DE19520965C1 - Vorrichtung zum Festschrauben von Tellerfederscheiben auf Grobgewindestifte - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des 1. An­ spruchs angegebenen Art.

Tellerfederscheiben werden in vielfältigen Bereichen verwendet. Im Automobilbau dienen sie beispielsweise dazu, Dämm-Matten in ihrer Lage zu halten. Hierzu wer­ den Grobgewindestifte vorgesehen, über die dann die Tellerfederscheibe ge­ schlagen oder geschraubt wird, um die Dämm-Matte zu halten. Dies geschieht meistens von Hand, wobei der Nachteil auftreten kann, daß die Scheiben nicht fest genug oder zu fest angezogen werden. Im letzteren Fall besteht dann das Pro­ blem, daß die Dämm-Matten, die üblicherweise vor dem Lackieren der Karosse befestigt werden, durch die Wärme im Lack-Trocknungsofen sich im Volumen aus­ dehnen, wobei die zu stramm befestigte Tellerfederscheibe sie daran hindert, so daß es im Bereich der Tellerfederscheibe zu Verwerfungen oder Beschädigungen der Dämm-Matte kommen kann.

Aus dem DE-GM 19 55 893 ist ein Nutmutternschlüsselkopf bekannt, der einerseits eine Aufnahme für einen Schrauber bzw. Drehmomentschlüssel und andererseits einen sogenannten Stegkopfteil aufweist, an dessen der Nutmutter zugewandten Ende Mitnehmerstifte angeordnet sind.

Diese Vorrichtung eignet sich nur bedingt zur Anwendung auf Tellerfederscheiben, da es Voraussetzung zur Anwendung der bekannten Vorrichtung ist, daß die Tellerfederscheibe bzw. die Nutmutter bereits aufgeschraubt ist, da keine Möglich­ keit vorgesehen ist, das zu befestigende Werkstück vorab an dem Befestigungs­ werkzeug anzubringen.

Aus der US-PS 5,056,386 ist ein Schraubendreher bekannt, der einerseits ein mit einem Schrauber verbindbares Verbindungsstück aufweist und andererseits eine Schraubklinge besitzt, um mit einem Schraubenkopf zusammenzuwirken. Damit der Schraubendreher nicht vom Schraubenkopf abrutschen kann, ist die Klinge von einem federbelasteten Gehäuse umgeben, welches über den Schraubenkopf hinaus verlängert ist.

Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, Schrauben mit Schlitzkopf zu befestigen und dabei zu verhindern, daß der Schraubendreher beim Befestigen abrutscht. Teller­ federscheiben lassen sich mit einer derartigen Vorrichtung jedoch nicht befestigen.

Aus der DE-PS 7 22 496 ist eine Vorrichtung zum Festschrauben von Schrauben mit geschlitzten Schraubenköpfen bekannt, ähnlich wie aus der US-PS 5.056,386. Im Unterschied zu der vorgenannten US-Patentschrift sind jedoch in dem Schrau­ ber nach der deutschen Patentschrift Magnete angeordnet, mit denen die Schraube an dem Schraubendreher gehalten werden kann und so gemeinsam mit dem Schraubendreher zu dem Schraubenloch geführt werden kann. Mit der Vor­ richtung nach der deutschen Patentschrift lassen sich ebenfalls keine Tellerfeder­ scheiben auf Grobgewinde befestigen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Festschrauben von Tellerfederscheiben auf Grobgewindestifte vorzuschlagen, die einfach zu bedienen ist und bei der sichergestellt wird, daß die Tellerfederscheiben immer ausreichend fest auf die Grobgewindestifte aufgeschraubt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des 1. Anspruchs ge­ löst. Wesentlich ist hierbei, daß die Summe aller Merkmale des Anspruchs 1 zur Lösung der Aufgabe vorgesehen werden.

Die Lösung basiert auf dem Gedanken, daß zum einen die Tellerfederscheiben durch den Haltering und die Permanentmagnete problemlos eingelegt und lage­ genau gehalten werden können und dann mit Hilfe des antreibbaren Schraubers so lange auf den Grobgewindestift aufgeschraubt werden, bis ein bestimmter Schraubwiderstand erreicht ist, wobei dann die Mitnehmer aus den Mitnehmer­ öffnungen in der Tellerfederscheibe herausspringen. Somit können handelsübliche Schrauber verwendet werden, die keinerlei Drehmomentbegrenzung bedürfen. Die Schrauber selbst können dabei elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch an­ getrieben werden. Auf diese Art und Weise ist es ohne großen technischen Auf­ wand möglich, die Tellerfederscheiben immer mit einem nahezu gleichen Dreh­ moment auf die Grobgewindestifte zu befestigen, so daß die eingangs geschilder­ ten Nachteile nicht eintreten, wie ausführliche Versuchsreihen bewiesen haben. Dazu trägt die federnde Lagerung des Gehäuses bei, da es dadurch bei Be­ rührungen mit beispielsweise der Dämm-Matte zurückweichen kann, so daß die Tellerfederscheibe selbst fest genug aufgeschraubt werden kann.

Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 2 bis 4 hat den Vorteil, daß die Mitnehmerstifte beim Herausgleiten aus der Mitnehmeröffnung die Tellerfeder­ scheibe nicht beschädigen. Durch Variation der Größe und Länge der Mitnehmer­ stifte kann das Anzugsdrehmoment der Tellerfederscheiben beeinflußt werden.

Durch die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 wird eine flächige Anlage der Tellerfederscheibe in der Vorrichtung sichergestellt, so daß die Mitnehmerstifte nicht vorzeitig aus den Mitnehmeröffnungen in der Tellerfederscheibe heraus­ springen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher dargestellt.

Es stellen dar:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;

Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung.

Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 besteht aus einem T-förmig gestalteten Hal­ tering 2 mit zentraler Bohrung 3. An seinem rückwärtigen, d. h. auf seinem an­ triebsseitigen Ende weist der Haltering einen Vierkant 4 auf, mit dem er in han­ delsübliche Akkuschrauber gesteckt werden kann.

Die vordere Oberfläche 5 des Halteringes 2 ist konkav gewölbt, wobei die Wölbung der Kontur der zu befestigenden Tellerfederscheibe entspricht.

Umgeben wird der Haltering 3 von einem ringförmigen Gehäuse 6, welches von einer Druckfeder 7 in die gezeigte Stellung gedrückt wird. In dieser Stellung über­ ragt das Gehäuse 6 die vordere Oberfläche 5 des Halteringes, so daß ein umlau­ fender Rand 8 gebildet wird.

Zum Halten der Tellerfederscheibe auf der Oberfläche 5 des Halteringes 2 sind zwei Permanentmagnete 9 und 10, die in den Haltering 2 eingelassen sind, vorge­ sehen.

Eine formschlüssige Mitnahme der Tellerfederscheibe wird durch die beiden in Fig. 2 gezeigten Mitnehmerstifte 11 und 12 erreicht. Diese Mitnehmerstifte sind handelsübliche Zylinderstifte, deren die Oberfläche 5 überragendes Ende kugel­ förmig ausgebildet ist, d. h. der Kugeldurchmesser entspricht dem Mitnehmerstift­ durchmesser und der Durchmesser befindet sich in der Ebene der Oberfläche 5. Dies bedeutet, daß bei einem Mitnehmerstiftdurchmesser von 2 mm der Mitneh­ merstift auch nur 2 mm aus der Oberfläche 5 herausragt.

Die entsprechende Mitnehmeröffnung in der Tellerfederscheibe ist entsprechend größer ausgebildet, so daß die Tellerfederscheibe sich leicht und schnell von Hand auf der Oberfläche 5 positionieren läßt. Hierbei ist es nicht erforderlich, daß die Mitnehmerstifte 11, 12 sofort in die Mitnehmeröffnungen in der Tellerfederscheibe eingreifen. Dies wird spätestens dann erreicht, wenn die Tellerfederscheibe mit­ samt der Vorrichtung 1 und dem angeschlossenen Akkuschrauber auf den Grob­ gewindestift aufgesetzt wird. Beim Einschalten des Akkuschraubers drehen sich die Mitnehmerstifte auf der Rückseite der Tellerfederscheibe unter der aufgrund des erhöhten Drehmomentes zwischen Tellerfederscheibe und Gewindestiftes feststehenden Tellerfederscheibe hindurch und rasten in die Mitnehmeröffnungen ein. Bei einem weiteren Drehen durch den Akkuschrauber werden die Tellerfeder­ scheiben mitgenommen und zwar solange, bis sie an dem zu befestigenden Bauteil an liegen. Durch den dadurch hervorgerufenen Anstieg des Anzugsmomentes springen die Mitnehmerstifte in jedem Fall aus ihren Mitnehmeröffnungen in der Tellerfederscheibe heraus und laufen wieder auf der Rückseite der stehenden Tellerfederscheibe. Dies ist für den den Akkuschrauber bedienenden Werker erfaßbar, so daß er den Akkuschrauber abschalten kann, womit der Befestigungsvorgang beendet ist. Er kann dann den Akkuschrauber mit Vorrichtung 1 von dem Grobgewindestift, der durch den Schraubvorgang in die zentrale Öffnung 3 eingetreten ist, abziehen.

Sodann kann eine neue Tellerfederscheibe auf den Haltering aufgelegt werden, so daß ein weiterer Schraubvorgang stattfinden kann.

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Festschrauben von Tellerfederscheiben auf Grobgewindestifte, umfassend

• - ein mit einem Schrauber verbindbares Verbindungsstück (4),
• - einen als Aufnahme für die Tellerfederscheiben ausgebildeten Hal­ tering (2) mit einer zentralen Bohrung (3) sowie mit Mitnehmern (11, 12) zum Eingriff in Mitnahmeöffnungen der Tellerfederscheibe,
• - ein den Haltering (2) umschließendes, durch eine Feder (7) in Werkstückrichtung vorgespanntes Gehäuse (6) dessen Höhe größer ist als die des Halteringes (2) sowie
• - in dem Haltering (2) vorgesehene Permanentmagneten (9, 10) zum Halten der Tellerfedern.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Haltering (2) zwei diametral gegen­ überliegende Mitnehmer (11, 12) vorgesehen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (11, 12) als Zylinderstifte aus­ gebildet sind und aus der Oberfläche des Halteringes herausragen.

4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Herausragen der Ende der Mitnehmer (11, 12) kugelförmig ausgestaltet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der Tellerfederscheibe zugewandte Oberfläche (5) des Halteringes (2) konkav gewölbt ist, wobei die Wölbung der Kontur der zu befestigenden Tellerfederscheibe entspricht.