DE19525665A1 - Bautenschutzmittel enthaltend Umsetzungsprodukte von sauren Metallsalzen mit Aminen - Google Patents
Bautenschutzmittel enthaltend Umsetzungsprodukte von sauren Metallsalzen mit AminenInfo
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Description
Es ist bekannt, poröses Mauerwerk oder poröse Putzschichten gegen das
Eindringen von Wasser, das zu starke Aufsaugen von Beschichtungsmitteln
und/oder gegen das Abbröseln mit sogenannten Bautenschutzmitteln zu schützen.
Dafür kann man Bitumenanstriche verwenden. Diese enthalten zumeist Lösungs
mittel, können physiologisch bedenklich sein, riechen stark und sind tiefschwarz.
Insgesamt besitzen sie also ein unbefriedigendes Eigenschaftsbild.
Zur Verfestigung von zum Abbröseln neigenden und zur Grundierung von stark
saugenden Putzoberflächen und Mauerwerken werden auch feinteilige Disper
sionen oder Lösungen von organischen Kunststoffen verwendet, die in die poröse
Oberfläche eindringen und dort unter Filmbildung und Verfestigung auftrocknen.
Solche Dispersionen sind aber durch die Verwendung organischer, polymerisa
tionsfähiger Verbindungen recht teuer. Außerdem vermindern sie aufgrund ihres
organischen Filmcharakters oftmals die gewünschte Atmungs- und Gasdiffu
sions-Fähigkeit des Mauerwerks, was zu bauphysikalischen Problemen führen
kann. Schließlich sind organische Bestandteile häufig nachteilig für das Brandver
halten.
Diese Schwierigkeiten versucht man dadurch zu umgehen, daß man Kieselsol-Dis
persionen zur Sanierung von verwitterten Putz- oder Mauerwerken verwendet. Da
solche Dispersionen jedoch elektrolytempfindlich und keine echten Filmbildner
sind, können mit solchen Kieselsolen vielfach nicht die gewünschten Erfolge in
Bezug auf Abdichtung und Verfestigung erreicht werden.
Man hat auch schon Wasserglaslösungen für Bautenschutzzwecke eingesetzt. Dies
hat jedoch keine technische Bedeutung mehr, da der hohe Alkaligehalt des
Wasserglases oftmals zu starken Ausblühungen führte, was unbedingt vermieden
werden muß.
Es wurden nun Bautenschutzmittel gefunden, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie in Form einer wäßrigen Lösung vorliegen und Produkte enthalten, die man
erhält, wenn man
1 bis 5 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Oxide und Carbonate von Aluminium, Magnesium, Calcium und Zink (Komponente A),
0 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren, Oxide und Oxidhydrate des Bors (Komponente B),
3 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren und der Hydratisierungsprodukte von Oxiden des Phosphors (Komponente P),
4 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe, die Ammoniak, Amine und alkoxylierte Amine umfaßt (Komponente N) und
0 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Carbonate und Bicarbonate der Alkalimetalle (Komponente M)
miteinander umsetzt.
1 bis 5 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Oxide und Carbonate von Aluminium, Magnesium, Calcium und Zink (Komponente A),
0 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren, Oxide und Oxidhydrate des Bors (Komponente B),
3 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren und der Hydratisierungsprodukte von Oxiden des Phosphors (Komponente P),
4 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe, die Ammoniak, Amine und alkoxylierte Amine umfaßt (Komponente N) und
0 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Carbonate und Bicarbonate der Alkalimetalle (Komponente M)
miteinander umsetzt.
Die summarische Zusammensetzung von Produkten, die in erfindungsgemäßen
Bautenschutzmitteln enthalten sind, kann z. B. durch die Formel (I) angegeben
werden
A1-5B0-12P3-9N4-12M0-9 (I),
in der die verwendeten Symbole die oben angegebene Bedeutung haben.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Umsetzungsprodukte werden vorzugsweise
so hergestellt, daß man aus den Komponenten B und N vorab ein Addukt herstellt
und die Komponenten B und N in Form dieses Addukts einsetzt.
Als Komponente A ist Aluminiumhydroxid vor Magnesium- und Calciumhydroxid
und Zinkoxid bevorzugt.
Als Komponente B ist o-Borsäure bevorzugt.
Bei der Komponente P kann es sich beispielsweise um o-Phosphorsäure, Phos
phonsäuren - z. B. (Poly)Carboxybutyl-, Alkyl- und/oder Phenylphosphonsäure -
und/oder um Phosphinsäuren handeln. Bevorzugt ist o-Phosphorsäure.
Bei Komponente N kann es sich beispielsweise um primäre, sekundäre und/oder
tertiäre, aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und/oder
heterocyclische Amine und/oder um Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungs
produkte des Ammoniaks handeln. Bevorzugt sind Alkanolamine wie Ethanolamin,
Propanolamin, Diethanolamin, Dipropanolamin, Triethanolamin und Tripropanol
amin und die entsprechenden Mischalkoxylierungsprodukte. Besonders bevorzugt
ist Monoethanolamin.
Als Komponente M ist Natriumhydroxid bevorzugt.
Vorzugsweise enthalten erfindungsgemäße Bautenschutzmittel Produkte, die man
erhält, wenn man 1 bis 4 Mol der Komponente A), 3 bis 9 Mol der Komponente
B, 6 Mol der Komponente P, 6 bis 9 Mol der Komponente N und 0 bis 3 Mol der
Komponente M miteinander umsetzt.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel können z. B. in wäßriger Lösung 3 bis 95%
der beschriebenen Umsetzungsprodukte enthalten. Vorzugsweise enthalten sie 40
bis 80% der Umsetzungsprodukte, wobei sich diese Prozentangaben jeweils auf
Gewichtsprozente Feststoff in der Lösung beziehen.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden, in Wasser gelösten Umsetzungsprodukte
sind überraschenderweise filmbildend. Sie stellen somit eine neuartige Alternative
zu den bisher bekannten Filmbildnern auf der Basis von Wasserglas dar und
weisen deren Nachteile nicht auf.
Bei einer besonders bevorzugten Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
Umsetzungsprodukte löst man 2 Mol Aluminiumhydroxid bei 80 bis 120°C in 6
Mol 85 gew.-%iger, technischer o-Phosphorsäure und vermischt diese Lösung bei
Temperaturen zwischen 50 und 90°C intensiv mit einer bei 10 bis 90°C
hergestellten Lösung von 3 bis 6 Mol o-Borsäure in 6 bis 9 Mol
Monoethanolamin, rührt die erhaltene klare Lösung noch 1 bis 3 Stunden bei 70
bis 110°C nach und stellt anschließend mit Wasser, das gegebenenfalls Natrium
hydroxid, Monoethanolamin und/oder Ammoniak enthält, auf einen theoretischen
Wassergehalt von 20 bis 30 Gew.-% ein. Nach dem Abkühlen unter Rühren kann
man zur Viskositätsverminderung gegebenenfalls noch Harnstoff zugeben. Man
kann so eine klare, gut streichfähige Lösung erhalten, die bei 20°C eine
Viskosität von beispielsweise 5000 mPa·s und einen pH-Wert von 6 bis 8
aufweist. Während des Rührens bei 70 bis 110°C können gegebenenfalls (weitere)
1 bis 3 Mol Aluminium-, Magnesium- und/oder Calciumhydroxid und/oder
Zinkoxid zugesetzt werden.
Auf analoge Weise kann man erfindungsgemäß einzusetzende Umsetzungsprodukte
mit anderer qualitativer und/oder quantitativer Zusammensetzung herstellen.
Die mit solchen Lösungen oder wäßrigen Verdünnungen davon hergestellten
Anstriche trocknen, zumeist zu klaren, prinzipiell wasserlöslichen Filmen auf.
Über die Variationsmöglichkeiten der qualitativen und quantitativen Zusammen
setzung erfindungsgemäß zu verwendender Umsetzungsprodukte und des
pH-Wertes können die erfindungsgemäßen Bautenschutzmittel den jeweils
gegebenen Erfordernissen leicht angepaßt werden.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel kann man z. B. auf Putze, Mörtel, Betone,
Ziegel, Steine, Mauerwerk, faserverstärkte Betonsteine, poröse Formsteine, poröse
Keramikplatten, Dachsteine, Holz, Metall, Pappe, organische oder mineralische
Fasern und Fasermaterialien, Textilien, Preßspanplatten und/oder Verbundelemente
aufbringen oder in deren Oberflächen eindringen und anschließend trocknen
lassen. Das bevorzugte Einsatzgebiet ist die Grundierung, Abdichtung und Ver
festigung poröser Estriche, Mauerwerke und Putze. Gegebenenfalls kann man
zusätzlich übliche Oberflächenbeschichtungen anbringen.
Am Einsatzort während des Trocknens gebildete Filme sind mehr oder weniger
quellend bis wasserunlöslich. Das führt dazu, daß derartige Anstriche, insbe
sondere wenn sie aufgesaugt worden sind, z. B. nicht nur zur oberflächlichen
Verfestigung, zur Verhinderung von Rißbildung beim Trocknen und als Haftgrund
für spätere Deckanstriche, sondern auch zur Abdichtung verwendbar sind.
Solche Verfestigungs- und Abdichtungsprobleme treten oftmals auf, z. B. bei
Verfugungen, Fußböden, Staumauern, Bodenkonstruktionen, Decken
konstruktionen, Stützwänden, Feuchtwänden, Fundamentwänden, Kellerwänden,
Natursteinwänden, Tonziegelwänden, Gipsbohlen, Lehmziegelwänden,
Betonsteinen und Bimsbetonsteinen und Kalksandsteinwänden in Wohn-, Industrie-
und Lagergebäuden, im Bergbau, im Wasserbau, bei Gewächshäusern, Molkereien,
Land- und Forstwirtschaftsbauten, bei Flachdächern, Kellerböden, Kellerdecken
und bei Schwimmbädern. Behandelt werden können z. B.: Lehmputze, Gipsputze,
Kalkmörtel, Kalkputze, Zementputze jeglicher Art, Wände, Säulen und Träger aus
Beton und Zement, porige und schaumartige mineralische Materialien wie Blähton,
Porenton, Schaumbeton und Gipsschaum, Gegenstände und Bauelemente auf Basis
von feuchtem oder trockenem Ton, Lehm, Schamotte, Holz, Sägespänen und
Holzbetonen, die z. B. Gips-, Sorellzement-, Tonerdeschmelzzement-, Portland
zement-, Puzzolanzement-, Kalkmörtel oder Kunstharzbindung, aufweisen können,
Gegenstände und Bauelemente auf Basis von Torf, Kieselgur, Kunststoffen und
Metallen, Papiere, Pappen und daraus hergestellte Schichtstoffe, Faserpreßplatten,
Glas- und Steinwollpreßplatten, Schafswoll-, Baumwoll-, Synthesefaser und Holz
mehlpreßplatten, Stroh-, Gras-, Laub- und Fruchtschalenpreßplatten und organische
Schaumstoffe, Glas- und Mineralfasergelege und -gewebe und alle Kombinationen
davon.
Mit erfindungsgemäßen Bautenschutzmitteln ausgerüstete Bauelemente neigen in
feuchter Umgebung nicht oder höchstens in Ausnahmefällen in geringerem
Ausmaß zur Schimmelbildung. Sie können gegebenenfalls anschließend mit wei
teren Anstrichen versehen werden, insbesondere Anstrichen und Beschichtungen
auf wäßriger Basis, z. B. mit sogenannten Fassadenfarben, bei denen es sich um
Dispersionen mit organischen Bindemitteln handelt.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel können gegebenenfalls wasserlösliche,
organische Verdünnungsmittel wie Aceton, Butanon, Glykole, Glykolether,
Methanol, Ethanol und/oder Isopropanol enthalten. Bezogen auf vorhandenes
Wasser können beispielsweise 0 bis 200 Gew.-% dieser Verdünnungsmittel
zugesetzt werden.
Zusätze von Harnstoff vorzugsweise bis zu 3 Mol pro Mol erfindungsgemäß
einzusetzendem Umsetzungsprodukt führen im allgemeinen zu einer Viskositäts
verminderung.
Man kann erfindungsgemäßen Bautenschutzmitteln auch z. B. gegebenenfalls bis zu
20, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-% Netzmittel und/oder Tenside zufügen, z. B.
Aryl- und/oder Alkylsulfonate, Ligninsulfonate, nichtionische Tenside auf der
Basis von ethoxylierten und/oder propoxylierten Alkoholen, Carbonsäuren und/
oder Aminen oder bereits in geringsten Mengen wirksame Fluortenside.
Es ist auch möglich erfindungsgemäßen Bautenschutzmitteln Vernetzer oder
Vernetzerzubereitungen hinzuzufügen, beispielsweise Phenol-, Harnstoff- und/oder
Melamin-Methylolverbindungen, (Poly)Isocyanate oder (Poly)Epoxide.
Vernetzende Zusätze können, bezogen auf das erfindungsgemaß einzusetzende
Umsetzungsprodukt, z. B. in Mengen von 0 bis 50, vorzugsweise 0 bis 30 Gew.-%
hinzugefügt werden. Es ist vorteilhaft, vernetzende Zusätze enthaltende Zuberei
tungen frisch herzustellen, da sie im allgemeinen nicht unbegrenzt lagerfähig sind.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel kann man gegebenenfalls mit Kieselsolen
kombinieren, wobei bevorzugt vorher, z. B. durch Zusatz von Alkanolaminen,
pH-Werte im Bereich 6,5 bis 7,5 eingestellt werden und eine intensive
Vermischung erfolgt.
Auch die Kombination mit Kunststoffdispersionen und/oder -emulsionen ist
gegebenenfalls möglich. Solche Dispersionen und Emulsionen können z. B. auf der
Basis von Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylethern, Styrol, Ethylen, Propylen,
Isobutenen, Maleinsäure(anhydrid), Fumarsäure, Acrylnitril, (Meth)Acrylsäure,
deren Methyl-, Ethyl-, Butyl-, Oleyl- und Stearylester, Acrylamid, Allylestern,
ungesättigten Polyestern, Butadien, Isopren, Dicyclopentadien, Polyacrylaten,
Polyurethanen, Polyurethanharnstoffen, Polyamiden, Formaldehydharzen und
Polydiolefinen sein und gegebenenfalls auch Wachse, natürliche oder synthetische,
trocknende oder nicht trocknende Öle und/oder Silicone enthalten. Solche
Dispersionen, Emulsionen, Wachse, Öle und/oder Silicone können in erfin
dungsgemäßen Bautenschutzmitteln z. B. in Mengen von bis zu 100 Gew.-%
(bezogen auf erfindungsgemäß einzusetzende Produkte) zugesetzt werden.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel können weiterhin gegebenenfalls farb
gebende Zusätze, Geruchsstoffe, Biozide, Konservierungsmittel, Wirkstoff Füll
stoffe, Hydrophobiermittel, Thixotropierungsmittel, Verlaufshilfsmittel, Verstär
kungsfasern und/oder Viskositätsregler enthalten.
Erfindungsgemäße Bautenschutzmittel können auf das jeweilige Substrat nach an
sich bekannten Methoden aufgebracht werden, z. B. durch Tauchen, Gießen,
Sprühen, Auftrag mit Pinsel, Rolle oder Schwamm oder durch Spritz- oder
Sprühverfahren mit z. B. Bürste, Luft oder Airless.
Lösung a):
2 Mol Aluminiumhydroxid wurden in 6 Mol 85 gew.-%iger, technischer o-Phosphorsäure bei 100°C gelöst. Dann wurde auf 50°C abgekühlt.
2 Mol Aluminiumhydroxid wurden in 6 Mol 85 gew.-%iger, technischer o-Phosphorsäure bei 100°C gelöst. Dann wurde auf 50°C abgekühlt.
Lösung b):
3 Mol Borsäure wurden bei 80°C in 6 Mol Monoethanolamin aufgelöst, mit 8 Mol Wasser verdünnt und das Gemisch auf 30°C abgekühlt.
3 Mol Borsäure wurden bei 80°C in 6 Mol Monoethanolamin aufgelöst, mit 8 Mol Wasser verdünnt und das Gemisch auf 30°C abgekühlt.
BA-Lösung
Die Lösung a) wurde dann unter intensiver Vermischung im Verlaufe von 10 Minuten zur Lösung b) hinzugegeben, wobei die Temperatur auf 90°C anstieg. Bei dieser Temperatur wurde 2 Stunden nachgerührt und dann auf 25°C abgekühlt. Man erhielt eine klare Lösung, deren pH-Wert in Mischung mit gleichen Volumenteilen Wasser 6,1 betrug. Die Viskosität bei 20°C betrug 4500 mPa·s. Ein auf einer Glasplatte ausgegossener dünner Film trocknete über Nacht bei Raum klima (23°C, 50% rel. Luftfeuchtigkeit) zu einem harten und klaren Film auf. Der Feststoffgehalt der BA-Lösung betrug 75 Gew.-%.
Die Lösung a) wurde dann unter intensiver Vermischung im Verlaufe von 10 Minuten zur Lösung b) hinzugegeben, wobei die Temperatur auf 90°C anstieg. Bei dieser Temperatur wurde 2 Stunden nachgerührt und dann auf 25°C abgekühlt. Man erhielt eine klare Lösung, deren pH-Wert in Mischung mit gleichen Volumenteilen Wasser 6,1 betrug. Die Viskosität bei 20°C betrug 4500 mPa·s. Ein auf einer Glasplatte ausgegossener dünner Film trocknete über Nacht bei Raum klima (23°C, 50% rel. Luftfeuchtigkeit) zu einem harten und klaren Film auf. Der Feststoffgehalt der BA-Lösung betrug 75 Gew.-%.
Einer gemäß Beispiel 1 erhaltenen BA-Lösung wurden 3 Mol Borsäure hinzuge
setzt, dann 2 Stunden am Rückfluß gekocht und anschließend abgekühlt. Es wurde
eine klare Lösung mit einem pH-Wert von 6,3 und einer Viskosität von
4600 mPa·s bei 20°C erhalten. Auf einer Glasplatte trocknete ein Aufstrich im
Raumklima zu einem klebfreien, festen und klaren Film auf.
Ein gemäß Beispiel 2 erhaltene BB-Lösung wurde mit 1 Mol Natriumhydroxid
versetzt, 2 Stunden am Rückfluß gekocht und dann unter Rühren auf
Raumtemperatur abgekühlt. Es wurde eine klare, streichfähige Lösung mit einen
pH-Wert von 7,0 und einer Viskosität von 6900 mPa·s bei 20°C erhalten. Diese
Lösung trocknete bei Raumklima zu einem klaren, harten und klebfreiem Film auf.
Einer gemäß Beispiel 1 erhaltenen BA-Lösung wurden 3 Mol Natriumhydroxid als
50 gew.-%ige wäßrige Lösung unter intensiver Durchmischung hinzugesetzt. Es
wurde noch 1 Stunde bei 45°C nachgerührt und dann auf Raumtemperatur abge
kühlt. Man erhielt eine klare Lösung mit einem pH-Wert von 8 und einer
Viskosität von 4300 mPa·s bei 20°C. Die Lösung trocknete bei Raumtemperatur
zu einem harten, klebfreien und klaren Film auf.
In einer gemäß Beispiel 2 erhaltene BB-Lösung wurden bei 50°C noch 3 Mol
Harnstoff gelöst. Man erhielt eine klare Lösung mit einem pH-Wert von 6,5 und
einer Viskosität von 4100 mPa·s bei 20°C. Diese Lösung trocknete an der Luft bei
Raumtemperatur zu einem klaren Film auf.
Eine gemäß Beispiel 2 erhaltene BB-Lösung wurde mit Monoethanolamin auf
einen pH-Wert von 7,0 eingestellt. Dann wurde unter intensiver Durchmischung
die gleiche Menge eines 30 gew.-%igen handelsüblichen Kieselsols (Baykisol®
200) hinzugemischt. Man erhielt eine fast klare, filmbildende Lösung.
Für eine Sanierung stand eine 12 m lange, 2,2 in hohe und feuchte Kellerwand in
einem nur durch ein 20×30 cm großes Fenster belüftbaren hangseitigen
Gebäudevorkeller zur Verfügung. Diese Wand war im Jahr 1903 aus Bimsbeton
steinen aufgemauert und mit Kalkputz innenseitig verputzt worden. Später war die
Mauer mit Zementputz ausgebessert worden. Vormals aufgebrachte Anstriche ver
schiedenster Art waren immer wieder zu großen Teilen abgeblättert, schimmelig
und durch flächige Ausblühungen zerstört worden. Die Oberfläche war durch
Zersetzungsprozesse in eine Tiefe von stellenweise bis zu mehreren mm erodiert,
bröselig und von Ausblühungen überzogen.
Diese feuchte Kellerwand wurde mit einer Bürste trocken abgebürstet, wobei sich
restliche Anstrichteile lösten und abblätternde Putzschichten entfernt wurden. Die
hinterbleibende Wandfläche war ohne tiefe Löcher, relativ plan, aber von wenig
fester bis bröseliger Oberflächenbeschaffenheit. Sie konnte mit einem spitzen
Gegenstand leicht eingeritzt werden.
Diese Wandfläche wurde senkrecht in fünf gleich große Abschnitte aufgeteilt. Die
Abschnitte (I) bis (IV) wurden jeweils durch sattes Airless-Sprühen mit den gemäß
den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen BA-, BB-, BBM- und BC-Lösungen beauf
schlagt, die zuvor im Volumenverhältnis 1 : 1 mit Wasser verdünnt worden waren,
wobei pro qm-Fläche 300 ml aufgebracht wurden. Der Abschnitt (V) wurde zu
Vergleichszwecken in gleicher Weise behandelt, wobei allerdings ein handels
üblicher, sogenannter Tiefgrund auf Basis einer feinteiligen Kunststoffdispersion in
einer Menge von ebenfalls 300 ml pro qm aufgebracht wurde.
In allen Fällen wurde die aufgebrachte Flüssigkeit weitgehend aufgesaugt.
Dann wurde der Keller bei geöffnetem Fenster 1 Woche lang trocknen gelassen.
Anschließend wurde festgestellt, daß alle Abschnitte sich trocken anfühlten. Die
Abschnitte (I), (II), (III) und (IV) zeigten einen schwachen Mattglanz, der
Abschnitt (V) ein stumpfes Bild. Die Abschnitte (I), (II), (III) und (IV) zeigten bei
der Kratzprobe mit einem Eisennagel eine erheblich größere Widerstandsfestigkeit
als der Abschnitt (V).
Dann wurde die gesamte Wand gleichmäßig mit einer handelsüblichen Fassaden
farbe auf der Basis einer Kunststoffdispersion deckend übersprüht. Nach 1 Woche
Trocknung zeigte die gesamte Wandfläche ein gleichmäßiges Bild, die einzelnen
Abschnitte unterschieden sich nicht. Der Keller wurde dann bei geschlossenem
Fenster, das jedoch nicht vollständig dicht war, sich selbst überlassen.
Nach 6 Monaten zeigten sich im Abschnitt (V) fleckige Verfärbungen, nach 7
Monaten zeigten sich dort außerdem erste Ausblühungen und beginnende
Schimmelbildung. Nach 9 Monaten waren beim Abschnitt (V) erste blasenartige
Ablösungen der Fassadenfarbe zu bemerken, außerdem flächige Ausblühungen in
bodennahen Bereichen, größere Schimmelbereiche und kreidende Bereiche.
Während 9 Monaten wurden dagegen in den Abschnitten (I), (II), (III) und (IV)
keine Veränderungen festgestellt.
Diese Befunde zeigen die verbesserten Eigenschaften erfindungsgemäßer Bauten
schutzmittel im Vergleich zu bisher bekannten Bautenschutzmitteln.
Claims (7)
1. Bautenschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form einer
wäßrigen Lösung vorliegen und Produkte enthalten, die man erhält, wenn
man
1 bis 5 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Oxide und Carbonate von Aluminium, Magnesium, Calcium und Zink (Komponente A),
0 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren, Oxide und Oxidhydrate des Bors (Komponente B),
3 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren und der Hydratisierungsprodukte von Oxiden des Phosphors (Komponente P),
4 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe, die Ammoniak, Amine und alkoxylierte Amine umfaßt (Komponente N) und
0 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Carbonate und Bicarbonate der Alkalimetalle (Komponente M)
miteinander umsetzt.
1 bis 5 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Oxide und Carbonate von Aluminium, Magnesium, Calcium und Zink (Komponente A),
0 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren, Oxide und Oxidhydrate des Bors (Komponente B),
3 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Säuren und der Hydratisierungsprodukte von Oxiden des Phosphors (Komponente P),
4 bis 12 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe, die Ammoniak, Amine und alkoxylierte Amine umfaßt (Komponente N) und
0 bis 9 Mol einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der Hydroxide, Carbonate und Bicarbonate der Alkalimetalle (Komponente M)
miteinander umsetzt.
2. Bautenschutzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Komponente A) Aluminiumhydroxid, als Komponente B) o-Borsäure, als
Komponente P) o-Phosphorsäure, als Komponente N) Alkanolamine und
als Komponente M) Natriumhydroxid zum Einsatz gelangte.
3. Bautenschutzmittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sie Produkte enthalten, die man erhält, wenn man 1 bis 4 Mol der
Komponente A), 3 bis 9 Mol der Komponente B), 6 Mol der Komponente
P), 6 bis 9 Mol der Komponente N) und 0 bis 3 Mol der Komponente M)
miteinander umsetzt und die Komponenten B) und N) in Form eines vorab
aus den beiden Komponenten hergestellten Addukts einsetzt.
4. Bautenschutzmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sie 3 bis 95 Gew.-% der Umsetzungsprodukte (Feststoff in der Lösung)
enthalten.
5. Verwendung von Bautenschutzmitteln nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man sie bei Verfugungen, Fußböden, Staumauern,
Boden- und Deckenkonstruktionen, Stütz- und Feuchtwänden, Fundament
wänden, Kellerwänden, Natursteinwänden, Tonziegelwänden, Gipsbohlen,
Lehmziegelwänden, Betonsteinen, Bimsbetonsteinen und Kalksteinwänden
in Wohn-, Industrie- und Lagergebäuden, im Bergbau, im Wasserbau, bei
Gewächshäusern, Molkereien, Land- und Forstwirtschaftsbauten, bei
Flachdächern, Kellerböden, Kellerdecken und Schwimmbädern verwendet.
6. Verwendung von Bautenschutzmitteln nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man Lehmputze, Gipsputze, Kalkmörtel, Kalkputze,
Zementputze, Wände, Säulen und Träger aus Beton und Zement, porige
und schaumartige mineralische Materialien, Gegenstände und Bauelemente
auf der Basis von feuchtem oder trockenem Ton, Lehm, Schamotte, Holz,
Sägespänen und Holzbetonen, Gegenstände und Bauelemente auf der Basis
von Torf, Kieselgur, Kunststoffen und Metallen, Papieren, Pappen und
daraus hergestellte Schichtstoffe, Faserpreßplatten, Glas- und Steinwoll
preßplatten, Schafswoll-, Baumwoll-, Synthesefaser- und Holzmehlpreß
platten, Stroh-, Gras-, Laub- und Fruchtschalenpreßplatten und organische
Schaumstoffe, Glas- und Mineralfasergelege und -gewebe und Kombina
tionen davon mit den Bautenschutzmitteln behandelt.
7. Bautenschutzmittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
sie wasserlösliche organische Verdünnungsmittel, Harnstoff, Tenside,
Vernetzer, Vernetzerzubereitungen, Kieselsole, Kunststoffdispersionen
und/oder -emulsionen, farbgebende Zusätze, Geruchsstoffe, Biozide,
Konservierungsmittel, Wirkstoffe, Füllstoffe, Kieselsole, Hydrophobierungs
mittel, Thixotropierungsmittel, Verstärkungsfasern und/oder Viskositäts
regler zusätzlich enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995125665 DE19525665A1 (de) | 1995-07-14 | 1995-07-14 | Bautenschutzmittel enthaltend Umsetzungsprodukte von sauren Metallsalzen mit Aminen |
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DE1995125665 DE19525665A1 (de) | 1995-07-14 | 1995-07-14 | Bautenschutzmittel enthaltend Umsetzungsprodukte von sauren Metallsalzen mit Aminen |
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19818115A1 (de) * | 1998-04-23 | 1999-10-28 | Kiesel Bauchemie Gmbh & Co Kg | Lösemittelarmer oder lösemittelfreier Verlegewerkstoff zum Verlegen von Bodenbelägen und Verlegesystem für Bodenbeläge |
DE19936324A1 (de) * | 1999-08-02 | 2001-02-22 | Geodur Cis Ag Zug | Gemisch zur Behandlung von Abfallmaterial |
EP1371706A1 (de) * | 2001-02-08 | 2003-12-17 | Hiroshi Kokuta | Metalle oder anorganika wasserlöslichmachendes anorganisches auflösungsbeschleuniger |
US20110123793A1 (en) * | 2008-05-09 | 2011-05-26 | Walter Tasser | Article for insulation and method for production thereof |
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-
1995
- 1995-07-14 DE DE1995125665 patent/DE19525665A1/de not_active Withdrawn
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US6797049B1 (en) | 1999-08-02 | 2004-09-28 | Geodur Cis Ag | Mixture for the treatment of waste materials |
US6926837B2 (en) | 1999-08-02 | 2005-08-09 | Geodur Cis Ag | Process for the treatment of waste materials |
EP1371706A1 (de) * | 2001-02-08 | 2003-12-17 | Hiroshi Kokuta | Metalle oder anorganika wasserlöslichmachendes anorganisches auflösungsbeschleuniger |
EP1371706A4 (de) * | 2001-02-08 | 2009-07-22 | Hiroshi Kokuta | Metalle oder anorganika wasserlöslichmachendes anorganisches auflösungsbeschleuniger |
US20110123793A1 (en) * | 2008-05-09 | 2011-05-26 | Walter Tasser | Article for insulation and method for production thereof |
DE102012109220A1 (de) | 2012-09-28 | 2014-04-03 | Ibz-Salzchemie Gmbh & Co.Kg | Zusammensetzung und Verfahren für die Ausbildung von Calciumhydroxid-Schichten auf Oberflächen |
DE102012109220B4 (de) | 2012-09-28 | 2018-03-08 | Ibz-Salzchemie Gmbh & Co.Kg | Verwendungen einer Zusammensetzung und ein Verfahren für die Ausbildung vonCalciumhydroxid-Schichten auf Oberflächen |
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