DE19521495C1 - Vorrichtung zum Zwischenspeichern von Produktionsgütern mit horizontal selbstbeweglichen Speichereinheiten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern von Produktionsgütern mit einer hori­ zontal, in einem Trägerrahmen angeordneten Speicherein­ heit, die ein angetriebenes Endlosspeicherband aufweist und horizontal in dem Trägerrahmen bewegbar ist.

In der deutschen Patentschrift 195 12 960 ist ein Produktpuffersystem beschrieben, das aus mehreren übereinander angeordneten Speichereinheiten zusam­ mengesetzt ist, die jeweils aus Endlosspeicherbändern bestehen. Zum Befüllen der einzelnen Speichereinheiten dient ein einzelner Roboterarm, der selbständig den senkrechten Hub zur Befüllung der einzelnen vertikal angeordneten Speichereinheiten bewältigt. Hierzu werden erfindungsgemäß die einzelnen Speichereinheiten wechselweise horizontal in eine entsprechende Be­ füllposition verfahren, so daß sie dort durch ent­ sprechende Manipulation mit Hilfe des Entnahmeroboters mit Zwischenzuspeicherndem Stückgut befüllt werden können. Durch die erfindungsgemäße Kinematik der Speicherbänder kann auf einen zusätzlichen Lift verzichtet werden, wodurch die Gesamtanlage kostengünstiger angeboten werden kann.

Die in einem Trägerrahmen angeordneten horizontal ver­ fahrbaren Speichereinheiten werden nach dem Stand der vorgenannten Druckschrift über separate, elektromotori­ sche, pneumatische oder hydraulische Antriebseinheiten in horizontaler Richtung ausgelenkt. Der Freiheitsgrad dieser Auslenkung erfordert jedoch die vorgenannten Antriebseinheiten, wodurch der konstruktive Aufwand der in Rede stehenden Vorrichtung zum Zwischenspeichern von Produktionsgütern entscheidend beeinflußt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­ tung zum Zwischenspeichern von Produktionsgütern mit einer horizontal, in einem Trägerrahmen angeordneten Speichereinheit, die ein angetriebenes Endlosspeicher­ band aufweist und horizontal in den Trägerrahmen beweg­ bar ist, derart weiterzuentwickeln, so daß die kon­ struktive Auslegung der Vorrichtung vereinfacht und ihre Herstellungskosten erheblich reduziert werden können. Ohne den Verlust der horizontalen Fahrbeweglichkeit der einzelnen Speichereinheiten sollen auf die hierfür bislang vorgesehenen Antriebseinheiten verzichtet wer­ den.

Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben. Vorteilhafte, den Gegenstand des Anspruchs 1 sinnvoll ergänzende Merkmale sind den Ansprüchen 2 ff. zu entnehmen.

Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zum Zwischenspei­ chern von Produktionsgütern mit einer horizontal, in einem Trägerrahmen angeordneten Speichereinheit, die ein angetriebenes Endlosspeicherband aufweist und hori­ zontal in den Trägerrahmen bewegbar ist, derart weiter­ gebildet, so daß die horizontale Auslenkung der Spei­ chereinheit derart erfolgt, daß das mit einem bestimm­ ten Umlaufsinn angetriebene Endlosspeicherband relativ zum Trägerrahmen fixierbar ist, bis eine gewünschte Auslenkposition erreicht ist und entsprechend eine Rückführung der aus gelenkten Speichereinheit in die Ausgangsposition mit umgekehrten Umlaufsinn des ange­ triebenen Endlosspeicherbandes erfolgt.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß der lineare, horizontale Vorschub der einzelnen Speichereinheiten nicht durch separate Antriebseinheiten vorgenommen wird, sondern durch die ohnehin vorhandenen Antriebe für die Umlaufbewegung der Speicherbänder selbst.

Funktionsweise und Aufbau einer erfindungsgemäßen Aus­ führungsform ist aus den Fig. 1 und 2 zu entnehmen. Es zeigen:

Fig. 1 Seitenansicht eines Zwischenspeichersystems mit einseitig angebrachten motorischen Antrieb für die Speicherbänder sowie

Fig. 2 Querschnittsdarstellung durch ein Speicherband mit der erfindungsgemäßen Arretiermöglichkeit.

In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei vertikal in einem Trägerrahmen übereinander ange­ ordnete Speichereinheiten 2 vorgesehen. Die Speicher­ einheiten 2 bestehen jeweils aus einem endlos umlaufen­ den Speicherband 3, das über zwei Umlaufrollen 4′ und 4′′ geführt ist. In dem in der Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in der Nähe der Umlenkrolle 4′ eine Antriebseinheit 5 vorgesehen, die das Speicher­ band 3 in beliebig einstellbarer Weise antreibt. So ermöglicht die Antriebseinheit 5 sowohl einen Taktbe­ trieb, der insbesondere während des Beladevorganges der Speicherbänder von Vorteil ist, als auch einen kon­ tinuierlichen Antrieb, der für die erfindungsgemäße Auslenkung der gesamten Speichereinheit von Vorteil ist. Denkbar sind auch Antriebseinheiten, die unmittel­ bar eine Umlenkrolle, beispielsweise 4′, in Rotation versetzen.

Die Speichereinheiten 2 sind an dem Trägergestell T auf Laufrädern 6 gelagert, so daß die Speichereinheiten 2 grundsätzlich horizontal verfahrbar sind.

Das in Fig. 1 dargestellte Kreissegment A zeigt die Lage der Querschnittsdarstellung gemäß Fig. 2 an. Zwi­ schen dem Träger T ist das endlos umlaufende Speicher­ band 3 geführt, das zwischen den nicht in der Fig. 2 dargestellten Umlenkrollen gespannt ist. An einem Quer­ träger Tq, der fest zwischen dem Trägerrahmen T einge­ baut ist, sitzt eine Arretiereinheit 7, die im Falle der Fig. 2, ein Vakuumsauger ist, der von unten her gegen die Oberfläche des Speicherbandes 3 führbar ist. Durch den Saugeffekt kann das angetriebene Speicherband 3 gegenüber dem feststehenden Träger T gestoppt werden, so daß die Antriebsenergie der Antriebseinheiten 5 direkt in die horizontale Bewegung der gesamten Spei­ chereinheit 2 übergeht. Da das Speicherband über die Arretiervorrichtung geklemmt ist und daher selbst keine Linearbewegung ausführen kann, überträgt sich die Li­ nearbewegung direkt auf die Speichereinheit selbst, so daß sich nun das zwischen den Führungsrollen 6 gelager­ te Speicherband mit der halben Abtriebsgeschwindigkeit der Antriebswelle der Antriebseinheit 5 linear nach vorne in eine Ablageposition schiebt.

Nach Erreichen dieser Position wird die Antriebseinheit 5 über ein Schaltelement, welches das Erreichen der gewünschten Position der Speichereinheit signalisiert, abgeschaltet. Die Arretiervorrichtung öffnet sich, und das Speicherband kann nun wieder frei laufen. Die Be­ füllung des Speicherbandes erfolgt in an sich bekannter Weise durch einen getakteten Betrieb des Speicherban­ des, so daß die auf das Speicherband aufgelegten Pro­ duktionsgüter von der Befüllposition taktweise wegge­ führt werden.

Nach vollständiger Befüllung des Bandes erfolgt der gleiche Vorgang umgekehrt, wobei der Antriebsmotor 5 des Speicherbandes und somit auch die Speichereinheit selbst in die andere Richtung laufen, bis das dort angebrachte signalgebende Schaltelement erreicht ist, welches die Antriebseinheit wieder abschaltet und die Arretiervorrichtung wieder öffnet. Danach befindet sich das Förderband wieder in der Ausgangsposition und kann nun von einem Verarbeiter abgeräumt werden.

Um zu verhindern, daß auf dem Speicherband aufliegende Produktionsgüter während der Rückwärtsbewegung der Speichereinheit von dieser am Speicherbandende runterfallen, ist eine Auffangvorrichtung am Speicherbandende vorgesehen, die die Produktionsgüter auf dem Speicherband hält. Vorzugsweise sind parallel zu den Speicherbandseiten Führungsschienen angebracht, die ein seitliches Herunterfallen verhindern. Am Bandende ist ferner quer zur Laufrichtung eine Art Anschlag vorgesehen, gegen den die Produktionsgüter geschoben werden, der sie jedoch daran hindert vom Speicherband zu fallen.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Zwischenspeichern von Produktions­ gütern mit einer horizontal, in einem Trägerrahmen angeordneten Speichereinheit, die ein angetriebenes Eridlosspeicherband aufweist und horizontal in dem Trä­ gerrahmen bewegbar ist, nach Patent 195 12 960, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale Auslenkung der Speichereinheit derart erfolgt, daß das mit einem bestimmten Umlaufsinn angetriebene Endlosspeicherband relativ zum Trägerrahmen fixierbar ist, bis eine gewün­ schte Auslenkposition erreicht ist und entsprechend eine Rückführung der aus gelenkten Speichereinheit in die Ausgangsposition mit umgekehrten Umlaufsinn des angetriebenen Endlosspeicherbandes erfolgt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite der Speichereinheit das Endlosspeicherband durch eine Arre­ tiervorrichtung fixierbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung am Trägerrahmen befestigt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung ein Vakuumsauger ist, der durch Ansaugen der Oberfläche des Endlosspeicherbandes die Bewegung des Speicherbandes relativ zum Trägerrahmen abstoppt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung mechanisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektromoto­ risch betreibbar ist.