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Erntewagen und Verfahren zum Beladen desselben Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und einen Erntewagen zum Sammeln und Laden von Halm- und Blattgut,
wobei der Erntewagen zur Aufnahme und/oder zum Fördern des Gutes in das Wageninnere
eine Fördervorrichtung besitzt, die mit ihren Förderelementen durch eine Abstreifwand
und/oder eine geschlitzte nach unten verlängerte Wagenstirnwand in einen durch eine
Innenwand begrenzten Förderkanal eingreift, der in etwa in Höhe des mittleren Drittels
des Wagens in das Wageninnere mündet, wobei Grünfutter über die Innenwand auf einen
die Ladefläche einnehmenden Längsförderer gelangt und von diesem bis etwa in Höhe
der Kanalmündung auf die Ladefläche verteilt wird.
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Es ist ein Erntewagen bekannt - vergleiche DAS 1 220 658 -bei dem
Schubstangenförderer mit ihren- Mitnehmern in den Förderkanal eingreifen. Die Innenwand
reicht dabei bis in das mittlere Drittel des Laderaumes. ueber diese Innenwand wird
das Ladegut gefördert, wobei die untere Laderaumhälfte schüttweise und die obere
Laderaumhälfte mehr mit Presswirkung geladen wird. In beiden Fällen ist dabei der
Laderaum durch einen mit dem Längsförderer bewegbaren, die ganze Ladefläche einnehmenden
kastenförmigen Aufbau, der eine Abschlußwand trägt, unterteilt. Zwischen Innenwand
und der Abschlußwand wird das Ladegut gespeichert und die Abschlußwand und das vor
ihr gelagerte Gut mit dem AuSbau schrittweise nach Erreichen der Ladehöhe nach hin-ten
versetzt. Um die pressende Wirkung bei der Beladung der oberen Laderaumhälfte zu
verstärken, sind bei
der Anordnung gemäß der in Betracht gezogenen
Druck schrift an den oberen Schubstangen schwenkbare, unter Wirkung von Federn stehende
Druckorgane angebracht, deren Winkellage in Bezug auf die Schubstangen unter dem
EinfluB der Pressung des Ladegutes selbsttätig veränderbar ist. Es ist dabei daran
gedacht, beim Beladen der unteren Laderaumhälfte das Gut schräg nach unten und mit
wachsender Füllung mehr horizontal zu fördern.
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Da die Druckorgane mit den Mitnehmern bewegt werden, kommt die angestrebte
Wirkung nur unvollkommen zustande.
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Außerdem heben sich die Druckorgane infolge der Kurbelbewegung, welche
die Schubstangen beschreiben, immer wieder von dem geförderten Gut ab, so daß die
Preßwirkung mindestens teilweise wieder aufgehoben wird. Darum bereitet eine dichte
Füllung, selbst eines mittels der vorgesehenen Abschlußwand stets eng begrenzten
E'ullraums, Schwierigkeiten.
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Es ist die der Erfindung vorangegangene Zweckvorstellung, den nach
hinten bewegbaren Aufbau mit der Abschlußwand einzusparen und eine einfache Vorrichtung
zu schaffen, mit welcher Grünfutter möglichst ohne Pressung und Dürrfutter mit Pressung
in das Ladewageninnere geladen werden kann.
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Der Zweck der Erfindung wird erreicht durch ein Verfahren, bei welchem
Grünfutter in an sich bekannter Weise über die Innenwand bis. etwa in Höhe der Kanalmündunggefördert
und der Längsförderer dann stets schrittweise zurückversetzt wird, während Durrfutter
durch eine oberhalb der Förderkanalmündung vorgesehene Umlenkwand' die sich über
den
Förderkanal und einen Teil des Längsförderers erstreckt und
in Ausgangsstellung schräg nach unten weist bei ausgeschaltetem Längsförderer erst
schüttweise und dann mit fortlaufender Füllung höhere Gutsanhäufungen gebildet und
diese durch den Fülldruck auf dem Ladeboden verteilt werden, wobei die Umlenkwand
durch den Fülldruck gegebenenfalls unter selbsttätigen Schwenkbewegungen auf gerichtet
wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit einer Ausfünrungsart eines
Erntewagens durchführbar, der durch die Eombination folgender einzeln für sich bekannter
Elemente gekennzeichnet ist: a) über der Kanalmündung ist eine in Ausgangsstellung
schräg nach unten gerichtet den Förderkanal gänzlich und den Ladeboden teilweise
überdeckende Umlenkwand angeordnet; b) die Umlenkwand ist entweder ein Xeil der
Stirnwand oder an dieser angeordnet und nach oben schwenkbar ausgebildet; c) die
Schwenkbewegung der Umlenkwand kann gegen ihr Eigengewicht und gegebenenfalls zusätzlich
gegen den Druck einer Belastung erfolgen.
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Die Belastung der Umlenkwand kann aus Gewichten oder Federn bestehen,
die gegebenenfalls verstellbar sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die am Anschlagende gegenüber
dem Förderkanal anliegende Umlenkwand bzw. deren Abstreifer mit sich etwa vertikal
nach oben erstreckenden Abweisbügel u. dergl. versehen.
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Die Umlenkwand kann in Ausgestaltung der Erfindung einen nach hinten
gekrümmten Abstreifer aufweisen, der auch für sich schwenkbar angeordnet sein kann.
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Dieser Abstreifer kann insbesondere dort vorteilhaft sein, wo der
obere Teil der Stirnwan-d als Umlenkwand ausgebildet ist.
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Man hat zwar auch schon eine die Fördereinrichtung sowie einen Teil
des Kratzbodens überdeckende Leitfläche vorgesehen (DAS 1 219 274), die in einer
Ebene mit dem Ladeboden liegt und nach oben gegen die Kraft einer Feder schwenkbar
ist.
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Dieses bekannte Element wird aber erst in Kombination mit den beiden
anderen Elementen zu einer bisher unbekannten Wirkungsweise befähigt. Eine in der
Ebene des Wagenbodens liegende Umlenkwand und Fördereinrichtung bringt schon von
Anfang an so hohe Fülldrücke, daß die Fördereinrichtung außerordentlich beansprucht
wird. Wenn weiter - wie vorgesehen -als Fördereinrichtung eine Fördertrommel mit
starren Zinken verwendet wird, sind Störungen und Materialbrüche kaum zu vermeiden,
ganz abgesehen davon, daß die Beladung sehr ungleich ist.
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Daher ist bei dieser Anordnung und der damit durchführbaren Ladeverfahren
eine dauernde oder intermittierende Einschaltung des vorgesehenen Eratzbodens als
unbedingt notwendig offenbart. Damit aber ist eine dichte Beladung des Laderaumes
nicht erzielbar.
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Zur Beladung des Wageninneren mit i>ärrfutter kann der Längsförderer
auf Leerlauf schaltbar sein, sodaß gegebenenfalls der Pressdruck der bodennahen
Ladegutschichten
zeitweise oder dauernd vermindert werden kann.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung des Erfindungsprinzips sieht
vor, an der Umlenkwand bzw. an den Abstreifern eine flexible Begrenzung des Laderaumes
nach oben anzuordnen, welche auch den unteren Anschlag für die Umlenkwand bilden
kann. Eine solche Laderaumbegrenzung kann aus einer Stoffbahn bestehen. Es können
aber auch über einen Bügel gespannte Schnüre vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise ist die Belastung der Umlenkwand an dieser Laderaumbegrenzung
angeordnet.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert und beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Erntewagen in Seitenansicht;
Fig. 2 eine andere Ausführung eines Erntewagens gemäß der Erfindung; Fig. 3 eine
Abwandlung des Erntewagens gemäß Fig. 2.
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In den Zeichnungen ist mit 1 der Laderaum eines einachsigen Ladewagens
bezeichnet, der über einen durch die Innenwand 2 begrenzten Förderkanal 3 mittels
an Rechen 4 angeordnet ten Zinken 5, die durch eine vordere Kanalbegrenzung 6 in
den Kanal 3 eingreifen, beladen wird. In dem Boden 7 des Wagens läuft ein Kratzband
8 endlos um. Dieses Kratzband ist mittels einer nicht dargestellten Schaltung ein
und aus, sowie auf Leerlauf schaltbar.
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Der Ladewagen kann an einen Schlepper oder dergleichen angehängt werden
und nimmt das Erntegut mittels einer Pick-up-Vorrichtung 9 vom Boden auf. Die Zinken
5 bringen es durch den Förderkanal 3 in den Laderaum.
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Beim'Laden von Grüngut wird das Gut etwa in Höhe der oberen Kante
der Innenwand 2 geladen, sodann wird das angehäufte Gut durch den Kratzboden 8 jeweils
soweit nach hinten versetzt, bis in den entstehenden Eoh1-räumen die nächsten Gutshaufen
eingelagert werden können.
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Beim Laden von Dürrfutterwirkt eine die vordere Eanalwand 6 fortsetzende
an einem Drehlager 10 schwenkbare vordere Stirnwand 11 als Umlenkwand. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren wird Dürrgut zunächst nach unten zum Boden 7/8 gelenkt. Der Kratzboden
kann auf Freilauf geschaltet sein und mitgehen. Zuerst wird der untere Teil des
Wageninneren beladen, auch wenn einzelne höhere Gutshaufen gebildet und diese bis
zur Rückwand 12 geschoben werden. Dabei wird das nachgeschobene an der Umlenkwand
11 entlanggleitende Ladegut in der nächsten Schicht geladen. Hierbei wirkt die Umlenkwand
11 in ihrem Umlenkweg eine gewisse Vorpressung auf die geförderten Chargen aus,
bis sie durch den Fülldruck immer mehr in eine aufrechte Stellung gebracht werden,
sodaß der mittlere Umlenkwinkel zunehmend kleiner wird, bis zuletzt das im hinteren
Laderaum angehäufte Gut eine etwa vertikale Beladung des vorderen oberen Laderaumes
erzwingt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die Umlenkwand 11 an den
in einem Bügel 15 gleitend gelagerten Seilen 14 aufgehängt. 16 sind Zugfedern, durch
welche Seile 14 in allen Lagen der Umlenkwand angespannt werden. In der in Vollinie
gezeichneten Lage bilden die Seile 14 den unteren Anschlag für die Umlenkwand 11.
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Wird der Preßdruck auf die Umlenkwand 11 größer, so richtet diese
sich entgegen dem Zug der Federn 16 auf.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist die Umlenkwand 11 oben mit
Abstreifern 17 versehen. Diese wirken sich besonders im letzten Abschnitt der Beladung
des Laderaumes 1 günstig aus.
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Die Abstreifer 17 sind bei 18 nach oben schwenkbar ausgebildet. Als
Federn dienen Bügel 19, die sie mit der Umlenkwand 11 verbinden. Diese Bügel 19
erstrecken sich in der gezeichneten Lage im Bereich der Abstreiferspitze 20 erst
etwa vertikal nach oben. Durch diese Ausgestaltung werden sie befähigt, sich nach
oben türmendes Ladegut abzuweisen, so daß dieses nicht in den Schwenkweg der Umlenkwand
11 und der Abstreifer 17 gelangen kann.