DE19527021A1 - Verpackung für ein elektronisches Bauelement - Google Patents
Verpackung für ein elektronisches BauelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verpackung, insbesondere eine
Gurtverpackung, für ein elektronisches Bauelement, mit einem
verschließbaren Napf, in dem das elektronische Bauelement
derart lagerbar ist, daß dessen Anschlüsse frei liegen.
Mit zunehmender Komplexität und mit zunehmender Verringerung
der Dimensionen elektronischer Bauelemente müssen die An
schlüsse des Bauelements immer filigraner ausgebildet werden.
Gleichzeitig erfordert eine hohe Komplexität eine Vielzahl
von externen Anschlüssen. Um andererseits die Bauelemente
zuverlässig und sicher verarbeiten zu können, beispielsweise
als oberflächenmontierbare Bauelemente, die auf der Oberflä
che einer Leiterplatte mit einer Mehrzahl von Bauelementen
verlötet werden, bestehen hohe Anforderungen an die Koplana
rität der Bauelementanschlüsse. Dies führt dazu, daß die
Breite der Bauelementanschlüsse sowie der Abstände zwischen
ihnen nur noch Bruchteile eines Millimeters betragen.
Bei hochkomplexen Bauelementen können eine Vielzahl Bauele
mentanschlüsse vorgesehen sein, die üblicherweise an allen
vier Seiten des Bauelements aus diesem herausgeführt sind.
Die heute typische Form der Bauelementanschlüsse ist die
sogenannte Mövenschwinge (gull-wing), bei dem ein Bauelement
anschluß etwa mittig aus dem Bauelementgehäuse herausgeführt
und in einem geschwungenen Bogen bis auf eine Höhe knapp
unterhalb des Gehäusebodens abgewinkelt ist, um danach paral
lel zum Gehäuseboden zu verlaufen.
Es leuchtet unmittelbar ein, daß derartig geformte Bauele
mentanschlüsse gegen jede Form einer mechanischen Beanspru
chung äußerst empfindlich reagieren. Eine Verbiegung mit
einer Änderung des Abstands zwischen zwei Anschlüssen oder
eines Anschlusses in Richtung der Oberseite des Bauelementge
häuses können dazu führen, daß dieser Anschluß nicht mehr
zuverlässig gelötet wird und kein elektrischer Kontakt zwi
schen dem Bauelementanschluß und dem Anschlußflecken auf der
Leiterplatte entsteht. Die Behebung dieses Fehlers erfordert,
soweit sie überhaupt möglich ist, erheblichen zusätzlichen
Aufwand, der teuer ist.
Die Mehrzahl der auf diese Weise verursachten Fehler werden
durch Transportschäden verursacht. Üblicherweise befindet
sich jedes Bauelement, insbesondere bei hochpoligen quadrati
schen Gehäusen, in einem Napf, der mit einer Folie ver
schließbar ist. Derartige Näpfe bieten den Vorteil, daß sie
sich gurtförmig aneinanderreihen und in Spulenform aufwickeln
lassen, wodurch beim Kunden eine automatische Verarbeitung
möglich wird. Üblicherweise ist in einem Napf ein elektroni
sches Bauelement derart angeordnet, daß der Gehäuseboden des
Bauelements auf dem Napfboden derart aufliegt, daß die Baue
lementanschlüsse frei liegen. Randseitig hat der Napf deshalb
meistens eine kleine Sicke, mit der der Boden des Bauelements
vom Napfboden abgehoben ist. Die Seitenwände des Napfes haben
einen Abstand zu den Bauelementanschlüssen, so daß diese im
Idealfall einer zentrischen Anordnung des Gehäuses mit den
Seitenwänden und dem Boden des Napfes nicht in Berührung
kommen.
Durch Transportbelastungen, zum Beispiel auf den Boden fal
lende Transportgebinde von in Gurten angeordneten und aufge
spulten Bauelementverpackungen können Beschädigungen der
geschilderten Form an den Bauelementanschlüssen auftreten,
die durch die Federwirkung der Bauelementanschlüsse nicht
ausgeglichen werden können. Dieser Fall tritt bei großen
stoßartigen Belastungen auf, wenn die Bauelemente einseitig
gegen die Seitenwand des Napfes gedrückt werden und wenn
nicht alle Bauelementanschlüsse einer Seite des Bauelementes
gleichzeitig den Stoß abfangen können. Dies kann insbesondere
dann auftreten, wenn die Stoßbelastung auf die Ecke des
üblicherweise viereckigen Napfes geführt wird. Die geschil
derten Probleme führen dazu, daß besonders hochpolige Bauele
mente mit geringen Bauelementanschlußabständen, insbesondere
aus der Gehäusegruppe der dünnen quadratischen Flach-Plastik
gehäuse (P-TQFP ( Plastic-Thin Quad Flat Pack)) oder auch der
metrischen quadratischen Flachbauelemente nicht in gegurteter
Spulenform (Tape & Reel) ausgeliefert werden können.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verpackung für
ein elektronisches Bauelement, insbesondere für Bauelemente
aus der Gehäusegruppe QFP(Quad Flat Pack) zu schaffen, mit
dem ein zuverlässigerer Transport der Bauelemente, insbeson
dere in gegurteter und aufgespulter Form möglich ist.
Dieses Problem löst die Erfindung mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die stoßabsorbierend
ausgeformte Seitenwand des Napfes eine Transportbelastung
durch einen Stoß oder eine auf den Boden fallende Gurtver
packung quasi in Form einer Knautschzone von der Seitenwand
des Napfes aufgefangen wird, bevor der Stoß sich auf das
Bauelement bzw. die Bauelementanschlüsse übertragen kann.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht und Schnittansichten einer Bauele
mentverpackung in Gurtform,
Fig. 2 eine Detailzeichnung einer Seitenwand einer Bauele
mentverpackung und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Seitenwandaus
bildung einer Bauelementverpackung.
Gemäß Fig. 1 ist ein Gurtband 1 vorgesehen, in dem einzelne
Verpackungen 2 für Einzelbauelemente vorgesehen sind. In der
Draufsicht gemäß Fig. 1a ist erkennbar, daß die Verpackungen
der Bauelemente gurtförmig hintereinander gekoppelt sind. Die
beidseitig am Rand des Gurtes vorgesehene Perforierung er
laubt eine automatische Verarbeitung des Gurtbandes. Gemäß
der quadratischen Form der Verpackung ist diese für ein
Bauelement mit quadratischer Gehäuseform vorgesehen, jedoch
sind auch andere Verpackungsformen für andere Bauelemente
möglich.
Anhand der Fig. 1b und 1c, die Schnittzeichnungen entlang
der gekennzeichneten Schnittlinien darstellen, ist erkennbar,
daß jeder Napf 2 eine Bodenprägung 4 hat, die durch einen
demgegenüber höherliegenden Napfboden 5 einen Abstand von dem
Boden des Bauelementgehäuses ermöglicht. Die Seitenwand 6 des
Napfes ist stoßabsorbierend ausgeführt und bildet im Ausfüh
rungsbeispiel eine Federanordnung. Dazu ist die Seitenwand
mäanderförmig ausgeformt, indem der napfseitige Teil der
Seitenwand, beginnend mit dem Anschluß zum Gehäuseboden 5,
zunächst bis unter den Napfboden zu einem unteren Umkehrpunkt
hin abfällt, dann in einer geschwungenen Form bis etwa zum
Napfrand hochgezogen ist, wiederum auf einen unteren
Umkehrpunkt abfällt, um anschließend wieder bis auf den
Napfrand hochgezogen zu sein. Daran schließt sich parallel
zum Gehäuseboden der Gurtrand 7 einerseits und ein
Verbindungsstück 8 zur nächsten Bauelementverpackung
andererseits an. Die Freiprägung 4 ist nicht notwendig für
die Lehre der Erfindung.
Durch die mäanderförmige Ausbildung der Seitenwand bzw. der
Auffaltung der Seitenwand entsteht ein Federelement zwischen
dem Rand des Gehäusebodens 5 und der-äußeren Seitenwand des
Napfes 2. Dadurch daß die Höhe der Seitenwand größer als die
Napftiefe bzw. als die Bodentiefe ist, und der Boden des
Federelements der Seitenwand tiefer als der Gehäuseboden
liegt, ist der Innenraum des Napfes nicht nur gegen Stoß in
Richtung der Fläche des Napfbodens, sondern auch gegen einen
im Winkel zum Napfboden verlaufenden Stoß weitgehend gesi
chert. Das Federelement der Seitenwand der Verpackung kann in
Abschnitten, die im rechten Winkel zueinander verlaufen,
angeordnet sein oder aber, wie es das Ausführungsbeispiel
zeigt, einen Winkel 12 zur Normalenrichtung auf den Napfboden
aufweisen.
Besonders vorteilhaft ist es, wie anhand der Figur zu erken
nen ist, wenn die stoßabsorbierende Ausformung der Seitenwand
des Napfes der Verpackung umlaufend ist, d. h. wenn die Ver
packung an allen Seiten und an ihren Ecken einen Schutz gegen
eine Stoßbelastung des im Napf angeordneten Bauelements
gewährt. Zweckmäßig ist es wenn der obere Umkehrpunkt des
Federelements bzw. des Mäanders nicht bis zum Napfrand geht
und insbesondere nicht mit einer Abschlußfolie 20 (Fig. 2)
verklebt ist.
Fig. 2 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines
Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Verpackung, bei der der
Boden des Bauelements 10 nur randseitig aufliegt. Der Gehäu
seboden 5 ist zum Fußpunkt 9 der Seitenwand 6 hin abgebogen,
der wesentlich tiefer als die Freiprägung 4 des Napfes liegt.
Die Seitenwand selber bildet durch ihre Auffaltung vom Boden
9 der Seitenwand bis in Höhe etwa des Napfrandes einen freien
Raum, in dem die Anschlüsse 11 des Bauelements frei liegen.
Der Napfrand der Verpackung ist mit Hilfe einer Folie 20 so
verschlossen, daß das Bauelement nicht herausfallen kann. Die
Verpackung wird typischerweise aus tiefgezogenem Polystyrol
hergestellt. Die Abschlußfolie 20 besteht üblicherweise aus
Polyester und ist mit dem napfrandseitigen Bereich der Sei
tenwand 6 verklebt, beispielsweise mit Hilfe eines Heiß
siegelklebers.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Aus
formung einer stoßabsorbierenden Seitenwand. Dabei erstreckt
sich die äußere Seitenwand 60 von dem tiefer als dem Napfbo
den 5 liegenden Fuß 9 der Seitenwand bis in Höhe des Randes
des Napfes, d. h. über die gesamte Höhe der Verpackung. Das
zwischen dem Napfboden 5 und der äußeren Seitenwand 60
liegende Federelement 30 ist so ausgebildet, daß sich das
obere Ende der Auffaltung nur bis etwa auf die Höhe des
Napfbodens, vorzugsweise aber jedoch bis unter dessen Ebene
hin erstreckt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß das im
Napf befindliche Bauelement hinsichtlich seiner Anschlüsse
einen größeren Spielraum hat, bis die Anschlüsse auf die
Seitenwand stoßen können, allerdings wird das Federelement
steifer.
Durch die Ausbildung der Seitenwand des Napfes der Verpackung
als stoßabsorbierendes Element, insbesondere als Federele
ment, entsteht eine Verpackung, die in der Lage ist, auftre
tende Beschleunigungen insbesondere bei Stoßbelastungen zu
absorbieren oder zumindest zu verringern und dadurch eine
plastische Verformung der Anschlüsse des Bauelements zu
verhindern.
Claims (9)
1. Verpackung, insbesondere Gurtverpackung, für ein elektro
nisches Bauelement, mit einem verschließbaren Napf, in dem
das elektronische Bauelement derart auflegbar ist, daß dessen
Anschlüsse frei liegen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (6) des Napfes (3) stoßabsobierend ausgeformt
ist.
2. Verpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (6) des Napfes (3) derart aufgefaltet ist, daß
eine Federanordnung (30) gebildet ist.
3. Verpackung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (6) mäanderförmig ausgeformt ist.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe der Seitenwand größer als die Napftiefe ist und daß
der Napfboden (5) zum Fuß (9) der Seitenwand abgebogen ist.
5. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenwand (6) gegen die Normalenrichtung auf den Napfbo
den abgewinkelt ist.
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Außenbereiche einer Seitenwand mit einem Außenbereich
einer Seitenwand einer nachfolgenden Verpackung verbunden
ist.
7. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fuß (9) der Seitenwand tiefer angeordnet ist als der
Napfboden (5) und daß zwischen dem Rand des Napfbodens und
der äußeren Seitenwand (6) ein Federelement (30) angeordnet
ist.
8. Verpackung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Federelement tiefer angeordnet ist als der Napfboden.
9. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch einen umlaufende stoßab
sorbierende Ausformung der Seitenwände des Napfes.
Priority Applications (4)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH11510650A (ja) | 1999-09-14 |
WO1997004632A1 (de) | 1997-02-06 |
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