DE19527089A1 - Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine - Google Patents
Einrichtung zur Steuerung einer DruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine, insbesondere
Bogenoffsetdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Bogenoffsetdruckmaschinen der heute weit verbreiteten Art weisen in der Regel
sogenannte Zentralsteuerungen auf, welche insbesondere in Form einer SPS- bzw.
PC-Board-Steuerung aufgebaut sind. Ferner ist es bekannt, die Steuerung der
Druckmaschine funktional aufzuteilen. So kann ein oder mehrere Rechner vorgesehen sein,
welche permanent die Schaltzustände bzw. Signale von Aktuatoren, Bedientastern bzw.
Sensoren einlesen, wobei weitere Rechner insbesondere den Hauptantrieb sowie die auf
den Drehwinkel von bewegten Maschinenteilen bezogenen Schaltvorgänge der
Druckmaschine steuern. Weitere Rechner können dann bestimmte Komponenten der
Druckmaschine steuern. Weitere Rechner sind dann bestimmten Komponenten der
Druckmaschine zugeordnet, wobei hier als Beispiel die Steuerung des Anlegers, des
Auslegers oder sonstige Zusatzeinrichtungen zu nennen wären. Zum Signalaustausch sind
die Rechner mit einem als Netzwerk ausgebildeten Bus-System miteinander verbunden.
Um eine Flexibilität hinsichtlich der Ausrüstung der Maschine und zu somit auch der
Ansteuerbarkeit der entsprechenden Komponenten zu erzielen, ist es bekannt, wenigstens
einen der Rechner mit nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichereinrichtungen
auszurüsten. Dadurch ist gewährleistet, daß gemäß der Maschinenkonfiguration der
Steuerungsfunktionen entsprechende Programmteile abgespeichert werden können. Dazu
weisen diejenigen Rechner, mit den nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren
Speichereinrichtungen Schnittstellen auf, mittels denen Programmteile und zugehörigen die
Parameter in die vorzugsweise als E²PROM oder Flash-Memory ausgebildeten Speicher
abspeicherbar sind. Nachteilig bei einer derartigen Einrichtung ist aber, daß, wenn mehrere
Rechner nichtflüchtige, wiederbeschreibbare Einrichtungen aufweisen, entsprechend viele
Schnittstellen zur Einspeicherung der individuellen Programmteile und Parametersätze
vorgesehen sein müssen. Dies zeigt sich in der Praxis besonders dann als nachteilig, wenn
eine vorhandene Druckmaschine mit weiteren Zusatzeinrichtungen ausgerüstet wird. In
einem derartigen Fall ist es dann nötig, daß qualifiziertes Servicepersonal mit
entsprechenden Programmiergeräten eine Verbindung zu den einzelnen Rechnern herstellt
und die vorgesehenen Programm-Updates vornimmt. Für eine derartige Vorgehensweise
ist hochqualifiziertes Servicepersonal insbesondere deswegen nötig, da nur mit genauen
Kenntnissen vom Aufbau der Maschinensteuerung die entsprechend modifizierten bzw.
neuen Programmteile an den vorgesehenen Stationen bzw. Rechnern einzugeben sind.
Auch ist es bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweise als nachteilig
anzusehen, daß an mehreren Rechnern Schnittstellen vorzusehen sind, vermittels denen
über insbesondere als Laptop′s ausgebildete Programmiergeräte neue Programmteile bzw.
Parameter einspielbar sind. Programmänderungen an mehreren Rechnern gestalten sich
zudem zeitaufwendig.
Aus der EP 0 543 281 ist eine Steuerung für Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei
welcher jedem Anlageteil ein die Steuerung darstellender Rechner zugeordnet Ast und die
Rechner in den einzelnen Anlageteilen über ein als Netzwerk ausgebildetes Bus-System
miteinander verbunden sind. Als Vernetzungsschnittstelle zwischen den einzelnen
Rechnern wird hierbei ARCNET mittels Koaxkabel vorgeschlagen. Auch ein solches
Steuerungskonzept, welches insbesondere als eine dezentrale Steuerung aufgebaut ist,
vermeidet die voranstehend aufgezählten Nachteile nicht. Auch bei einer derartigen, als
Baugruppensteuerung bezeichenbare Steuerung ist es zur Umprogrammierung bzw. zur
Einspielung modifizierter Programmteile nötig, daß die entsprechenden Programm- bzw.
Parametersätze nach Herstellung einer entsprechenden Verbindung in den jeweiligen
Rechner eingespielt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so daß in einfacher Weise das Eingeben neuer,
modifizierter Programmteile und entsprechender Parameter an die vorgesehenen Rechner
möglich ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich dabei aus den Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß das als Netzwerk ausgebildete Bus-System zum
Signalaustausch der einzelnen Rechner untereinander eine Schnittstelle aufweist, über
welche Programmteile gezielt an einen oder mehrere Rechner adressierbar und dort in den
nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher einschreibbar sind. Das die einzelnen
Rechner verbindende und als Netzwerk ausgebildete Bus-System dient dabei nicht nur zum
Übertragen von Signalen bzw. Nachrichten während des eigentlichen Steuerungsbetriebes,
sondern darüber hinaus auch noch als sogenanntes Programm-Übertragungssystem. Durch
eine vorzugsweise als PC-Anschluß ausgebildete Schnittstelle ist es somit möglich, mittels
einem üblichen Laptop neue Programmteile bzw. ganze Programme in den vorgesehenen
Rechnereinheiten abzuspeichern. Die an das als Netzwerk ausgebildete Bus-System
angeschlossenen Rechner sind dazu zwischen einem ersten Betriebszustand, in welchem
der normale Austausch von Signalen bzw. Daten stattfindet und einem erfindungsgemäß
zweiten Betriebszustand umschaltbar, wobei in diesem zweiten Betriebszustand bei einem
angeschlossenen Programmiergerät bzw. entsprechend eingelegten Datenträger das
Einschreiben von neuen Programmteilen, Programmen und/oder Parameterdaten in die
nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher eines oder mehrerer Rechners erfolgt.
Des weiteren erfolgt die Erläuterung von zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung
anhand der Zeichnungen. Fig. 1 und 2 zeigen dabei eine erfindungsgemäße Lösung mit
einem ankoppelbaren, tragbaren Programmiergerät bzw. mit einem von einem
Maschinenleitstand aus einlesbaren Datenträger.
Gemäß Fig. 1 und 2 ist gemeinsam, daß die Einrichtung zur Steuerung der nicht
dargestellten Bogenoffsetdruckmaschine aus mehreren, verschiedenen Komponenten der
Maschinezugeordneten Rechnern 2.1-2.3 sowie einem Rechner 2.4 eines Leitstandes
besteht. Die Rechner 2.1-2.3 sowie der Rechner 2.4 des Leitstandes sind dabei über einen
Bus 1 zwecks Signalaustausch miteinander verbunden. Bei dem Bus 1 handelt es sich dabei
vorzugsweise um ein sogenanntes nachrichtenorientiertes Bus-System (CAN-Bus).
Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß die einzelnen Rechner 2.1-2.4, wobei hier mehr
als vier Rechner an den Bus 1 angeschlossen sein können, einzelnen Komponenten der
Druckmaschine wie Anleger, Ausleger, Druckwerken, einem Maschinenleitstand sowie
sonstigen Einrichtungen zugeordnet sind.
Die einzelnen Rechner 2.1-2.4 weisen jeweils nichtflüchtige, wiederbeschreibbare
Speichereinheiten 3.1-3.4 auf, in welchen Programme und/oder Parameterdaten zur
Ausübung von Funktionen der Druckmaschine entsprechend der Maschinenausstattung
abgespeichert sind. Die nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher sind dabei
vorzugsweise als sogenannte E²PROM bzw. Flash-Memory ausgebildet.
Gemäß der Ausführung der Erfindung nach Fig. 1 ist vorgesehen, daß an den Bus 1,
welcher der Verbindung der Rechner 2.1-2.4 dient, ein als Interface ausgebildeter
Anschluß 4 angeordnet ist, an welchen ein insbesondere als Laptop ausgebildetes
Programmiergerät 5 anschließbar ist. Über dieses Programmiergerät 5 sind nach
Herstellung der Verbindung mit dem Anschluß 4 die Rechner 2.1-2.4 den Bus 1 von
einem der üblichen Steuerungsfunktionen entsprechendem Betriebszustand in einen
Adressier- und Programmierzustand umschaltbar. Dazu weisen die einzelnen Rechner 2.1-2.4
nicht explizit dargestellte Interfaceschaltungen bzw. entsprechend programmierte
Bus-Controller auf, vermittels denen eine über das Programmiergerät 5 auf dem Bus 1
anliegende Adresse im zugehörigen Rechner erkennbar ist und ferner auch der oder die
Rechner 2.1-2.4 zwischen den angesprochenen Betriebszuständen umschaltbar sind.
Nachdem der entsprechende Rechner 2.1-2.4 adressiert und in den programmierbaren
Modus umgeschaltet worden ist, erfolgt das Senden der Daten von dem Programmiergerät
5 über den Bus 1. Die von dem Programmiergerät 5 über den Bus 1 an den vorgesehenen
Rechner 2.1-2.3 bzw. dem Rechner 2.4 des Leitstandes gesendeten Programmteile
und/oder Parameter werden dann nach entsprechender Zwischenspeicherung im
adressierten Rechner 2.1-2.3 bzw. in dem Rechner 2.4 des Leitstandes in den
entsprechenden nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher 3.1-3.4 eingeschrieben.
Erfindungsgemäß weiterbildend kann vorgesehen sein, daß die die nichtflüchtigen,
wiederbeschreibbaren Speicher 3.1-3.4 aufweisenden Rechner 2.1-2.3 bzw. der Rechner
2.4 des Leitstandes Testprogramme enthalten, vermittels denen ein korrekter Datentransfer
feststellbar ist. Ferner kann vorgesehen sein, daß durch das über den Anschluß 4
angeschlossene Programmiergerät 5 nach Einschreiben der Programme bzw. Parameter in
den entsprechend adressierten Speicher 3.1-3.4 eine Rückabfrage hinsichtlich der
Korrektheit des Abspeichervorganges erfolgt. Nachdem zuvor beschriebenen Programm-/
Parameterdownload erfolgt das Rücksetzen von dem programmierbaren in den dem
normalen Maschinenbetrieb entsprechenden Zustand der an den Bus 1 angekoppelten
Rechner 2.1-2.4.
Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 2 und unterscheidet sich zu der
Ausführung gemäß Fig. 1 dadurch, daß hier der Bus 1 keinen separaten Anschluß 4
aufweist, sondern daß die Schnittstelle zum Einschreiben neuer Programme bzw.
Parameter in die Speicher 3.1-3.4 über den Rechner 2.4 des Leitstandes erfolgt. Gezeigt
ist in Fig. 2, daß der Rechner 2.4 des Leitstandes ein Datenlesegerät 6 aufweist, welches
mit einem tragbaren Datenträger 7 zusammenwirkt. Nach Einlegen eines Datenträgers 7 in
das Datenlesegerät 6 erfolgt dann nach Auslesen der auf dem Datenträger 7 gespeicherten
Programme bzw. Parameter das Umschalten von dem Grundmodus auf den sogenannten
Programmiermodus, daraufhin das Senden einer Adresse, um dann die auf dem
Datenträger 7 vorhandenen Programmteile bzw. Parameter an den vorgesehenen und
adressierten Rechner 2.1-2.4 zu senden. Bei dem Datenträger 7 kann es sich dabei in
einfacher Weise um handelsübliche Disketten und bei dem Datenlesegerät
dementsprechend um Diskettenlautwerke handeln. Auch sind erfindungsgemäß andere
Datenlesegeräte 6 nebst entsprechender Datenträger 7 einsetzbar.
Vor dem Umschalten der Rechner 2.1-2.4 in den programmierbaren Modus oder dem
daraufhin folgenden Senden und Abspeichern der neuen Programme/Parameter erfolgt
vorzugsweise über das angekoppelte Programmiergerät 5 bzw. den Rechner 2.4 mit in das
Datenlesegerät 6 eingelegten Datenträger 7 eine Abfrage von wenigstens in einem der
Rechner 2.1-2.4 abgespeicherten und insbesondere die Maschinenkonfiguration
wiedergebender Daten. Erst nach einem Vergleich dieser Daten mit entsprechenden und im
Programmiergerät 5 bzw. auf dem Datenträger 7 gespeicherten Daten erfolgt das Senden
/Abspeichern der neuen Programme bzw. Parameter (Feststellen der Kompatibilität der
neuen mit bereits vorhandenen Programmen/Parametern). Durch diese Maßnahme wird
vermieden, daß der Maschinenkonfiguration nicht entsprechende Programme/Parameter,
welche zu Fehlfunktionen führen können, eingespeichert werden.
Bezugszeichenliste
1 Bus
2.1-2.3 Rechner
2.4 Rechner (Leitstand)
3.1-3.4 nichtflüchtiger, wiederbeschreibbarer Speicher
4 Anschluß
5 Programmiergerät
6 Laufwerk
7 Datenträger
2.1-2.3 Rechner
2.4 Rechner (Leitstand)
3.1-3.4 nichtflüchtiger, wiederbeschreibbarer Speicher
4 Anschluß
5 Programmiergerät
6 Laufwerk
7 Datenträger
Claims (6)
1. Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckma
schine, bestehend aus mehreren Rechnern, welche über ein als Netzwerk ausgebilde
tes Bus-System zum Signalaustausch miteinander verbunden sind und wenigstens ei
ner der Rechner einen nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bus (1) eine Schnittstelle aufweist, über welche Programmteile und/oder Pa
rameter an wenigstens einen der Rechner (2.1-2.4) adressierbar und in den zugehöri
gen nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher (3.1-3.4) einschreibbar sind,
und daß über die Schnittstelle des Busses (1) die an den Bus (1) angeschlossenen
Rechner (2.1-2.4) von einem Zustand des normalen Maschinenbetriebes in einen
zweiten Zustand umsteuerbar ist, in welchem das Adressieren der Rechner (2.1-2.4)
sowie das darauffolgende Senden von Programmen und/oder Parameterdaten erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittstelle am Bus (1) als ein Anschluß (4) ausgebildet ist, an welches ein
insbesondere tragbares Programmiergerät (5) ankoppelbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß (4) an einem der Rechner (2.1-2.4) angebracht ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Rechner (2.1-2.4) ein Datenlesegerät (6) insbesondere in Form eines
Laufwerkes aufweist, in welchem ein portabler Datenträger (7) lesbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Datenlesegerät (6) in dem Rechner (2.4) angeordnet ist, welcher dem Leit
stand der Druckmaschine zugeordnet ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor einem Senden und Abspeichern von neuen Programmen/Parametern eine
Überprüfung Kompatibilität dieser Programme/Parameter mit in den Rechnern (2.1-2.4)
gespeicherten Daten erfolgt.
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