DE1952403C3 - Verfahren zum Verdichten magnetisch anisotroper Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Verdichten magnetisch anisotroper Pulver und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten magnetisch anisotroper Pulver, wie Pulver aus
ferromagnetischen Metallen, Metallegierungen oder keramischen Materialien, zu festen Dauermagnetkörpern,
bei dem eine Pulverinasse in einem äußeren Magnetfeld zusammengepreßt und dann durch isostatische
Kompression verdichtet wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Bei einem aus der US-PS 3136 033 bekannten
Verfahren dieser Art wird mit einem isostatischen Preßdruck von 2 kbar gearbeitet. Es hat sich hierbei
ergeben, daß die erreichbare Dichte und somit auch die erreichbare Magnetisierung des zusammengepreßten
Pulvers begrenzt ist. Es tritt nämlich die Erscheinung auf, daß, wie hoch der Druck auch immer gesteigert
wird, die Dichte des zusammengepreßten Pulvers einen bestimmten Wert nicht überschreitet. Beim Pressen von
Bariumhexaferrit ist es z. B. nicht gelungen, eine Dichte höher als 60% der theoretischen Dichte zu erzielen.
Diese Erscheinung läßt sich noch nicht eindeutig erklären. Tatsache ist, daß der Versuch, durch stärkeres
Zusammenpressen des Pulvers die Dichte und somit die Magnetisierung des gepreßten Dauermagnetkörpers
weiter zu erhöhen, bisher an dieser Erscheinung gescheitert ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren zum Verdichten magnetisch anisotroper
Pulver derart weiterzubilden, daß erheblich höhere Werte für Dichte und Magnetisierung erzielbar
sind.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren nach der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Pulvermasse unter
einem isostatischen Druck von mindestens 10 kbar zusammengepreßt und dann unter Aufrechterhaltung
dieses isostatischen Druckes durch eine zusätzliche uniaxiale Kompressionskraft plastisch verformt wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ίο weist die im Anspruch 2 angegebenen Merkmale auf.
Beim isostatischen Zusammenpressen wird eine homogene Verdichtung der Pulvermasse unter Aufrechterhaltung
der Ausrichtung der Teilchen erzielt. Bei der darauf erfolgenden geringen, uniaxial gerichteten
plastischen Verformung unter Aufrechterhaltung des isostatischen Drucks wird überraschenderweise eine
erhebliche Zunahme der Dichte erzielt, während die Ausrichtung der Teilchen infolge dieser Verformung nur
wenig beeinflußt wird. Diese beiden Maßnahmen ermöglichen die Herstellung von Magneten mit einem
erheblich höheren Energieprodukt (BH)max als bisher
erreichbar war.
Die Erfindung läßt sich insbesondere für die Herstellung von Dauermagneten anwenden, deren
wesentlicher Bestandteil eine Verbindung M5R mit hexagonaler Struktur ist, wobei M Co oder eine
Kombination von Co mit einem oder mehreren der Elemente Fe, Ni und Cu und R eines oder mehrere der
Elemente der Seltenen Erden und/oder Th und/oder Y bezeichnen.
Das Verfahren nach der Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Magnetisch anisotropes Pulver wird in einen Gummibeutel geschüttet und in ein Magnetfeld gebracht,
wodurch die Pulverteilchen ausgerichtet werden. Unter Aufrechterhaltung des Magnetfeldes wird das Pulver
zusammengepreßt, bis ein Block festen Zusammenhangs zwischen den Teilchen erhalten ist.
Darauf wird der Gummibeutel mit seinem Inhalt entlüftet und vakuumdicht verschlossen. Darauf wird
der Block isostatisch, z. B. hydrostatisch, vorverdichtet (z. B. unter einem Druck von 8 kbar) und nach dem
Pressen wird der Gummibeutel entfernt.
Der Block wird darauf in eine Büchse aus verformbarem Material gebracht. Die Büchse wird
luftdicht mit einer Abdeckplatte verschlossen, die z. B. an der Büchse festgelötet wird. Darauf wird die Büchse
unter einem hohen isostatischen Druck von z. B. 20 kbar zusammengepreßt und unter Aufrechterhaltung dieses
hohen Drucks wird sie durch eine zusätzliche uniaxiale K.ompressionskraft plastisch verformt. Das isostatische
Zusammenpressen erfolgt in einer gemäß dem Anspruch 2 ausgebildeten Vorrichtung, die außerdem die
erwähnte plastische Verformung vornehmen kann. Eine solche Vorrichtung kann die in der Zeichnung
schematisch dargestellte Ausführungsform aufweisen. Sie arbeitet im vorliegenden Fall hydrostatisch.
In der Zeichnung bezeichnet die Bezugsziffer 1 ein Druckgefäß, das auf der Innenseite mit einem Kragen 2
versehen ist. Im Druckgefäß ist ein Raum 3 vorhanden, der mit Flüssigkeit gefüllt i:-.t. Um zu vermeiden, daß bei
hohen Drücken der Größenordnung von 7 kbar die Flüssigkeit in die Feststoffphase übergeht, wird Benzin
als Druckübertragungsmittel verwendet. Es gibt aber auch andere geeignete Flüssigkeiten.
Der Raum 3 wird auf der Unterseite durch einen
Der Raum 3 wird auf der Unterseite durch einen
Kolben 4 begrenzt, der im Druckgefäß hin- und herbewegbar ist mittels eines damit verbundenen
hydraulischen Antriebs 5, und Juf der Oberseite durch
einen Kolben 6, der an einem hydraulischen Antrieb 7 befestigt ist und im Druckgefäß ebenfalls hin- und
herbewegbar ist. Die hydraulischen Antriebe 5 und 7 lassen sich unabhängig voneinander verstellen.
In dsjm Raum 3 sind zwischen dem Kragen 2 und dem Kolben 6 zwei lose Stempel 8 und 9 vorhanden,
zwischen denen die vorerwähnte luftdicht geschlossene Büchse 10 mit dem Block ausgerichteten Materials
angeordnet ist. Die Büchse kann in das Druckgefäß durch Wegnahme des Kolbens 6 eingeführt werden. Das
Gebilde des Druckgefäßes, der Stempel und der hydraulischen Antriebe ist in einem Rahmen Il
untergebracht.
Die Wirkungsweise der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung ist folgende:
Durch Betätigung der Antriebe 5 und 7 übt jeder der Kolben 4 und 6 einen gleichen hohen Druck auf die
Flüssigkeit im Raum 3 aus. Der hydrostatische Druck wird auf die Büchse 10 übertragen, die also zusammengepreßt
wird; das darin vorhandene, ausgerichtete Pulver wird homogen verdichtet. Darauf wird der vom
Kolben 6 ausgeübte Druck etwas erhöht, während der vom Kolben 4 ausgeübte Druck konstant gehalten wird.
Infolgedessen bewegt sich das Gebilde der Kolben 4 und 6 und der Flüssigkeitssäule langsam herunter. In
einem bestimmten Augenblick berührt der Kolben 6 den Stempel 8, wodurch die Büchse 10 etwas verformt wird.
Mittels des Stempels 8 ergibt sich dabei eine uniaxiale plastische Verformung. Vs muß dafür gesorgt werden,
daß stets Flüssigkeit längs der Stempel 8 und 9 fließen kann, z. B. indem Löcher in den Stempeln vorgesehen
werden.
Nach dem hydrostatischen Zusammenpressen der Büchse 10 und nach der geringen uniaxialen plastischen
Verformung wird der Druck der Kolben aufgehoben, so daß die Büchse aus dem Druckgefäß entfernt und
geöffnet werden kann.
Ausführungsbeispiel
Pulver von S111C05 mit einer mittleren Teilchengröße
von weniger als ΙΟμηι wurde in einem Magnetfeld von
JOOOO Oersted ausgerichtet und darauf hydrostatisch
bis zu 70% der theoretischen Dichte vorverdichtet. Das so erhaltene Material wurde luftdicht in einem
Bleibehälter untergebracht, darauf hydrostatisch zusammengepreßt und auf die vorher beschriebene Weise
etwas uniaxial plastisch verformt. Der hydrostatische Druck war 20 kbar. Das Resultat war ein SmC'05 Magnet
mit einer Dichte von 95% der theoretischen Dichte. Das Energieprodukt (BH)max war 20,2 · lO^Gauß-Oersted.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Verdichten magnetisch anisotroper Pulver, wie Pulver aus ferromagnetischen
Metallen, Metalleg;erungen oder keramischen Materialien, zu Testen Dauermagnetkörpern, bei
dem eine Pulvermasse in einem äußeren Magnetfeld zusammengepreßt und dann durch isostatische
Kompression verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulvermasse unter einem isostatischen Druck von mindestens lOkbar
zusammengepreßt und dann unier Aufrechterhaltung dieses isostatischen Druckes durch eine
zusätzliche uniaxiale Kompressionskraft plastisch verformt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Anspruch I, gekennzeichnet durch die
Kombination der folgenden Merkmale:
a) ein Druckgefäß (1) weist einen auf der Innenseite vorstehenden Kragen (2) und einen
flüssigkeitsgefüllten Innenraum (.1) auf;
b) das ausgerichtete Pulver ist in einer luftdicht verschlossenen, verformbaren Büchse (10) zwischen
zwei losen, flüssigkeitsdurchlässigen Stempeln (8, 9) angeordnet, von denen der
untere Stempel (9) auf dem Kragen (2) aufliegt;
c) in den flüssigkeitsgefüllten Innenraum (3) tauchen von beiden Seiten je ein flüssigkeitsdichter
Kolben (4,6) ein, die durch hydraulische Antriebe (5, 7) derart getrennt bewegbar sind,
daß unter Aufrechterhaltung des isostatischen Drucks der obere Kolben (6) auf den oberen
losen Stempel (8) die zusätzliche uniaxiale Kompressionskraft ausüben kann.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL6815510A NL6815510A (de) | 1968-10-31 | 1968-10-31 | |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1952403B2 DE1952403B2 (de) | 1977-03-03 |
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