur Unterstützung
der Oxidation von Kohlenwasserstoffen unter Verwendung eines Katalysators
eingesetzt wird.
Bei diesem Verfahren des Unterdrucksetzens ist eine Seite des dritten
Steuerventils (Meßventil) 5 mit dem Tank 2 verbunden, während die andere
Seite mit der stromaufwärtigen Seite der Drosselklappe 9 des Motors ver
bunden ist, d. h. das Gas, das von dem dritten Steuerventil 5 entweicht,
wird nicht in die Atmosphäre abgegeben, sondern im Motor verbrannt.
Fig. 6 ist ein Zeitdiagramm, welches die Funktionsabläufe verschiedener
Steuerventile 3, 4 und 5 zeigt, die zur Diagnose bei dem zweiten Aus
führungsbeispiel verwendet werden. Die Diagnose wird ausgeführt, indem das
dritte Steuerventil 5 stets geschlossen wird.
Bevor die Diagnose ausgeführt wird, wird das zweite Steuerventil 4 offenge
halten, damit es in einem geöffneten Zustand bezüglich der Atmosphäre ist,
während das dritte Steuerventil 5 geschlossen gehalten wird.
Anfänglich ist das zweite Steuerventil 4 geschlossen, während die Vorrich
tung 10 zum Unterdrucksetzen so betätigt wird, daß das System bis zu einer
vorher festgelegten Druckdifferenz (pt0 - pa) bezüglich des Atmosphärendruckes
unter Druck gesetzt wird.
Die Funktion der Vorrichtung 10 zum Unterdrucksetzen wird gestoppt und
das System wird während einer vorher festgelegten Zeitperiode (t1
-t0) belassen. Das dritte Steuerventil 5 wird während einer vorher festge
legten Zeitperiode (t2-t1) geöffnet, um den Druck durch Entweichen des
Gases über die Meßbohrung zu verringern.
Als nächstes wird das dritte Steuerventil 5 geschlossen, während das zweite
Steuerventil 4 während (t3-t2) geöffnet ist und danach geschlossen wird, um
das System in den Zustand vor der Diagnose zurückzuführen.
Fig. 7 ist ein Flußdiagramm des Diagnoseprozesses, welcher in der Steue
rungsvorrichtung 7 gemäß zweitem Ausführungsbeispiel ausgeführt wird. Das
erste, das zweite und das dritte Steuerventil 3, 4 und 5 werden geschlossen
gehalten, während die Vorrichtung zum Unterdrucksetzen eingeschaltet und
weiter angetrieben wird, um den Druck anzuheben, bis der Druck eine
vorher festgelegte Druckdifferenz (pt0 - pa) erreicht.
Wenn die Druckdifferenz (pt0 - pa) wird, wird das System dabei gehalten, da
die Druckdifferenz (pt1 - pa) und die Druckänderungsrate dpt1/dt gemessen
werden sollen. Dann wird das dritte Steuerventil 5 geöffnet, und die Druck
differenz (pt2 - pa) und die Druckänderungsrate dpt2/dt werden gemessen.
Danach wird das dritte Steuerventil 5 geschlossen, und die Druckänderungs
rate dpt1/dt wird nach einer vorher festgelegten Zeitperiode gemessen. Unter
Verwendung der oben aufgeführten gemessenen Daten wird die Leckagefläche
A1 gemäß Gleichung (2) erhalten.
Wenn die Fläche A1 den vorher festgelegten Wert übersteigt, wird beurteilt,
daß die Leckage groß ist, und ein Alarm wird ausgegeben. Die Diagnose
wird durch Öffnen des zweiten Steuerventils 4 beendet.
Fig. 8 ist ein Flußdiagramm für den Diagnoseprozeß zur Beschleunigung der
Diagnose. Sobald das System auf eine vorher festgelegte Druckdifferenz (pt0 -
pa) unter Druck gesetzt wurde, wird das dritte Steuerventil 5 geöffnet.
Nach einer vorher festgelegten Zeitperiode werden die Druckdifferenz (pt1 - pa)
und die Druckänderungsrate dpt1/dt gemessen. Die Leckageflächen (A1 + Ag)
werden gemäß Gleichung (1) erhalten.
In Gleichung (1) werden die vorbestimmten Werte für die Gaskonstante R,
die Temperatur des Gases T, das Volumen des Entgasungs- bzw. Gasentleer
systems für verdampften Kraftstoff V und die Dichte des Gases ρ sowie der
Kraftstoffverdampfungsterm k(ps - pg) vernachlässigt.
Wenn die Leckageflächen (A1 + Ag) kleiner sind als ein vorher festgelegter
Wert, wird beurteilt, daß keine Leckage auftritt. Wenn die Leckagefläche
den vorher festgelegten Wert übersteigt, wird das dritte Steuerventil 5 ge
schlossen, und nach einer vorher festgelegten Zeitperiode werden die Druck
differenz (pt2 - pa) und die Druckänderungsrate dpt2/dt gemessen.
Unter Verwendung der oben gemessenen Daten wird die Leckagefläche A1
gemäß Gleichung (2) durch Setzen der Druckänderungsrate dpt3/dt = 0 erhal
ten. Wenn die Fläche A1 einen vorher festgelegten Wert übersteigt, wird
beurteilt, daß die Leckage groß ist und ein Alarm wird ausgegeben. Die
Diagnose wird durch Öffnen des zweiten und des dritten Steuerventils 5
vervollständigt.
Durch Ausführen der Diagnose, während das dritte Steuerventil 5 offenge
halten wird, ist es möglich, in einer sehr kurzen Zeitspanne zu diagnosti
zieren, selbst wenn die Druckänderung infolge der Verdampfung des Kraft
stoffes groß ist.
Das Unterdruckverfahren benötigt keine Vorrichtung zum Unterdrucksetzen.
Andererseits beeinflußt bei dem Überdruckverfahren die Diagnose nicht die
Verbrennung des Motors, da die Diagnose ausgeführt werden kann, während
das erste Steuerventil 3 geschlossen gehalten ist.
Bei beiden Verfahren kann die Leckagefläche A1 genau unter Verwendung
des dritten Steuerventils 5 erfaßt werden.
Obwohl die zuvor erwähnten Ausführungsbeispiele die Einrichtungen anwen
den, um die Druckdifferenzen bezüglich des atmosphärischen Druckes zu
jeder vorher festgelegten Zeitperiode messen, ist es möglich, eine Einrich
tung anzuwenden, um die Druckänderungsraten bei vorher festgelegten
Druckdifferenzen zu messen.
Anstelle des Messens der Druckänderungsrate in kleinen Zeitintervallen kann
des weiteren ein Durchschnittswert in einem bestimmten Zeitintervall ver
wendet werden.
Obwohl die Druckänderungsrate bei den zuvor erwähnten Ausführungsbei
spielen direkt verwendet wird, ist es möglich, die Diagnose unter Verwen
dung einer äquivalenten Höhe der Druckänderungsrate auszuführen, welche
erhalten wird, z. B. durch Einspritzen bzw. Einblasen einer bestimmten
Menge an Luft in das System zur Druckerhöhung unter Verwendung der
Vorrichtung zum Druckerhöhen und durch Messen der Zeit, bis der Druck
auf den ursprünglichen Druck abfällt.
Bei der Diagnose gemäß der vorliegenden Erfindung kann bezüglich des
Diagnoseergebnisses kein Unterschied der Abhängigkeit von dem Betriebs
zustand des Motors auftreten, da die Empfindlichkeit der Druckänderung
bezüglich Leckage während der Diagnose überprüft wird.
Um eine Leckage des Entgasungs- bzw. Gasentleersystems für verdampften
Kraftstoff zu diagnostizieren, ist es deshalb nicht notwendig, zusätzlich einen
Sensor für die Kraftstofftemperatur, einen Sensor für den Atmosphärendruck,
einen Sensor für den im Hauptbehälter verbleibenden Kraftstoff usw. zu
installieren.
Claims (8)
1. Verfahren zum Diagnostizieren einer Leckage in einem System zur Wie
dergewinnung von Kraftstoff, der aus einem Kraftstofftank eines Verbren
nungsmotors verdampft ist, durch Erfassen der Leckage unter Verwendung
einer Einrichtung mit einem Entleerventil (3), einem Absperrventil (4) und
einem Messventil (5) zum definierten Öffnen und Schließen des Systems,
das die folgenden Schritte umfasst:
- - Druckaufbau oder -abbau im System;
- - Schließen des Systems;
- - Einstellen eines kontrollierten Gasstroms in zwei Stufen unter Verwendung des Absperrventils (4) und des Messventils (5);
- - Erfassen der Drücke oder Druckänderungen während wenigstens zwei Stufen; und
- - Vergleichen der so erhaltenen Werte.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Vergleichen der Werte folgende
Schritte umfasst:
- - Erhalten von Druckänderungsraten während den zwei Stufen; und
- - Berechnen der Differenz zwischen den Druckänderungsraten.
3. Vorrichtung zum Diagnostizieren einer Leckage in einem System zur
Kraftstoffrückgewinnung, welcher aus einem Kraftstofftank eines Ver
brennungsmotors verdampft ist, unter Verwendung einer Einrichtung zum
definierten Öffnen und Schließen des Systems, das aufweist:
- ein erstes Steuerventil (3) zum Entleeren von absorbiertem Kraft
stoffdampf in die Einlassleitung eines Motors;
- - ein zweites Steuerventil (4) zum Druckaufbau oder Druckabbau im System; und
- - ein drittes Steuerventil (5) zum Erfassen der Drücke oder Druckän derungen innerhalb des Systems.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zum Erhalten von Druckänderungsraten während den zwei Stufen; und
eine Einrichtung zum Berechnen der Differenz zwischen den Druckände rungsraten.
eine Einrichtung zum Erhalten von Druckänderungsraten während den zwei Stufen; und
eine Einrichtung zum Berechnen der Differenz zwischen den Druckände rungsraten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende des
dritten Steuerventils (5) mit einem Teil (2) des geschlossenen Systems und
ein weiteres Ende des dritten Steuerventils (5) mit einem Motorteil (9)
verbunden ist, welches einen Druck nahe dem Atmosphärendruck auf
weist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte
Steuerventil (5) unter Ausbildung einer Messblende eine Öffnung mit einer
vorbestimmten Leckagefläche (Ag) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte
Steuerventil (5) und das zweite Steuerventil (4) in einer Einheit integriert
sind.
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