DE19526251A1 - Friktionsspinnverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Friktionsspinnverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- D01H4/00—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques
- D01H4/04—Open-end spinning machines or arrangements for imparting twist to independently moving fibres separated from slivers; Piecing arrangements therefor; Covering endless core threads with fibres by open-end spinning techniques imparting twist by contact of fibres with a running surface
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren beziehungsweise eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 9. Als
Friktionselemente kommen im Rahmen der Erfindung in der
Garnbildungszone in erster Linie zylindrische Friktionswalzen
mit perforierter Oberfläche zum Einsatz. Vorzugsweise werden
auch in der Garnverdrehungszone solche Walzen als
Friktionselemente eingesetzt. Im allgemeinen ist es
betreffend Technologie sowie Herstellungs- und
Betriebsaufwand am günstigsten, wenn sich einteilige
zylindrische Friktionswalzen durch die Garnbildungs- und
-verdrehungszone erstrecken.
Ein gattungsgemäßes Verfahren beziehungsweise eine
entsprechende Vorrichtung wird in der DE 34 41 680 A1
beschrieben. Bei diesem bekannten
Offenend-Friktionsspinnverfahren werden die in einer
Faserbandauflöseeinrichtung vereinzelten Fasern in getrennten
Luftströmen einem zwischen zwei zylindrischen Friktionswalzen
gebildeten Spinnzwickel unmittelbar zugeführt. Das Einspeisen
der Einzelfasern in die Garnbildungszone des Spinnzwickels
erfolgt unter einem spitzen Winkel, so daß die Fasern nahezu
in derselben Richtung, in der sie zugeführt wurden, auch als
Garn abgezogen werden. Die Einzelfasern werden dabei mittels
einer Mehrfachfaserbandauflöseeinrichtung in mehreren
getrennten Faserströmen dem Spinnzwickel von einer Seite her
zugeführt. Als Friktionselemente kommen bei dieser bekannten
Vorrichtung zwei perforierte Walzen zum Einsatz, die
gleichsinnig rotieren und von ihrer Innenseite her unter
Saugzug gesetzt sind. Der gegenseitige Abstand der beiden
perforierten Walzen ist deutlich kleiner als der Durchmesser
des herzustellenden Garnes.
Durch die DE 33 30 418 A1 ist eine Friktionsspinnvorrichtung
bekannt, bei der zur Erhöhung der Fadenproduktion in den
beiden als Spinnzwickel zu bezeichnenden Keilspalten
beziehungsweise keilförmigen Halbräumen von zwei sich nahezu
berührenden, gleichsinnig rotierenden, perforierten Walzen je
eine Garnbildungszone vorgesehen ist. In dieser Vorrichtung,
mit der zwei Fäden gleichzeitig erzeugt werden, werden die
Einzelfasern von beiden Zwickelseiten her zunächst auf die
Oberfläche der perforierten Walzen aufgespeist und zusammen
mit der Oberfläche in die jeweilige Garnbildungszone
transportiert. Innerhalb jeder der perforierten Walzen sind
Saugmittel mit Saugschlitzen vorgesehen, wobei die
Saugschlitze gegeneinander und, in bezug auf den Bereich der
größten Annäherung der Walzen, gegen die Drehrichtung ihrer
jeweiligen Walze versetzt sind. Die durch die Saugschlitze an
der Oberfläche der Walzen erzeugten Saugzonen liegen also
nicht an der Spitze beziehungsweise am Gipfel des jeweiligen
Zwickels, sondern sie sind in Richtung auf die auf der
Oberfläche der Walze ankommenden Fasern versetzt. Dadurch
soll erreicht werden, daß sich in jedem der
gegenüberliegenden Spinnzwickel mit Abstand von der Spitze
des Zwickels ein Garn bildet, ohne daß die Fasern von der
einen Zwickelseite zur anderen Zwickelseite strömen können.
In der DE 26 13 263 B2 wird ein Friktionsspinnverfahren
beschrieben, bei dem zwischen zwei zylindrischen
Friktionswalzen eine Garnbildungszone vorgesehen ist. Die
Einzelfasern werden der Garnbildungszone von zwei einander
gegenüberliegenden Seiten her zugeführt. Das erfolgt dadurch,
daß die Einzelfasern mit Hilfe von entsprechend geformten
Faserleitkanälen auf die jeweilige Friktionsfläche
aufgespeist werden. Die mit perforierten Friktionsflächen
ausgestatteten, rotierenden Friktionselemente besitzen dabei
eine innenliegende Saugeinrichtung, die gewährleistet, daß
die aufgespeisten Fasern in die Garnbildungszone
transportiert werden.
Die EP 0 165 398 A1 offenbart eine Friktionsspinnvorrichtung,
in der ein verstrecktes Faserband an eine erste
Friktionsspinnwalze übergeben wird. Die Fasern werden auf dem
Weg vom Ausgangsmaterial, einem Faserband, in mehreren Stufen
beschleunigt, aber bis zur Übernahme durch die
Friktionsspinnmittel im wesentlichen mechanisch geführt. Auf
der Friktionswalze werden die Fasern durch Saugzug
festgehalten und einer mit einer zweiten Friktionswalze
gebildeten Garnbildungszone zugeführt. Aus dieser
Garnbildungszone wird das fertige Garn mittels einer
Abzugseinrichtung abgezogen.
Durch die DE 34 41 680 A1 ist es zwar bekannt, die
Einzelfasern unmittelbar der Garnbildungszone zuzuführen,
ohne daß die Fasern vorher auf der Oberfläche der
Friktionselemente abgelegt werden, in der Garnbildungszone
werden die mit hoher Geschwindigkeit eingespeisten
Einzelfasern beim Auftreffen auf das rotierende Garnende
jedoch recht abrupt abgebremst.
In anderen Fällen (DE 26 13 263 B2 und DE 33 30 418 A1)
werden die vereinzelten Fasern auf der Oberfläche der
Friktionswalzen abgelegt, dort unter Saugzug festgehalten und
zur Garnbildungszone transportiert. Das Ablegen auf der
Oberfläche der Friktionselemente bedingt eine Änderung der
Bewegungsrichtung beziehungsweise des Bewegungszustandes und
führt damit im allgemeinen zu einer Deformation der einzelnen
Fasern. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Verfahren
besteht auch darin, daß einige Fasern so schlecht in den
Garnkörper eingebunden werden, daß sie bei der
Weiterverarbeitung des Garns zur Quelle von Faser
beziehungsweise Staubflug werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Friktionsspinnverfahren beziehungsweise eine
Friktionsspinnvorrichtung zu schaffen, die es erlaubt, die
Garnproduktion und die Garnqualität gegenüber den durch den
Stand der Technik bekannten Friktionsspinnverfahren zu
erhöhen.
Für das Friktionsspinnverfahren besteht die erfindungsgemäße
Lösung darin, daß die Einzelfasern symmetrisch von zwei
diametral gegenüberliegenden Seiten her unmittelbar in den
Bereich der Garnbildungszone, der mit geringem Abstand
umlaufenden Friktionselemente geleitet werden und daß ein
einziges Garn auf der Linie des minimalen Abstandes der
Friktionselemente gebildet sowie von dort aus mit mindestens
der Zuführgeschwindigkeit der Einzelfaserströme abgezogen
wird.
Durch die hohe Garnabzugsgeschwindigkeit wird vermieden, daß
die Einzelfasern beim Auftreffen auf das Garnende ges taucht
werden. Diese Maßnahme führt nicht nur zu einer
Qualitätsverbesserung des erfindungsgemäß hergestellten
Friktionsgarnes gegenüber den nach dem Stand der Technik
hergestellten Garnen, die hohe Garnabzugsgeschwindigkeit
führt außerdem zu einer deutlichen Produktionssteigerung.
Für die eingangs genannte Friktionsspinnvorrichtung besteht
die erfindungsgemäße Lösung darin, daß der minimale Abstand
der Friktionselemente in der Garnbildungszone größer als der
Durchmesser des herzustellenden Garnes ist, daß an jedem der
gegenüberliegenden Spinnzwickel mindestens eine
Faserbandauflöseeinrichtung angeordnet ist, deren
Faserleitkanal unmittelbar auf die Garnbildungszone gerichtet
ist und daß eine mindestens mit der Zuführgeschwindigkeit der
Einzelfasern arbeitende Garnabzugsvorrichtung vorgesehen ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beziehungsweise der Vorrichtung führen die in die
Spinnzwickel beziehungsweise in die Garnbildungszone
gerichteten Faserleitkanäle die Fasern im spitzen Winkel und
annähernd in der Richtung zu, in der das Garn auch abgezogen
wird. Diese Verfahrensweise wird in der Praxis als
"Vorwärtsspinnen" bezeichnet. Vorteilhaft liegt die
Spinngeschwindigkeit, darunter versteht man die
Abzugsgeschwindigkeit des Garnes, höher als die
Zuführgeschwindigkeit der Einzelfasern, so daß die
Einzelfasern beim Auftreffen auf das sich bildende
Faserbändchen beziehungsweise Garnende nicht gestaucht,
sondern im Gegenteil gestreckt werden.
Der durch die Erfindung erzielte Vorteil wird dabei nicht nur
durch die hohe Garnabzugsgeschwindigkeit, sondern auch
dadurch erreicht, daß die Fasern nicht auf die perforierten
Friktionsflächen der Friktionselemente auftreffen und dadurch
eine Richtungsänderung beim Transport in den Spinnzwickel
erfahren, sondern daß die Fasern direkt in den Spinnzwickel
und damit unmittelbar auf das sich bildende Faserbändchen
beziehungsweise Garnende gespeist werden. Die Einzelfasern
werden außerdem langgestreckt, unter einem spitzen Winkel,
mit ihrer Spitze voran, direkt auf das in der
Garnbildungszone entstehende und zumindest mit
Faserzuführgeschwindigkeit abgezogene Garnende aufgespeist.
Die Einzelfasern können sich dadurch praktisch nur gestreckt
an das Garn anlegen.
Erfindungsgemäß werden der sich symmetrisch nach zwei
einander diametral gegenüberliegenden Seiten hin keilförmig
öffnenden Garnbildungszone von den beiden Seiten her, aus
jeweils mindestens einer Faserbandauflöseeinrichtung, über
die Faserleitkanäle Einzelfaserströme zugeführt.
Vorteilhafterweise sind auf beiden Seiten der
Garnbildungszone jedoch mehrere dieser
Faserbandauflöseeinrichtungen angeordnet, die gegebenenfalls
auch so ausgebildet sein können, daß eine
Faserbandauflöseeinrichtung jeweils mehrere Faserbänder
gleichzeitig in Einzelfaserströme auflöst.
Auf diese Weise gelingt es, dem Garn eine so große Menge von
Fasern pro Zeiteinheit zuzuführen, daß das Garn mit
mindestens der Zuführgeschwindigkeit der Einzelfasern aus der
Garnbildungszone längs der Linie minimalen Abstandes der
Friktionselemente abzuziehen ist.
Die Einzelfasern können erfindungsgemäß während der
Spinnsystemoperation auch kontinuierlich auf das Niveau der
Garnabzugsgeschwindigkeit beschleunigt werden, so daß
sichergestellt wird, daß es in jedem der Prozeßabschnitte zu
einer Beschleunigung der Faserbewegung kommt. Auch die
Bewegungsrichtung der Fasern ändert sich im wesentlichen
nicht, wenn die Fasern beim Vorwärtsspinnen im spitzen Winkel
auf die Linie der Garnbildungszone, die annähernd der
Richtung des Faserabzugs entspricht, von beiden Zwickelseiten
her, eingespeist werden. Die Einzelfasern werden dabei keiner
plötzlichen oder wesentlichen Änderung ihres
Bewegungszustandes (Geschwindigkeit und Richtung) ausgesetzt.
Die früher beim Friktionsspinnen in Kauf zu nehmenden
unvorteilhaften Faserdeformationen werden durch die Erfindung
eliminiert.
Trotz des erreichbaren hohen Produktionsvolumens ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung beziehungsweise das
erfindungsgemäße Verfahren weniger energieaufwendig und nicht
komplizierter als herkömmliche Systeme. Da das fertige Garn
erfindungsgemäß mit mindestens der technologisch vorgegebenen
Faserzuführgeschwindigkeit von zum Beispiel 1200 m/min
abgezogen wird, kann die erfindungsgemäße
Friktionsspinnvorrichtung, je nach Garnfeinheit und
Drehungsbeiwert, 10- bis 15mal so viel Garn pro Zeiteinheit
erzeugen, wie eine Rotorspinnmaschine.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die
annähernd parallelen Einzelfasern der Faserströme unmittelbar
an den Garnanfang des sich in Garnabzugsrichtung bildenden
Garnes angelegt werden und deshalb jede Faser in den
Garnkorpus eingesponnen wird. Auf der Garnoberfläche
verbleiben daher praktisch keine uneingesponnenen Fasern. Die
bisher wegen der lose auf dem Garn liegenden Fasern in Kauf
zu nehmenden Staubmengen und das dadurch hervorgerufene
Verstopfen technologischer Elemente entfallen bei Anwendung
der Erfindung.
Schließlich wird durch die Erfindung eine zusätzliche
Garnverfestigung durch einen unerwarteten Bündelungseffekt
im Abschnitt zwischen der Garnbildungszone und der sich
anschließenden Garnverdrehungszone erreicht. Erfindungsgemäß
gefertigtes Garn ist folglich trotz hoher
Produktionsgeschwindigkeit, bei relativ niedrigem
Produktionsaufwand, besonders haltbar und zugfest.
Ein Grundmerkmal des erfindungsgemäßen Spinnverfahrens
besteht darin, daß die Fasern bei der dem eigentlichen
Friktionsspinnen vorgeschalteten Auflöseoperation, wie
üblich, auf eine technologisch vorgegebene
Faserablösegeschwindigkeit beschleunigt werden und daß die
Richtung sowie Größe der Austrittsgeschwindigkeit der Fasern
aus der Auflösevorrichtung im Laufe der Folgeoperation
wenigstens konstant bleibt; alternativ liegt es im Rahmen der
Erfindung, daß bei Richtungserhaltung der Fasern deren
Geschwindigkeit von der Auflösevorrichtung bis zum Auftreffen
auf dem Garnende ansteigt. Eventuell können die Fasern im
Moment des Auftreffens auf dem Garnende vom abgezogenen Garn
weiterbeschleunigt werden. Die Faserströmungsrichtung und die
Garnabzugsrichtung stimmen dabei im wesentlichen überein.
Die physikalische Systemanordnung, zu der die
erfindungsgemäße Vorrichtung gehört, umfaßt wenigstens zwei,
bevorzugt eine gerade Zahl größer als zwei, parallel
angeordneter Faserbandauflöseeinrichtungen, die alle
gleichzeitig arbeiten. Von den Faserbandauflöseeinrichtungen
führen Faserleitkanäle, bevorzugt paarweise, zu einander
gegenüberliegenden Seiten der Garnbildungszone des
eigentlichen Friktionsspinnsystems. Dort wird das
Faserbändchen beziehungsweise der Garnanfang geformt.
Das Garn wird in einem an den Garnbildungsbereich
anschließenden Friktionsdrallmechanismus, der
Garnverdrehungszone, weiter gedreht. Die Garnverdrehungszone
wird vorzugsweise durch dicht nebeneinanderliegende
Abschnitte der rotierenden, perforierten Friktionselemente
gebildet. Alternativ können im Bereich der der
Garnbildungszone nachgeschalteten Garnverdrehungszone zur
Garndrehung auch andere Drallvorrichtungen eingesetzt werden,
welche es ermöglichen, das Garn mit der für die erstrebte
hohe Abzugsgeschwindigkeit notwendigen Drehung von
vorzugsweise mehr als 1 Million Umdrehungen pro Minute zu
drehen. An die Garnverdrehungszone schließt sich in der
Verlängerung der Garnverdrehungszone eine
Garnabzugsvorrichtung an, die das Garn mit einer
Abzugsgeschwindigkeit von beispielsweise 1.200 m/min
beaufschlagt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Perspektivzeichnung der
erfindungsgemäßen Offenend-Frik
tionsspinnvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Ebene II-II von Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III von Fig. 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Details D von
Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Ebene V-V von Fig. 1.
Die in Fig. 1 insgesamt mit der Bezugszahl 13 gekennzeichnete
Friktionsspinnvorrichtung verfügt über mehrere beidseitig der
Friktionselemente 14, 15 angeordnete
Faserbandauflöseeinrichtungen 1, die alle gleichzeitig
arbeiten. Jede Faserbandauflöseeinrichtung 1 umfaßt eine
Liefervorrichtung 2 sowie eine Auflösewalze 3, die über einen
Antriebswirtel 4 beaufschlagbar ist.
Derartige Faserbandauflöseeinrichtungen 1 sind im Prinzip von
Rotorspinnmaschinen her seit langem bekannt. Zur
Liefervorrichtung 2 gehören eine angetriebene Lieferwalze 5
sowie eine an die Lieferwalze 5 federnd angepreßte
Speisemulde 6, die gemeinsam einen Klemmdruck auf das
zugelieferte Faserband 7 ausüben. Der Klemmstelle ist
üblicherweise ein Ein- oder Mehrbandverdichter 39 für die
Einführung eines oder mehrerer Faserbänder vorgeschaltet. Die
Auflösewalze 3 ist mit Zähnen oder Nadeln 8 ausgestattet, sie
rotiert in einem Auflösewalzengehäuse 9. Letzteres bildet für
die durch die Auflösewalze 3 aus dem Faserband 7 ausgekämmten
Einzelfasern 10 einen Transportweg beziehungsweise
Transportkanal 11. Der Transportkanal 11 mündet in einen
Faserleitkanal 12, der eigentlichen
Friktionsspinnvorrichtung 13.
Die Friktionsspinnvorrichtung 13 umfaßt in der bevorzugten,
in der Zeichnung dargestellten, Ausführungsform zwei parallel
angeordnete, gleichsinnig rotierende, perforierte
Friktionselemente 14, 15. Die Friktionselemente 14, 15 sind
auf einem Teil ihrer Länge abgesetzt und so angeordnet, daß
zwischen ihren Oberflächen eine Walzenfuge 16 verbleibt, die
im Bereich der Garnbildungszone 18 größer ist als der
Soll-Durchmesser des sich bildenden Garnes 17. An die Garnbildungszone 18 schließt sich, bei bevorzugt einteiliger Ausbildung der Friktionselemente 14, 15, eine Garnverdrehungszone 19 (in Richtung auf den Garnabzug 25) an. Die Faserbandauflöseeinrichtungen 1 mit ihren Faserleitkanälen 12 sind im Bereich der Garnbildungszone 18 angeordnet.
Soll-Durchmesser des sich bildenden Garnes 17. An die Garnbildungszone 18 schließt sich, bei bevorzugt einteiliger Ausbildung der Friktionselemente 14, 15, eine Garnverdrehungszone 19 (in Richtung auf den Garnabzug 25) an. Die Faserbandauflöseeinrichtungen 1 mit ihren Faserleitkanälen 12 sind im Bereich der Garnbildungszone 18 angeordnet.
Die Faserleitkanäle 12 münden in Keilspinnspalten
beziehungsweise Spinnzwickeln 20, 21, die durch die
rotierenden, perforierten Oberflächen der Friktionselemente
14, 15 gebildet werden. In diesem Bereich sind außerdem
zusätzliche Abschirmflächen 22 angeordnet. Die
Abschirmflächen 22 umschließen vorzugsweise den größten Teil
der Friktionselemente 14, 15, zumindest im Bereich der
Garnbildungszone 18. Der unmittelbare Bereich der
Spinnzwickel 20, 21, das heißt, ein parallel zu der
Walzenfuge 16 verlaufender Streifen bleibt dabei ausgespart.
Die Abschirmflächen 22 bilden eine seitliche Begrenzung für
die Faserleitkanäle 12, um eine vorzeitige Beeinflussung der
in die Spinnzwickel 20, 21 eingespeisten Faserströme 24 durch
die mit den rotierenden Friktionselementen 14, 15 umlaufenden
Rotationsströmungen zu verhindern.
Erfindungsgemäß mündet in jeden der diametral
gegenüberliegenden Spinnzwickel 20, 21 in der
Garnbildungszone 18 mindestens ein Faserleitkanal 12 einer
Faserbandauflöseeinrichtung 1. Dieser Faserleitkanal 12 ist
in bezug auf die Garnabzugsrichtung 25 so gerichtet, daß die
einzuspeisenden Einzelfasern 10 unter einem möglichst kleinen
spitzen Winkel 27 auf das in der Garnbildungszone 18
entstehende und in Richtung 25 abgezogene Garn 17 treffen.
Die Kanten der Faserleitkanäle 12 sind eng, aber
berührungslos an die Oberflächen der perforierten
Friktionswalzen 14, 15 herangeführt. Die sich jeweils
gegenüberliegenden Paare von Faserleitkanälen 12 richten den
von ihnen gelieferten Faserstrom 24 längs einer
Symmetrieebene 31 der beiden Friktionselemente 14, 15 exakt
in die Garnbildungszone 18, das heißt, direkt auf die
Linie 23 minimaler Entfernung der Oberflächen der beiden
perforierten Friktionselemente 14, 15. Diese Endlinie oder
Spitze der beiden Spinnzwickel 20, 21 wird auch als deren
Gipfel 23 bezeichnet. Im Bereich des Gipfels 23 wird, wie in
Fig. 4 angedeutet, das herzustellende Garn 17 gebildet. Der
Abstand a der Oberflächen der beiden perforierten
Friktionselemente 14, 15 im Bereich des Gipfels 23 ist
erfindungsgemäß größer als der Durchmesser des
herzustellenden Garnes 17. Der Abstand a ist vorzugsweise so
gewählt, daß die von den beiden Seiten antransportierten
Einzelfasern 10 zwar vollständig in das sich bildende Garn
eingebunden werden, aber nicht unkontrolliert am Garn
vorbeigleiten können.
Auf den perforierten Flächen der Friktionselemente 14, 15
werden in den Spinnzwickeln 20, 21 mit Hilfe von im
Walzeninneren angeordneten Saugeinsätzen 32 Saugfelder 33
gebildet. Die Saugeinsätze 32 besitzen langgestreckte,
schmale Saugschlitze 34. Die Saugeinsätze 32 sind über
Saugleitungen 38 an (nicht dargestellte) Unterdruckquellen
angeschlossen, so daß im Bereich der Saugfelder 33 eine
bezüglich der rotierenden Friktionselemente 14, 15 von außen
nach innen gerichtete Saugluftströmung 35 entsteht.
Die Saugschlitze 34 der Saugeinsätze 32 sind in
Walzenumfangsrichtung relativ schmal und in der
Walzenlängsrichtung verhältnismäßig lang ausgebildet. Die
Saugschlitze 34 liegen mit geringem Abstand eng an den
Innenflächen der Friktionselemente an. In einer im Rahmen der
Erfindung bevorzugten Ausführungsform münden die
Saugschlitze 34 im jeweiligen Spinnzwickel 20, 21, gesehen in
Strömungsrichtung des Faserstroms 24, jeweils am Umfang vor
dem Gipfel 23 der keilförmigen Spinnzwickel 20, 21. Das
heißt, die Saugschlitze 34 sind innerhalb desjenigen
Friktionselementes 14, 15, das sich zum Gipfel 23 des
Spinnzwickels hin bewegt, vor dem Gipfel 23 angeordnet.
Vorzugsweise sind die Saugeinsätze 32 so ausgebildet, daß die
Position der Saugschlitze 34 in bezug auf den Gipfel 23
verstellbar ist. Auf diese Weise kann die Position der
Saugschlitze 34 beziehungsweise der Saugfelder 33 den
jeweiligen Gegebenheiten von Faserzuführgeschwindigkeit,
Faserart, Garnabzugsgeschwindigkeit, Garnart oder dergleichen
angepaßt werden. Im allgemeinen soll das Saugfeld 33 so
eingestellt werden, daß es in jedem Spinnzwickel 20, 21 in
der Nähe der Mündung 36 der Faserleitkanäle 12 beginnt und
etwa an der Stelle des Gipfels 23 der Spinnzwickel 20, 21
endet.
In einem im Rahmen der Erfindung bevorzugten
Ausführungsbeispiel ist es vorteilhaft, wenn die
Saugschlitze 34 im Bereich der Garnverdrehungszone 19, wie in
Fig. 5 dargestellt, symmetrisch in bezug auf die durch die
Rotationsachsen 28, 29 aufgespannte Ebene 30 angeordnet sind.
Die Ausbildung der Saugeinsätze 32 ist vorzugsweise derart,
daß sie in der Garnbildungszone 18 und der
Garnverdrehungszone 19 unabhängig voneinander verstellbar
sind. Es können auch getrennte Saugquellen zum Erzeugen
getrennter Saugluftströme 35 vorgesehen sein. Auf diese Weise
sind die Druckverhältnisse bei der Garnbildung und der
Garnverdrehung unabhängig voneinander optimal einzustellbar. An
die Garnverdrehungszone 19 schließt sich in etwa gerader
Fortsetzung der Walzenfuge 16 eine Garnabzugsvorrichtung 37
an.
Beschreibung des Spinnprozesses:
Den Faserbandauflöseeinrichtungen 1 werden Faserbänder 7 zugeführt. Das heißt, in die einzelnen Verdichter 39 der Liefervorrichtungen 2 der Faserbandauflöseeinrichtungen 1 wird jeweils ein Faserband 7 eingelegt, das zwischen der Lieferwalze 5 und der Speisemulde 6 geklemmt, der mit hoher Drehzahl rotierenden Auflösewalze 3 vorgelegt wird. Die Zähne 8 der Auflösewalze 3 lösen die Einzelfasern 10 aus dem Faserband 7 heraus. Bei diesem Auflösevorgang werden die Fasern am Umfang der Auflösewalze 3 bis auf eine Geschwindigkeit beschleunigt, bei der infolge der Fliehkraft die Faserabnahme von den Zähnen 8 der Auflösewalze 3 beginnt. Bei den vorliegenden, von Rotorspinnsystemen her bekannt, Faserbandauflöseeinrichtungen 1 beträgt diese Geschwindigkeit etwa 18 m/s. Sobald sich die Fasern von den Zähnen 8 der Auflösewalze 3 gelöst haben, bilden sie zusammen mit einer im Transportkanal 11 anstehenden rotierenden Luftströmung einen Strom 24 aufgelöster Einzelfasern 10.
Den Faserbandauflöseeinrichtungen 1 werden Faserbänder 7 zugeführt. Das heißt, in die einzelnen Verdichter 39 der Liefervorrichtungen 2 der Faserbandauflöseeinrichtungen 1 wird jeweils ein Faserband 7 eingelegt, das zwischen der Lieferwalze 5 und der Speisemulde 6 geklemmt, der mit hoher Drehzahl rotierenden Auflösewalze 3 vorgelegt wird. Die Zähne 8 der Auflösewalze 3 lösen die Einzelfasern 10 aus dem Faserband 7 heraus. Bei diesem Auflösevorgang werden die Fasern am Umfang der Auflösewalze 3 bis auf eine Geschwindigkeit beschleunigt, bei der infolge der Fliehkraft die Faserabnahme von den Zähnen 8 der Auflösewalze 3 beginnt. Bei den vorliegenden, von Rotorspinnsystemen her bekannt, Faserbandauflöseeinrichtungen 1 beträgt diese Geschwindigkeit etwa 18 m/s. Sobald sich die Fasern von den Zähnen 8 der Auflösewalze 3 gelöst haben, bilden sie zusammen mit einer im Transportkanal 11 anstehenden rotierenden Luftströmung einen Strom 24 aufgelöster Einzelfasern 10.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
vorteilhaft, in jede Faserbandauflöseeinrichtung 1 wenigstens
zwei Faserbänder 7 einzuführen. In diesem Fall ist der
Liefervorrichtung 2 ein Zweibandverdichter 39 so
vorgeschaltet, daß die zugeführten Faserbänder möglichst über
die Gesamtbreite der benadelten Arbeitsfläche der
Auflösewalze 3 ausgebreitet werden. Als Ziel ist hier immer
im Auge zu behalten, daß der Garnbildungszone 18 möglichst
viele Einzelfasern 10 pro Zeiteinheit zuzuführen sind,
damit das Garn 17 mindestens mit Faserzuführgeschwindigkeit
vollständig gebildet und abgezogen werden kann. Es ist daher
vorteilhaft, wenn der Faserfluß von aufgelösten
Einzelfasern 10 wenigstens von zwei einander
gegenüberliegenden Paaren von Faserbandauflöseeinrichtungen 1
stammt.
Die Faserbandauflöseeinrichtungen 1 sind entlang der
Garnbildungszone 18 symmetrisch angeordnet, so daß in jeden
der beiden Spinnzwickel 20, 21 ein Faserstrom 24 von
aufgelösten Einzelfasern 10 aus der gleichen Anzahl von
Faserbandauflöseeinrichtungen 1 und aus der gleichen Anzahl
von Faserbändern 7 gelangt. Bevorzugt kann der Gesamtfluß von
aufgelösten Einzelfasern 10 aus acht Faserbändern gebildet
werden, die, wie in Fig. 1 dargestellt, vier
Mehrfachfaserbandauflöseeinrichtungen 1 vorgelegt werden. Die
aufgelösten Einzelfasern 10 sind im Faserleitkanal 12 in
ihrer Bewegungsrichtung längs orientiert, ihre
Geschwindigkeit, zumindestens ihre Anfangsgeschwindigkeit,
ist im wesentlichen mit der Umfangsgeschwindigkeit der
Auflösewalze 3 identisch.
In den Faserleitkanälen 12 steht eine Luftströmung an, die
einerseits durch den Saugzug der Saugeinsätze 32,
andererseits durch die Rotationsströmung der Auflösewalzen 3
entsteht. Die Strömungsgeschwindigkeit dieser
Transportluftströmung entspricht wenigstens der
Ablösegeschwindigkeit der Einzelfasern 10, sie kann innerhalb
des Faserleitkanales 12 jedoch kontinuierlich ansteigen. Das
kann einerseits dadurch erreicht werden, daß der Querschnitt
des jeweiligen Luftleitkanals 12 in Kanalströmungsrichtung
abnimmt, und andererseits dadurch, daß der aus dem Inneren
der Friktionswalzen 14; 15 her wirkende Saugzug entsprechend
eingestellt wird. In der Praxis hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die Geschwindigkeit der aufgelösten
Einzelfasern 10 im Eintrittsbereich des Faserleitkanales 12
der Umfangsgeschwindigkeit der Auflösewalze 3 von 18 m/s
entspricht und bis zum Austritt der Einzelfasern aus dem
Faserleitkanal, der unter einem spitzen Winkel 27 erfolgt,
auf etwa 20 m/s ansteigt.
Als Beispiel zur näheren Erläuterung wird der
Fasermaterialfluß durch das System berechnet. Für eine
Garnfeinheitsausspinnung von 20 tex werden dem System acht
Faserbänder (2500 tex) vorgelegt, so daß die
Gesamtgarnfeinheit der Vorlage 20 000 tex beträgt. Der
technologische Gesamtverzug im Spinnsystem ist dann
PG = 1000. Die Faserbandvorlage tritt ins System mit der
Geschwindigkeit vP = vO/PG = 20/1000 = 0,02 m/s ein; dabei
soll vorausgesetzt werden, daß die Garnabzugsgeschwindigkeit
mit der Faserzuführgeschwindigkeit des in die
Garnbildungszone eintretenden Faserstromes 24 identisch ist.
Wenn Fasern mit der Feinheit 0,16 tex versponnen werden,
enthält der 20 tex-Garnquerschnitt 20/0,16 = 125 Fasern. Wenn
Fasern der Mittellänge von 0,03 m eingesetzt werden, beträgt
die Zeit, während der 125 Fasern im Garn abgezogen werden,
0,0015 s. Die Faserbandvorlage tritt mit einer
Garngeschwindigkeit von 0,02 m/s ein, das bedeutet, daß
während der Zeit von 0,0015 s ein Bandabschnitt von der Länge
0,00003 m in das System eintritt. Im Querschnitt der
Bandvorlage befinden sich demnach 20 000/0,16 = 125 000
Fasern und im eingetretenen Bandquerschnitt befinden sich
125 × 0,00003 m = 3,75 m Fasern. Durch Umrechnung auf die
gewählte Mittellänge ergibt sich 3,75/0,03 = 125 Fasern, das
heißt, die gleiche Faserzahl, die im Garn eingesponnen ist.
Die in die Garnbildungszone 18 eingeführten Einzelfasern 10
werden erfindungsgemäß durch Wahl der Zuströmrichtung der
Faserleitkanäle 12 und durch Wahl der Absaugrichtung der
Saugeinsätze 32 in den gemeinsamen Gipfel 23 der beiden
Spinnzwickel 20, 21 geleitet. Da dieser Vorgang symmetrisch
in beiden Spinnzwickeln abläuft, werden die Fasern an der
Gipfelstelle aufgefangen und durch mechanische Wirkung der
Oberflächen der perforierten Friktionselemente 14, 15
beziehungsweise durch die pneumatische Wirkung der
Saugfelder 33 vereinigt und kontinuierlich in ein in diesem
Bereich rotierendes Faserbändchen eingebunden. Das
Faserbändchen beziehungsweise das entstehende Garnende wird
mit der vorgenannten Faserzuführgeschwindigkeit von etwa
20 m/s abgezogen.
Bei diesem Spinnvorgang liegen die Einzelfasern 10 im Bereich
der Spinnzwickel 20, 21 im gestreckten Zustand vor. Dieser
gestreckte Zustand der Fasern wird durch die Luftströmung
kontrolliert, derart, daß bei Anordnung der
Faserleitkanäle 12 unter dem oben genannten spitzen Winkel 27
die Fasern 10 annähernd parallel zur Längsrichtung des
Gipfels 23 (= Garnabzugsrichtung 25) orientiert sind. Sobald
die einzelne Faser 10 in den engeren Teil des
Spinnzwickels 20, 21 nach Verlassen der Mündung 36 des
jeweiligen Faserleitkanales 12 gelangt, beginnt auf die Faser
eine Querströmung, herrührend von den Saugfeldern 33
einzuwirken, die die jeweilige Faser in Richtung zum
Gipfel 23 lenkt.
Das Spinnverfahren setzt ein, wenn über dem Gipfel 23 ein
Anspinngarn mit einer Richtung, welche, was ihre Größe und
Richtung betrifft, der Größe und Richtung der
Zuführgeschwindigkeit der Einzelfasern 10 entspricht, gezogen
wird, das heißt, die Abzugsgeschwindigkeit des Garnes 17 von
etwa 1.200 m/min entspricht einer Faserzuführgeschwindigkeit
von etwa 20 m/s. Die Einzelfasern 10, die sich mit ihrer
Zuführgeschwindigkeit zum Gipfel 23 hin bewegen, schließen
sich ununterbrochen an-ein mit gleicher oder höherer
Geschwindigkeit abgezogenes Garn an. Sie landen quasi auf dem
Garn, wobei es zu keiner ausdrücklichen Beeinflussung der
ankommenden Fasern bezüglich ihrer Richtung, ihrer Länge oder
ihrer Geschwindigkeit und auch zu keiner störenden
Kraftbildung, die die Fasern und damit das Garn negativ
beeinflussen können, kommt. Bei einer
Garnabzugsgeschwindigkeit, die über der
Faserzuführgeschwindigkeit liegt, werden die Fasern nach dem
Landen sogar weiter verstreckt.
Im Rahmen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels werden in
der Garnverdrehungszone 19, zum Erreichen eines hohen Dralls,
die Saugfelder 33 der Friktionselemente 14, 15 deutlich
intensiver gewählt als in der Garnbildungszone 18. Dadurch
wird der früher bei bekannten Friktionsspinnsystemen
auftretende Schlupf in diesem Bereich des Spinnzwickels
beziehungsweise Keilspinnspaltes weitestgehend eliminiert.
Durch diese Minimierung des Schlupfes zwischen den
Friktionselementen und dem zu verdrehenden Garn gelingt es,
ein intensives Torsionsmoment zu erzeugen.
Bisher konnte der Unterdruck in der Garnverdrehungszone wegen
der Gefahr der Garnzerstörung nicht entsprechend hoch gewählt
werden. Das ist bei Anwendung der Erfindung möglich, denn die
Saugfelder 33 wirken in der Garnverdrehungszone 19 auf ein
bereits in der Garnbildungszone 18 vorgedrehtes und
entsprechend kompaktes Fasergebilde beziehungsweise
Faserbändchen.
Da der Spinnvorgang kontinuierlich und ganz regelmäßig
verläuft, wird beim Übergang des Faserbändchens von der
Garnbildungszone in die Garnverdrehungszone am Ende der
Garnbildungszone schon der Anfangsteil des Bändchens gedreht.
Dieser Anfangsteil knüpft kontinuierlich durch Kontakte unter
den Einzelfasern an das Bändchenteil an, das in der
Granverdrehungszone bereits zum Garn versponnen ist. In das
sich bildende Faserbändchen wird infolge der Kopplung
zwischen den Fasern und dem gebildeten Garn rückwirkend zum
Garnanfang das Torsionsmoment übertragen. Der Widerstand
gegen das Durchdringen des Torsionsmoments ist relativ klein,
weil die Rotation des gebildeten Faserbändchens im Bereich
der Garnbildungszone durch die Rotationsbewegung der
perforierten Oberflächen der Friktionselemente
beziehungsweise durch das in diesem Bereich anstehende
Saugfeld 33 unterstützt wird.
Das Faserbändchen, welches den Faseranfang bildet, rotiert im
Bereich des gesamten Gipfels 23 beider Spinnzwickel 20, 21.
Um zu einer Verfestigung des Garnes durch eine stabile
-Drehung zu gelangen, sollte die Drehungszahl des Bändchens im
wesentlichen der theoretisch möglichen Drehungszahl
entsprechen. Da jedoch dieses Bändchen trotz der gegenüber
dem Stand der Technik relativ hohen Festigkeit immer noch ein
zu wenig kompaktes, weil unfertiges Gebilde ist, das
voluminöser als das Finalgarn ist, kann nicht ohne weiteres
damit gerechnet werden, daß das Eindringen des
Torsionsmoments von der jeweiligen Drallvorrichtung in der
Garnverdrehungszone im vollen Maße in Bändchenrotation
umgesetzt wird. Die Bändchenrotation wird daher durch
mechanische Reibkräfte zwischen dem Bändchen und den
rotierenden Friktionselementen beziehungsweise durch die
wechselnde Wirkung pneumatischer und zentrifugaler Kräfte,
welche eine Rotationsströmung zwischen den beiden
perforierten Friktionselementen erzeugt, unterstützt.
Da die Garndrehungszahl infolge der erfindungsgemäß
bevorzugten unterschiedlichen Reibungs- und
Luftdruckbedingungen in der Garnverdrehungszone höher als in
der Garnbildungszone liegt, wird ein Teil des in der
Garnverdrehungszone dem Garn erteilten Dralls, zwecks
Erzielen einer zusätzlichen Garnverfestigung dazu benutzt,
die letzten losen Fadenenden um das Garn zu wickeln. Dieser
unerwartete Bündelungseffekt kann zusätzlich dazu ausgenutzt
werden, daß ein kleiner Faseranteil der in einem speziell
ausgebildeten Faserleitkanal 12 angelieferten Einzelfasern 10
in den Raum zwischen der Garnbildungs- und der
Garnverdrehungszone 18, 19 auf das mit Drehung schon fester
gewordene Faserbändchen gespeist wird, so daß gezielt eine
gewisse Anzahl los er Fasern für den Bündelungseffekt zur
Verfügung steht.
In einer Friktionsspinnvorrichtung läßt sich ein Garn mit
hervorragender Qualität, insbesondere mit gestreckt in den
Garnkorpus eingebundenen Einzelfasern, bei hoher
Produktionsgeschwindigkeit herstellen, wenn der minimale
Abstand der Friktionselemente in der Garnbildungszone größer
als der Durchmesser des herzustellenden Garnes ist, die
Einzelfasern symmetrisch von zwei diametral
gegenüberliegenden Seiten her unmittelbar in den Bereich
minimalen Abstandes geleitet werden, das Garn auf der Linie
des minimalen Abstandes gebildet und von dort aus mit
mindestens der Zuführgeschwindigkeit der Einzelfaserströme
abgezogen wird.
Claims (14)
1. Verfahren zum Spinnen eines Garnes, bei dem vorgelegte
Faserbänder mittels Faserbandauflöseeinrichtungen in
Einzelfaserströme zerlegt, die Faserströme von
gegenüberliegenden Seiten her auf die
unterdruckbeaufschlagten Friktionsflächen wenigstens
zweier, umlaufender, beabstandet angeordneter, zwischen
sich Spinnzwickel bildende Friktionselemente aufgespeist,
in eine zwischen den parallel angeordneten
Friktionselementen gebildete Garnbildungszone befördert
und dort zu einem Garn versponnen werden, welches
parallel zu den Rotationsachsen der Friktionselemente aus
der Garnbildungszone abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Bereich der gegenüberliegenden Spinnzwickel (20, 21) angeordnete Faserbandauflöseeinrichtungen (1) über ihren Faserleitkanal (12) Faserströme (24) unmittelbar auf die zwischen den Friktionselementen (14, 15) gebildete Garnbildungszone (18) einspeisen,
- - daß das Einspeisen der Einzelfasern (10) unter einem spitzen Winkel (27) in Richtung (25) des abzuziehenden Garnes (17) erfolgt,
- - daß in der Garnbildungszone (18) auf der Linie des minimalen Abstandes (a) ein einziges Garn gebildet wird und
- - daß die Abzugsgeschwindigkeit (vG) des fertigen Garnes (17) wenigstens der Faserzuführgeschwindigkeit (vF) der in Faserströmen (24) zugeführten Einzelfasern (10) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzugsgeschwindigkeit (vG) des fertigen Garnes (17)
über der Faserzuführgeschwindigkeit (vF) der
Einzelfasern (10) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsrichtung der durch die Auflösewalzen (3)
beschleunigten Einzelfasern (10) während des gesamten
Spinnprozesses im wesentlichen konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelfasern (10) mit einer Geschwindigkeit in die
Spinnzwickel (20, 21) eingespeist werden, die wenigstens
der Umlaufgeschwindigkeit der Auflösewalzen (3)
entspricht.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einzelfasern (10) mit steigender Geschwindigkeit in die
Spinnzwickel (20, 21) eingespeist werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Garnverdrehungszone (19) ein sich vom Unterdruck in der
Garnbildungszone (18) unterscheidender Unterdruck
einstellbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Unterdruck in der Garnverdrehungszone (19) größer ist
als der Unterdruck in der Garnbildungszone (18).
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der von
den Faserbandauflöseeinrichtungen (1) gelieferten
Einzelfasern (10) in dem zwischen Garnbildungszone (18)
und Garnverdrehungszone (19) angeordneten
Zwickelbereich (40) auf ein in diesen Bereich bereits
teilweise verfestigtes Faserbändchen aufgespeist wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Vorrichtung wenigstens zwei gleichsinnig umlauf ende, innenbesaugte Friktionselemente (14, 15) aufweist, deren minimaler Abstand (a) im Bereich der Garnbildungszone (18) größer als der Durchmesser des herzustellenden Garnes (17) ist,
- - daß mindestens zwei Faserbandauflöseeinrichtungen (1) vorgesehen sind, die von gegenüberliegenden Seiten Faserströme (24) direkt in die Spinnzwickel (20, 21) der Garnbildungszone (18) einspeisen und
- - daß eine Garnabzugseinrichtung (37) vorhanden ist, deren Garnabzugsgeschwindigkeit (vG) wenigstens der durch die Umlaufgeschwindigkeit der Auflösewalzen (3) vorgegebenen Faserzuführgeschwindigkeit (vF) entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Spinnzwickel (20, 21) wenigstens zwei gleichzeitig
arbeitende, Faserströme (24) liefernde
Faserbandauflöseeinrichtungen (1) zugeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß im Inneren der Friktionselemente (14, 15) Saugeinsätze (32) mit Saugschlitzen (34) angeordnet sind, die bei Unterdruckbeaufschlagung sich parallel zur Garnabzugsrichtung (25) erstreckende schlitzartige Saugfelder (33) bilden, wobei die Saugfelder (33) im Bereich der Garnbildungszone (18) der Friktionselemente (14, 15), bezogen auf die Bewegungsrichtung der in den Gipfel (23) hineindrehenden perforierten Friktionsflächen (41) der Friktionselemente (14, 15), jeweils vor der Position des minimalen Abstandes (a) der Friktionselemente angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Saugschlitze (34) der
Saugeinsätze (32) im Bereich der Garnverdrehungszone (19)
schlitzartige, sich aneinander gegenüberliegende
Saugfelder (33) bilden.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Friktionselemente (14, 15) im Bereich der
Garnbildungszone (18) von einer Abdeckung (22) umgeben
sind, die die perforierten Friktionsflächen (41) bis auf
den Bereich der Saugfelder (33) umschließt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (22) im Bereich der Faserleitkanäle (12)
der Faserbandauflöseeinrichtungen (1) als Gleit
beziehungsweise Abschirmfläche ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995126251 DE19526251A1 (de) | 1995-07-18 | 1995-07-18 | Friktionsspinnverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995126251 DE19526251A1 (de) | 1995-07-18 | 1995-07-18 | Friktionsspinnverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19526251A1 true DE19526251A1 (de) | 1997-01-23 |
Family
ID=7767175
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995126251 Withdrawn DE19526251A1 (de) | 1995-07-18 | 1995-07-18 | Friktionsspinnverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19526251A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102251322A (zh) * | 2011-07-19 | 2011-11-23 | 方鸿亨 | 摩擦纺纱机纱条吸附凝聚搓捻方法和装置 |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3441680A1 (de) * | 1984-11-15 | 1986-05-22 | Schubert & Salzer Maschinenfabrik Ag, 8070 Ingolstadt | Offenend-spinnverfahren und -vorrichtung |
-
1995
- 1995-07-18 DE DE1995126251 patent/DE19526251A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3441680A1 (de) * | 1984-11-15 | 1986-05-22 | Schubert & Salzer Maschinenfabrik Ag, 8070 Ingolstadt | Offenend-spinnverfahren und -vorrichtung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
FUCHS,Helmut: Mechanisch-aerodynamische Friktionsspinnverfahren. In: Sonderdruck aus Melliand Textilberichte 60, 1979, S.289-291 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102251322A (zh) * | 2011-07-19 | 2011-11-23 | 方鸿亨 | 摩擦纺纱机纱条吸附凝聚搓捻方法和装置 |
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