DE19526547A1 - Impulsformung für Airbag-Aufblaseeinrichtungen - Google Patents
Impulsformung für Airbag-AufblaseeinrichtungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufblasen eines aufblasbaren
Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystems, und insbesondere zum Aufblasen eines Airbags.
Mit dem Fortschreiten der Technologie für aufblasbare Fahrzeugrückhaltesysteme, wie z. B.
Airbags, wird bestimmten Details der Betriebsweise von Gasgeneratoren oder Aufblaseein
richtungen mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Eines dieser Details ist die Form des von der
Aufblaseeinrichtung erzeugten Gasimpulses, der in Form einer Strömungsgeschwindigkeit
oder Strömungsrate als Funktion der Zeit beschrieben werden kann.
In vielen der einfacheren oder älteren Aufblaseeinrichtungen ist die Strömungsgeschwin
digkeit des erzeugten Gases entweder eine monoton abnehmende Funktion der Zeit, wäh
rend der der Aufblasevorgang fortschreitet, oder sie gleicht in hohem Maße einer derartigen
Funktion. Obwohl es einen kurzen Zeitabschnitt gibt, während dem die Zündung fortschrei
tet und das Innere der Aufblaseeinrichtung seinen Spitzendruck erreicht, ist dieser Zeitab
schnitt beispielsweise in vielen der rein pyrotechnischen Aufblaseeinrichtungen ein sehr
kleiner Teil des Aufblasevorgangs, wobei das bei weitem vorherrschende Phänomen darin
besteht, daß die Strömungsgeschwindigkeit im allgemeinen abnimmt, während der Aufbla
sevorgang fortschreitet. Andere Aufblaseeinrichtungstechnologien können ein gespeichertes
Gas enthalten, entweder als die einzige Gasquelle (in dem Fall von reinen Speichergas-
Aufblaseeinrichtungen) oder als eine Quelle eines Teils des Gases (wie in dem Fall von
Hybrid-Aufblaseeinrichtungen, die ein gespeichertes Gas mit Feststoff-Pyrotechnik kom
binieren). Für die Abgabe von gespeichertem Gas ist die natürliche Form der Abgabe-
Strömungsgeschwindigkeit ungefähr eine abklingende Exponentialfunktion, bei der die
Strömungsrate am Anfang am größten ist und danach kontinuierlich abnimmt. In Abhän
gigkeit von Einzelheiten der Konstruktion einer Aufblaseeinrichtung kann bei Hybrid-
Aufblaseeinrichtungen die natürliche Form des Impulses auch eine Strömungsgeschwindig
keit sein, die allgemein abnimmt, während der Vorgang fortschreitet.
Für Aufblaseeinrichtungen auf der Fahrerseite eines Fahrzeugs kann eine Strömungsge
schwindigkeit akzeptabel sein, die im allgemeinen abnimmt, während der Vorgang weiter
geht. Insbesondere bei Aufblaseeinrichtungen für die Beifahrerseite eines Fahrzeugs ist es
jedoch wünschenswert, eine kompliziertere oder aufwendigere Betriebsweise der Aufblase
einrichtung einzusetzen, die hier als Impulsformung bezeichnet wird. Für typische Kraft
fahrzeuge beträgt die Zeit nach dem Beginn eines Aufpralls, in der die Aufblaseeinrichtung
der Beifahrerseite vollständig entladen sein muß, 50 bis 100 ms. Für einen derartigen Auf
blasevorgang ist es wünschenswert, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Gases aus der
Aufblaseeinrichtung heraus für die ersten 5 bis 20 ms des Zeitabschnitts niedrig ist oder
gewissermaßen sanft verläuft, und daß die Strömungsgeschwindigkeit danach relativ gese
hen größer sein sollte, wobei die Strömungsgeschwindigkeit dann zu dem Ende des Zeitab
schnitts hin abfallen sollte. Wenn ein Test der Aufblaseeinrichtung durchgeführt wird, in
dem die Aufblaseeinrichtung in einen geschlossenen Aufnahmetank hinein entladen wird,
wie es im Rahmen der Entwicklung von Aufblaseeinrichtungen im allgemeinen durchge
führt wird, bedeutet das, daß der Druckverlauf in dem Aufnahmetank als eine sanft anstei
gende Druckkurve über der Zeit erscheinen sollte, gefolgt von einem steiler ansteigenden
Abschnitt der Druckkurve über der Zeit und gefolgt von einem abgefangenen oder flacheren
Verlauf an einem Endwert. Diese Charakteristik wird als S-förmige Kurve bezeichnet.
Die S-Kurve ist prinzipiell wünschenswert aufgrund der Möglichkeit, daß sich ein Insasse
auf der Beifahrerseite eines Fahrzeugs nicht in seiner vorgesehenen Sitzposition befindet
(sog. "out-of-position"-Insasse). Auf der Fahrerseite eines Fahrzeugs ist die zu erwartende
Position des Fahrers bei dem Beginn des Unfalls relativ gut bekannt, auf der Beifahrerseite
können sich jedoch eines oder zwei Kinder und/oder ein oder zwei Erwachsene in einer be
liebigen aus einer Vielzahl von Positionen befinden, wobei sie sich auch relativ dicht bei
dem Armaturenbrett befinden können. Falls sich der Insasse zu Beginn der Entfaltung des
Airbags dicht an dem Armaturenbrett befinden sollte, wenn die Füllrate einer nicht
impulsgeformten Aufblaseeinrichtung am schnellsten verläuft, könnte die Möglichkeit einer
durch den Airbag verursachten Verletzung bestehen. Die sanfte anfängliche Strömungsge
schwindigkeit des Gases von der Aufblaseeinrichtung ist dahingehend hilfreich, daß der
Airbag einen "out-of-position"-Insassen während des frühen Abschnitts des Aufblasevor
gangs möglicherweise abfangen, abdämpfen oder zurück in seine richtige Position bringen
kann, ohne daß der Insasse Verzögerungen ausgesetzt wird, die einen Schaden oder eine
Verletzung hervorrufen. Die spätere, schnellere Strömungsgeschwindigkeit ist dazu erfor
derlich, daß der Airbag seinen Aufblasevorgang innerhalb der Zeitdauer eines typischen
Aufpralls vollendet. Das Abfallen oder Abflachen am Ende des Impulses ist schließlich eine
natürliche Konsequenz daraus, daß die Aufblaseeinrichtung das Ende ihres Entladeprozesses
erreicht. Das kurze, sanfte Anfangsstadium des Aufblasevorgangs kann dazu beitragen, daß
die Kräfte auf den Airbag und die zugehörigen Verankerungsvorrichtungen verringert wer
den, die auftreten, wenn sich der Airbag zu entfalten beginnt. Wenn die Strömungsrate in
den sehr frühen Abschnitten des Vorgangs exzessiv wäre, könnten diese Kräfte den Airbag
zerreißen.
Es gibt verschiedene Techniken, die zur Erzeugung einer Impulsformung verwendet worden
sind oder gegenwärtig verwendet werden. Wie erwähnt, haben reine pyrotechnische Aufbla
seeinrichtungen naturgemaß eine leichte Tendenz, eine S-förmige Kurve zu erzeugen, je
doch neigt der Abschnitt der Kurve, der den langsamen Aufbau darstellt, dazu, nur eine sehr
kurze Dauer in der Größenordnung einiger Millisekunden zu haben, die jedoch nicht so lan
ge anhält, wie es für eine Impulsformung mindestens erwünscht wäre. Dieses wird von Peter
Materna in der Veröffentlichung Nr. 920120 der Society of Automotive Engineers mit dem
Titel "Advances In Analytical Modeling Of Airbag Inflators" beschrieben. Einige pyro
technische Aufblaseeinrichtungen sind außerdem so konstruiert, daß die pyrotechnische
Vorrichtung in mehr als eine Kammer unterteilt ist, um die pyrotechnische Vorrichtung in
Stufen zu zünden, um dadurch eine Impulsformung zu erzeugen. Andere Typen von Auf
blaseeinrichtungen erzeugen eine Impulsformung durch bestimmte Einrichtungen, die von
dem Zündvorgang getrennt sind, wie beispielsweise durch Einrichtungen, die im wesentli
chen den Ausgangsbereich verändern, durch den das Gas fließen kann. Einige Aufblaseein
richtungen weisen beispielsweise einen beweglichen Gegenstand in der Ausgangsbahn auf,
so daß der Gegenstand eine oder mehrere zusätzliche Ausgangsflächen öffnet, während er
sich unter dem Einfluß einer Druckdifferenz bewegt. Aufgrund der sehr großen internen
Drücke, bei denen die Aufblaseeinrichtungen aufgrund ihrer Auslegung typischerweise ar
beiten, reicht die Trägheit eines vernünftig dimensionierten beweglichen Gegenstandes al
lein nicht aus, um eine Impulsform mit der gewünschten Dauer zu erzeugen. Der bewegli
che Gegenstand ist somit mit einer energieabsorbierenden Substanz oder Komponente hin
terlegt, wie beispielsweise einer eindrückbaren, gummiartigen Substanz oder einer ein
drückbaren Wabenstruktur aus Metall. In derartigen Aufblaseeinrichtungen weist das be
wegliche Teil jedoch Komponenten mit engen Toleranzen auf, wie beispielsweise Kolben
und Zylinder, bei denen das Risiko bestehen kann, daß sie sich festfressen, steckenbleiben
oder festsitzen, insbesondere bei den üblichen unvorhersehbaren starken Beschleunigungen,
die in Fahrzeugen während eines Aufpralls auftreten. Diese Aufblaseeinrichtungen befassen
sich auch nicht mit der Frage, wie diese Impulsformung über einen weiten Bereich von
Anfangs- oder Initialtemperaturen der Aufblaseeinrichtung bewerkstelligt werden kann. Die
Initialtemperatur der Aufblaseeinrichtung beeinflußt nicht nur die Eigenschaften des ener
gieabsorbierenden Materials (insbesondere in dem Fall von Gummi), sondern auch, wie sich
der Druck in dem Inneren der Aufblaseeinrichtung (der auf das energieabsorbierende Mate
rial einwirkt) mit der Umgebungstemperatur verändern kann. Dieser zuletzt genannte Ein
fluß ist insbesondere gegenwärtig, wenn gespeichertes Gas betroffen ist. Weiterhin gibt es
Impulsformungstechniken, die zwei aktivierende Ereignisse umfassen, nämlich eines, das
den Abschnitt der langsamen oder sanften Füllung bewirkt, und ein anderes, das den Ab
schnitt der schnellen Füllung während des Aufblasevorgangs bewirkt. Typischerweise steu
ert ein elektronischer Zeitschaltkreis die Abfolge der zwei Ereignisse. Dabei kann beispiels
weise die aufeinanderfolgende Zündung zweier unterschiedlicher pyrotechnischer Ladungen
vorgesehen sein. Vom Standpunkt der Zuverlässigkeit besteht der Nachteil eines derartigen
Systems jedoch darin, daß für das System mehr Möglichkeiten bestehen, auszufallen und
nicht mehr ordnungsgemäß zu arbeiten. Unter einem Gesichtspunkt der Zuverlässigkeit wä
re es zu bevorzugen, wenn nur ein einziges Aktivierungsereignis vorgesehen wäre, wie bei
spielsweise die Zündung einer pyrotechnischen Einrichtung, und daß alle anderen Ereignis
se, einschließlich der Impulsformung, als eine Konsequenz dieses einen Aktivierungsereig
nisses folgen würden.
Insgesamt kann gesagt werden, daß es bisher kein vollständig befriedigendes Verfahren zur
Erzeugung einer Impulsformung unter den Bedingungen extrem hoher Drücke, kurzer Zeit
räume sowie sich über einen weiten Bereich verändernder Anfangstemperaturen gibt, wie
sie typischerweise bei Airbag-Aufblaseeinrichtungen vorherrschen.
Damit ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufblaseeinrichtung zu schaf
fen, bei der die Strömungsgeschwindigkeit, die Strömungsrate oder das Fließverhalten des
abgegebenen Gases einen relativ langsamen Anfangswert hat, dem ein schnellerer Wert
folgt, dem wiederum ein Abfallen oder ein Nachlassen folgt, wobei der gesamte Vorgang
während des kurzen Zeitintervalls eines typischen Kraftfahrzeugunfalls stattfindet.
Diese Impulsformung soll dabei durch mechanische Mittel bewirkt werden, die Elemente
verwenden, die vorzugsweise keine verschiebbaren oder beweglichen Teile mit engen Tole
ranzen haben, die sich festfressen oder die steckenbleiben könnten. Weiterhin soll durch die
Erfindung der Aufblasevorgang unter Verwendung nur eines einzigen aktivierenden Ereig
nisses erfolgen, wobei alle anderen Ereignisse, einschließlich der Impulsformung, automatisch
aus diesem einen aktivierenden Ereignis folgen. Außerdem soll eine Einrichtung zur
Impulsformung geschaffen werden, die, falls notwendig, in Abhängigkeit von der verwen
deten Aufblaseeinrichtungstechnologie, sich selbst so einstellen kann, daß sie in geeigneter
Weise in einem weiten Bereich von Umgebungstemperaturen arbeitet. Schließlich soll durch
die Erfindung eine Ventileinrichtung geschaffen werden, durch die eine Impulsformung der
zuvor genannten Art erzielt wird.
Die vorliegende Erfindung erzeugt eine Impulsformung durch die Verwendung der Kraft
oder der Belastung, die durch den Druck des Gases innerhalb der Aufblaseeinrichtung er
zeugt wird, wobei auf eine Feder oder eine elastische Einrichtung eingewirkt wird, um die
Ausgangsfläche für die die Einrichtung verlassende Gasströmung zu verändern. Obwohl die
Kraft oder die Belastung in direktester Weise der bestimmende Faktor für das Verhalten der
Impulsformungseinrichtung ist, kann die Kraft oder die Belastung durch schwer zu bestim
mende lokale Strömungsdetails beeinflußt werden, so daß sie nicht leicht meßbar ist. An
manchen Stellen bezieht sich diese Offenbarung daher auf das Verhalten der Impulsfor
mungsvorrichtung als eine Funktion der Druckdifferenz, die über sie wirkt. Eine Druckdif
ferenz ist viel einfacher zu messen. Gemäß der Erfindung sollte das quasi-statische Verhal
ten der Impulsformungsvorrichtung so sein, daß sich die Ausgangsfläche im allgemeinen
verkleinert, während die Druckdifferenz über die Impulsformungsvorrichtung ansteigt, wo
bei die Einrichtung jedoch niemals vollständig schließt. Diese Beziehung ist in grafischer
Form in Fig. 1 für den einfachsten Fall dargestellt, wobei die Relation als idealisiert darge
stellt ist, um eine lineare elastische Feder zu repräsentieren, mit einer angenommenen direk
ten Beziehung zwischen einer mit einem Ventil versehenen Fläche bzw. einer Ventilfläche
oder einem Ventilbereich und einer bestimmten Position, und mit einer festen, immer offe
nen Fläche für Druckdifferenzen, die größer sind als ein bestimmter Wert.
In der Praxis kann die Ausgangsfläche zwei unterschiedliche Strömungsbahnen und Aus
gangsflächen aufweisen, von denen die eine eine ständig offene konstante Fläche ist, und
von denen die andere eine variable Fläche ist, die von der Druckdifferenz über die Impuls
formungsvorrichtung abhängt. Die variable Fläche ist eine Funktion der Position des be
weglichen Teils und kann auf Null gehen, wenn der bewegliche Teil in geeigneter Weise
positioniert ist. Die ständig offene Fläche kann aus ständig offenen Mündungen oder Öff
nungen, oder, wie später beschrieben wird, aus Durchbrüchen bestehen, die eine ständig of
fene Fläche bilden, oder aus ähnlichen geometrischen Eigenschaften, die in die Vorrichtung
eingebaut sind. Es ist vorteilhaft, die ständig offene Fläche als eine gewissermaßen getrenn
te Eigenschaft oder Öffnung vorzusehen, im Gegensatz zu einer Anordnung, bei der die
Fläche mit der Beziehung in Verbindung steht, die die variable Fläche steuert. Wenn die
minimale Fläche mit der Beziehung verbunden wäre, die die variable Fläche steuert, könnte
es möglich sein, daß die gesamte Fläche als ein Ergebnis eines zufälligen Überschwingens
des beweglichen Teils der Impulsformungsvorrichtung oder einer Fehlberechnung seiner
Position zufällig Null erreicht. Aber selbst wenn dieses nicht auftreten würde, würde die
Verbindung der minimalen Fläche mit der Beziehung, die die variable Fläche steuert, das
Verhalten vielleicht unerwünscht empfindlich gegenüber genauen Details der Anfangsbe
dingungen machen. Die Ausbildung mit zwei getrennten, unterschiedlichen Öffnungen soll
te zu einem gewissermaßen robusteren Verhalten beitragen, ist ein Vorteil bei der Herstel
lung und garantiert im wesentlichen, daß die ständig offene Fläche nicht zufällig geschlos
sen werden kann, was ein Vorteil für die Qualifizierung der Vorrichtung selbst unter sol
chen Gesichtspunkten wie Ausfallverhalten und Wirksamkeitsanalysen ist.
Entsprechend bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindungen ist das für
die Feder bei der Ventilfunktion verwendete Element eine verformbare Scheibe, die in einer
Richtung parallel zu ihrer zylindrischen Hauptachse belastet wird, wodurch sie sich als eine
Funktion der Belastung verbiegt. Insbesondere kann die verformbare Scheibe eine soge
nannte "Belleville-Scheibe", ein sogenannter "Belleville-Dichtungsring", eine Scheibenfe
der oder eine Tellerfeder sein (was hier synonym verwendet wird). Eine Belleville-Scheibe
oder Scheibenfeder ist eine Scheibe in der Form eines Rings, deren axiale Dicke relativ
klein im Vergleich zu ihren inneren und äußeren Durchmesserdimensionen ist, und die so
hergestellt ist, daß sie nicht in einer flachen Ebene liegt sondern sich vielmehr in einer
kreisförmig symmetrischen Weise leicht aus einer Ebene heraus neigt, so daß sie einem Tel
ler oder einer Schüssel ähnelt. Die Scheibe ist normalerweise aus Metall hergestellt. Eine
Belleville-Scheibe wird gewöhnlich so verwendet, daß die Richtung der Belastung so ver
läuft, daß sie dazu neigt, die Scheibe zurück in eine Ebene zu drücken. Belleville-Scheiben
sind weitverbreitet zur Aufrechterhaltung einer Klemm- oder Spannbelastung bei Schraub
verbindungen, und sie werden auch für verschiedene andere Anwendungsfälle verwendet.
Im Vergleich zu anderen Federarten, wie beispielsweise Schraubenfedern, sind Belleville-
Scheiben oder -Tellerfedern dahingehend bekannt, daß sie für den Betrag der erzeugten
Kraft oder der gespeicherten mechanischen Energie relativ kompakt sind. Sie sind auch da
für bekannt, daß sie in bestimmten Parameterbereichen eine nicht lineare Kraft-
Verbiegungs-Charakteristik aufweisen können, selbst wenn das Material der Scheibe nicht
über seine elastische Grenze hinaus belastet wird.
In Übereinstimmung mit bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung,
zusätzlich zu einer Verbiegung unter der Einwirkung des Gasdrucks, vollzieht die
Belleville-Scheibe auch die Ventilfunktion, da eine oder mehrere ihrer Kanten, Ränder oder
Oberflächen, die sich aufgrund der Belastung verbiegen, auch eine oder mehrere Kanten,
Ränder oder Oberflächen sind, die eine Strömungsfläche verändern. Diese Kombination von
unterschiedlichen Funktionen ist vorteilhaft, da sie den Aufbau vereinfacht, indem die An
zahl von Teilen reduziert wird und der Bedarf für bewegliche oder verschiebbare Teile mit
engen Toleranzen beseitigt wird.
Gemäß bestimmten anderen Ausführungsbeispielen ist ein eigenes kolbenartiges Element
zusätzlich zu der Feder vorgesehen (die eine Belleville-Scheibe oder eine Feder einer ande
ren Art sein kann). Dieses Merkmal bildet ein weiteres Einstellmittel, durch das eine eher
willkürliche Beziehung zwischen der Position der Feder und der Fläche der Öffnung erzeugt
werden kann.
Bei einer Aufblaseeinrichtung, bei der diese Erfindung anwendbar ist, beginnt der Vorgang,
wenn ein Signal von einem Aufprallsensor ein Ereignis bewirkt, das eine große Druckdiffe
renz über die Impulsformungsvorrichtung erzeugt. Diese Druckdifferenz kann als ein Er
gebnis einer sehr schnellen Verbrennung oder Zündung, wie beispielsweise einer Detonation
innerhalb der Aufblaseeinrichtung zustande kommen, oder sie kann daraus resultieren, daß
eine Berstscheibe auf eine andere Weise zerbricht, oder sie kann als das Resultat eines ande
ren Ereignisses zustande kommen. Zur Vereinfachung der Darstellung und der Erläuterung
der Impulsformungsvorrichtung wird angenommen, daß die Druckdifferenz über die Im
pulsformungsvorrichtung sofort oder jedenfalls schneller als irgendeine andere Zeiteinheit,
die bei der vorliegenden Problemstellung wichtig wäre, von Null auf ihren großen Wert an
steigt. Dennoch erkennt der Fachmann, daß die vorliegende Erfindung selbst bei einer Zün
dung angewendet werden kann, die langsamer ist als eine Detonation, wie beispielsweise die
in konventionellen pyrotechnischen Aufblaseeinrichtungen vorherrschende Zündung.
Die Erzeugung der großen Druckdifferenz über die impulsformende Vorrichtung bewirkt
eine Abfolge von Ereignissen, die grafisch in Fig. 2 zusammengefaßt ist. Fig. 2 enthält re
präsentative Zeitabläufe des Drucks in einem Aufnahmetank, des Drucks in einem
Reservoir, der durch die Impulsformungsvorrichtung erhältlichen Strömungsfläche, sowie
der Massen-Strömungsgeschwindigkeit oder -Strömungsrate durch die impulsformende
Vorrichtung. Die ersten zwei Größen sind typische Kurven für direkte experimentelle Da
ten, während die anderen zwei Größen daraus abgeleitet sind. Die Bezeichnung von Ereig
nissen mit der Zeit ist wie folgt: t0 ist die Erzeugung der großen Druckdifferenz über die
Impulsformungsvorrichtung, die als sofortiges Ereignis betrachtet wird; t1 ist der Zeitpunkt,
zu dem das bewegliche Element auf seinem Sitz aufliegt, oder zu dem die Strömungsfläche
so abgenommen hat, daß sie ihren ständig offenen Wert erreicht; t2 ist der Zeitpunkt, zu
dem sich das bewegliche Element von seinem Sitz abzuheben beginnt und zu dem die Strö
mungsfläche wieder über ihren ständig offenen Wert anzusteigen beginnt.
Zwischen t0 und t1 wirkt die Druckdifferenz derart, daß sie das bewegliche Element des
Ventils auf einen Punkt drückt, an dem es an einer Sitzoberfläche anliegt. Wenn das beweg
liche Element an dem Sitz anliegt, ist der variable Abschnitt der Strömungsfläche vollstän
dig geschlossen, wobei jedoch der ständig offene Abschnitt der Strömungsfläche offen
bleibt. Es ergibt sich, daß für die hier interessierenden Anordnungen und Parameterbereiche
die Zeit zwischen t0 und t1 kurz ist und typischerweise einige Millisekunden beträgt. Wäh
rend dieser Zeit zwischen t0 und t1 gibt es einen bestimmten Betrag von Gas, der mit einer
großen Strömungsgeschwindigkeit aus der Ausblaseeinrichtung austritt. Dieses Entweichen
von Gas ist nicht eines der Merkmale, die gewöhnlicherweise bei der Impulsformung ge
sucht werden, wie es oben in der Einleitung oder im Zusammenhang mit der Aufgabe der
Erfindung beschrieben wurde. Da diese Erscheinung gewöhnlich nur auf die ersten wenigen
Millisekunden und die ersten etwa 5 Prozent der Gasströmung beschränkt ist, wird sie den
noch in Kauf genommen. Sie könnte vielmehr sogar dazu beitragen, das Aufsprengen der
Abdeckung (Tür) des Armaturenbretts zu bewirken, was von Details der Konstruktion dieser
Komponente abhängt, wie beispielsweise davon, wieviel Energie oder mechanische Arbeit
für das Aufsprengen erforderlich ist.
Sobald der bewegliche Teil der Impulsformungsvorrichtung auf dem Sitz zum Zeitpunkt t1
aufliegt, beginnt der sanfte oder langsame Füllabschnitt des Vorgangs, bei dem die Strö
mung nur die ständig offene Fläche zur Verfügung hat. Da die Strömungsfläche hier am
kleinsten ist von allen Zeitpunkten während des Vorgangs, verläuft die Aufwärts-Steigung
der Tankdruck-Kurve relativ flach, und die Abwärts-Steigung der Reservoirdruck-Kurve
ist in ähnlicher Weise relativ flach. Dieser Vorgang dauert bis zum Zeitpunkt t2. Während
dieses Stadiums tritt das Gas aus dem Reservoir aus und verringert den Reservoirdruck, bis
zum Zeitpunkt t2 der Reservoirdruck nicht länger ausreicht, das bewegliche Teil in Anlage
an seinem Sitz zu halten. Die Konstruktionsparameter müssen so gewählt werden, daß t2 zu
einem gewünschten Zeitpunkt während des Vorgangs und bei einem gewünschten Bruchteil
der Gasabgabe auftritt. Der Wert des Reservoirdrucks, bei dem die Scheibe beginnt, sich
anzuheben, ist für Konstruktionszwecke bedeutsam und wird hier als der Knickpunktdruck
oder der Sprung- oder Startdruck bezeichnet. Um den hier in der Darstellung verwendeten
Knickpunktdruck oder Startdruck zu erhalten, wird die Reservoirdruck-Kurve in der Nähe
des Knickpunkts während des schnellen Abgabeabschnitts des Vorgangs rückwärts extrapo
liert und die Reservoirdruck-Kurve in der Nähe des Knickpunkts während des langsamen
Abgabeabschnitts des Vorgangs vorwärts extrapoliert, um einen Schnittpunkt zu erhalten,
wie es in Fig. 1 gezeigt ist. Typischerweise würde ein erwünschter Wert von t2 zwischen 10
und 30 Millisekunden liegen. Ein erwünschter Wert für den Sprung- oder Startdruck würde
typischerweise zwischen 70% und 90% des Anfangs- oder Spitzendrucks liegen, was grob
angibt, daß der Bruchteil des Gases, das zu dem Zeitpunkt des Sprungs abgegeben worden
ist, zwischen 10% und 30% liegt (wobei momentan eine Temperaturveränderung des ver
bleibenden Gases aufgrund einer Kompressionsverringerung ignoriert wird).
Ungefähr zum Zeitpunkt t2 beginnt das bewegliche Teil der Impulsformungsvorrichtung
sich von seinem Sitz abzuheben und in seine ursprüngliche Position zurückzuspringen. Da
durch werden die Ausgangsfläche und die Strömungsrate bzw. der Durchsatz vergrößert und
eine schnellere Füllung erzeugt, wie sie für den späteren Abschnitt des Vorgangs erwünscht
ist. Während des gesamten verbleibenden Teils des Vorgangs bleibt das bewegliche Element
von dem Sitz entfernt. Schließlich verringert sich die Fließrate des austretenden Gases auf
grund der Entleerung der Gasquelle.
Das Verhalten der beweglichen Scheibe stellt eine Art Bistabilität dar. Wenn eine Impuls
formung erzielt werden soll, muß der Reservoirdruck zu Beginn des Vorgangs natürlich
größer sein als der Druck an dem Knick- oder Sprungpunkt der Scheibe. Im allgemeinen
und für die Zwecke der Erläuterung der Erfindung ist es erforderlich, sich folgende Punkte
klarzumachen:
- a. Die Faktoren, die die Existenz und das Ausmaß einer Impulsformung bestimmen, können zuverlässig durch den Konstrukteur gesteuert werden;
- b. es ist erwünscht, daß kein nennenswerter Druckabfall stromabwärts von der impuls formenden Ventileinrichtung stattfindet;
- c. in einem gut konstruierten System ist der Bereich der Zustände oder Bedingungen, bei denen eine Impulsformung erzielt wird, relativ groß; und
- d. wenn eine Impulsformung erreicht worden ist, ist sie auch in äußerstem Maße wieder holbar.
Die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele sind im allgemeinen so konfiguriert, daß sie
eher für eine Aufblaseeinrichtung auf der Beifahrerseite als für eine Aufblaseeinrichtung auf
der Fahrerseite geeignet sind, z. T. aufgrund des größeren Bedarfs für eine Impulsformung
auf der Beifahrerseite und z. T. aufgrund des größeren verfügbaren Raumangebots, in dem
Konstruktionselemente wie beispielsweise eine Impulsformungseinrichtung ergänzt werden
können. Aufblaseeinrichtungen für die Beifahrerseite, die typischerweise in dem Armatu
renbrett eines Fahrzeugs montiert werden, sind typischerweise Zylinder mit einem Durch
messer zwischen 60 und 100 mm und mit einer Länge von ungefähr 300 mm. Es versteht
sich jedoch, daß das Prinzip auch auf Aufblaseeinrichtungen für die Fahrerseite oder auf
andere Arten von Aufblaseeinrichtungen angewendet werden kann, fall dort eine Impulsfor
mung wünschenswert ist.
Gemäß der Erfindung sind darüber hinaus Mittel zur Veränderung des Verhaltens der im
pulsformenden Einrichtung als Funktion der Anfangstemperatur vorgesehen, in der Kennt
nis oder der Erwartung, daß die auf die Impulsformungsvorrichtung einwirkende Druckdif
ferenz als Funktion der Anfangstemperatur einer Veränderung unterliegt. Dieses betrifft
hauptsächlich Systeme mit gespeichertem Gas. Ausführungsbeispiele, die dieses Merkmal
aufweisen, werden als spätere Ausführungsbeispiele dargestellt. In den meisten Ausfüh
rungsbeispielen mit einem sich selbst einstellenden Element wird dieses dadurch bewerk
stelligt, daß die verformbare Scheibe aus Bimetall-Materialien hergestellt wird. In einem
anderen Ausfürungsbeispiel ist die verformbare Scheibe aus einem einzigen Material herge
stellt, wobei der Sitz jedoch aus einem sich thermisch ausdehnenden Material hergestellt ist,
wodurch er seine Position verändert. In jedem dieser Verfahren verändert sich der anfängli
che Spalt der Impulsformungsvorrichtung als Funktion der Anfangstemperatur, in der
Kenntnis oder der Erwartung, daß die auf die Impulsformungsvorrichtung einwirkende
Druckdifferenz einer Veränderung als Funktion der Anfangstemperatur unterliegt. Zunächst
wird aus Gründen der Logik jedoch das einfachere Ausführungsbeispiel erläutert, so daß das
zusätzliche Merkmal der Selbstjustierung mit der Temperatur dann als Weiterbildung er
gänzt werden kann.
Die ersten vier Ausführungsbeispiele, die dargestellt werden, beschreiben Ausführungen,
die sich nicht als Funktion der Anfangstemperatur selbst einstellen, und sie können in einem
Fall verwendet werden, bei dem die Spitzendruckdifferenz, die über die impulsformende
Vorrichtung wirkt, eine Größe ist, die im wesentlichen konstant ist oder die sich nur in ei
nem relativ engen Bereich (z. B. 5% oder 10%) verändert. Eine Technologie für Aufblase
einrichtungen, der dieses Ausführungsbeispiel entspricht, ist eine Aufblaseeinrichtung, die
ein Gas enthält, das unter einem mittleren Druck während der normalen Fahrzustände gehal
ten wird, und das durch eine Zündung oder durch pyrotechnische Mittel relativ schnell er
hitzt wird. Unter der weiteren Annahme, daß die Zündung relativ schnell erfolgt, ist der
Druckbehälter in dem Endzustand nach der Zündung mit Gas gefüllt, bevor ein nennenswer
ter Gasaustritt erfolgt. Für praktische Zwecke ist dieses somit im wesentlichen die Situation,
daß die Einrichtung nur für einen einzigen bekannten Wert der Druckdifferenz, die über die
impulsformende Vorrichtung wirkt, ausgelegt werden muß.
Diese ersten Ausführungsbeispiele könnten auch dem Fall einer Aufblaseeinrichtung ent
sprechen, die feste oder flüssige Chemikalien anstelle eines entzündbaren Gases verwendet,
um ein Gas zu erzeugen, wenn die gesamte Dauer der Zündung solcher Chemikalien der ei
ner Detonation ähnelt, d. h. wenn sie für praktische Zwecke kürzer wäre als einige Millise
kunden, d. h. wenn sie in einem Zeitraum erfolgen würde, der zu kurz ist, daß ein nennens
werter Gasaustritt erfolgt. Dieses muß im Gegensatz zu den Verhältnissen bei den meisten
heute gängigen pyrotechnischen Aufblaseeinrichtungen betrachtet werden, die demgegen
über so ausgelegt sind, daß die Zündung, obwohl sie für normale menschliche Sinne noch
schnell erfolgt, eine Dauer hat, die ungefähr gleich der Zeitdauer ist, die benötigt wird, um
den Airbag aufzublasen, und die einige zehn Millisekunden oder in manchen Fällen eher
etwa 100 Millisekunden beträgt.
Diese ersten Ausführungsbeispiele könnten auch den Verhältnissen bei einer Speichergas-
Aufblaseeinrichtung entsprechen, die lediglich dazu benötigt wird, bei einer einzigen Tem
peratur oder einem engen Bereich von Temperaturen zu arbeiten, obwohl eine derartige Si
tuation keine allzu große praktische Bedeutung hat.
Um ein analytisches Verständnis dieses Aufblaseeinrichtungssystems zu erhalten, ist ein
nützliches, vereinfachtes Modell ein Modell mit konzentrierten Parametern (lumped
parameter model), mit dem das Innere des Druckbehälters als ein einziges Volumen und mit
einer Ausgangsöffnungsfläche für die Abgabe betrachtet wird. In dem tatsächlichen Aufbau
einer impulsgeformten Aufblaseeinrichtung gibt es möglicherweise zwei bedeutungsvolle
Öffnungen, nämlich die Öffnung an der Berstscheibe und die (variable) Fläche an der im
pulsformenden Einrichtung. Wie später beschrieben wird, ist die impulsformende Einrich
tung vorzugsweise stromabwärts von der Berstscheibenöffnung angeordnet. Zur Verwen
dung in dem einfachsten Modell mit konzentrierten Parametern wäre es notwendig, diese
zwei Öffnungsflächen zu einer einzigen wirksamen Öffnungsfläche zu kombinieren, und es
ist wahrscheinlich, falls die Eigenschaften einer kompressiblen Strömung durch Serienöff
nungen gegeben sind, daß in dieser Situation die Fläche an der deformierbaren Scheibe ei
nen dominanteren Einfluß bei der Bestimmung der effektiven Fläche einer einzigen äquiva
lenten Öffnung haben würde. Aufgrund der vorliegenden großen Drücke gibt es eine ge
drosselte Strömung.
Aus diesem einfachsten Modell der Modelle mit konzentrierten Parametern resultiert eine
Skalierungsbeziehung, die eine Zeitkonstante für einen ungefähr exponentiellen Abfall des
Drucks in dem Druckspeicherbehälter ergibt. Die Abgabe von Gas kann in dieser Situation
ungefähr durch eine Zeitkonstante beschrieben werden, die proportional ist zu
Speicherbehältervolumen/(Ausgangsfläche * Schallgeschwindigkeit).
Etwas genauer kann diese Formel eine ungefähre Abfallszeitkonstante für die Situation er
geben, in der die Impulsformungsvorrichtung sich in der Position ihrer minimalen Fläche
(der ständig offenen Fläche) befindet, sowie eine andere, unterschiedliche Zeitkonstante für
die Situation, in der die Impulsformungsvorrichtung vollständig oder zumindest teilweise
offen ist.
Dieses verdeutlicht, daß das Verhältnis der Steigungen der Abschnitte des Vorgangs mit
sanfter oder langsamer Füllung und mit schneller Füllung in beträchtlichem Maße in einer
Beziehung steht zu dem Verhältnis der ständig offenen Fläche zu der Summe der ständig
offenen und der variablen Flächen. Wie bei vielen Airbagentwicklungen ist es häufig natür
lich eine Herausforderung, ein ausreichend schnelles Aufblasen zu gewährleisten, und dieses
besonders, wenn ein ursprünglicher Abschnitt der Füllung absichtlich verlangsamt wird.
Das Volumen des Speicherbehälters kann sich nur innerhalb eines schmalen Bands befin
den, einerseits bedingt dadurch, daß er genügend Gas enthält, um einen Beifahrerairbag zu
füllen, und andererseits bedingt durch die gegebenen praktischen Grenzen der Behälterab
messungen und des Speicherdrucks. Ein kleineres Volumen und damit eine schnellerer Ab
gabe könnte mit entsprechend höherem Spitzendruck erreicht werden, jedoch gibt es hier
praktische Beschränkungen. Für eine typische, hier betrachtete Aufblaseeinrichtung für die
Beifahrerseite beträgt der Spitzendruck innerhalb der Aufblaseeinrichtung (in einem heißen
Zustand und in dem Fall einer Speichergas-Aufblaseeinrichtung) ungefähr 20,7 MPa (3000
psi) bis 41,4 MPa (6000 psi), und das bei dem Druck vor der Abgabe vorhandene Gasvolu
men beträgt etwa 0,9 bis 1,0 Liter bei dem höheren Druck und bis zu etwa 1,7 bis 1,9 l bei
dem niedrigeren Druck. Diese Werte sind dafür vorgesehen, einen Airbag mit 150 l zu fül
len, unter der Annahme typischer Werte eines gewünschten Drucks in dem Airbag oberhalb
des atmosphärischen Drucks und unter der Annahme einer geeigneten Entlüftung von dem
Airbag, um geeignete Deflations- oder Luftablaßeigenschaften des Airbags bei einem Auf
prall des Insassen zu gewährleisten. Die zur Verfügung stehende Ausgangsfläche der im
pulsformenden Einrichtung wird durch Werte der Abmessungen sowie durch die Bewegung
und die Materialeigenschaften der Scheiben bestimmt. In diesem Bereich besteht eine ge
wisse Möglichkeit zur Veränderung der Betriebsweise mittels bestimmter Konstruktions
merkmale, jedoch gibt es auch hier praktische Beschränkungen. Die dritte wichtige physi
kalische Eigenschaft ist die Schallgeschwindigkeit des Gases. Die Gase, die die Produkte
einer Verbrennung oder Entzündung sind, bestehen typischerweise aus Kohlendioxid und
Wasserdampf, wenn die Verbrennung durch eine Kohlen-Wasserstoff-Verbindung erfolgt,
was ein möglicher Kandidat für ein entzündbares Speichergas ist. Es können auch einige
Teile eines Inert- oder Edelgases vorhanden sein, wie beispielsweise Stickstoff oder Argon.
Die Molekulargewichte dieser verschiedenen genannten Gase liegen in einem Bereich von
18 bis 44. In Abhängigkeit von den chemischen Eigenschaften und dem Verhältnis liegt das
durchschnittliche oder effektive Molekulargewicht der Gasmischung somit zwischen 18 und
44, und wahrscheinlich am ehesten in der Mitte dieses Bereichs. Die Temperatur dieser Ga
se nach der Entzündung kann ohne weiteres in den Bereich 2000 K liegen. Folglich kann die
Schallgeschwindigkeit der Gase nach der Entzündung ohne weiteres in dem Bereich von
1000 m/s liegen. Bei einer anderen Technologie für Aufblasevorrichtungen, nämlich für die
reine Speichergas-Aufblaseeinrichtung, die im Zusammenhang mit der Impulsformung be
trachtet wird, kann das gespeicherte Gas vorzugsweise Helium in der Nähe der Raumtempe
ratur sein, wobei dessen Schallgeschwindigkeit ebenfalls ungefähr 1000 m/s beträgt. Diese
Werte sind günstig, da es bei dem gegebenen praktischen Bereich des Volumens des
Druckbehälters und der möglichen Flächenbegrenzung der impulsformenden Einrichtung
hilfreich ist, wenn das Gas eine hohe Schallgeschwindigkeit hat, wie beispielsweise den
oben genannten Wert.
Ein weiteres nützliches Ergebnis aus der theoretischen Betrachtung betrifft die Eigenschaf
ten einer kompressiblen Strömung durch eine Serie von Öffnungen, unter der Annahme, daß
zwischen den Öffnungen Volumen vorhanden sind, in denen die Strömung ins Gleichge
wicht gebracht werden kann (Dissipation von Düsen). Bei einer inkompressiblen Strömung
haben zwei Öffnungen mit gleicher Fläche in Serie natürlich gleiche Druckabfälle. Bei einer
kompressiblen Strömung in stationären oder quasi-stationären Zuständen ist im Gegensatz
dazu der Druckabfall über die weiter stromabwärts gelegene Öffnung der zwei Öffnungen
mit gleicher Fläche wesentlich größer als der Druckabfall über die weiter stromaufwärts ge
legene Öffnung. Bei der weiter stromabwärts gelegenen Öffnung tritt eine Drosselung auf.
Falls es erwünscht ist, daß ein Druckabfall in gewisser Weise gleichmäßig über eine Serie
von Öffnungen verteilt ist, bedeutet dieses, daß dann solche Öffnungen in dem Maße eine
zunehmende Fläche haben sollten, wie die Strömung weiter stromabwärts fortschreitet.
Wenn es umgekehrt erwünscht ist, daß eine bestimmte Öffnung den vorherrschenden
Druckabfall aufweist, wenn es keine großen Unterschiede zwischen den Strömungsflächen
der Öffnungen gibt, ist es am besten, daß diese spezielle Öffnung die am weitesten stromab
wärts angeordnete Öffnung ist. Im allgemeinen sind derartige Betrachtungen von Flächen
verhältnissen für stark kompressible Strömungssituationen, wie sie hier auftreten, für die
Konstruktion und Auslegung wichtiger als Einzelheiten, die sich auf die Veränderungen von
Strömungsrichtungen, stromlinienförmige Verbesserungen usw. beziehen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detail
lierten Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnungen.
Fig. 1 ist eine Darstellung bei quasistatischen Bedingungen der Beziehung der Strö
mungsfläche durch die impulsformende Vorrichtung als Funktion der über sie
wirkenden Druckdifferenz,
Fig. 2 ist eine Darstellung vier verschiedener Größen als Funktion der Zeit während
des Vorgangs,
Fig. 3 ist eine Schnittansicht einer Aufblaseeinrichtung zusammen mit ihrem Gehäuse
und einem Airbag, die die impulsformenden Mittel gemäß einem ersten Ausfüh
rungsbeispiel zeigt,
Fig. 3a ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht, die die Schlitze oder Durchbrüche
des Ausführungsbeispiels aus Fig. 3 zeigt,
Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht eines alternativen Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel,
Fig. 5a ist eine vergrößerte perspektivische Ansicht, die die Schlitze oder Durchbrüche
des Ausführungsbeispiels aus Fig. 5 zeigt,
Fig. 6 ist ein drittes Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 ist ein viertes Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 ist ein fünftes Ausführungsbeispiel,
Fig. 9 ist eine sechstes Ausführungsbeispiel,
Fig. 10 ist ein siebentes Ausführungsbeispiel,
Fig. 11 ist ein achtes Ausführungsbeispiel, das eine Veränderung der Sitzposition an
stelle der Scheibenposition als Funktion der Temperatur aufweist,
Fig. 11a ist eine vergrößerte Vorderansicht des O-Rings und des Sitzes,
Fig. 12 ist ein neuntes Ausführungsbeispiel,
Fig. 13 zeigt verschiedene Beziehungen zwischen der Strömungsfläche und der Positi
on, die unter Verwendung der zuvor genannten verschiedenen Ausführungsbei
spiele erzielt werden können,
Fig. 14 ist ein zehntes Ausführungsbeispiel.
Fig. 3 zeigt die Aufblaseeinrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, wie sie wäh
rend eines normalen Fahrzustands besteht, wobei keine Druckdifferenz oder Nettobelastung
über die impulsformende Vorrichtung wirkt. Die Aufblaseeinrichtung weist einen im allge
meinen zylindrischen Druckbehälter 10 auf, der einen zylindrischen Abschnitt 12, eine
semi-ellipsoidische oder halbkugelförmige Endabdeckung 14, die von dem Abgabeende
entfernt angeordnet ist, sowie eine Endabdeckung 16 aufweist, die eine Öffnung enthält, die
so angeordnet ist, daß sie eine Berstscheibe oder eine berstfähige Wand 20 aufnimmt. Die
berstfähige Wand 20 kann so angeordnet sein, daß sie mit der Hauptachse des im allgemei
nen zylindrischen Druckbehälters 10 zusammenfällt. Innerhalb des Druckbehälters 10 be
findet sich ein entzündbares Mittel 26, das aufgrund einer Entzündung oder Verbrennung
sofort bewirkt, daß der Druckbehälter 10 mit einem Gas unter hohem Druck gefüllt wird.
Das entzündbare Mittel 26 kann entweder gasförmig sein oder einen anderen Zustand haben,
wobei die vorherrschende Anforderung darin besteht, daß es seine Entzündung oder seine
Verbrennung innerhalb einer sehr kurzen Zeit vollendet, wie beispielsweise innerhalb weni
ger Millisekunden, so daß die Aufgabe der impulsformenden Vorrichtung darin besteht, eine
im wesentlichen vollständig erzeugte Gasmenge in einer impulsgeformten Art und Weise
abzugeben. Außerdem ist ein Zündmittel 29 vorgesehen, das das entzündbare Mittel 26
aufgrund eines Signals von einem Aufprall-Sensor entzündet. Das Zündmittel 29, das eine
Einrichtung ähnlich einer Zündkerze oder auch eine pyrotechnische Einrichtung sein kann,
ist in einer der Kuppeln 14 oder 16 angebracht (in der Darstellung hier in Kuppel 14).
Eine Berstscheibe ist ein dünnes Teil aus einem Material, gewöhnlich einem Metall, das ei
nen Schwachpunkt in einer Druckabgrenzung darstellt, so daß die Berstscheibe bei einem
bekannten Druck ihren Bruchpunkt erreicht und spontan aufreißt. Berstscheiben werden im
allgemeinen als passive Sicherheitseinrichtung bei Druckbehältern und Anlagen der Verfah
renstechnik verwendet, um einen übermäßigen Druck zu verhindern, der die Behälter oder
die Anlage beschädigen könnte. Zu diesem Zweck werden sie in einem Zustand verwendet,
in dem sie spontan zerbrechen können. Wenn die Aufblaseeinrichtung ein entzündbares Gas
enthält, gibt es bei einer Aufblaseeinrichtung der hier beschriebenen Art ein Verhältnis von
typischerweise fünf zu zehn zwischen dem Druck innerhalb des Druckbehälters 10 wenn die
Entzündung vollendet ist und dem Druck der entzündbaren Gasmischung, der innerhalb des
Druckbehälters 10 im normalen Fahrzustand herrscht. Wenn der spontane Berstdruck der
Berstscheibe etwas größer ist als der Druck der entzündbaren Gasmischung aber kleiner als
der Druck nach der Entzündung, reißt die Berstscheibe spontan auf, wenn die Entzündung
vollendet ist. (Die Differenz zwischen den Gasdrücken vor der Entzündung und nach der
Entzündung ist so groß, daß leicht sichergestellt werden kann, daß der spontane Berstdruck
der Berstscheibe in dem geeigneten Bereich liegt).
In dem Druckbehälter 10 befindet sich eine Öffnung 60, durch die der Druckbehälter gefüllt
werden kann und die dann verschlossen werden kann. Wahlweise kann außerdem eine
Drucküberwachungseinrichtung bzw. ein Drucksensor 62 vorgesehen sein, durch den eine
mögliche Gasleckage aus dem Druckbehälter hinaus während einer Langzeitspeicherung
ermittelt werden kann. Die Drucküberwachungseinrichtung 62 sollte zusätzlich eine Tempe
raturüberwachungseinrichtung enthalten, da es erforderlich ist, die Temperatur des Gases zu
kennen, dessen Druck gemessen wurde, um eine Druckmessung interpretieren zu können
und zu bestimmen, ob Gas entwichen ist. Außerdem ist eine Auffangvorrichtung 64 für
Bruchstücke vorgesehen, die im wesentlichen ein Filtersieb oder ein Filtergitter sein kann
und die mit einer Halterungsstruktur verbunden ist, wobei die Auffangvorrichtung 64 in
Phantomlinien dargestellt ist und unmittelbar stromabwärts von der berstfähigen Wand 20
angeordnet ist. Abhängig von den Einzelheiten der berstfähigen Wand 20 und der Zündein
richtung 29 kann eine derartige Vorrichtung erforderlich sein, um sicherzustellen, daß keine
der Bruchstücke der berstfähigen Wand oder der Zündeinrichtung in die impulsformende
Einrichtung oder in den Airbag eintreten können. Es ist wünschenswert, daß die Auffang
vorrichtung für die Bruchstücke keinen nennenswerten Druckabfall erzeugt, und daher ist
die offene Strömungsfläche der Auffangvorrichtung für die Bruchstücke vorzugsweise et
was größer als die offene Strömungsfläche der Berstscheibe.
Stromabwärts von der Endabdeckung 16 ist ein Rand 18 angeordnet, der sich axial von dem
zylindrischen Abschnitt 12 des Druckbehälters 10 erstreckt, wobei er im wesentlichen die
gleiche zylindrische Geometrie wie der zylindrische Abschnitt 12 des Druckbehälters 10
hat. Die Scheibe 80, die eine Belleville-Tellerfeder sein kann und die innerhalb des Rands 18
angeordnet ist, ist die Ventileinrichtung, die durch die auf sie wirkende Kraft oder den
auf sie wirkenden Druck verbogen wird. Der Rand 18 bildet einen Teil der strukturellen Be
lastungsbahn, die die auf die Scheibe 80 ausgeübte Belastung zurück zu dem Druckbehälter
10 leitet. Der Rand 18 trägt außerdem dazu bei, die geschlossene mechanische Fluidbegren
zung zu definieren, die es bedingt, daß das Gas, das durch die berstfähige Wand 20 austritt,
in seiner Gesamtheit durch die Impulsformungsvorrichtung fließen muß, um den Airbag zu
erreichen. An dem am weitesten von dem Druckbehälter 10 entfernten Ende des Rands 18
ist eine Brückenstruktur 90 vorgesehen, die sich mindestens über einen Teil des offenen
Endes des Rands 18 erstreckt und die so angeordnet ist, daß sie die Belastung aufnimmt und
diese Belastung von der Scheibe 80 auf den Rand 18 überträgt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Scheibe 80 an ihrem inneren Umfang konstruktiv ge
lagert, wobei sich der äußere Umfang bei der Einwirkung einer Druckdifferenz frei bewe
gen kann. Gas kann unter der beweglichen äußeren Kante oder dem äußeren Rand der
Scheibe 80 hindurchfließen, jedoch ist kein Weg für eine Gasströmung unter der inneren,
gehalterten Kante oder dem Rand der Scheibe 80 hindurch vorgesehen. Die Scheibe 80 ist
konstruktiv in einem Halterungsvorsprung oder Halterungslager 81 gelagert, der wiederum
konstruktiv mit der Brückenstruktur 90 verbunden ist, die wiederum konstruktiv mit dem
Rand 18 verbunden ist. Der Halterungsvorsprung 81 kann, indem er eine Lippe oder ein
ähnliches Merkmal aufweist, außerdem dazu dienen, die Scheibe 80 räumlich anzuordnen
und sie vorzugsweise so zu lokalisieren, daß ihre Achse mit der Achse der Strömungsabgabe
durch die Auffangvorrichtung 64 für die Bruchstücke zusammenfällt. Wenn die Scheibe 80
eine Belleville-Scheibe oder ein Belleville-Ring ist, kann es bevorzugt werden, daß die
Scheibe so montiert ist, daß die Wirkung der Druckdifferenz während des Aufblasevorgangs
dazu neigt, die Scheibe zurück in eine Ebene zu drücken, also in eine flachere Stellung als
wenn sie unbelastet wäre. Diese Konfiguration kann als eine Konfiguration bezeichnet wer
den, bei der die Oberseite unten liegt (upside down configuration), und um dieses Ausfüh
rungsbeispiel von bestimmten späteren Ausführungsbeispielen zu unterscheiden, kann es als
Gleichstrom- oder Einzelstromausführungsbeispiel (uniflow) bezeichnet werden, da prin
zipiell nur eine Strömungsrichtung existiert. Eine Halterung 88 kann derart vorgesehen sein,
daß die Scheibe 80 an ihrem Platz gehalten wird oder zwischen dem Halterungsvorsprung
bzw. -lager 81 und der Halterung 88 festgehalten wird, um dadurch zu verhindern, daß die
Scheibe 80 von ihrer vorgesehenen Position entweder während eines normalen Fahrzustands
oder während des Aufblasevorgangs herunterfällt oder wegspringt. Die Halterung 88 kann
einen Vorsprung aufweisen, der sich ein kurzes Stück über die Kante der Scheibe 80 an der
Seite der Scheibe erstreckt, die nicht in Kontakt mit dem Halterungsvorsprung 81 steht, oder
sie kann eine ähnliche Konstruktion aufweisen. Ein kreisförmig symmetrischer Vorsprung
oder eine Verlängerung der Brückenstruktur 90 oder des Rands 18, der bzw. die konstruktiv
entweder mit der Brückenstruktur 90 oder dem Rand 18 verbunden ist, ist als Sitz oder Wi
derlager 82 vorgesehen. Die Abmessungen (Durchmesser usw.) des Sitzes 82 müssen so
gewählt werden, daß die Scheibe 80 den Sitz 82 berühren kann, wenn die Scheibe 80 in ge
eigneter Weise belastet wird, und der Sitz 82 muß so angeordnet sein, daß der durch das
Brechen der berstfähigen Wand 20 erzeugte Druck die bewegliche Kante bzw. den bewegli
chen Rand der Scheibe 80 zu dem Sitz 82 hin drückt. Dabei ist der Sitz 82 auf der stromab
wärts liegenden Seite der Scheibe 80 angeordnet. Darüber hinaus muß der Sitz 82 so an
geordnet sein, daß mindestens ein Teil der Strömung zwischen dem Sitz 82 und der benach
barten Kante oder Oberfläche der Scheibe 80 hindurchtreten muß, so daß der Spalt zwischen
dem Sitz 82 und der benachbarten Kante oder Oberfläche der Scheibe 80 eine Ventilwir
kung bildet.
Die Gasströmung von dem Bereich stromaufwärts von der Scheibe 80 zu dem Bereich
stromabwärts von der Scheibe 80 erfolgt vorzugsweise über zwei gewissermaßen getrennte
und unterschiedliche Strömungsbahnen: eine ständig offene Strömungsbahn 83 und eine
Strömungsbahn 85 mit variabler Fläche. Obwohl in manchen Fällen diese zwei Strömungs
bahnen benachbart zueinander sein können, ist es zum Zwecke der Klarheit und der Erläute
rung hilfreich, sie getrennt zu identifizieren. Die Strömungsbahn 83 verläuft von der Gas
quelle durch eine minimale Strömungsfläche oder einen minimalen Strömungsbereich in der
Strömungsbahn 83, die bzw. der durch eine konstante Öffnung oder mehrere Öffnungen
gebildet wird, deren gesamte Strömungsfläche bzw. gesamter Strömungsbereich durch die
Bewegung der Scheibe 80 nicht beeinflußt wird, weiter durch die offene Bahn der
Brückenstruktur 90 und schließlich in das Gehäuse 96 und den Airbag 98. In einem Sonder
fall der ständig offenen Strömungsbahn 83 ist der Sitz bzw. das Widerlager 82 vorzugsweise
nicht über den gesamten Umfang herum durchgängig, sondern er enthält vorzugsweise viel
mehr mehrere kleine Schlitze oder Durchbrüche 86, vorzugsweise in einer symmetrischen
Anordnung, die eine ständig offene Strömungsbahn 83 bilden, selbst wenn die Belleville-
Scheibe 80 den Sitz 82 berührt (siehe Fig. 3a). Alternativ (und nicht in Fig. 3 dargestellt)
kann der Sitz 82 kontinuierlich sein, so daß er einen kontinuierlichen Kontakt mit der
Scheibe 80 gewährleistet, wenn die Scheibe 80 gegen den Sitz 82 gedrückt wird, jedoch
kann eine ständig offene Öffnung oder eine Serie von Öffnungen an anderer Stelle vorgese
hen sein, wodurch der Bereich stromaufwärts von der Scheibe 80 mit dem Bereich stromab
wärts von der Scheibe 80 verbunden wird. Die Strömungsbahn 85 mit variabler Fläche ver
läuft von der Gasquelle durch eine minimale Strömungsfläche oder einen minimalen Strö
mungsbereich in der Strömungsbahn 85, die bzw. der durch den Sitz 82 und die benachbar
te Kante oder Oberfläche der Scheibe 80 definiert wird, die dem Sitz 82 gegenüberliegt,
weiter durch die offene Bahn in der Brückenstruktur 90 und schließlich in das Gehäuse 96
und den Airbag 98 hinein. Die minimale Fläche in der Strömungsbahn 85 steht in einer di
rekten Beziehung zu dem Spalt zwischen dem Sitz 82 und der benachbarten Kante oder
Oberfläche der Scheibe 80, wobei sie auf Null geht, wenn die Scheibe 80 den Sitz 82 be
rührt. In Fig. 3 ist der Sitz 82 so dargestellt, daß er sehr nahe dem äußeren Umfang der
Scheibe 80 angeordnet ist. Dieses ist eine Möglichkeit, jedoch eine andere Möglichkeit be
steht darin, daß der Sitz 82 bei einem etwas kleineren Radius als die äußere Kante der
Scheibe 80 angeordnet ist, wodurch eine zusätzliche Variable zur Feinabstimmung der Im
pulsformung geschaffen werden kann. Die Brückenstruktur 90 erstreckt sich absatzweise
über das untere Ende des Rands 18 und sie dient dazu, eine Belastung oder Kraft aufzuneh
men, die von der inneren Kante der Scheibe 80 ausgeübt wird, wenn eine Druckdifferenz
auf die Scheibe einwirkt. Die Brückenstruktur 90 hat vorzugsweise eine im wesentlichen of
fene Fläche bzw. einen offenen Bereich, so daß das Gas, nachdem es durch die von der
Belleville-Scheibe 80 und den Sitz 82 gebildete Ventileinrichtung geströmt ist, ohne nen
nenswerten Strömungswiderstand weiter durch die Brückenstruktur strömt. Die Brücken
struktur 90 kann eine rechtwinklige Winkelleitung für die Strömung enthalten, nachdem die
Strömung durch die von dem Sitz 82 und der benachbarten Kante oder Oberfläche der
Scheibe 80 gebildete Ventileinrichtung getreten ist, so daß die Gasströmung in einer radia
len Richtung aus der Aufblaseeinrichtung austritt. Denkbar ist weiterhin eine radial austre
tende Strömung, eine radial aber vorzugsweise in Richtung auf den Airbag hin austretende
Strömung sowie eine axial austretende Strömung. Wenn die Strömung radial in einem sym
metrischen Muster austritt, erzeugt die Aufblaseeinrichtung im Idealfall keine Schubkraft
bei der Abgabe. Vorzugsweise ist die offene Strömungsfläche durch die Brückenstruktur 90
größer als und sogar bis zu zwei mal so groß wie die Summe aus der ständig offenen Strö
mungsfläche und der Ventilströmungsfläche. Nachdem das Gas durch die Brückenstruktur
90 geströmt ist, sammelt das Gehäuse oder ein Diffusor oder eine Leitungseinrichtung 96
das Gas, wenn es den Ausgang der Aufblaseeinrichtung verläßt, wobei die Gasströmung von
dem Ausgang der Aufblaseeinrichtung zu dem Airbag geleitet wird. Schließlich wird der
Airbag 98 aufgeblasen, um den Insassen des Fahrzeugs zu schützen.
Es wurde festgestellt, daß ein Konstruktionsmerkmal, das dazu beiträgt, die Impulsformung
zu erzielen, darin besteht, die Scheibe 80 und den Ventilsitz 82 sowie weitere zugehörige
Komponenten stromabwärts von der berstfähigen Wand 20 anzuordnen, wie es in Fig. 3
dargestellt ist, so daß so wenig wie möglich Druckabfall auftritt, nachdem das Gas die Im
pulsformungsventileinrichtung verlassen hat. In dieser Erfindung ist die Ventilwirkung mit
tels einer variablen Strömungsfläche der Haupteffekt, so daß der Druckabfall an der
Ventileinrichtung der Hauptdruckabfall in dem Strömungskreislauf sein sollte. Aufgrund
der Eigenschaften einer kompressiblen Strömung durch eine Serie von Öffnungen bedeutet
dieses, daß es erwünscht ist, daß die Ventileinrichtung so weit stromabwärts wie möglich in
dem Strömungskreislauf angeordnet ist. In dieser Konfiguration wird es außerdem bevor
zugt, daß die offene Strömungsfläche an der berstfähigen Wand 20, wenn diese aufgebro
chen ist, ungefähr gleich oder etwas größer als die Summe aus der ständig offenen Strö
mungsfläche und der Ventilströmungsfläche in der impulsformenden Ventileinrichtung sein
sollte. Dieses trägt dazu bei, sicherzustellen, daß der größte Druckabfall in der Strömungs
bahn an der impulsformenden Ventileinrichtung vorliegt. Wenn ein Druckabfall erfolgt,
nachdem das Gas die impulsformende Ventileinrichtung verläßt, wie es auftreten könnte,
wenn die berstfähige Wand 20 anstelle dessen stromabwärts von der Ventileinrichtung
(Scheibe 80, Ventilsitz 82 und zugehörige Komponenten) angeordnet wäre, wurde festge
stellt, daß dieses den Parameterbereich, in dem eine Impulsformung erzielbar ist, einschrän
ken kann. In der bevorzugten Situation, in der es keine Öffnung oder einen anderen bedeut
samen Grund für einen Druckabfall stromabwärts von der impulsformenden Einrichtung
gibt, kann eine Impulsformung für jegliches Verhältnis (Start- oder Sprung-
Druck/Anfangsdruck) bis zu 90% oder möglicherweise mehr erreicht werden. Wenn jedoch
ein Grund für einen nennenswerten Druckabfall vorhanden ist, wie beispielsweise eine Öff
nung stromabwärts von der impulsformenden Einrichtung, kann eine Impulsformung ober
halb eines Grenzwerts von (Sprung-Druck/Anfangsdruck) abrupt verlorengehen, der weit
unterhalb von 90% liegt, selbst wenn der Startdruck der Scheibe nicht beeinflußt wird. Es
zeigt sich, daß es erforderlich wäre, daß die berstfähige Wand 20 wesentlich größer ist als es
für die in Fig. 3 dargestellte Konfiguration erforderlich ist, damit eine Impulsformung über
einen großen Parameterbereich möglich ist, wenn die berstfähige Wand 20 stromabwärts
von der impulsformenden Ventileinrichtung sein muß.
Die Wahl des Verhältnisses zwischen einer ständig offenen Fläche und einer vollständig of
fenen variablen Fläche bestimmt das Verhältnis der Steigungen der Vorgangsabschnitte mit
sanfter Füllung und mit schneller Füllung. Wenn dieses Verhältnis so gewählt wird, daß es
klein ist, gibt es eine stärkere Differenz oder einen größeren Gegensatz zwischen den zwei
Bereichen des Vorgangs. Wenn das Verhältnis größer ist, ist die Differenz weniger stark
und es gibt einen geringeren Gegensatz zwischen den zwei Bereichen des Vorgangs. Der
Gegensatz ist das, wodurch das Ziel erreicht wird, den früheren Teil des Aufblasevorgangs
verschieden zu machen von dem späteren Teil des Vorgangs (nämlich sanfter als diesen),
jedoch erfolgt dieser Gegensatz auf Kosten der Gesamtdauer des Vorgangs. Damit die be
schriebene Impulsformung gut funktioniert, ist es wünschenswert, daß ein bestimmter mini
maler Bruchteil der Gasmassenabgabe impulsgeformt ist, d. h. daß er während des langsa
men Abschnitts des Vorgangs abgegeben wird. Dieser minimale Bruchteil beträgt ungefähr
10%. Wenn die Abgabe von mindestens 10% des Gases absichtlich verlangsamt wird, und
insbesondere, wenn versucht wird, einen großen Gegensatz zwischen den zwei Abschnitten
des Vorgangs zu erhalten, wird die Dauer des sanften Füllabschnitts des Vorgangs verlän
gert, wobei dieses den Gesamtvorgang ausdehnen kann, bis er für die Zeitdauer des Unfalls,
für die er konstruiert ist, zu lang ist. Somit ergibt sich eine gewisse Begrenzung für den Be
trag des Gegensatzes, den man zwischen den zwei Abschnitten des Vorgangs erwarten kann.
Für Fälle von praktischem Interesse liegt das Verhältnis der Steigung des schnellen Abga
beabschnitts zu der Steigung des langsamen Abgabeabschnitts ungefähr in dem Bereich von
zwei bis fünf.
Es zeigt sich, daß der Start- oder Sprungdruck beträchtlich von der Größe des Spalts zwi
schen der Scheibe 80 und dem Sitz 82 (bei der Abwesenheit einer Kraft oder einer Bela
stung) abhängt. Umgekehrt beeinflußt der Startdruck die Dauer des sanften Füllabschnitts
des Vorgangs. Abmessungstoleranzen an der Sitzhöhe und der Scheibenhöhe müssen so
gewählt werden, daß der Spalt innerhalb eines kleinen Bruchteils dieses Nennwerts gesteuert
wird. Es kann vorteilhaft sein, daß der Sitz 82 auf der gleichen Höhe wie der Halterungs
vorsprung 81 angeordnet ist, wenn die Scheibe mit einer geeigneten Anfangshöhe herge
stellt ist. Somit wird eine Dimension eliminiert und es verbleibt nur die Scheibe selbst, die
ein Preß- oder Stanzteil ist, die enge Toleranzen erfordert.
Dieses Ausführungsbeispiel ist dem Ausführungsbeispiel 1 ähnlich, abgesehen von einem
Austausch der Funktionen der zwei Kanten oder der zwei Ränder der Scheibe. Es ist in Fig.
4 dargestellt, wobei gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, jedoch er
gänzt um einen Index "a".
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Scheibe 80a konstruktiv an ihrem äußeren Umfang
gelagert, wobei sich der innere Umfang aufgrund der Einwirkung einer Druckdifferenz frei
bewegen kann. Gas kann unter dem beweglichen inneren Rand der Scheibe 80a hindurch
fließen, jedoch ist keine Bahn für eine Gasströmung unter dem äußeren gelagerten Rand der
Scheibe 80a hindurch vorgesehen. Die Scheibe 80a ist strukturell durch einen Halterungs
vorsprung 81a gehaltert, der wiederum strukturell mit einer Brückenstruktur 90a verbunden
ist, die wiederum strukturell mit einem Rand 18a verbunden ist. Eine Halterungseinrichtung
88a kann wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel vorgesehen sein. Wenn die
Scheibe 80a eine Belleville-Scheibe oder eine Belleville-Tellerfeder ist, kann es vorteilhaft
sein, daß die Scheibe so montiert ist, daß die Wirkung der Druckdifferenz während des
Aufblasevorgangs dazu neigt, die Schale zurück in eine Ebene zu drücken, wo sie eine fla
chere Gestalt hat, als wenn sie unbelastet ist. Diese Konfiguration kann als eine Einzel
stromkonfiguration bezeichnet werden, bei der die Richtung der Vorspannung der Scheibe
nach oben zeigt (uniflow right side up configuration).
Ein Sitz oder Widerlager 82a muß wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel vorge
sehen sein, so daß ein durch das Zerbrechen der berstfähigen Wand 20a verursachter Druck
die bewegbare Kante der Scheibe 80a gegen den Sitz 82a drückt, wobei die Scheibe 80a den
Sitz 82a berühren kann, wenn die Scheibe 80a ausreichend belastet wird, und wobei minde
stens ein Teil der Strömung zwischen dem Sitz 82a und der benachbarten Kante oder Ober
fläche der Scheibe 80a hindurchtreten muß, so daß der Spalt zwischen dem Sitz 82a und der
benachbarten Kante oder Oberfläche der Scheibe 80a eine Ventilfunktion bewirkt.
Wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel umfaßt die Gasströmung von dem Be
reich stromaufwärts von der Scheibe 80a zu dem Bereich stromabwärts von der Scheibe 80a
vorzugsweise zwei gewissermaßen getrennte und unterschiedliche Strömungsbahnen: eine
ständig offene Strömungsbahn 83a und eine Strömungsbahn 85a mit variabler Fläche. Die
Strömungsbahn 83a verläuft von der Gasquelle durch eine minimale Strömungsfläche in der
Strömungsbahn 83a, die durch eine konstante Öffnung oder Öffnungen gebildet wird, deren
gesamte Strömungsfläche durch die Bewegung der Scheibe 80a nicht beeinflußt wird, weiter
durch die offene Bahn in der Brückenstruktur 90a und schließlich weiter in das Gehäuse 96a
und den Airbag 98a hinein. Wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel kann die
ständig offene Strömungsbahn 83a durch Schlitze oder Durchbrüche 86a in dem Sitz 82a
gebildet werden, oder sie kann durch eine ständig offene Öffnung oder durch ständig offene
Öffnungen an anderer Stelle gebildet werden. Die Strömungsbahn 85a mit variabler Fläche
verläuft von der Gasquelle durch eine minimale Strömungsfläche in der Strömungsbahn
85a, die durch den Sitz 82a und durch die benachbarte Kante oder Oberfläche der Scheibe
80a, die dem Sitz 82a gegenüberliegt, definiert wird, weiter durch die offene Bahn in der
Brückenstruktur 90a und schließlich weiter in das Gehäuse 96a und den Airbag 98a hinein.
Wiederum hat die Brückenstruktur 90a vorzugsweise eine im wesentlichen offene Fläche,
um ihren Strömungswiderstand zu minimieren.
Der Vorteil dieser Geometrie, die als Geometrie bezeichnet werden kann, bei der die Rich
tung der Vorspannung der Scheibe nach oben zeigt (right-side-up geometry), besteht darin,
daß die Scheibe konstruktiv inhärent stabiler ist, indem die resultierende Nettobelastung der
Scheibe aufgrund von Druck- und Fluidkräften immer innerhalb des Kontaktumfangs
(Halterungspunkte) erfolgt, an dem der äußere Umfang der Scheibe an der Halterung oder
der Aufnahme der Scheibe (Brückenstruktur 90a) anliegt. Die konstruktive Ausführung der
Brückenstruktur 90a ist außerdem etwas einfacher, da die Hauptbelastung durch die äußere
Kante der Scheibe nahezu direkt auf den Rand 18a ausgeübt wird, was in einer kurzen Be
lastungsbahn resultiert. Der Nachteil dieser Geometrie besteht darin, daß der für die Ven
tilwirkung verwendete Umfang kleiner ist als bei dem Ausführungsbeispiel 1, nämlich typi
scherweise um einen Faktor 2, da dieses das Verhältnis des inneren Durchmessers und des
äußeren Durchmessers der Belleville-Scheibe ist. Die Ventilfläche ist somit entsprechend
kleiner, und dadurch wird die Zeitkonstante der Aufblaseeinrichtung verlangsamt. Es ergibt
sich, daß bei identischen Scheiben mit identischen Spalten der Sprung- oder Startdruck un
gefähr gleich ist, unabhängig davon, ob es sich um eine Geometrie handelt, bei der die
Oberseite nach unten gerichtet ist oder bei der die Richtung der Vorspannung der Scheibe
nach oben zeigt.
Sowohl in Ausführungsbeispiel 1 als auch in Ausführungsbeispiel 2 erfolgte bisher keine
Strömung unter dem Rand oder der Kante der Scheibe hindurch, die an dem Halterungsvor
sprung oder -lager gehaltert war. Es gab nur eine Strömungsbahn mit variabler Fläche, wo
bei diese unter der bewegbaren Kante der Scheibe hindurch verlief. Ein weiteres Merkmal
der Ausführungsbeispiele 1 und 2 bestand darin, daß nahezu die gesamte Oberfläche der
Scheibe der gesamten Druckdifferenz ausgesetzt war. Selbst wenn der Sitz etwas einwärts
von der bewegbaren Kante der Scheibe in Ausführungsbeispiel 1 oder etwas auswärts von
der bewegbaren Kante in Ausführungsbeispiel 2 angeordnet wäre, wäre dennoch ein be
trächtlicher Teil der Scheibenoberfläche der gesamten Druckdifferenz ausgesetzt. Die Aus
führungsbeispiele 1 und 2 sind nützlich, sie stellen jedoch nicht die einzigen möglichen und
interessierenden Geometrien für die Halterung der Scheibe dar. Daher weist Ausführungsbeispiel
3, das in Fig. 5 dargestellt ist, eine weitere interessierende Geometrie auf. Gleiche
Teile werden hierbei mit gleichen Bezugszeichen benannt, die jedoch zusätzlich mit dem
Index "b" versehen sind.
In Ausführungsbeispiel 3 ist die äußere Kante bzw. der äußere Rand der Scheibe 80b kon
struktiv auf dem Halterungsvorsprung 81b gelagert und die innere Kante kann sich frei be
wegen. Dabei erfolgt eine Strömung sowohl unter der inneren bewegbaren Kante der Schei
be als auch unter der befestigten äußeren Kante der Scheibe. Um eine Strömung unter die
Kante (in diesem Fall die äußere Kante) der Scheibe 80b zu bringen, die von dem Halte
rungsvorsprung 81b getragen wird, ist es erforderlich, die Lagerfläche zu verändern, auf der
die äußere Kante der Scheibe ruht. Dieses wird hier dadurch bewerkstelligt, daß Durchbrü
che oder Schlitze 89b oder ähnliche Öffnungen für Strömungsbahnen unter der Kante der
Scheibe 80b vorgesehen werden, die eine Gasströmung ermöglichen, während sie gleichzei
tig eine konstruktive Halterung für die unterstützte Kante der Scheibe 80b bilden. Eine Hal
terungseinrichtung 88b, die die Scheibe hält, muß in ähnlicher Weise ausgebildet sein, um
eine gewisse Strömungsfläche oder einen gewissen Strömungsbereich offen oder un
blockiert zu lassen, so daß die E 62701 00070 552 001000280000000200012000285916259000040 0002019526547 00004 62582rrichtung einer Strömungsbahn um die gelagerte Kante der
Scheibe 80b herum ermöglicht wird. Falls die Scheibe 80b eine Belleville-Scheibe bzw. ei
ne Belleville-Tellerfeder ist, kann es bevorzugt werden, daß die Scheibe so montiert wird,
daß die Wirkung der Druckdifferenz während des Aufblasevorgangs dazu neigt, die Scheibe
zurück in eine Ebene zu drücken, so daß sie eine flachere Gestalt annimmt, als wie wenn sie
unbelastet ist. Diese Konfiguration, bei der es zwei Strömungsrichtungen gibt und bei der
die Scheibe so angeordnet ist, daß die Richtung der Vorspannung der Scheibe nach oben
zeigt, kann als Doppelstrom-Konfiguration mit nach oben zeigender Vorspannungsrichtung
der Scheibe (biflow right side up configuration) bezeichnet werden.
Wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen gibt es eine ständig offene Strömungs
bahn 83b, jedoch gibt es hier jetzt zwei (anstelle von einer) Strömungsbahnen 85b und 87b
mit variabler Fläche. Wie zuvor verläuft eine erste Strömungsbahn 85b mit variabler Fläche
unter der bewegbaren Kante der Scheibe 80b hindurch, die in diesem Fall die innere Kante
ist, und sie tritt dann zwischen dem Sitz 82b und der benachbarten Oberfläche oder Kante
der Scheibe 80b hindurch, die dem Sitz 82b gegenüber liegt, als eine Stelle mit minimaler
Fläche. Zusätzlich tritt die zweite Strömungsbahn 87b mit variabler Fläche unter der befe
stigten Kante der Scheibe 80b hindurch, die in diesem Falle die äußere Kante ist. Es kann
dann ein Hohlraum oder ein Verteilerbereich 95b unter der Scheibe 80b vorgesehen sein, so
daß sich die Ströme, die durch die Öffnungen 89b hindurchgetreten sind, wieder vereinigen
können. Die Strömung in der Strömungsbahn 87b tritt anschließend durch den Ventilbereich
hindurch, der durch einen Sitz 84b und die nahegelegene Kante oder Oberfläche der Scheibe
80b gebildet wird, als eine Stelle mit minimaler Fläche. Die Strömungsbahnen 85b und 87b
vereinigen sich dann und durchlaufen den Rest ihres Strömungskreislaufs gemeinsam. In der
Geometrie dieses Ausführungsbeispiels definieren die zwei Ventilsitze 82b und 84b zu
sammen einen "Abfluß" 91b, der aus dem Zwischenraum zwischen ihnen auf der stromab
wärts gelegenen Seite der Scheibe gebildet wird. Wie es hier dargestellt ist, kann dieser Ab
fluß eine ringförmige Rinne oder ein Schlitz sein, wobei die Strömung sowohl von der
Einwärtsrichtung (Strömungsbahn 85b) als auch der Auswärtsrichtung (Strömungsbahn
87b) ankommt. Die Strömung wird durch eine Ventilwirkung beeinflußt, da sie über den ei
nen oder den anderen dieser Ventilsitze fließen muß, um in den Abfluß einzutreten, und die
Strömung kann abgeriegelt werden, in dem die Unterseite der Scheibe diese Sitze berührt.
In Ausführungsbeispiel 2 wurde die Ventilfläche berechnet aus dem Umfang des Ventilsit
zes, der ungefähr dem inneren Umfang der Scheibe entspricht, mal dem Spalt oder dem
Abstand zu der benachbarten Kante oder Oberfläche der Scheibe. Man erkennt, daß bei der
Geometrie des Ausführungsbeispiels 3 die Strömungsbahn 85b im wesentlichen den glei
chen Betrag an durch eine Ventilwirkung beeinflußter Strömungsfläche auf der Basis des
Sitzes aufweist, dessen Umfang ungefähr dem inneren Umfang der Scheibe entspricht, wo
bei jedoch außerdem eine zusätzliche durch eine Ventilwirkung beeinflußte Strömungsfläche
in der Strömungsbahn 87b vorgesehen ist, die dem Umfang des äußeren Ventilsitzes
mal dem Spalt oder dem Abstand zu der benachbarten Oberfläche der Scheibe an dieser
Stelle entspricht. Es ergibt sich, daß der Umfang an dem äußeren Ventilsitz, der für dieses
Ausführungsbeispiel hinzugefügt wurde, etwas größer ist als an dem inneren Ventilsitz,
während die Wegstrecke zu der Unterseite der Scheibe etwas reduziert worden ist, was in
einer zusätzlichen Fläche resultiert, die wiederum beinahe so groß ist wie die ursprünglich
in Ausführungsbeispiel 2 vorhandene Ventilfläche. Damit ist die gesamte Ventilfläche in
diesem Ausführungsbeispiel für eine identische Scheibe und einen identischen Spalt beinahe
doppelt so groß wie die Ventilfläche der ähnlichen Geometrie aus Ausführungsbeispiel 2,
bei der die Richtung der Vorspannung der Scheibe nach oben zeigt. Natürlich trägt dieses
dazu bei, daß die Aufblaseeinrichtung das Gas schneller abgibt.
In den vorhergehenden Ausführungsbeispielen bestand eines der Merkmale bezüglich des
Strömungsbereichs bzw. der Strömungsfläche für die Strömungsbahnen durch die Brücken
struktur darin, daß diese gesamte Strömungsfläche etwas größer ist als die gesamte Strö
mungsfläche der impulsformenden Ventileinrichtung. In ähnlicher Weise ist es bei der Be
messung des Abflusses 91b vorteilhaft, wenn die Querschnittsströmungsfläche des Abflus
ses mindestens etwas größer als die gerade berechnete Ventilfläche ist. Wenn die effektive
Fläche der Scheibe, die der vollen Druckdifferenz ausgesetzt wird, wesentlich kleiner ist als
die gesamte Fläche der Scheibe, ist es offensichtlich, daß die gesamte auf die Scheibe wir
kende Kraft oder das gesamte Moment beträchtlich verringert werden sollte, verglichen mit
der Kraft oder dem Moment bei einer Geometrie wie der des Ausführungsbeispiels 1 oder
des Ausführungsbeispiels 2. Dieses ist insbesondere vorteilhaft und sogar erforderlich, wenn
es erwünscht ist, daß die Scheibe aus einem Material mit einer niedrigeren Streckfestigkeit
oder Streckgrenze und/oder einem niedrigeren Elastizitätmodul (Young′sches Modul) her
gestellt wird, als es die in den bisherigen Beispielen verwendeten Stahlsorten mit hoher Fe
stigkeit haben. Wenn eine identische Scheibe auf einer Scheibenhalterung wie in Ausfüh
rungsbeispiel 2 und einer Scheibenhalterung wie in Ausführungsbeispiel 3 mit einem identi
schen Spalt angeordnet wird, ergibt sich, daß der Start- oder Sprungdruck für das Ausfüh
rungsbeispiel 3 typischerweise mehr als doppelt so groß ist wie der des Ausführungsbei
spiels 2. Wenn es erwünscht ist, einen Startdruck zu haben, der ungefähr dem der Ausfüh
rungsbeispiele 1 und 2 entspricht, wobei die gleichen inneren und äußeren Durchmesser der
Scheibe und das gleiche Stahlmaterial mit hoher Festigkeit für die Scheibe verwendet wer
den, ist es somit erforderlich, eine etwas dünnere Scheibe zu verwenden.
Die Scheibendicke ist von besonderem Interesse, da das Verhalten der Scheibe mit dieser
Scheibendicke und der typischen zugehörigen Tellerabmessung innerhalb eines Nicht-
Linearitätsbereichs in der Kraft-Krümmungs-Charakteristik liegen kann. Der Grad der
Nicht-Linearität wird durch das Verhältnis h/t beschrieben, wobei h die Tellerabmessung
der Scheibe ist, wie sie gestanzt oder geprägt ist (d. h. der Abstand, um den sie aus einer
Ebene heraus verformt ist, wenn keine Belastung auf sie wirkt), und wobei t die Dicke der
Scheibe ist. Eine Kraft-Krümmungs-Nicht-Linearität kann bei der Auslegung von Einzel
heiten der Impulsformung nützlich sein, wie beispielsweise der Erzielung einer scharfen
Unterbrechung oder Kante zwischen den Abschnitten des Vorgangs mit sanfter Füllung und
mit schneller Füllung.
Die gesamte bisher in diesem Ausführungsbeispiel gegebene Beschreibung bezieht sich auf
die mit einer Ventilwirkung versehene Strömungsfläche, also die Strömungsbahnen 85b und
87b. Wie in den vorhergehenden Beispielen ist es aber natürlich auch erforderlich, eine
ständig offene Strömungsfläche für die Strömungsbahn 83b vorzusehen. Dieses kann über
eine getrennte, ständig offene Öffnung 86b erfolgen, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Die
ständig offene Strömungsbahn 83b ist in Fig. 5 so dargestellt, daß sie eine rechtwinklige
Krümmung aufweist, so daß die Strömung in einer radialen Richtung symmetrisch austritt,
um die Erzeugung einer Schubkraft zu verhindern. Die ständig offene Strömungsbahn kann
auch in einer Weise vorgesehen sein, wie sie eher den Ausführungsbeispielen 1 und 2 ent
spricht, indem Durchbrüche oder Schlitze in einem oder beiden der Ventilsitze 82b und 84b
vorgesehen sind, die den Abfluß definieren. Noch eine weitere Art, die ständig offene Flä
che vorzusehen, die konzeptionell die einfachste Art ist, besteht darin, die Höhen der zwei
Ventilsitze 82b und 84b, die den Abfluß definieren, so zu dimensionieren, daß, wenn die
Scheibe einen der Sitze 82b oder 84b berührt oder daran anliegt, dennoch ein kleiner Spalt
in bezug auf den anderen Sitz 84b oder 82b verbleibt. Die Fläche dieses kleinen verbleiben
den Spalts stellt dann die ständig offene Strömungsbahn 83b dar.
Bei der Dimensionierung der Schlitze oder Durchbrüche 89b, die eine Strömung unter dem
Halterungsvorsprung 81b führen, ist es erwünscht, zu verhindern, daß die Durchbrüche ei
nen nennenswerten Druckverlust in der Strömungsbahn 87b bilden. Es wäre somit geeignet,
die gesamte Strömungsfläche der Durchbrüche 89b ungefähr gleich oder etwas größer als
die Ventilströmungsfläche auszubilden, die durch die Ventilwirkung des Sitzes 84b und die
benachbarte Oberfläche der Scheibe 80b gebildet wird. Eine geeignete konstruktive Lage
rung der äußeren Kante der Scheibe 80b kann sichergestellt werden, indem die Strömungs
fläche durch eine ausreichende Durchbruchstiefe gebildet wird, so daß ein ausreichender
Umfang des Halterungsvorsprungs 81b verbleibt, und indem ausreichend viele Durchbrüche
vorgesehen werden, so daß jede einzelne nicht getragene Spannweite ausreichend kurz ist.
Das Ausführungsbeispiel 4 ähnelt dem Ausführungsbeispiel 3, abgesehen von einem Aus
tausch der Funktionen der zwei Kanten der Scheibe. Es ist in Fig. 6 dargestellt, wobei glei
che Teile wiederum mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, die jedoch hier mit dem In
dex "c" ergänzt sind.
Das Merkmal, eine Strömungsbahn für die Gasströmung unter dem konstruktiv gelagerten
Rand der Scheibe vorzusehen, das in Ausführungsbeispiel 3 eingeführt wurde, wird in Aus
führungsbeispiel 4 weiterverwendet, wobei der konstruktiv gelagerte Rand der Scheibe 80c
der innere Rand ist, und wobei der frei bewegbare Rand der äußere Rand ist. Der innere
Rand der Scheibe 80c ist konstruktiv auf dem Halterungsvorsprung 81c gelagert, der Schlit
ze, Durchbrüche oder ähnliche Strömungsdurchgänge 89c enthält. Wie bei dem vorherge
henden Ausführungsbeispiel muß eine Halterungseinrichtung 88c, die die Scheibe festhält,
in ähnlicher Weise konfiguriert sein, um eine gewisse Strömungsfläche offen oder un
blockiert zu lassen, um die Ausbildung einer Strömungsbahn um den gelagerten Rand der
Scheibe 80c herum zu gestatten. Wenn die Scheibe 80c eine Belleville-Scheibe oder eine
Belleville-Tellerfeder ist, kann es bevorzugt werden, daß die Scheibe so montiert wird, daß
die Wirkung der Druckdifferenz während des Aufblasevorgangs dazu neigt, die Scheibe zu
rück in eine Ebene zu drücken, in der sie eine flachere Gestalt hat, als wie wenn sie unbela
stet ist. Diese Konfiguration kann als Doppelstromkonfiguration mit nach unten liegender
Oberseite bezeichnet werden (biflow upside-down configuration). Wie in Ausführungsbei
spiel 3 gibt es eine ständig offene Strömungsbahn 83c und zwei Strömungsbahnen 85c und
87c mit variabler Fläche. Die erste Strömungsbahn 85c mit variabler Fläche verläuft unter
der bewegbaren Kante der Scheibe 80c, in diesem Fall also der äußeren Kante, und sie ver
läuft dann zwischen dem Sitz 82c und der benachbarten Oberfläche oder Kante der Scheibe
80c, die dem Sitz 82c gegenüberliegt, als eine Stelle mit minimaler Fläche. Die zweite Strö
mungsbahn 87c mit variabler Fläche verläuft unter dem befestigten Rand der Scheibe 80c,
in diesem Fall also dem inneren Rand. Es kann dann ein Hohlraum oder ein Verteilerbereich
unter der Scheibe 80c vorgesehen sein, so daß sich die Strömungen, die durch die Schlitze
89c hindurchgetreten sind, wieder vereinigen können. Die Strömung in der Strömungsbahn
87c tritt dann durch den von dem Sitz 84c und dem benachbarten Rand oder der Oberfläche
der Scheibe 80c gebildeten Ventilbereich als eine Stelle minimaler Fläche hindurch. Die
Strömungsbahnen 85c und 87c vereinigen sich dann und fließen gemeinsam durch den Rest
ihres Strömungskreislaufs. Wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel definieren die
zwei Ventilsitze 82c und 84c bei der Geometrie dieses Ausführungsbeispiels einen "Abfluß"
91c, der aus dem Zwischenraum zwischen ihnen auf der stromabwärts liegenden Seite der
Scheibe gebildet wird und der eine ringförmige Rinne oder ein Schlitz sein kann, wobei sich
die Strömung sowohl von der Auswärtsrichtung (Strömungsbahn 85c) als auch der Ein
wärtsrichtung (Strömungsbahn 87c) annähert.
Die Strömungsbahn 85c dieser Geometrie bildet somit im wesentlichen den gleichen Betrag
an Ventilströmungsfläche oder -bereich wie das Ausführungsbeispiel 1, wobei dieses auf
dem Sitz basiert, dessen Umfang ungefähr gleich dem äußeren Umfang der Scheibe ist. Die
Strömungsbahn 87c bildet jedoch eine zusätzliche Ventilströmungsfläche, die dem Umfang
des inneren Ventilsitzes mal dem Spalt oder dem Abstand zu der benachbarten Oberfläche
der Scheibe an dieser Stelle entspricht. An dem inneren Ventilsitz, der die zusätzliche Strö
mungsfläche gegenüber dem Ausführungsbeispiel 1 bildet, ist der Umfang etwas kleiner als
an dem äußeren Ventilsitz, und die Wegstrecke zu der Unterseite der Scheibe ist außerdem
verringert. Damit liegt die gegenüber dem Ausführungsbeispiel 1 gewonnene zusätzliche
Ventilfläche nur in einem Bereich von ungefähr 50%.
Die Angaben bezüglich einer Dimensionierung der Strömungsfläche des Abflusses, wie sie
bei der Diskussion des vorhergehenden Ausführungsbeispiels gemacht wurden, treffen hier
ebenfalls zu, so daß die Größe des Abflusses ähnlich oder nur geringfügig größer sein sollte.
Genau wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist die effektive Fläche der Scheibe,
die der vollen Druckdifferenz ausgesetzt ist, beträchtlich kleiner als die gesamte Fläche der
Scheibe, und somit ist die gesamte auf die Belleville-Scheibe wirkende Kraft oder das
Moment, verglichen mit einer Geometrie, wie sie in Ausführungsbeispiels 1 oder Ausfüh
rungsbeispiel 2 vorliegt, beträchtlich verringert. Um einen ähnlichen Start- oder Sprung
druck zu erhalten, wird die Dicke einer ansonsten identischen Scheibe verglichen mit Aus
führungsbeispiel 1 wiederum verringert. Die ständig offene Strömungsfläche für die Strö
mungsbahn 83c kann durch eine ständig offene Öffnung 86c in einer ähnlichen Weise wie
der bei Ausführungsbeispiel 3 beschriebenen Weise gebildet sein. Die Durchbrüche oder
Schlitze 89c, die die Strömung unter dem Halterungsvorsprung 81c führen, sind ebenfalls so
bemessen, wie es bei Ausführungsbeispiel 3 beschrieben wurde.
Der Hauptvorteil des Ausführungsbeispiels 4 gegenüber dem Ausführungsbeispiel 3 besteht
in der etwas größeren mit der Ventilwirkung versehenen Strömungsfläche, obwohl die Ver
besserung nur ungefähr 50% beträgt.
Die vorhergehenden Ausführungsbeispiele waren so ausgelegt, daß sie im wesentlichen ge
rade bei einem Spitzenwert der Druckdifferenz arbeiten, die auf die impulsformende Ein
richtung während des Vorgangs wirkt, oder zumindest nur in einem schmalen Band solcher
Werte. Dieses trifft jedoch nicht notwendigerweise für alle Typen von Aufblaseeinrichtun
gen zu. Eine interessante Technologie für Aufblaseeinrichtungen weist gespeichertes Gas
auf, wobei keine Entzündung bei der Erzeugung oder Erhitzung des Gases, das den Airbag
füllen soll, im Spiel ist. Wie früher diskutiert wurde, ist es bei einer Aufblaseeinrichtung mit
gespeichertem Gas der hier betrachteten Art zu bevorzugen, daß das gespeicherte Gas Heli
um oder eine Mischung ist, die einen wesentlichen Anteil von Helium hat, aufgrund der ho
hen Schallgeschwindigkeit. Für gespeichertes Gas bedeutet der große für einen Betrieb von
Aufblaseeinrichtungen typischerweise erforderliche Temperaturbereich (-40°C bis +90°C),
daß es eine beträchtliche Veränderung in dem Druck des gespeicherten Gases und da
mit in der Druckdifferenz gibt, aufgrund der die impulsformende Einrichtung arbeiten muß.
Falls ein Impulsformungsmechanismus, wie er in den ersten vier Ausführungsbeispielen be
schrieben wurde, so konfiguriert wird, daß er bei kalten Bedingungen einen ausreichenden
Betrag an Impulsformung liefert, bedeutet dieses, daß der sanfte Füllabschnitt des Vorgangs
bei heißen Bedingungen zeitlich viel zu lange ausgedehnt wird, möglicherweise sogar über
das Ende des Aufpralls hinaus. Wenn der Impulsformungsmechanismus umgekehrt so kon
figuriert wird, daß er eine ausreichende Impulsformung bei heißen Bedingungen liefert,
kann eine Impulsformung bei kalten Bedingungen überhaupt nicht erfolgen. Folglich muß
ein selbstjustierender Mechanismus vorgesehen werden, und somit wird in den folgenden
Ausführungsbeispielen eine Selbstjustierung mittels der Technologie geschichteter
Bimetall-Materialien in die verformbare Scheibe eingebaut.
Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 7 dargestellt, wobei gleiche Teile wiederum mit glei
chen Bezugsziffern benannt sind, die hier jedoch mit einem Index "d" versehen sind. Ahn
lich wie bei früheren Ausführungsbeispielen weist dieses Ausführungsbeispiel einen im all
gemeinen zylindrischen Druckbehälter 10d auf, der einen zylindrischen Abschnitt 12d hat,
eine semiellipsoidische oder halbkugelförmige Endabdeckung 14d, die von dem Abgabeen
de des Behälters entfernt angeordnet ist, sowie eine Endabdeckung 16d, die eine Öffnung
enthält, die dafür vorgesehen ist, eine berstfähige Wand 20d aufzunehmen. Bei einer Auf
blaseeinrichtung mit gespeichertem Gas zerbricht die berstfähige Wand 20d, wie beispiels
weise eine Berstscheibe, aufgrund eines von einem Aufprallsensor kommenden Signals,
wodurch die Gasströmung plötzlich beginnen kann. Dieses erfordert ein Initialisierungsmit
tel 24d, das das Zerbrechen der berstfähigen Wand 20d induziert. Mittel zum Bewirken des
Zerbrechens sind in Fachkreisen bekannt und sind üblicherweise von einer pyrotechnischen
Natur. Diese Mittel zur Bewirkung oder Induzierung des Berstens können entweder auf der
Außenseite (atmosphärische Seite) der berstfähigen Wand 20d montiert sein, oder auf der
Innenseite, wobei dann eine elektrisch isolierte Durchführung durch die Druckbegrenzung
zu dem Zweck vorgesehen sein muß, dem Initialisierungsmittel ein elektrisches Signal zu
zuführen. In der Darstellung der Fig. 7 ist das pyrotechnische Mittel oder Initialisierungs
mittel 24d auf der Außenseite der berstfähigen Wand 20d angebracht. Das pyrotechnische
Mittel sprengt typischerweise durch seinen sehr stark lokalisierten und kurzen Impuls mit
hohem Druck ein Loch in die Berstscheibe. Das pyrotechnische Material kann diese Be
schädigung an einer einzigen Stelle bewirken, wobei dann ein weiteres Aufreißen der
Scheibe aufgrund der Druckdifferenz folgt. Das pyrotechnische Material kann auch so an
geordnet sein, daß es eine Beschädigung um einen wesentlichen Teil des äußeren Umfangs
der Berstscheibe herum bewirkt, wobei dann ein Vorgang folgen kann, der eher einem Aus
scheren eines Teils der Scheibe durch die Kraft aufgrund der Druckdifferenz ähnelt. Jede
dieser Techniken kann die Verwendung sogenannter geformter Explosivladungen (shaped
charge explosives) enthalten. Die vorliegende Erfindung berücksichtigt außerdem Vorrich
tungen, die nach Art eines Durchschlags oder eines Durchstoßens arbeiten, um die berstfä
hige Wand 20d aufzureißen. Als sekundäre Funktion kann die berstfähige Wand 20d auch
als passive Überdruck-Schutzeinrichtung wirken, wie sie gewöhnlicherweise bei Druckbe
hältern und Anlagen der Verfahrenstechnik verwendet wird.
Das fünfte Ausführungsbeispiel entspricht dem Ausführungsbeispiel 3, bei dem die Scheibe
80d in einer Position montiert ist, bei der die Richtung der Vorspannung der Scheibe nach
oben zeigt, und bei dem eine Strömung unter beiden Rändern der Scheibe hindurch erfolgt.
Für eine Scheibe, die aus dem hier beschriebenen Bimetallmaterial hergestellt ist, dessen
Streckfestigkeit oder Streckgrenze und dessen Elastizitätsmodul (Young′sches Modul) klei
ner sind als bei den für kommerzielle Belleville-Tellerfedern verwendeten Stahlsorten mit
hoher Festigkeit, ist es vorteilhaft, eine Scheibenhalterungsgeometrie zu verwenden, bei der
eine Strömung unter beiden Rändern der Scheibe hindurch und in einen Abfluß hinein er
folgt, wie bei Ausführungsbeispiel 3 (oder 4), so daß ein kleinerer Teil der Scheibenoberflä
che der vollen Druckdifferenz ausgesetzt ist. In diesem Ausführungsbeispiel haben die
Scheibe 80d, der Halterungsvorsprung 81d, die Halterungseinrichtung 88d, die Ventilsitze
82d und 84d, die Strömungsbahnen 83d, 85d und 87d, die ständig offene Öffnung 86d so
wie die Schlitze oder Durchbrüche 89d alle die gleiche Auslegung wie in Ausführungsbeispiel
3. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die verformbare Scheibe 80d so dargestellt, daß sie
aus einem bimetallischen geschichteten Material hergestellt ist, das eine Seite 80d′ mit nie
driger Ausdehnung und eine Seite 80d′′ mit hoher Ausdehnung aufweist. Diese Konfigurati
on kann als eine Bimetall-Doppelstrom-Konfiguration mit nach oben zeigender Richtung
der Vorspannung der Scheibe bezeichnet werden (bimetallic, biflow, right side up configu
ration). Bimetalle bestehen aus zwei Metall-Legierungen, die unterschiedliche thermische
Ausdehnungskoeffizienten haben, die metallurgisch miteinander verbunden sind. Als Er
gebnis von Temperaturveränderungen erzeugt das Material in seinem Inneren ein Biegemo
ment, das entweder in einer Verbiegung oder einer Kraft oder beidem resultiert, in Abhän
gigkeit von Grenzwertbedingungen. Bimetalle werden in großem Umfang in Thermometern,
Thermostaten und Überhitzungsschutzeinrichtungen verwendet. Die Scheibe kann aus einer
Bimetallkombination hergestellt sein, die von der American Society for Testing and Mate
rials mit TM1 bezeichnet wird. In dieser Bimetallkombination hat das Material mit hoher
Ausdehnung die Zusammensetzung 22% Ni, 3% Cr und Rest- oder Gleichgewichtsanteil
Fe. Das Material mit niedriger Ausdehnung, das manchmal als Invar bezeichnet wird, hat
die Zusammensetzung 36% Ni und Rest- oder Gleichgewichtsanteil Fe. Das Material ist mit
den erforderlichen Werten und vorzugsweise in einem harten (kalt bearbeiteten ) Zustand
von der Polymetallurgical Corporation in North Attleboro, MA, USA, erhältlich. Die An
sprechempfindlichkeit einer Bimetallkombination gegenüber der Temperatur wird durch ei
ne Größe beschrieben, die als Biegsamkeit (Flexivity) bezeichnet wird, deren Wert für diese
Bimetallkombination in dem hier interessierenden Temperaturbereich 140 E-7/F beträgt.
Die Scheibenabmessungen sind dabei die gleichen wie bei den früheren Ausführungsbei
spielen. In der Literatur für Bimetalle gibt es Formeln, wonach sich eine flache kreisförmige
Scheibe, die aus einem Bimetall hergestellt ist, als Funktion der Temperatur gemäß folgen
der Formel verbiegt:
Verbiegung = 0,106 · Biegsamkeit · Delta T · (D² - d²)/t.
Dabei ist D der Außendurchmesser, d der Innendurchmesser und t die Dicke, wobei diese
Größen und die Verbiegung alle in Inch gemessen werden; Delta T ist die Temperaturaus
lenkung oder die Temperaturdifferenz in Fahrenheit; und die "Biegsamkeit" hat die Einheit
1/Fahrenheit. Die Bewegung wird dazu verwendet, die Anfangsposition der Scheibe, und
insbesondere den Spalt zwischen den Sitzen und den Ventiloberflächen als Funktion der
Anfangstemperatur der Scheibe vor dem Aufblasen zu justieren. Wenn die Anfangstempera
tur hoch ist (und der Druck des gespeicherten Gases ebenfalls hoch ist), muß der Spalt zwi
schen der Scheibe 80d und den Sitzen 82d und 84d relativ größer sein, und wenn die An
fangstemperatur niedrig ist (und der Druck des gespeicherten Gases ebenfalls niedrig ist),
muß der Spalt relativ kleiner sein. Damit dies bewerkstelligt wird, besteht die richtige Aus
richtung des Bimetalls darin, daß die Seite 80d′ der Bimetallscheibe mit niedriger Ausdeh
nung zu den Ventilsitzen 82d und 84d hin gerichtet ist, und daß die Seite 80d′′ der Bimetall
scheibe mit hoher Ausdehnung von den Sitzen 82d und 84d weg gerichtet ist.
Dieses Ausführungsbeispiel und die weiteren Ausführungsbeispiele legen zugrunde, daß die
bimetallische Belleville-Tellerfeder ihre Position auf der Basis der Anfangstemperatur der
Aufblaseeinrichtung vor der Betätigung einstellt, und daß das Verhalten der Scheibe wäh
rend des Vorgangs durch diese Einstellung bestimmt wird. Mit anderen Worten wird hier
implizit angenommen, daß die Scheibe ihre Temperatur während des Vorgangs nicht verän
dert. In einer etwas weniger genauen Darstellung kann die Betriebsweise einer auf eine
Temperaturveränderung reagierenden Scheibe oder einer anderen impulsformenden Einrich
tung ebenfalls verständlich werden, wenn angenommen wird, daß die Scheibe ihre Tempe
ratur nicht um einen nennenswerten Betrag während des Teils des Vorgangs verändert, in
dem das Verhalten der Scheibe am wichtigsten ist. Der wichtigste Zeitpunkt des Scheiben
betriebs liegt ganz am Anfang der Gasabgabe, so daß relativ weniger Gelegenheit für die
Scheibe besteht, ihre Temperatur während dieses Teils des Vorgangs zu verändern, da sich
die Temperatur des austretenden Gases zunächst relativ dicht bei der Anfangstemperatur des
gespeicherten Gases befindet, wobei eine beträchtliche Kühlung des Gases durch die De
kompression erfolgt, die nur während des späteren Teils des Vorgangs stattfindet. Zu Be
ginn des Abgabevorgangs, wenn das Verhalten der Scheibe am wichtigsten ist, ist außerdem
sogar noch weniger Zeit, daß ein Wärmeübergang stattfindet. Aber selbst wenn es eine ge
wisse Temperaturveränderung der Scheibe während des wichtigen frühen Abschnitts des
Vorgangs gibt, sind die Beträge einer derartigen Temperaturveränderung schließlich in allen
Fällen ungefähr konsistent, unabhängig von der Anfangstemperatur.
Wenn eine Bewegung erwünscht ist, die weniger temperaturabhängig ist, wie es beispiels
weise bei bestimmten anderen Technologien für Aufblaseeinrichtungen mit einer anderen
Abhängigkeit von der Temperatur der Fall ist, kann die Bimetallbewegung ohne weiteres
verringert werden, indem Legierungskombinationen verwendet werden, die in geringerem
Maße thermisch aktiv sind, oder indem das Dickenverhältnis der Schichten von dem ge
wöhnlicherweise verwendeten Verhältnis von ungefähr 50%-50% weg zu einem eher un
ausgeglichenen Verhältnis hin verändert wird.
Dieses Ausführungsbeispiel entspricht dem Ausführungsbeispiel 4, wiederum mit der Ver
änderung, daß die Scheibe eine bimetallische Scheibe ist, um eine Einstellung der Anfangs
position der Scheibe als Funktion der Temperatur vorzusehen. Dieses Ausführungsbeispiel
ist in Fig. 8 dargestellt, wobei gleiche Teile wiederum mit den gleichen Bezugszeichen be
nannt sind, die hier jedoch mit dem Index "e" versehen sind. Alle Elemente dieses Ausfüh
rungsbeispiels sind identisch mit den Elementen des Ausführungsbeispiels 4, mit der Aus
nahme, daß die Scheibe 80e so modifiziert ist, daß sie das zusätzliche Merkmal zweier ge
trennter Schichten hat, nämlich einer Seite 80e′ mit niedriger Ausdehnung und einer Seite
80e′′ mit hoher Ausdehnung. Diese Konfiguration kann als Bimetall-Doppelstrom-
Konfiguration mit nach unten weisender Oberseite bezeichnet werden (bimetallic, biflow,
upside down configuration). Damit bei diesem Ausführungsbeispiel eine Selbstjustierung in
der richtigen Richtung erfolgt, d. h. ein größerer Spalt bei einer hohen Anfangstemperatur
und ein kleinerer Spalt bei einer kalten Anfangstemperatur, besteht die richtige Bimetall
ausrichtung darin, daß die Seite 80e′′ der bimetallischen Scheibe mit hoher Ausdehnung zu
den Ventilsitzen 82e und 84e hin ausgerichtet ist.
Dieses Ausführungsbeispiel entspricht dem Ausführungsbeispiel 1 mit der Veränderung, daß
die Scheibe eine bimetallische Scheibe ist, um eine Einstellung der Scheibenanfangsposition
als Funktion der Temperatur zu ermöglichen. Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 9 dar
gestellt, wobei gleiche Elemente wieder mit den gleichen Bezugszeichen benannt sind, die
hier jedoch mit einem Index "f" versehen sind. Alle Elemente sind identisch mit den Ele
menten des Ausführungsbeispiels 1, mit der Ausnahme, daß die Scheibe 80f so modifiziert
ist, daß sie das zusätzliche Merkmal zweier verschiedener Schichten aufweist, nämlich eine
Seite 80f′ mit niedriger Ausdehnung und eine Seite 80f′′ mit hoher Ausdehnung. Diese
Konfiguration kann als bimetallische Einzelstromkonfiguration mit nach unten weisender
Oberseite bezeichnet werden (bimetallic, uniflow, upside down configuration). Damit bei
diesem Ausführungsbeispiel die Selbstjustierung in der richtigen Richtung erfolgt, d. h. ein
größerer Spalt bei einer hohen Anfangstemperatur und ein kleinerer Spalt bei einer kalten
Anfangstemperatur, besteht die richtige Bimetallausrichtung darin, daß die Seite 80f′′ der
bimetallischen Scheibe mit hoher Ausdehnung dem Ventilsitz 82f gegenüberliegt. Da eine
bimetallische Scheibe mit identischen Abmessungen nicht so steif oder so stark wie die in
Ausführungsbeispiel 1 verwendete Stahlscheibe mit hoher Festigkeit sein würde, könnte
dieses Ausführungsbeispiel etwas andere Parametereinstellungen, wie beispielsweise einen
niedrigeren Speicherdruck, verwenden.
Dieses Ausführungsbeispiel entspricht dem Ausführungsbeispiel 2, mit der Veränderung,
daß die Scheibe eine bimetallische Scheibe ist, um eine Justierung der Scheibenanfangspo
sition als Funktion der Temperatur zu ermöglichen.
Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 10 dargestellt, wobei gleiche Elemente wiederum
durch gleiche Bezugszeichen benannt sind, die hier jedoch mit dem Index "g" versehen sind.
Alle Elemente sind identisch mit den Elementen des Ausführungsbeispiels 2, mit der Aus
nahme, daß die Scheibe 80g derart modifiziert ist, daß sie das zusätzliche Merkmal zweier
verschiedener Schichten hat, nämlich einer Seite 80g′ mit niedriger Ausdehnung und einer
Seite 80g′′ mit hoher Ausdehnung. Diese Konfiguration kann als bimetallische Einzelstrom
konfiguration mit nach oben zeigender Richtung der Vorspannung der Scheibe bezeichnet
werden (bimetallic, uniflow, right side up configuration). Damit bei diesem Ausführungs
beispiel eine Selbsteinstellung in der richtigen Richtung erfolgt, d. h. ein größerer Spalt bei
einer hohen Anfangstemperatur und ein kleinerer Spalt bei einer kalten Anfangstemperatur,
besteht die richtige Bimetallausrichtung darin, daß die Seite 80g′ der bimetallischen Scheibe
mit niedriger Ausdehnung dem Ventilsitz 82g gegenüberliegt. Da eine bimetallische Scheibe
identischer Abmessungen nicht so steif oder so stark wie die in Ausführungsbeispiel 2 ver
wendete Stahlscheibe mit hoher Festigkeit sein würde, könnte dieses Ausführungsbeispiel
etwas andere Parametereinstellungen, wie beispielsweise einen niedrigeren Speicherdruck,
verwenden.
Alle bisherigen Ausführungsbeispiele haben Ventiloberflächen verwendet, die kreisförmig
sind, so daß die zur Verfügung stehende Ventilfläche durch das Produkt des Spalts und des
kreisförmigen Umfangs gegeben ist. Wie erwähnt, ist es im Airbag-Bereich häufig eine
Herausforderung, eine ausreichend schnelle Abgabe der Aufblaseeinrichtung zu erzielen,
und daher kann es erwünscht sein, noch mehr Ventilfläche vorzusehen, als sie bei Ausfüh
rungsbeispielen mit kreisförmigen Sitzen zur Verfügung steht. Eine Möglichkeit, die Ven
tilfläche oder den Ventilbereich zu vergrößern, besteht darin, den effektiven Umfang des
Ventilsitzes zu vergrößern (bei möglicherweise gegebenen Begrenzungen der Gesamtab
messungen der Aufblaseeinrichtung und der Scheibe und bei möglichen Begrenzungen der
Spaltabmessung). Dieses kann erreicht werden, indem der Ventilsitz serpentinenförmig aus
gebildet wird.
Mit praktischen Annahmen für minimale Abmessungen bezüglich der Kanäle ist es in einem
derartigen Fall möglich, daß der gesamte Umfang des Sitzes zwei- oder mehrfach dem
Durchmesser des einfachen kreisförmigen Sitzes aus Ausführungsbeispiel 1 entspricht und
daß die Ventilströmungsfläche ebenfalls größer ist als die Ventilfläche bei einem einfachen
kreisförmigen Sitz, wie dem aus Ausführungsbeispiel 1.
Damit der serpentinenförmige Sitz funktioniert, ist es außerdem erforderlich, daß alle loka
len Strömungsflächen, die zu der minimalen Strömungsfläche an dem Ventilsitz hin und von
dieser wegführen, größer sind als die minimale Strömungsfläche an dem Ventilsitz. Man
erkennt, daß diese Formgebung des Sitzes mit im wesentlichen jeglicher Scheibenhalte
rungsgeometrie oder Scheibenausrichtung verwendet werden kann und nicht nur in diesem
Fall des Ausführungsbeispiels 1. Diese Technik kann entweder bei einer Scheibe aus einem
einzigen Material verwendet werden, um im wesentlichen bei einem einzigen Wert der
Druckdifferenz zu arbeiten, oder bei einer bimetallischen Scheibe, so daß diese sich selbst
für Druckveränderungen aufgrund von Veränderungen der Umgebungstemperatur anpaßt.
Bei allen bisherigen Ausführungsbeispielen haben sich die Ventilsitze auf sich selbst ge
schlossen, wodurch sie eine kontinuierliche Schleife bilden, so daß es im wesentlichen nur
einen Abfluß gibt, d. h. stromabwärts von dem Ventilsitz gibt es nur eine unterscheidbare
Strömungsbahn, innerhalb der die gesamte Strömung mit sich selbst zusammenhängt und
nicht durch irgendwelche physischen Grenzen getrennt ist. Es ist jedoch auch möglich,
mehrere einzelne Abflüsse vorzusehen. Diese Technik kann entweder bei einer Scheibe aus
einem einzigen Material verwendet werden, um im wesentlichen bei einem einzigen Wert
einer Druckdifferenz zu arbeiten, oder bei einer bimetallischen Scheibe, so daß sie sich
selbst für Druckveränderungen aufgrund von Veränderungen der Umgebungstemperatur
anpaßt.
Von den Ausführungsbeispielen, die eine Selbsteinstellung als Funktion der Anfangstempe
ratur vorsehen, haben bisher alle ein Bimetallmaterial für die Scheibe verwendet. Das Aus
führungsbeispiel 9 bewerkstelligt die Selbstjustierung auf eine andere Art und Weise. Im
allgemeinen muß tatsächlich der Spalt zwischen der Scheibe und dem Sitz als Funktion der
Anfangstemperatur eingestellt werden, so daß die Kraft oder die Druckdifferenz, die not
wendig ist, um einen Kontakt zwischen dem Sitz und der Scheibe zu erreichen, in der ge
wünschen Relation zu dem Druck gehalten wird, der innerhalb des Gasspeicherbehälters
existiert. Es spielt in der Tat keine Rolle, ob die Höhe der Scheibe oder die Position des Sit
zes eingestellt wird, solange der Spalt zwischen ihnen geeignet ist. Hier ist die Scheibe eine
Standardscheibe, deren Höhe bezügliche der Temperatur konstant bleibt. Vielmehr ist bei
diesem Ausführungsbeispiel eine Einstellung der Position des Sitzes vorgesehen, an dem die
Scheibe anliegt. Die Sitzposition wird dabei mittels direkter thermischer Ausdehnung ju
stiert. Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 11 dargestellt, wobei gleiche Elemente wieder
mit gleichem Bezugszeichen benannt sind, die hier jedoch mit dem Index "h" versehen sind.
Dieses Ausführungsbeispiel ist hier so dargestellt, daß es dem Ausführungsbeispiel 1 ent
spricht.
Ähnlich dem Ausführungsbeispiel 1 weist dieses Ausführungsbeispiel eine Scheibe 80h auf,
die an ihrem inneren Rand durch einen Halterungsvorsprung 81h getragen wird, wobei ihr
äußerer Rand frei beweglich ist. Die Scheibe 80h wird durch eine Halterungseinrichtung
88h gehalten. Weiterhin sind eine ständig offene Strömungsbahn 83h und eine Strömungs
bahn 85h mit variabler Fläche vorgesehen. Die ständig offene Strömungsbahn 83h ist hier
so dargestellt, daß ihre minimale Strömungsfläche mittels einer gesonderten Öffnung 86h
gebildet wird, die aus Gründen der Einfachheit in dieser Darstellung auf der Achse der im
allgemeinen zylindrischen Aufblaseeinrichtung angeordnet ist, wobei der Austritt in radialer
Richtung erfolgt. Die minimale Strömungsfläche in der Strömungsbahn 85h wird durch den
Zwischenraum zwischen dem äußeren Rand der Scheibe 80h und dem Sitz 82h definiert.
Die Sitzoberfläche 82h ist eine Oberfläche einer Einheit, die als Sitzring 150 mit thermi
scher Ausdehnung bezeichnet werden kann.
Um eine nennenswerte thermische Bewegung durch eine direkte thermische Ausdehnung zu
erhalten, ist es erforderlich, ein Material mit einem Koeffizienten thermischer Ausdehnung
zu verwenden, der so groß wie möglich ist. Es ist in der Tat besser, von einer differentiellen
thermischen Ausdehnung zu sprechen, da, während der interessierende Teil (der aus einem
Material mit einem relativ großen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hergestellt ist) die
gewünschte thermische Ausdehnung erfährt, alle verwandten Teile ebenfalls eine gewisse
spezifische thermische Ausdehnung haben. Die verwandten Teile sind alle aus einem Metall
hergestellt, wodurch es wünschenswert ist, daß die Einstellung der Sitzposition mittels eines
Kunststoffs vollzogen wird, der sich in bezug auf ein Metall bewegt. Manche Kunststoffe
haben thermische Ausdehnungskoeffizienten, die beträchtlich größer sind als die der übli
chen Metalle, und insbesondere ist Polytetrafluoräthylen (Teflon) ein geeigneter Kunststoff,
da es einen der größten thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat. Um die gewünschte
thermische Bewegung direkt durch eine thermische Ausdehnung zu erhalten, ist es außer
dem erforderlich, einen ausreichenden Betrag an Grundlinienabmessung oder Länge des
Materials vorzusehen, das sich ausdehnen kann, da die thermische Bewegung proportional
sowohl zu den thermischen Ausdehnungskoeffizienten als auch zu der Grundlinienlänge ist.
Es gibt zwei prinzipielle Möglichkeiten für die Richtung des Basisabstands, nämlich axial
und radial. Man erkennt, daß eine Umwandlung einer Radialbewegung in einen axialen Ef
fekt einen Winkel beinhaltet, und insbesondere, daß die Sitzoberfläche geneigt sein muß. Es
ergibt sich, daß der Winkel in dem Bereich von 45° sein sollte. Bei einer Scheibe, deren in
nerer Rand gehaltert ist und deren äußerer Rand bewegbar ist und deren äußerer Rand sich
von dem Druckbehälter unter der Wirkung einer Druckdifferenz wegbewegt, und wobei bei
heißen Bedingungen ein größerer Spalt zwischen der äußeren Kante der Scheibe und der
Sitzoberfläche (sowie ein kleinerer Spalt bei kalten Bedingungen) erforderlich ist, und wo
bei sich der Sitz mit steigender Temperatur radial nach außen bewegt, ist dieses insbesonde
re ein Winkel der Sitzoberfläche derart, daß sich die Sitzoberfläche an einer radial kleineren
Stelle weiter von dem Druckbehälterende entfernt und an einem radial größeren Abstand
dichter an dem Druckbehälterende befindet. Die Anordnung ist dabei so, wie sie in Fig. 11
dargestellt ist. Man erkennt, daß der Winkel des Sitzes eine gewisse konstruktive Flexibilität
dahingehend ermöglicht, wie stark eine axiale Einstellung des Kontaktpunkts aus einem ge
gebenen Betrag eines radialen thermischen Anwachsens resultiert. Es ergibt sich außerdem,
daß die Ventilwirkung zwischen einer der äußeren Kanten der Scheibe und der im allge
meinen konischen Sitzoberfläche stattfindet. Dieses steht im Gegensatz zu den früheren
Ausführungsbeispielen, bei denen der Ventilvorgang im allgemeinen gegen eine Oberfläche
der Scheibe anstelle einer Kante der Scheibe erfolgte.
Wie in Fig. 11 dargestellt ist, ist der Sitzring 150 mit thermischer Ausdehnung, der aus dem
Material mit hoher thermischer Ausdehnung, wie beispielsweise Polytetrafluoräthylen, her
gestellt ist, im wesentlichen ein Ring mit einem speziellen Querschnitt. Zunächst kann es ein
Ring mit einem leeren Zentralbereich sein, wie er in Fig. 11 dargestellt ist, anstelle einer
Scheibe, deren Mitte zumindest teilweise gefüllt ist. Aus der Mechanik fester Körper ist es
bekannt, daß die Veränderung des Radius aufgrund thermischer Ausdehnung für eine
Scheibe und einen Ring gleich groß ist, natürlich unter der Annahme, daß beide Gegenstän
de den gleichen Außendurchmesser sowie die gleichen Materialeigenschaften und die glei
che Temperaturveränderung haben. Dieses bedeutet, daß es durchaus zulässig ist, daß die
Mitte des Sitzrings mit thermischer Ausdehnung leer ist. Dieses ist hilfreich, da ein Großteil
dieses Raums für einen leeren Bereich für die Strömungsdurchgänge und für andere kon
struktive Merkmale zur Lagerung der Scheibe verwendet werden muß. Der Sitzring 150 mit
thermischer Ausdehnung weist die Sitzoberfläche 82h auf, die unter einem Winkel relativ zu
den anderen Oberflächen des Sitzrings mit thermischer Ausdehnung angeordnet ist. Der
Sitzring 150 weist außerdem eine äußere zylindrische Oberfläche 152 auf, in der eine Nut
153 für einen O-Ring 154 vorgesehen sein kann. Die flache Bodenfläche 151 des Sitzrings
150 mit thermischer Ausdehnung ruht auf einer entsprechenden flachen Oberfläche der
Brückenstruktur 90h.
Der O-Ring 154, der den Sitzring 150 mit thermischer Ausdehnung umgibt, kann typi
scherweise ein solcher O-Ring sein, wie er für Dichtungen in verschiedenen Fluidanwen
dungen verwendet wird. Ein O-Ring, der üblicherweise aus einem Polymermaterial herge
stellt ist, ist im wesentlichen ein ringförmiger Körper (Toroid), dessen kleinerer Durchmes
ser normalerweise viel kleiner ist als sein größerer Durchmesser. Wenn er zur Abdichtung
verwendet wird, ist ein O-Ring üblicherweise in einer Nut angeordnet, die durch eine dar
über angeordnete Gegenfläche geschlossen wird, und er wird so gequetscht, daß sein Quer
schnitt eine nicht kreisförmige Form annimmt. Die anfängliche Quetschung trägt dazu bei,
die Abdichtung aufrechtzuerhalten. In dieser Situation erfüllt der O-Ring die Funktion einer
Dichtung, so daß nur die beabsichtigten Strömungsbahnen 83h und 85h für das austretende
Gas zur Verfügung stehen.
Der Sitzring 150 mit thermischer Ausdehnung muß zentriert gehalten werden, da er ther
misch expandiert und kontrahiert, so daß seine Achse im wesentlichen mit der Achse der
Scheibe zusammenfällt. Im allgemeinen kann dieses durch jegliche Art von Federeinrich
tung bewerkstelligt werden, die in einer axialsymmetrischen Weise angeordnet ist. Die Zen
trierung oder Anordnung des Rings in seiner Ebene wird gemäß der Darstellung von der
Außenseite des Rings vollzogen, wobei die Mitte des Rings vollständig offen ist. In der hier
dargestellten Konstruktion dient der O-Ring, der für Abdichtungszwecke vorgesehen ist,
auch als Zentriereinrichtung. Der O-Ring weist bei höheren Temperaturen einfach eine
größere Quetschung (Kompression) auf und eine geringere Quetschung bei niedrigen Tem
peraturen. In dieser Geometrie hat der O-Ring immer eine vollständige Symmetrie in bezug
auf die zylindrische Geometrie, wodurch er den Sitzring mit thermischer Expansion in Aus
richtung mit der zylindrischen Hauptachse hält. Zur gleichen Zeit sollte die Kraft, die er auf
den Sitzring mit thermischer Ausdehnung ausübt, relativ klein sein, und die resultierenden
Belastungen sollten relativ mäßig sein, so daß sich hier die Problematik eines Langzeitkrie
chens des Kunststoffs (wie beispielsweise Polytetrafluoräthylen) nicht ergibt.
Ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Konstruktion eines Sitzrings mit thermischer Aus
dehnung besteht in der Belastung, die auf diesen während des Abgabevorgangs wirkt, da das
Kunststoffmaterial, aus dem er möglicherweise hergestellt ist, im allgemeinen nicht so stark
ist wie Metall. Somit wurden einige Überlegungen der Reaktion und dem Ausgleich der
Kräfte gewidmet, die auf den Sitzring mit thermischer Ausdehnung wirken können. Es
müssen dabei sowohl axiale als auch radiale Fluidkräfte berücksichtigt werden. Hinsichtlich
axialer Fluidkräfte ist die flache Bodenfläche 151 des Sitzrings mit thermischer Expansion
vorzugsweise auf einer anderen flachen Oberfläche angeordnet, die eine Unterstützung ge
genüber axialen Reaktionskräften bildet. Da die relativ kleine Strömungsfläche zwischen der
Scheibenkante und dem benachbarten Sitzring mit thermischer Ausdehnung den größten
Druckabfall in der Aufblaseeinrichtung bildet, wirkt ein großer Druck auf die oberen Ober
flächen des Sitzrings 150 mit thermischer Expansion, während die untere Oberfläche (wo
der Sitzring auf der flachen Oberfläche ruht) in einem Bereich viel niedrigeren Druckes
liegt. Dadurch werden beträchtliche axiale Kräfte erzeugt, denen jedoch direkt von der Trä
gerfläche entgegengewirkt wird. Die axiale Nettokraft auf den Sitzring mit thermischer
Ausdehnung, die aus dieser Druckdifferenz resultiert, ist dahingehend nützlich, daß sie eine
Reibungskraft erzeugen kann, die einer Bewegung in der radialen Richtung widersteht, auf
grund von unausgeglichenen Kräften in der radialen Richtung oder aufgrund einer Kraft, die
durch die bewegbare Kante der Scheibe ausgeübt wird, wenn diese die Sitzoberfläche be
rührt.
Eine mögliche Kraft in der radialen Richtung entsteht aus der Tatsache, daß der Abschnitt
der geneigten Oberfläche des Sitzrings mit thermischer Ausdehnung, der sich stromabwärts
von der minimalen Fläche befindet, die durch die äußere Kante der Scheibe 80h und den
benachbarten Sitz gebildet wird, einem relativ niedrigen Druck ausgesetzt ist. Abhängig von
der axialen Ausrichtung des O-Rings kann andererseits ein gewisser Teil der äußeren zy
lindrischen Oberfläche des Sitzrings mit thermischer Ausdehnung, genau wie seine obere
Oberfläche, dem relativ großen stromaufwärts gerichteten Druck ausgesetzt sein. Ein Aus
gleich dieser Kräfte kann durch die axiale Positionierung der Nut des O-Rings an der äuße
ren Umfangsfläche des Sitzrings mit thermischer Ausdehnung erzielt werden, und vorteil
hafterweise bietet die axiale Positionierung eine relativ große konstruktive Freiheit. Somit
ergibt sich eine weitere wichtige Funktion für den O-Ring. Wenn die Nut des O-Rings in
geeigneter Weise positioniert ist, ist es möglich, die radialen Kräfte relativ gut auszuglei
chen, was aufgrund von Differenzen in dem Fluiddruck in einer geringen einwärts oder aus
wärts gerichteten (Radial-)Nettokraft resultiert. In der Praxis bedeutet dies, daß die axiale
Position, an der der O-Ring die Abdichtung bildet und eine Grenze zwischen den Bereichen
mit hohem und mit niedrigem Druck erzeugt, ungefähr gleich der axialen Position der Stelle
sein sollte, an der die Scheibenkante den Sitzring mit thermischer Ausdehnung berührt,
wenn sie ausreichend stark gedrückt wird.
Alle vorhergehenden Ausführungsbeispiele haben die Belleville-Tellerfeder dazu verwen
det, sowohl die Federfunktion als auch die Ventilfunktion auszuführen. Dieses hat beträcht
liche Vorteile für die Reduzierung der Anzahl von Teilen und für eine Vereinfachung der
Konstruktion. Dennoch ist es auch möglich, diese zwei Funktionen zu trennen, so daß die
Feder als ein gesondertes Teil vorliegt und daß ein weiteres gesondertes Teil vorliegt, das
beispielsweise einem Kolben ähnelt, um die Ventilfunktion mittels einer Verschiebebewe
gung durchzuführen, die Schlitze abdeckt oder öffnet. Diese Ausführung ist in Fig. 12 dar
gestellt, wobei gleiche Teile wiederum durch gleiche Bezugszeichen benannt sind, die hier
jedoch mit dem Index "i" versehen sind. Genau wie die Ausführungsbeispiele 1 bis 4 ist
dieses Ausführungsbeispiel so ausgelegt, daß es nur bei einem einzigen Wert einer Spitzen
druckdifferenz arbeitet.
Die Vorrichtung nach diesem Ausführungsbeispiel weist einen Druckbehälter 10i auf, der
einen zylindrischen Abschnitt 12i, eine geschlossene Endkuppel 14i und eine Endkuppel 16i
hat, die eine berstfähige Wand 20i aufweist. An dem Druckbehälter 10i befindet sich ein
Rand 18i. Die Vorrichtung kann weiterhin entzündbare Mittel 26i, eine Zündeinrichtung
29i, eine Öffnung 60i zum Füllen und Abdichten, einen Drucksensor bzw. eine Drucküber
wachungseinrichtung 62i sowie eine Auffangvorrichtung 64i für Bruchstücke aufweisen.
Innerhalb des Rands 18i befindet sich ein Zylinder 172, der dicht mit einem Kolben 170 zu
sammenpaßt, der so angeordnet ist, daß die Fluidkräfte auf den Kolben 170 wirken, wenn
die berstfähige Wand 20i zerbrochen wird. Eine Feder 174 nimmt die Kräfte von dem Kol
ben 170 auf, und sie überträgt diese Kräfte zu der Endabdeckung oder Brückenstruktur 90i,
die diese Kräfte daraufhin zu dem Rand 18i überträgt. In dem Kolben 170 sind Schlitze 171
angeordnet, und in dem Zylinder 172 sind Schlitze 173 angeordnet, wobei die Schlitze in
bestimmten Positionen angeordnet sind, um einen Ventileffekt in Abhängigkeit von der re
lativen Position des Kolbens und des Zylinders zu erzielen. Der Kolben 170 hat vorzugs
weise einen hohlen Abschnitt in der Nähe der Schlitze 171, um einen Zugang für das Gas zu
bilden. Die vorhergehenden Ausführungsbeispiele hatten eine ständig offene Strömungs
bahn 83i und eine mit der Ventilwirkung versehene Strömungsbahn 85i. Diese Strömungs
bahnen sind bei diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls vorgesehen, wobei die ständig offene
Strömungsbahn 83i durch ein ständig offenes Loch oder ständig offene Löcher 86i verlaufen
kann. Außerdem kann eine Boden-, Stop- oder Bewegungsbegrenzungseinrichtung 175
derart vorgesehen sein, daß der Kolben 170, wenn er sich in eine bestimmte Position ver
schiebt, die Bewegungsbegrenzungseinrichtung berührt, an dieser anliegt und sich nicht wei
ter bewegt. In der Brückenstruktur 90i können ein Entnahme- oder Entlüftungsloch 191
oder eines oder mehrere ähnliche Löcher vorgesehen sein, so daß kein Druckanstieg zwi
schen der Brückenstruktur 90i und der Stirnfläche des Kolbens 170 erzeugt wird, wenn der
Kolben 170 seine Position verändert oder aufgrund einer möglichen Lackage von Gas durch
den Spalt zwischen dem Kolben 170 und dem Zylinder 172.
In diesem Ausführungsbeispiel kann die Feder 174, die die Reaktionskraft für den bewegli
chen Kolben liefert, eine Feder einer beliebigen allgemeinen Art sein. Sie kann eine
Belleville-Tellerfeder sein, wie sie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen verwen
det wurde, oder sie kann anstelle dessen eine Schraubenfeder, eine Blattfeder oder eine an
dere Art von Feder sein. Die Feder kann auch eine Kombination von Belleville-Tellerfedern
in Serie oder parallel oder beides sein. Möglichkeiten wie diese können eine größere Bewe
gungsstrecke ermöglichen, die dazu beiträgt, eine ausreichende Ventilfläche und eine aus
reichend schnelle Abgabe der Aufblaseeinrichtung zu erzielen. Diese Konstruktion gestattet
außerdem die Erzielung eher willkürlicher Beträge von Ventilflächen, da mehrere Schlitz
reihen vorgesehen werden können. Es gibt keine grundlegende Beschränkung für die Ven
tilfläche, die sich aus einer Überlegung in bezug auf den Umfang der Scheibe ergibt. Wenn
die Feder aus einer oder mehreren Belleville-Tellerfedern gebildet ist, sollte die Konstruk
tion so gewählt werden, daß die Tellerfedern eine nicht lineare Kraft-Krümmungs-
Beziehung haben, falls dieses dazu beiträgt, gewünschte Impulsformungseigenschaften zu
erzielen.
Diese Konstruktion liefert als weiteres nützliches Merkmal eine weitere bessere Möglich
keit, die Beziehung zwischen einer offenen Strömungsfläche und der Position des bewegli
chen Teils zu spezifizieren. Verschiedene Möglichkeiten für Schlitzabmessungen und die
zugehörigen Flächenveränderungen sind in Fig. 13 dargestellt. Die Veränderung der Strö
mungsfläche tritt auf, wenn die Kanten der Schlitze 171 in dem Kolben 170 die Kanten der
Schlitze 173 in dem Zylinder 172 abdecken oder öffnen. Wenn alle Schlitze einen recht
eckigen Querschnitt haben und gleichzeitig beginnen, sich zu öffnen, dann ist die Beziehung
zwischen der Strömungsfläche und der Position wiederum eine einfache lineare Beziehung.
Jedoch muß die Breite der Schlitze (ihre Abmessungen in der Umfangsrichtung, senkrecht
zu der Richtung der Bewegung des beweglichen Teils) nicht konstant sein. Zur Vereinfa
chung kann angenommen werden, daß die Schlitze 171 in dem Kolben einen konstanten
Querschnitt haben, und daß die Schlitze 173 in dem Zylinder eine kompliziertere Form ha
ben. Die Schlitze 173 in dem Zylinder sind als miteinander verbundene Segmente von
Rechtecken dargestellt, obwohl ihr Umfang natürlich auch irgendeine allgemeine Kontur
haben kann. Damit ist es möglich, daß die Schlitze 173 in Umfangsrichtung ein Ausmaß
haben, wenn das bewegliche Teil nur leicht verschoben ist, und daß sie in Umfangsrichtung
ein anderes verschiedenes Ausmaß haben, wenn das bewegliche Teil weiter verschoben ist.
Beispielsweise kann die Form des Schlitzes oder der Schlitze so sein, daß bei einer kleinen
Verschiebung die volle Schlitzbreite zur Verfügung steht und daß bei einer größeren Ver
schiebung nur ein Teil der Schlitzbreite zur Verfügung steht. Der umgekehrte Fall kann
ebenfalls vorgesehen sein. Jede dieser Anordnungen erzeugt eine Beziehung zwischen der
offenen Strömungsfläche und der Verschiebung, die von einer einfachen linearen Beziehung
abweicht.
Es ist auch möglich, daß mehrere Reihen einfacher rechtwinkliger Schlitze verwendet wer
den, wobei die Schlitze am Anfang nicht alle gleichzeitig geschlossen oder geöffnet werden
müssen. Die Schlitzreihen können so positioniert und dimensioniert sein, daß bei kleinen
Verschiebungen alle Schlitze offen sind und daß bei größeren Verschiebungen einer oder
einige der Schlitze bereits geschlossen sind, während andere offen bleiben. Eine bilineare
Beziehung mit einer Krümmung in der entgegengesetzten Richtung kann in ähnlicher Weise
erreicht werden, wenn mehrere Schlitze mit einem einfachen rechteckigen Querschnitt der
art positioniert und dimensioniert werden, daß anfänglich alle Schlitze offen sind und daß
sich bei kleinen Verschiebungen nur bei einigen der Schlitze die Fläche durch die sich be
wegende Kante des Kolbens verändert, während bei größeren Verschiebungen alle Schlitze
durch die Bewegung des Kolbens betroffen sind.
Durch den Entwurf komplizierterer Beziehungen zwischen Strömungsfläche und Position,
wie sie hier erzeugt werden, ist es möglich, daß ein schärferer Knick oder eine schärfere
Unterbrechung zwischen dem Abschnitt des Vorgangs mit sanfter, langsamer Füllung und
dem Abschnitt des Vorgangs mit schneller Füllung erzeugt wird. Es ist auch möglich, diese
Öffnungen so zu bemessen, daß die in den ersten wenigen Millisekunden des Vorgangs an
zutreffende frühe Gasströmung, wie sie in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen vor
liegt, reduziert wird. Weitere Vorteile ergeben sich außerdem daraus, daß mehr Ausle
gungsmöglichkeiten in der Beziehung zwischen Strömungsfläche und Position vorliegen.
Dieses Ausführungsbeispiel gleicht dem Ausführungsbeispiel 10, jedoch wird hier ein Bi
metall verwendet, um eine Selbsteinstellung in bezug auf eine Anfangstemperatur zu er
möglichen. Dieses Ausführungsbeispiel ist in Fig. 14 dargestellt, wobei gleiche Teile wie
derum durch gleiche Bezugszeichen benannt sind, die hier jedoch mit einem Index "j" ver
sehen sind. Da dieses Ausführungsbeispiel mit einem gespeicherten Gas verwendet werden
kann, ist eine Zündereinrichtung 24j zur Induzierung eines Zerreißens der berstfähigen
Wand 20j dargestellt. Die Verwendung eines Bimetalls ist bei Federeinrichtungen wie bei
spielsweise Belleville-Tellerfedern und Blattfedern möglich, und daher ist die Vorrichtung
mit einer Belleville-Tellerfeder 80j dargestellt, die eine Seite 80j′ mit niedriger Ausdehnung
und eine Seite 80j′′ mit hoher Ausdehnung hat. Die Scheibe oder Tellerfeder 80j kann so
montiert werden, daß entweder die Richtung der Vorspannung der Scheibe nach oben zeigt
oder daß die Oberseite nach unten gekehrt ist. Wie in dem vorhergehenden Ausführungsbei
spiel beschrieben, kann mehr als eine derartige Scheibe verwendet werden. Die bimetalli
sche Einrichtung muß so wirken, daß bei heißen Anfangstemperaturen die Kraft, die benö
tigt wird, um den beweglichen Teil (Kolben) bis zu dem Punkt zu schieben, wo er an der
Stopeinrichtung 175 anstößt, relativ größer ist, und daß bei kalten Anfangstemperaturen die
Kraft, die benötigt wird, um den beweglichen Teil (Kolben) bis zu dem Punkt zu schieben,
wo er anstößt, relativ kleiner ist. Um dieses zu erreichen, besteht die richtige Ausrichtung
der Bimetallschichten darin, daß die Seite 80j′ mit niedriger Ausdehnung auf der konkaven
Seite der Scheibe angeordnet ist und daß die Seite 80j′′ mit hoher Ausdehnung auf der kon
vexen Seite angeordnet ist. Bei heißen Anfangsbedingungen ist die Anfangsposition des
Kolbens 170 somit dichter bei dem Druckbehälter 10, wobei er einen weiteren Weg zurück
legen muß, bevor er anstößt, als es der Fall bei kalten Anfangsbedingungen ist.
Bezugszeichenliste
10 Druckbehälter
12 zylindrischer Abschnitt
14 Endabdeckung
16 Endabdeckung
18 Rand
20 Berstscheibe, berstfähige Wand
24 Initialisierungsmittel
26 entzündbares Mittel
29 Zündmittel, Zündeinrichtung
60 Öffnung
62 Drucksensor, Drucküberwachungseinrichtung
64 Auffangvorrichtung für Bruchstücke
80 Belleville-Scheibe/-Ring/-Dichtungsring/-Tellerfeder
80 . . . ′ Seite mit niedriger Ausdehnung
80 . . . ′′ Seite mit hoher Ausdehnung
81 Halterungsvorsprung, Halterungslager
82 Sitz
83 ständig offene Strömungsbahn
84 Sitz
85 Strömungsbahn mit variabler Fläche
86 Schlitz, Durchbruch, Öffnung
87 Strömungsbahn mit variabler Fläche
88 Halterung
89 Schlitz, Durchbruch, Öffnung
90 Brückenstruktur
91 Abfluß
95 Verteilerbereich
96 Gehäuse
98 Airbag
150 Sitzring mit thermischer Ausdehnung
151 Bodenfläche
152 äußere Oberfläche
153 Nut
154 O-Ring
170 Kolben
171 Schlitz
172 Zylinder
173 Schlitz
174 Feder
175 Stopeinrichtung, Bewegungsbegrenzungseinrichtung
191 Entnahme-/Entlüftungsloch.
12 zylindrischer Abschnitt
14 Endabdeckung
16 Endabdeckung
18 Rand
20 Berstscheibe, berstfähige Wand
24 Initialisierungsmittel
26 entzündbares Mittel
29 Zündmittel, Zündeinrichtung
60 Öffnung
62 Drucksensor, Drucküberwachungseinrichtung
64 Auffangvorrichtung für Bruchstücke
80 Belleville-Scheibe/-Ring/-Dichtungsring/-Tellerfeder
80 . . . ′ Seite mit niedriger Ausdehnung
80 . . . ′′ Seite mit hoher Ausdehnung
81 Halterungsvorsprung, Halterungslager
82 Sitz
83 ständig offene Strömungsbahn
84 Sitz
85 Strömungsbahn mit variabler Fläche
86 Schlitz, Durchbruch, Öffnung
87 Strömungsbahn mit variabler Fläche
88 Halterung
89 Schlitz, Durchbruch, Öffnung
90 Brückenstruktur
91 Abfluß
95 Verteilerbereich
96 Gehäuse
98 Airbag
150 Sitzring mit thermischer Ausdehnung
151 Bodenfläche
152 äußere Oberfläche
153 Nut
154 O-Ring
170 Kolben
171 Schlitz
172 Zylinder
173 Schlitz
174 Feder
175 Stopeinrichtung, Bewegungsbegrenzungseinrichtung
191 Entnahme-/Entlüftungsloch.
Die Bezugszeichen der einzelnen Ausführungsbeispiele sind zur
Unterscheidung mit Indizes versehen. Dabei bezeichnet:
kein Index: Ausführungsbeispiel 1 (Fig. 3, 3A)
Index a: Ausführungsbeispiel 2 (Fig. 4)
Index b: Ausführungsbeispiel 3 (Fig. 5, 5A)
Index c: Ausführungsbeispiel 4 (Fig. 6)
Index d: Ausführungsbeispiel 5 (Fig. 7)
Index e: Ausführungsbeispiel 6 (Fig. 8)
Index f: Ausführungsbeispiel 7 (Fig. 9)
Index g: Ausführungsbeispiel 8 (Fig. 10)
Index h: Ausführungsbeispiel 9 (Fig. 11, 11A)
Index i: Ausführungsbeispiel 10 (Fig. 12, 13)
Index j: Ausführungsbeispiel 11 (Fig. 14).
kein Index: Ausführungsbeispiel 1 (Fig. 3, 3A)
Index a: Ausführungsbeispiel 2 (Fig. 4)
Index b: Ausführungsbeispiel 3 (Fig. 5, 5A)
Index c: Ausführungsbeispiel 4 (Fig. 6)
Index d: Ausführungsbeispiel 5 (Fig. 7)
Index e: Ausführungsbeispiel 6 (Fig. 8)
Index f: Ausführungsbeispiel 7 (Fig. 9)
Index g: Ausführungsbeispiel 8 (Fig. 10)
Index h: Ausführungsbeispiel 9 (Fig. 11, 11A)
Index i: Ausführungsbeispiel 10 (Fig. 12, 13)
Index j: Ausführungsbeispiel 11 (Fig. 14).
Claims (60)
1. Aufblaseeinrichtung für einen Airbag für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch fol
gende Merkmale:
- - einen Behälter (10), der eine Quelle (26) für ein unter Druck stehendes Gas ent hält, um einen Airbag (98) aufzublasen, wobei der Behälter (10) einen abge dichteten Auslaß (20) und Einrichtungen (29) zur Öffnung des abgedichteten Auslasses (20) in Reaktion auf die Erfassung eines Fahrzeugaufpralls hat;
- - impulsformende Ventileinrichtungen (80, 82, 84; 170, 172, 174), die zwischen der Gasquelle (10, 26) und dem Airbag (98) angeordnet sind und eine variable offene Strömungsfläche (83, 85, 87) haben, durch die das in den Airbag (98) eintretende Gas strömen muß, wobei die Strömungsrate des durch die impuls formende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) strömenden Gases ver ändert wird, indem die offene Strömungsfläche (83, 85, 87) der impulsformen den Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) als Funktion der auf die im pulsformende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) ausgeübten Kraft gesteuert wird, indem das Gas durch die impulsformende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) strömt, wobei die Kraft in Beziehung steht zu der Diffe renz zwischen dem Druck des Gases in der Quelle (10, 26) und dem Druck in dem Airbag (98).
2. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die impulsfor
mende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) so konstruiert und angeordnet
ist, daß das Verhalten der offenen Strömungsfläche (83, 85, 87) der impulsformenden
Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) so ist, daß die offene Strömungsfläche
(83, 85,87) im allgemeinen mit steigenden Werten der auf die impulsformende Venti
leinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) ausgeübten Kraft abnimmt, wobei sie jedoch
immer mindestens so groß wie eine minimale ständig offene Strömungsfläche (83)
bleibt, unabhängig davon, wie groß die Belastung wird.
3. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Zeit
punkt, zu dem sich der abgedichtete Auslaß (20) in Reaktion auf die Erfassung eines
Fahrzeugaufpralls öffnet, die impulsformende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170,
172, 174) in einer derartigen Position ist, daß die offene Strömungsfläche (83, 85,
87) vollständig offen ist; und daß aufgrund des Öffnens des abgedichteten Auslasses
(20) und der Erzeugung einer vorgegebenen Druckdifferenz über die impulsformende
Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) die offene Strömungsfläche (83, 85, 87)
abnimmt, wodurch die Strömungsrate des Gases verringert wird; und daß bei Errei
chen einer vorgegebenen kleineren Druckdifferenz über die impulsformende Venti
leinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) die offene Strömungsfläche (83, 85, 87) grö
ßer wird, wodurch die Strömungsrate des Gases erhöht wird; und daß während des
verbleibenden Teils des Vorgangs die offene Strömungsfläche (83, 85, 87) sich ent
weder weiter vergrößert oder vollständig offen bleibt.
4. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die impulsfor
mende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) eine ständig offene Öffnung
(83, 86) aufweist, deren Fläche konstant ist, sowie eine variable Öffnung (85), deren
Fläche im allgemeinen mit steigender Druckdifferenz über die impulsformende Ven
tileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) abnimmt und die für ausreichend große
Werte der Druckdifferenz über die impulsformende Ventileinrichtung bis auf Null
abnehmen kann, wobei die ständig offene Öffnung (83, 86) und die variable Öffnung
(85) fluidmechanisch parallel zueinander angeordnet sind.
5. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die offene
Strömungsfläche (83, 85, 87) der impulsformenden Ventileinrichtung (80, 82, 84;
170, 172, 174) durch ein federartiges Element als Funktion der Belastung verändert
wird, die auf ein bewegliches Element der impulsformenden Ventileinrichtung aus
geübt wird.
6. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das federartige
Element eine Scheibe (80) ist, die einen inneren Umfang und einen äußeren Umfang
hat und die so angeordnet ist, daß die Kraft auf die Scheibe (80) in einer Richtung
ausgeübt wird, die im allgemeinen mit der zylindrischen Hauptachse der Scheibe (80)
zusammenfällt.
7. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
(80) so geformt ist, daß bei der Abwesenheit einer äußeren Kraft der innere Umfang
und der äußere Umfang der Scheibe (80) um einen Versetzungsabstand aus einer ko
planaren Anordnung gegeneinander versetzt sind, der einem kleinen Bruchteil des äu
ßeren Durchmessers der Scheibe (80) entspricht, wobei die verformte Scheibe eine
Belleville-Tellerfeder ist.
8. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belleville-Tellerfeder (80) so angeordnet ist, daß die Richtung der durch die Fluid
druckdifferenz ausgeübten Kraft derart verläuft, daß die Kraft dazu neigt, den Verset
zungsabstand der Belleville-Tellerfeder (80) zu verringern.
9. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sitzein
richtung (82, 84) vorgesehen ist, die zusammen mit einer der Sitzeinrichtung (82, 84)
gegenüberliegenden Kante oder Oberfläche der Scheibe (80) den Zwischenraum fest
legt, der die variable Öffnung (85) definiert.
10. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Um
fang der Scheibe (80) auf einer Halterung (81) ruht, die im wesentlichen keine Strö
mung des Gases unter dem inneren Umfang hindurch gestattet, und daß sich der äuße
re Umfang der Scheibe (80) frei bewegen kann und so angeordnet ist, daß Gas daran
vorbeifließen kann, wobei die variable Öffnung (85) durch den Zwischenraum defi
niert ist, der durch den Sitz (82, 84) und die dem Sitz (82, 84) gegenüberliegende
Kante oder Oberfläche der Scheibe (80) definiert ist.
11. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Um
fang der Scheibe (80) auf einer Halterung (81) ruht, die im wesentlichen keine Strö
mung von Gas unter dem äußeren Umfang hindurch gestattet, und daß sich der innere
Umfang der Scheibe (80) frei bewegen kann und so angeordnet ist, daß Gas daran
vorbeifließen kann, wobei die variable Öffnung (85) durch den Zwischenraum defi
niert ist, der durch den Sitz (82, 84) und die dem Sitz (82, 84) gegenüberliegende
Kante oder Oberfläche der Scheibe (80) definiert ist.
12. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
ständig offene Öffnung Schlitze oder Durchbrüche (86, 89) in dem Sitz (82, 84) auf
weist.
13. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
ständig offene Öffnung ein Loch oder Löcher (86, 89) in der Fluidbegrenzung auf
weist, die im allgemeinen den Bereich stromaufwärts von der variablen Öffnung (85)
von dem Bereich stromabwärts von der variablen Öffnung (85) trennt.
14. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Um
fang der Scheibe (80) auf einer Halterung (81) ruht und so angeordnet ist, daß Gas
zumindest intermittierend darunter hindurchfließen kann, und daß sich der innere
Umfang der Scheibe (80) frei bewegen kann und so angeordnet ist, daß das Gas daran
vorbeifließen kann, wobei die variable Öffnung (85) durch die Summe aus einem er
sten minimalen Zwischenraum, der durch einen ersten Sitz und eine dem ersten Sitz
gegenüberliegende erste Kante der Scheibe definiert ist, und einem zweiten minimalen
Zwischenraum definiert ist, der durch einen zweiten Sitz und eine dem zweiten Sitz
gegenüberliegende zweite Kante der Scheibe definiert ist, wobei der erste Sitz eine
Ventilwirkung auf die Strömung ausübt, die an dem inneren Umfang der Scheibe
vorbeiströmt, und wobei der zweite Sitz eine Ventilwirkung auf die Strömung ausübt,
die an dem äußeren Umfang der Scheibe vorbeiströmt, wobei der erste und der zweite
Sitz zusammen einen Abfluß (91) definieren, der das gesamte Gas zu dem Airbag (98)
leitet.
15. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Um
fang der Scheibe (80) auf einer Halterung (81) ruht und so angeordnet ist, daß Gas
zumindest intermittierend darunter hindurchfließen kann, und daß sich der äußere
Umfang der Scheibe (80) frei bewegen kann und so angeordnet ist, daß das Gas daran
vorbeifließen kann, wobei die variable Öffnung (85) durch die Summe aus einem er
sten minimalen Zwischenraum, der durch einen ersten Sitz und eine dem ersten Sitz
gegenüberliegende erste Kante der Scheibe definiert ist, und einem zweiten minimalen
Zwischenraum definiert ist, der durch einen zweiten Sitz und eine dem zweiten Sitz
gegenüberliegende zweite Kante der Scheibe definiert ist, wobei der erste Sitz eine
Ventilwirkung auf die Strömung ausübt, die an dem inneren Umfang der Scheibe
vorbeiströmt, und wobei der zweite Sitz eine Ventilwirkung auf die Strömung ausübt,
die an dem äußeren Umfang der Scheibe vorbeiströmt, wobei der erste und der zweite
Sitz zusammen einen Abfluß (91) definieren, der das gesamte Gas zu dem Airbag (98)
leitet.
16. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
ständig offene Öffnung Durchbrüche oder Schlitze in mindestens einem des ersten
Sitzes und des zweiten Sitzes aufweist.
17. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
ständig offene Öffnung mindestens ein Loch (86, 89) in der Fluidbegrenzung auf
weist, die im allgemeinen den Bereich stromaufwärts von der variablen Öffnung (85)
von dem Bereich stromabwärts von der variablen Öffnung (85) trennt.
18. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
ständig offene Öffnung einen ständig offenen Spalt zwischen dem ersten Sitz und der
dem ersten Sitz gegenüberliegenden ersten Kante der Scheibe aufweist, der existiert,
wenn die Scheibe den zweiten Sitz berührt, oder einen ständig offenen Spalt zwischen
dem zweiten Sitz und der dem zweiten Sitz gegenüberliegenden zweiten Kante der
Scheibe, der existiert, wenn die Scheibe den ersten Sitz berührt.
19. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz eine
vorgegebene Konfiguration hat, um einen vergrößerten Umfang zu bilden, wobei aus
gesparte Bereiche derart vorgesehen sind, daß die minimale Strömungsfläche durch
den Zwischenraum zwischen dem Sitz und der dem Sitz gegenüberliegenden Oberflä
che der Scheibe definiert ist, wobei alle lokalen Strömungsflächen, die zu der minima
len Strömungsfläche hinführen und von dieser wegführen größer sind als die minimale
Strömungsfläche.
20. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sitze
vorgesehen sind, die jeweils eine geschlossene Schleife definieren, wobei das Innere
jeder dieser geschlossenen Schleifen offen ist, um einen Abfluß festzulegen, wobei al
le Abflüsse fluidmechanisch parallel zueinander angeordnet sind, wobei ausgesparte
Bereiche derart vorgesehen sind, daß die minimale Strömungsfläche durch den Zwi
schenraum zwischen dem Sitz und der dem Sitz gegenüberliegenden Oberfläche der
Scheibe definiert ist, wobei alle lokalen Strömungsflächen, die zu der minimalen
Strömungsfläche hinführen und von dieser wegführen größer sind als die minimale
Strömungsfläche.
21. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
(80) einen Stahl hoher Festigkeit aufweist.
22. Aufblasevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Belleville-Tellerfeder in einem Parameterbereich verwendet wird, in dem die Kraft-
Krümmungs-Kurve der Tellerfeder nicht linear ist.
23. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasquelle
(26) eine entzündbare Mischung aus Gasen ist, wobei die entzündbare Mischung auf
grund eines Signals gezündet wird, das einen Fahrzeugaufprall angibt, wobei ein
Druck durch die Entzündung erzeugt wird, durch den sich der abgedichtete Auslaß
(20) öffnet.
24. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasquelle
(26) ein Reservoir eines gespeicherten nicht entzündbaren Gases ist, wobei der abge
dichtete Auslaß (20) der Gasquelle (26) aufgrund eines Signals geöffnet wird, das ei
nen Fahrzeugaufprall angibt.
25. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das gespei
cherte nicht entzündbare Gas Helium oder eine Mischung ist, die einen wesentlichen
Bestandteil von Helium enthält.
26. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der anfängliche
Spalt mit der Anfangstemperatur variiert, wobei der anfängliche Spalt definiert ist als
der Abstand zwischen dem Sitz oder den Sitzen und der benachbarten Kante oder
Oberfläche der Scheibe, wobei der Sitz und die Kante oder Oberfläche der Scheibe
zusammen die minimale Strömungsfläche definieren.
27. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Verände
rung des anfänglichen Spalts aus Veränderungen in der Höhenabmessung der Scheibe
(80) resultiert, wobei die Höhenabmessung definiert ist als der Abstand entlang der
axialen Richtung der axialsymmetrischen Scheibe (80) zwischen der Kante der Schei
be (80), die sich am weitesten in eine Richtung entlang der axialen Richtung erstreckt,
und der Kante der Scheibe (80), die sich am weitesten in die andere Richtung entlang
der axialen Richtung erstreckt, wobei der Abstand in einem Zustand gemessen wird,
in dem eine Null-Belastung auf die Scheibe (80) ausgeübt wird, wobei der Sitz in ei
ner konstanten Position unabhängig von der Anfangstemperatur bleibt.
28. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Verände
rungen in der Höhenabmessung der Scheibe (80) erzielt werden, indem die Scheibe
(80) aus einem bimetallischen Material hergestellt ist, das eine Schicht (80 . . . ′) aus ei
nem Material mit niedriger thermischer Ausdehnung und eine Schicht (80 . . . ′′) aus ei
nem Material mit hoher thermischer Ausdehnung aufweist, die miteinander verbunden
sind, wobei die Schichten so ausgerichtet sind, daß sie den Abstand zwischen der
Scheibe und dem Sitz oder den Sitzen als Funktion der Anfangstemperatur einstellen,
wobei der Abstand mit steigender Anfangstemperatur ansteigt und wobei der Abstand
in einem Zustand gemessen wird, in dem eine Null-Belastung auf die Scheibe ausge
übt wird.
29. Aufblaseeinrichtung nach einem der Ansprüche 10, 11, 19 oder 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Scheibe (80) ein bimetallisches Material aufweist, um den Abstand
zwischen dem Sitz und der dem Sitz gegenüberliegenden Kante oder Oberfläche der
Scheibe als Funktion der Anfangstemperatur einzustellen, wobei der Abstand mit
zunehmender Anfangstemperatur ansteigt und wobei der Abstand in einem Zustand
gemessen wird, in dem eine Null-Belastung auf die Scheibe ausgeübt wird.
30. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (80) ein bimetallisches Material aufweist, um den ersten Abstand zwischen
dem ersten Sitz und der dem ersten Sitz gegenüberliegenden ersten Kante der Scheibe
(80) als Funktion der Anfangstemperatur einzustellen und um den zweiten Abstand
zwischen dem zweiten Sitz und der dem zweiten Sitz gegenüberliegenden zweiten
Kante der Scheibe (80) einzustellen, wobei der erste Abstand und der zweite Abstand
in einem Zustand gemessen werden, indem eine Null-Belastung auf die Scheibe (80)
ausgeübt wird, wobei der erste Abstand und der zweite Abstand mit steigender An
fangstemperatur zunehmen.
31. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das bimetalli
sche Material ein Material hoher Ausdehnung mit der Zusammensetzung 22% Ni,
3% Cr und Restanteil Fe, sowie ein Material niedriger Ausdehnung mit der Zusam
mensetzung 36% Ni und Restanteil Fe aufweist.
32. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe
(80) ihre Stellung unabhängig von der Anfangstemperatur beibehält, wobei die Stel
lung gemessen wird, wenn keine Belastung oder Druckdifferenz auf die Scheibe (80)
wirkt, und daß der Sitz (82, 84) seine Stellung als Funktion der Anfangstemperatur
einstellt.
33. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Position
des Sitzes (82, 84) als Funktion der Anfangstemperatur mittels eines der Sitze (82, 84)
eingestellt wird, wobei die Struktur, die den Sitz positioniert, aus einem Material her
gestellt ist, das einen thermischen Ausdehnungskoeffizienten hat, der unterschiedlich
zu dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Materials ist, das für die Scheibe
(80) und für die Struktur verwendet wird, die die Scheibe (80) positioniert, wobei sich
der Sitz (82, 84) relativ zu der Scheibe (80) unter dem Einfluß einer thermischen
Ausdehnung bewegen kann.
34. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Position
des Sitzes (82) durch eine thermische Verschiebung in einer Richtung eingestellt ist,
die im allgemeinen mit der axialen Richtung der Hauptgeometrie der im allgemeinen
axialsymmetrischen impulsformenden Ventileinrichtung zusammenfällt.
35. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Position
des Sitzes (82) durch eine thermische Verschiebung des Sitzes (82) in einer Richtung
eingestellt ist, die im allgemeinen radial in bezug auf die Hauptachsen der im allge
meinen axialsymmetrischen impulsformenden Ventileinrichtung verläuft, wobei der
Sitz (82) eine gewinkelte Oberfläche aufweist, an der eine bewegbare Kante der
Scheibe (80) anliegen kann, wobei die gewinkelte Oberfläche so angeordnet ist, daß
die Verschiebung des Sitzes (82) in der radialen Richtung in einer Veränderung des
axialen Abstands resultiert, um den sich die bewegbare Kante der Scheibe (80) bewe
gen muß, bevor sie die gewinkelte Oberfläche berührt.
36. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß sie Zentrier
einrichtungen (153, 154) aufweist, um den Sitz (82) koaxial zu der Hauptachse der
Scheibe (80) zu halten, wenn sich der Sitz (82) aufgrund von Veränderungen der An
fangstemperatur ausdehnt und zusammenzieht.
37. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß ein O-Ring
(154) vorgesehen ist, um eine Gasströmung durch einen Spalt zu verhindern, der sich
aufgrund der thermischen Verschiebung des Sitzes (82) öffnen kann.
38. Aufblaseeinrichtung nach den Ansprüchen 36 und 37, dadurch gekennzeichnet, daß
der O-Ring (154) zur Verhinderung der Gasströmung auch als Zentriereinrichtung
dient.
39. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Po
sition des O-Rings (154) so gewählt ist, daß es keine radial auswärts gerichtete Net
tokraft oder radial einwärts gerichtete Nettokraft auf den Sitz (82) mit thermischer
Expansion aufgrund von Fluiddrücken während des Vorgangs gibt.
40. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu
der thermischen Verschiebung des Sitzes (82) in radialer Richtung eine thermische
Verschiebung des Sitzes (82) in axialer Richtung besteht.
41. Aufblaseeinrichtung nach einem der Ansprüche 34, 35 oder 40, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sitz (82) oder die Struktur, die die Position des Sitzes (82) be
stimmt, aus einem Polymermaterial hergestellt ist.
42. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer
material Polytetrafluoräthylen ist.
43. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche
Element der impulsformenden Ventileinrichtung, das sich in Reaktion auf eine Kraft
bewegt, einen Kolben (170) aufweist, der innerhalb eines Zylinders (172) angeordnet
ist, wobei die Kraft auf den Kolben (170) durch das Gas ausgeübt wird, das durch die
impulsformende Ventileinrichtung strömt, wobei die Belastung durch das federartige
Element (174) aufgenommen wird, wobei die offene Strömungsfläche (83, 85, 87)
dadurch definiert ist, daß mindestens eine der Kanten des Kolbens (170) derart wirkt,
daß Schlitze (173) in dem Zylinder (172) als Funktion der Position des Kolbens (170)
geschlossen und geöffnet werden.
44. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß das federartige
Element (174) mindestens eine Belleville-Tellerfeder ist.
45. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß die Belleville-
Tellerfeder in einem Parameterbereich verwendet wird, in dem die Kraft-
Krümmungs-Kurve der Tellerfeder nicht linear ist.
46. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß das federartige
Element (174) eine Blattfeder ist.
47. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß das federartige
Element (174) eine Schraubenfeder ist.
48. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(173) einen Umfang derart hat, daß sich das Umfangsausmaß des Schlitzes (173) als
Funktion der Strecke der Verschiebung des Kolbens (170) verändert.
49. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(173) in dem Zylinder (172) und der Schlitz (171) in dem Kolben (170) zunehmend
breiter werden, wenn der Kolben (170) eine zunehmende Verschiebung von der Posi
tion erfährt, die er innehat, wenn keine Kraft auf ihn ausgeübt wird.
50. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(173) in dem Zylinder (172) und der Schlitz (171) in dem Kolben (170) zunehmend
enger werden, wenn der Kolben (170) eine zunehmende Verschiebung von seiner Ru
heposition erfährt, wobei die Ruheposition die Position ist, die der Kolben innehat,
wenn keine Kraft auf ihn ausgeübt wird.
51. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(171) in dem Kolben (170) und der Schlitz (173) in dem Zylinder (172) mehrere Rei
hen von Schlitzen aufweisen, wobei einige der Schlitze beginnen, geschlossen zu
werden, wenn der Kolben (170) beginnt, von seiner Ruheposition weg verschoben zu
werden, und wobei andere der Schlitze beginnen, bei einer Verschiebungsposition ge
schlossen zu werden, die eine weitere Verschiebung aufweist als die unbelastete Posi
tion des Kolbens (170).
52. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze
(171) in dem Kolben (170) und die Schlitze (173) in dem Zylinder (172) mehrere
Reihen von Schlitzen aufweisen, wobei einige der Schlitze aufhören, geschlossen zu
werden, wenn der Kolben (170) eine bestimmte Verschiebung erreicht, und wobei an
dere der Schlitze aufhören, bei einer Verschiebung geschlossen zu werden, bevor der
Kolben (170) die bestimmte Verschiebung erreicht.
53. Aufblaseeinrichtung für einen Airbag für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch fol
gende Merkmale:
- - einen Behälter (10) für eine Quelle (26) für ein unter Druck stehendes Gas zum Aufblasen eines Airbags (98), wobei der Behälter (10) einen abgedichteten Aus laß (20) sowie Einrichtungen (29) zum Öffnen des Auslasses (20) in Reaktion auf das Erfassen eines Fahrzeugaufpralls hat;
- - ein System von Durchgängen zur Kopplung des Auslasses (20) mit dem Inneren des Airbags (98);
- - impulsformende Ventileinrichtungen (80, 82, 84; 170, 172, 174) zur Formung des Impulses von Gas, das durch das System von Durchgängen strömt, als Funktion der Strömung des Gases durch den Auslaß (20), wobei die Strömungs rate des Gases durch das System von Durchgängen, die der Öffnung des Auslas ses (20) folgt, so gesteuert ist, daß ein monotone Druck-Zeit-Kurve für das Gas erzielt wird, das durch das System von Durchgängen fließt.
54. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß die impuls
formende Ventileinrichtung (80, 82, 84; 170, 172, 174) eine Gasströmungsrate liefert,
die während der kurzen Zeitdauer eines Fahrzeugaufpralls einen relativ langsameren
Wert über der Zeit hat, gefolgt von einem schnelleren Wert und wiederum gefolgt von
einem Abfallen, wobei das System von Durchgängen einen ersten Teil hat, der ständig
offen ist, um den relativ langsameren Wert der Gasströmungsrate zu liefern, sowie ei
nen zweiten Teil, in dem die impulsformende Ventileinrichtung eine Belleville-
Scheibe (80) aufweist, die den zweiten Teil des Systems von Durchgängen normaler
weise öffnet und die den zweiten Teil bei Erreichen eines vorgegebenen Gasdrucks in
nerhalb des Systems von Durchgängen schließt, um den relativ langsameren Wert der
Gasströmungsrate zu liefern, und die den zweiten Teil bei Erreichen eines niedrigeren
Gasdrucks öffnet, um den schnelleren Wert der Gasströmungsrate zu liefern, dem ein
Abfallen folgt.
55. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß das System
von Durchgängen einen ersten Teil hat, der ständig offen ist, um einen relativ klein
eren Wert der Gasströmungsrate zu liefern, und daß Ventileinrichtungen vorgesehen
sind, die einen zweiten Teil des Systems von Durchgängen normalerweise öffnen,
wobei eine Belleville-Scheibe (80) mit den Ventileinrichtungen gekoppelt ist, um die
Ventileinrichtungen zu betätigen, daß sie den zweiten Teil bei Erreichen eines vorge
gebenen Gasdrucks innerhalb des Systems von Durchgängen schließen, um den lang
sameren Wert der Gasströmungsrate zu liefern, und wobei die Ventileinrichtungen
weiter betätigt werden, um den zweiten Teil bei Erreichen eines niedrigeren vorgege
benen Gasdrucks innerhalb des Systems von Durchgängen zu öffnen, um einen
schnelleren Wert der Gasströmungsrate zu liefern, dem ein Abfallen folgt.
56. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 54 oder 55, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (80) bimetallisch ist, um die Position der Scheibe (80) in Reaktion auf die
Umgebungstemperatur einzustellen.
57. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 54 oder 55, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (80) einen äußeren Umfangsrand und einen inneren Umfangsrand sowie Ein
richtungen zur Verankerung des inneren Rands aufweist.
58. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 54 oder 55, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (80) einen äußeren Umfangsrand und einen inneren Umfangsrand sowie Ein
richtungen zur Verankerung des äußeren Rands aufweist.
59. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 54 oder 55, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (80) so konstruiert und angeordnet ist, daß sie den zweiten Teil des Systems
von Durchgängen anfänglich nur für einen kurzen Moment vor dem Schließen offen
hält.
60. Aufblaseeinrichtung nach Anspruch 53, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(10) in einem Gehäuse (96) montiert ist und daß ein Airbag (98) mit dem Gehäuse
(96) gekoppelt ist, wobei das Innere des Behälters (10) nach dem Öffnen des Auslas
ses (20) in Fluidverbindung mit dem System von Durchgängen steht.
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