DE19526279A1 - Stauchwerkzeug für die Verformung stranggegossener Brammen und Brammenstauchpressen - Google Patents
Stauchwerkzeug für die Verformung stranggegossener Brammen und BrammenstauchpressenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stauchwerkzeug für die Verfor
mung, vorzugsweise stranggegossener Brammen in Brammenstauchpressen
mit einer, geneigt zur Transportrichtung der Bramme verlaufenden,
deren Längsseitenflächen beaufschlagenden Stauchformfläche und
einer, an diese mit einer, quer zu der Transportrichtung verlaufen
den Ausgangskante anschließenden, parallel zu den Längsseitenflächen
der Bramme verlaufenden Stauchkalibrierfläche
Stauchwerkzeuge dieser Art Iron & Steel, September 1990, Seite 21
u. f.) werden in Brammenstauchpressen in der Weise verwendet, daß
die zu stauchende Brammen, auf einem Rollgang liegend, mittig zwi
schen zwei Stauchwerkzeugen in der Weise bewegt und bearbeitet
werden, daß die Brammen im Stillstand und ggfs. auch noch in der
Bewegung auf ihren beiden Längsseitenflächen von den jeweiligen
Stauchformflächen und den Stauchkalibrierflächen der beiden Stauch
werkzeuge einer Stauch-Fließ-Formung unterworfen werden. Diese führt
dazu, daß die Bramme, von oben gesehen, in ein Profil gebracht wird,
das dem Ende eines sog. dog bone entspricht. Der Schmalteil dieses
Profils wird dabei in Form und Abmaßen durch die Stauchkalibrier
flächen bestimmt. In den folgenden Arbeitstakten der Brammenstauch
pressen werden die beiden Stauchwerkzeuge quer zur Transportrichtung
der Bramme voneinander wegbewegt und gleichzeitig die Bramme um ein
vorgebenes bestimmtes Maß weiter vorwärts bewegt, bis der breitere
Abschnitt des dog bone Profils in den Bereich der einander näheren
Enden der beiden gegenüberliegenden Stauchformflächen gelangt. In
dieser Position wird die Bramme erneut zum Stillstand gebraucht,
und die Stauchwerkzeuge unterwerfen sie einer fortgesetzten Stauch-
Fließformung. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, die Trans
portbewegung der Bramme und die Stauchfließformung ineinander
übergehen zu lassen.
Bei dieser Art des Stauchens mit den beschriebenen Stauchwerkzeugen
lassen sich zwar verhältnismäßig ebene Seitenwandflächen der Bramme
erzielen; es bilden sich aber auch immer wieder Unregelmäßigkeiten
in der Form von, quer zur Längsrichtung der Seitenwände verlaufender
wellenförmiger Erhebungen, die sich in mehr oder weniger regelmäßi
ger Aufeinanderfolge über die Länge der Seitenwände der Bramme
erstrecken.
Versuche, der Bildung dieser wellenförmigen Erhebungen durch Ände
rungen der Vorschubstrecken und Vorschubgeschwindigkeiten in Ver
bindung mit dem zeitlichen Ablauf der Bewegungen der Stauchwerkzeuge
und auch durch die Verwendung von Stauchwerkzeugen mit unterschied
lichen Neigungswinkeln der Stauchformfläche zu begegnen, führten
zwar zu einer Verringerung dieser Erscheinungen, konnten aber das
Entstehen der wellenförmigen Erhebungen nicht vollständig verhin
dern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ausbildung der bekann
ten Stauchwerkzeuge so zu verbessern, daß das Entstehen der be
schriebenen wellenförmigen Erhebungen vollständig verhindert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Stauchformfläche ein oder
mehrere Übergangsstauchformflächen mit Neigungswinkeln nachgeordnet
sind, die kleiner sind als der Neigungswinkel der eigentlichen
Stauchformfläche.
Mit dieser Ausbildung des Stauchwerkzeugs wird erreicht, daß die
anfangs beschriebenen wellenförmigen Erhebungen, die während der
Stauch-Fließ-Formung offenbar in erster Linie im Übergangsbereich
der Ausgangskante zwischen Stauchformfläche und Stauchkalibrier
fläche entstehen, durch die Übergangsstauchflächen in einem, dem
Walzen ähnlichen Bearbeitungsvorgang weggedrückt werden, ober aber,
daß je nach den gegebenen Stauch-Druck-Verhältnissen und auch der
Materialbeschaffenheit der Bramme ihr Entstehen überhaupt verhindert
wird.
Wie die Erfindung vorsieht, können die Neigungswinkel der Übergangs
stauchformflächen unterschiedlich oder unter sich gleich sein.
Bei Stauchwerkzeugen mit zwei Übergangsstauchflächen wird zweckmäßig
der Abstand der beiden Begrenzungskanten der, an die Ausgangskante
der Stauchformfläche angrenzenden, ersten Übergangsstauchformfläche,
bemessen auf der Ebene der Stauchkalibrierfläche kürzer als der
Abstand der beiden Begrenzungskanten der, an diese erste Übergangs
stauchformflächen anschließenden zweiten Übergangsstauchformfläche
gemessen. Der Abstand der Begrenzungskanten der ersten Übergangs
stauchformfläche kann etwa der Hälfte des Abstandes der Begrenzungs
kanten der zweiten Übergangsstauchformfläche entsprechen. Weiterhin
kann die Länge der Stauchkalibrierfläche, gemessen von der Ausgangs
kante der zweiten Übergangsstauchformfläche bis zum freien Auslauf
dieser Fläche etwa einen Drittel der Länge der Stauchkalibrierfläche
eines vergleichbaren Stauchwerkzeugs mit nur einer Stauchformfläche
entsprechen.
Der vertikale Abstand der Ausgangskante der Stauchformfläche von
der Ebene der Stauchkalibrierfläche kann etwa der Höhe der Seiten
wandverformung entsprechen, die bei der Stauchpressung einer Bramme
mit einem vergleichbaren Stauchwerkzeug mit nur einer Stauchform
fläche entsteht.
Wie die Erfindung schließlich vorsieht, kann ein Stauchwerkzeug mit
den erfindungsgemäßen Merkmalen aus einem Stauchwerkzeug mit nur
einer Stauchformfläche und über die Ausgangskante anschließender
Stauchkalibrierfläche dadurch hergestellt werden, daß die beiden
Übergangsstauchflächen durch Materialwegnahme dadurch erstellt
werden, daß die Ausgangskante der Stauchformfläche in einen Bereich
vor und über ihrer ursprünglichen Position verlegt und die Stauchka
librierfläche auf etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge
reduziert werden.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiels näher läutert.
Das hier dargestellte eine Teil 1 des Stauchwerkzeuges weist eine
Stauchformfläche Ia und eine Stauchkalibrierfläche 1b auf. Die
Stauchformfläche 1a verläuft zu der Ebene x-x der Stauchkalibrier
fläche 1b in einem Neigungswinkel α. Der Stauchformfläche 1a sind
hinter ihrer Ausgangskante AK die Übergangsstauchflächen 1a′ und
1a′′ nachgeordnet. Diese beiden Übergangsstauchformflächen 1a′ und
1a′′ verlaufen in Neigungswinkeln αl und α2 gegenüber der Ebene x-x
der Stauchkalibrierfläche 1b, die kleiner sind als der Neigungs
winkel α der Stauchformfläche 1a gegenüber dieser Ebene. Wie erkenn
bar, ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Abstand L1 der
beiden Begrenzungskanten der an die Stauchformfläche 1a angrenzenden
ersten Übergangsstauchformfläche 1a′, nämlich der Ausgangskante AK
und der Zwischenkante ZK, gemessen auf der Ebene x-x der Stauchkali
brierfläche 1b kürzer als der Abstand L2 der beiden Begrenzungs
kanten, nämlich der Zwischenkante ZK und der Endausgangskante EK,
der an diese erste Übergangsstauchfläche 1a′ anschließenden zweiten
Übergangsstauchfläche 1a′′. Beim Ausführungsbeispiel entspricht der
Abstand L1 der Begrenzungskanten AK und ZK der ersten Übergangs
stauchfläche 1a′ etwa der Hälfte des Abstandes L2 der Begrenzungs
kanten ZK und EK der zweiten Übergangsstauchfläche 1a′′. Die Länge
L3 der Stauchkalibrierfläche 1b, gemessen von der Endausgangskante
EK der zweiten Übergangsstauchfläche 1a′′ bis zum freien Auslauf
A dieser Stauchkalibrierfläche 1b beträgt etwa ein Drittel der Länge
der Stauchkalibrierfläche eines vergleichbaren Stauchwerkzeuges mit
nur einer Stauchformfläche, deren Ausgangskantenposition mit AK′
strichpunktiert angedeutet ist.
Der vertikale Abstand a der Ausgangskante AK von der Ebene x-x der
Stauchkalibrierfläche 1b kann so bemessen werden, daß er etwa der
Höhe der, nicht dargestellten Seitenwandverformung entspricht, die
beim Stauchpressen einer Bramme mit einem Stauchwerkzeug entsteht,
wenn dieses Stauchwerkzeug eine Stauchformfläche aufweist, deren
Ausgangskante die erwähnte Position AK′ einnimmt.
Bei der Herstellung des dargestellten Stauchwerkzeugs aus einem
Stauchwerkzeug mit nur einer Stauchformfläche und der daraus resul
tierenden, oben geschilderten Position der Ausgangskante AK′ wird
durch Materialwegnahme erreicht, daß die Ausgangskante AK der
Stauchformfläche in einen Bereich vor und über ihrer ursprünglichen
Position AK′ verlegt, und die Stauchkalibrierfläche 1b auf das
erwähnte Drittel ihrer ursprünglichen Länge reduziert werden.
Claims (7)
1. Stauchwerkzeug für die Verformung stranggegossener Brammen in
Brammenstauchpressen mit einer, geneigt zur Transportrichtung
der Bramme verlaufenden, deren Längsseitenflächen beaufschla
genden Stauchformfläche und einer, an diese mit einer, quer
zu der Transportrichtung verlaufenden Ausgangskante anschlie-
ßenden, parallel zu den Längsseitenflächen der Brammen ver laufenden Stauchkalibrierfläche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stauchformfläche (1a) ein oder mehrere Übergangsstauch formflächen (1a′, 1a′′) mit Neigungswinkeln (α1; α2) nachgeord net sind, die kleiner sind, als der Neigungswinkel (α) der eigentlichen Stauchformfläche (1a).
ßenden, parallel zu den Längsseitenflächen der Brammen ver laufenden Stauchkalibrierfläche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stauchformfläche (1a) ein oder mehrere Übergangsstauch formflächen (1a′, 1a′′) mit Neigungswinkeln (α1; α2) nachgeord net sind, die kleiner sind, als der Neigungswinkel (α) der eigentlichen Stauchformfläche (1a).
2. Stauchwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigungswinkel (α1; α2) der Übergangsstauchformflächen
(1a′; 1a′′) unter sich gleich sind.
3. Stauchwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (L1) der beiden Begrenzungskanten (AK, ZK) der,
an die Ausgangskante (AK) der Stauchformfläche (1a) angrenzen
den ersten Übergangsstauchformfläche (1a′) gemessen, auf der
Ebene (x-x) der Stauchkalibrierfläche (1b) kürzer ist, als der
Abstand (L2) der beiden Begrenzungskanten (ZK; EK) der, an
diese erste Übergangsstauchformfläche (1a′) anschließenden
zweiten Übergangsstauchformfläche (1a′′).
4. Stauchwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (L1) der Begrenzungskanten (AK; ZK) der ersten
Übergangsstauchformfläche (1a′) etwa der Hälfte des Abstandes
der Begrenzungskanten (ZK; EK) der zweiten Übergangformstauch
fläche entspricht.
5. Stauchwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (L3) der Stauchkalibrierfläche (1b), gemessen
von der Ausgangskante (EK) der zweiten Übergangsstauchform
fläche (1a′′) bis zum freien Auslaufende (A) dieser Fläche etwa
ein Drittel der Länge der Stauchkalibrierfläche eines ver
gleichbaren Stauchwerkzeugs mit nur einer Stauchformfläche
entspricht.
6. Stauchwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vertikale Abstand (a) der Ausgangskante (AK) der
Stauchformfläche (1a) von der Ebene (x-x) der Stauchkalibrier
fläche (1b) etwa der Höhe der Seitenwandverformungen ent
spricht, die beim Stauchpressen einer Bramme mit einem ver
gleichbaren Stauchwerkzeug mit nur einer Stauchformfläche
entstehen.
7. Verfahren zur Herstellung eines Stauchwerkzeugs nach einem der
Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß von einem Stauchwerkzeug mit nur einer Stauchformfläche
und an diese direkt anschließender Stauchkalibrierfläche die
beiden Übergangsstauchformflächen (1a′ und 1a′′) dadurch
erstellt werden, daß durch Materialwegnahme die Ausgangskante
der Stauchformfläche (Ia) in einem Bereich (AK) vor und über
ihrer ursprünglichen Position (AK′) verlegt und die Stauchkali
brierfläche (1b) auf etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen
Länge reduziert werden.
Priority Applications (15)
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