DE19520866C2

DE19520866C2 - Vorrichtung zum Behandeln einer Knochenausnehmung

Info

Publication number: DE19520866C2
Application number: DE1995120866
Authority: DE
Inventors: Axel Dr Kirsch
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-08
Filing date: 1995-06-08
Publication date: 1998-04-16
Anticipated expiration: 2015-06-09
Also published as: JPH10510453A; BR9608950A; CA2220183A1; EP0830102A1; DE19520866A1; WO1996041586A1; AU5891996A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln einer im Verbindungsbereich der beiden Schenkel einer Zahnbifurkation gebildeten Knochenausnehmung, mit einer eine zellokklusiv wirkende Abdeckmembran aufweisenden flächigen Abdeckeinrichtung zum vorübergehenden Abdecken der Knochenausnehmung gegenüber dem umgebenden Weichge webe, welche nach Hindurchführen zwischen den Schenkeln der Bifurkation in Richtung auf das distale Zahnende hoch biegbar und nach Anlegen an die beiden zur Verbindungs linie der Längsmittelachsen der beiden Schenkel im wesent lichen parallelen Zahnflächen im Grenzbereich zwischen Zahnzement und Zahnschmelz am Zahn befestigbar ist, wobei die Abdeckeinrichtung an ihren beiden dem Grenzbereich zwischen Zahnzement und Zahnschmelz entsprechenden dista len Querrändern eine Festlegehilfe aufweist, wobei die Festlegehilfe eine Befestigungseinrichtung zum form- und/- oder kraftschlüssigen Festlegen der Abdeckeinrichtung am Zahn aufweist.

Es ist bekannt, daß sich das Wiederauffüllen von Knochen ausnehmungen mit Knochenmaterial dadurch erheblich er leichtern läßt, daß die betreffende Knochenausnehmung mit tels einer Abdeckeinrichtung, z. B. einer Abdeckmembran oder -folie aus bioresorbierbarem Material, gegenüber dem umgebenden Weichgewebe zuverlässig mechanisch sowie im wesentlichen flüssigkeitsdicht vorübergehend abgedeckt wird, um so das ausschließlich knöcherne Durchwachsen der Knochenausnehmung zu ermöglichen. Beispiele entsprechender Vorrichtung sind in DE-OS 44 14 675, DE-OS 44 18 159, DE- OS 43 02 708 und DE-OS 43 02 709 beschrieben.

Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art, wie sie beispiels weise in Implantologie 1995; 1; Seiten 21-37, oder der Schweizer Monatsschrift für Zahnmedizin, Vol. 99, 12/1989, S. 1399 bis 1407 beschrieben sind, bereiten insbesondere dann, wenn sie zum Behandeln von Knochenausnehmungen im Wurzelbereich bifurkaler Zähne eingesetzt werden, insofern Schwierigkeiten, als ein zuverlässiges Anlegen der Abdeck membran an die "Innenschenkel" der Bifurkation nicht ohne weiteres gewährleistet werden kann, wobei es insbesondere nach erneutem Hochklappen des Zahnfleisches an die Bifur kation häufig zu Verrutschungen der Abdeckmembran kommt, die zu einem teilweisen Öffnen der Knochenausnehmung füh ren. Hierdurch kann Weichgewebe in die Knochenausnehmung gelangen, so daß diese nicht mehr einwandfrei knöchern durchwachsen wird. Bislang wird eine derartige Abdeckmem bran, die im wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat, bei Bifurkationsbehandlungen so eingesetzt, daß die oberen Querränder der Abdeckmembran mittels eines um den Zahn ge wickelten Fadens oder dergleichen dort festgehalten wer den, ohne daß sich hiermit zuverlässig ein Eindringen von Weichgewebe in die Knochenausnehmung im Verbindungsbereich der Schenkel der Bifurkation verhindern ließe. Ein derar tiges Vorgehen ist beispielsweise auch in der WO 92/10 218 beschrieben, wobei die Abdeckmembran dort aus einer Folie aus einem Zellbarrierenmaterials besteht, welche auf einer oder beiden Seiten mit einem Fasermaterial beschichtet ist.

US-PS-5 360 341 beschreibt eine Abdeckvorrichtung, welche aus einem elastischen Band besteht, an dem an beiden Längsseiten selektiv permeable Folienelemente angesetzt sind. Das elastische Band weist Löcher auf, so daß die gesamte Vorrichtung "ponchoartig" über die Zähne gezogen werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welche das einwand freie ausschließlich knöcherne Auffüllen der Knochenaus nehmung im Verbindungsbereich der Schenkel einer Zahnbif urkation gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die Befestigungseinrich tung eine Abbindeschaube zum Hindurchführen eines Abbinde fadens aufweist, der an wenigstens einer Position mit der Abdeckeinrichtung fest verbunden ist.

Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Abdeckeinrichtung an mindestens einem ihrer Querränder einen Formschlußvor sprung zum Ineingriffbringen in eine im Grenzbereich zwi schen Zahnzement und Zahnschmelz vorhandene oder anbring bare Vertiefung aufweist.

Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß der Formschlußvorsprung die Form einer im wesentlichen L-för mig von der Ebene der Abdeckeinrichtung in Richtung auf den Zahn vorspringenden Schulter hat.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Formschlußvorsprung die Form einer von der Ebene der Abdeckeinrichtung in Richtung auf den Zahn vorspringenden Einhängnase hat.

Dabei kann vorgesehen sein, daß der Formschlußvorsprung die Form einer Verdickung des Materials der Abdeckmembran hat.

Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Verdickung lei stenartig ausgebildet ist.

Erfindungsgemäß wird hierbei vorgesehen, daß die Befesti gungseinrichtung einstückig mit der Abdeckmembran ausge bildet ist.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die Befestigungseinrich tung an wenigstens einem der Querränder der Abdeckeinrich tung eine Kleberleiste oder dergleichen aufweist.

Die Erfindung schlägt auch vor, daß zumindest die Abdeck membran der Abdeckeinrichtung aus bioresorbierbarem Mate rial besteht.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung schlägt vor, daß die Abdeckeinrichtung insgesamt aus bioresorbierbarem Material besteht.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, daß die Abdeckein richtung bielastisch ausgebildet ist, also in zwei ver schiedene Richtungen gedehnt werden kann.

Nach der Erfindung ist auch vorgesehen, daß die Abdeckein richtung zumindest im Bereich der Querränder schrumpffähig ausgebildet ist.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Abdeckeinrichtung zumindest im Bereich der Querränder chemisch schrumpffähig ausgebildet ist.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die Abdeckeinrichtung zu mindest im Bereich der Querränder thermisch schrumpffähig ausgebildet ist.

Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Abdeckeinrich tung bauchig vorgeformt ist.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Abdeckeinrichtung im Bereich der Knochenausnehmung eine Verstärkung aufweist.

Die Erfindung sieht auch vor, daß die Verstärkung aus einem Verstärkungsgitter, wie Titangitter oder dergleichen, besteht.

Ferner ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die dem Weichgewebe und/oder die dem Knochengewebe zugewandte Seite der Abdeckmembran (je) eine Retentionsunter stützungseinrichtung zur Verbesserung der Retention des Weichgewebes bzw. der (jeweiligen) Kollagenstruktur(en) an der Abdeckmembran aufweist/aufweisen.

Auch sieht die Erfindung vor, daß die Retentionsunter stützungseinrichtung(en) (jeweils) mindestens eine mechanische Retentionshilfe aufweist/aufweisen.

Ferner sieht die Erfindung vor, daß die mechanisch wirkende(n) Retentionshilfe(n) zumindest teilweise zum formschlüssigen Umgreifen durch Weichgewebe und/oder Kollagenstruktur(en) ausgebildet ist/sind.

Ferner ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die mechanische(n) Retentionshilfe(n) zumindest teilweise durch Vorsprünge und/oder Vertiefungen der Abdeckmembran der Abdeckeinrichtung gebildet ist/sind.

Auch sieht die Erfindung vor, daß die mechanische(n) Retentionshilfe(n) zumindest teilweise durch Oberflächen unebenheiten der Abdeckmembran der Abdeckeinrichtung gebildet ist/sind.

Ferner ist erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die mechanischen Retentionshilfen zumindest teilweise durch eine gewebe- und/oder gewirkartige Struktur der dem Weichgewebe bzw. dem Knochengewebe zugewandten Oberfläche der Abdeckmembran der Abdeckeinrichtung gebildet sind.

Ferner sieht die Erfindung vor, daß die Retentionsunter stützungseinrichtungen zumindest teilweise durch ent sprechende Auswahl der chemischen Zusammensetzung und/oder der morphologischen Struktur des Materials der Abdeck membran in dem dem Weichgewebe bzw. dem Knochengewebe zugewandten Bereich der Abdeckmembran gebildet ist/sind.

Die Erfindung ist gekennzeichnet durch mindestens zwei Schichten unterschiedlicher Struktur und/oder Zusammen setzung, wobei die dem Weichgewebe zugewandte Schicht und/oder die dem Knochengewebe zugewandte Schicht die Retentionsunterstützungseinrichtung(en) aufweist/auf weisen.

Die Erfindung ist ebenfalls gekennzeichnet durch in der dem Weichgewebe und/oder der dem Knochengewebe zugewandten Schicht vorgesehene offene Mikroporen.

Schließlich ist die Erfindung auch gekennzeichnet durch in dem dem Weichgewebe und/oder dem dem Knochengewebe zuge wandten Bereich vorgesehene chemisch und/oder physikalisch wirkende molekulare Andockhilfen für das Weichgewebe bzw. die Kollagenstruktur(en).

Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß es gelingt, auch Knochenausnehmungen im Wurzelbereich bifurkaler Zähne dadurch einwandfrei knöchern auswachsen zu lassen, daß eine Abdeckeinrichtung bzw. -membran ver wendet wird, die zuverlässig an den Zahn zur Anlage ge bracht und auch in dieser Stellung fixiert werden kann.

Zusätzlich, oder auch statt dessen, können auch chemische, d. h. molekular wirkende, Andockhilfen vorgesehen sein, die ggf. durch eine entsprechende spezielle "Sonder schicht" der Abdeckmembran gebildet sind, die z. B. dem Bindegewebe zugewandt ist. Durch eine derartige mehr schichtige Ausbildung der Abdeckmembran ist es möglich, die dem Bindegewebe bzw. der Knochendefektstelle zuge wandte Schicht dahingehend zu optimieren, daß ein beson ders gutes Verbinden mit dem anwachsenden Gewebe bzw. der entsprechenden Kollagenstrukturen gewährleistet ist. Die Basisschicht kann so ausgebildet werden, daß sich eine besonders gute zellokklusive und/oder mechanisch stützende Wirkung ergibt.

Wesentlich ist dabei in jedem Fall, daß durch entsprechen de Ausbildung, z. B. auch Strukturierung, der dem Weich- bzw. Knochengewebe zugewandten Oberfläche das Einwachsen von Kollagenstrukturen aus dem Bindegewebe ermöglicht wird.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, in der Ausführungsbei spiele anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert sind.

Dabei zeigt:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vor richtung nach der Erfindung in an einem bifurkalen Zahn angebrachten Zustand, in Seitenansicht senkrecht zur Verbindungs linie der Längsmittelachsen der beiden Schenkel der Bifurkation;

Fig. 2 das Ausführungsbeispiel von Fig. 2 in gegenüber Fig. 1 um 90° verdrehter Seitenansicht;

Fig. 3 in Fig. 2 entsprechender Orientierung, allerdings geschnitten, eine Einzelheit eines weiteren Ausführungsbeispieles der Vorrichtung nach der Erfindung;

Fig. 4 ein Detail des Ausführungsbeispieles von Fig. 1 und 2 in der Draufsicht, im nicht am Zahn angewandten Zustand;

Fig. 5 eine Einzelheit des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 4 im Schnitt senkrecht zur Ebene der flächigen Abdeckeinrichtung in deren Querrandbereich;

Fig. 6 in Fig. 5 entsprechender Darstellung eine Einzelheit eines abgewandelten Ausführungs beispieles einer Vorrichtung nach der Erfindung;

Fig. 7 das Ausführungsbeispiel von Fig. 6 in der Draufsicht auf die Ebene der Abdeckeinrich tung;

Fig. 8 in Fig. 7 entsprechender Darstellung ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung;

Fig. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Abdeckmembran einer Vorrichtung nach der Erfindung im Schnitt senkrecht zur Membranebene;

Fig. 10 in Fig. 9 entsprechender Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Abdeck membran einer erfindungsgemäßen Vor richtung; und

Fig. 11 in Fig. 10 entsprechender Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Abdeck membran einer erfindungsgemäßen Vor richtung.

Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist dort in einem Verbindungs bereich 10 zwischen zwei Schenkeln 12, 14 einer bifurkalen Wurzel eines Zahnes 16 eine aus einer Abdeckmembran 18 aus bioresorbierbarem Material, wie Polylactid oder derglei chen, bestehende Abdeckeinrichtung in der Weise zum Ab decken einer Knochenausnehmung 20 angeordnet, daß die Ab deckmembran 18 in einem Grenzbereich 22 zwischen Zahnze ment 24 und Zahnschmelz 26 mittels eines Abbindefadens 28, der in eine Abbindeschaube 30 am in Fig. 1 oben gezeichne ten Querrand bzw. den oben gezeichneten Oberrändern - der hinter der Zeichenebene liegende obere Querrand ist in der Zeichnung nicht dargestellt - eingezogen ist, in dichte Anlage gebracht, wobei der Grenzbereich 22, wie Fig. 1 er kennen läßt, eine Einschnürung bildet, die ggf. auch durch den Operateur geschaffen oder vertieft werden kann. Durch die Abdeckmembran 20 ist die Knochenausnehmung gegen Ein dringen von in Fig. 1 unten an die Abdeckmembran 20 zur Anlage kommendem Weichgewebe geschützt, so daß nach ent sprechender Lädierung des Knochens, aus dem die Schenkel 12, 14, welche gemeinsam die Zahnwurzel bilden, bestehen, im Verbindungsbereich 10 die Knochenausnehmung 20 unge stört knöchern durchwachsen kann, wie dies allgemein aus der Technik der Verwendung von Abdeckmembranen zur Behand lung von Knochenausnehmungen bekannt ist. Die Abdeckmem bran 18 besteht aus bauchig vorgeformtem, darüber hinaus bielastischem Material, so daß sie bei entsprechendem Zu schnitt gleichsam "badehosenartig" sowohl an den "Schen kelinnenflächen" der beiden Schenkel 12, 14 als auch an deren Außenfläche zur Anlage gebracht und mittels des Ab bindefadens 28, der nach dem "Überziehen" in die Abbinde schaube 30 eingeführt wird, zuverlässig und rutschfest am Zahn 16 festgelegt werden kann.

Fig. 2 zeigt die einzelnen Elemente der Vorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 in um 90° verdrehter Anordnung, wobei auch hier ein Knoten 32 erkennbar ist, mittels dessen die Enden des Abbindfadens vom Operateur miteinander unter Festziehen der Abdeckmembran 18 im Be reich der Abbindeschaube 30 an die Außenfläche des Zahns 16 zur Anlage gebracht worden ist.

Fig. 4 zeigt in vergrößerter Darstellung die Abbindeschaube 30 und den Abbindefaden 28 eines Fig. 1 und 2 entsprechen den Ausführungsbeispieles.

Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch die Abbindeschaube 30 des Ausführungsbeispiels von Fig. 4.

Die Vorrichtung wird bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 bis 5 wie folgt verwendet: Zunächst klappt der Operateur aus der Zeichenebene von Fig. 1 bzw. der hierzu parallelen Ebene auf der rückwärtigen Seite des Zahnes 16 das Zahn fleisch soweit herunter, daß die Knochenausnehmung 20, die z. B. durch eine Wurzelentzündung hervorgerufen sein kann, beidseits freigelegt ist. Alsdann wird die hosenschnittartig vorgeformte Abdeckmem bran durch die Höhlung gezogen, daraufhin in den Grenz bereich 22 zwischen Zahnzement 24 und Zahnschmelz 26 hochgeklappt und alsdann durch Einziehen des Abbindfadens 28 in die Abbindeschaube 30 der beiden Querränder mit der hierdurch gebildeten Festlegeeinrichtung versehen. An schließend wird der Abbindefaden 28 straffgezogen und mittels des Knotens 32 verknotet. Daraufhin schließt die Abdeckmembran die Knochenausnehmung 20 rutschfest gegen über dem Weichgewebe ab. Anschließend wird das Zahnfleisch vom Operateur wieder geschlossen.

In etwa 4 bis 6 Monaten wächst nun die Knochenausnehmung 20, nachdem die Knochenhaut dort entsprechend vorher lä diert, vorzugsweise durchbohrt, worden ist, so daß ein Einbluten aus dem Knochenmaterial des Zahnes möglich ist, knöchern aus. Die Abdeckmembran 18 kann, da sie aus bio resorbierbarem Material besteht, ebenso wie der Abbinde faden 30, der ebenfalls aus bioresorbierbarem Material besteht, im Körper verbleiben.

Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 3 weist die Abdeckmem bran 18 an ihrem oberen Querrand eine leistenartige Ver dickung 34 auf, die in die natürlicherweise vorhandene Einschnürung zwischen Zahnzement 24 und Zahnschmelz 26 im Grenzbereich 22 formschlüssig eingreift und auf diese Wei se ein Herunterrutschen der Abdeckmembran 18 verhindert. Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Verdickung ist in den Fig. 6 und 7 in vergrößerter Darstellung wiedergege ben. Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 8, wobei die Verdickung 34 hier lediglich nasenartig vorgesehen ist und sich nicht über die gesamte Erstreckung des Querrandes verläuft, wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7.

Bei dem in Fig. 9 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Abdeckmembran 18 weist die dem in der Zeichnung oben liegenden Binde- bzw. Weichgewebe zugewandte Oberfläche der Abdeckmembran 18 Vorsprünge 36 und Vertiefungen 38 auf, die jeweils so ausgebildet sind, daß sie durch Kollagenstrukturen des von oben einwachsenden Bindegewebes formschlüssig umgriffen werden können, wodurch die Retention des Bindegewebes an der Abdeckmembran 18 verbessert wird.

Bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel in Fig. 10 ist die Abdeckmembran 18 aus einer Basisschicht 40, die dem Knochen zugewandt ist, und einer Deckschicht 42 aufgebaut, wobei letztere offene Mikroporen 44 aufweist, die ebenfalls zum Einwachsen von Kollagenstrukturen geeignet sind.

Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 11 ist vorgesehen, daß auf der der Deckschicht 42 abgewandten Seite der Basisschicht 40 eine Rückschicht 46 liegt, die ebenfalls offene Mikroporen 44 aufweist, welche zum Einwachsen von Kollagenstrukturen, und zwar aus der Knochendefektstelle heraus, geeignet sind.

Bei allen Ausführungsbeispielen der Erfindung ist es mög lich, ggf. die Abdeckmembran 18 insbesondere im Bereich der Knochenausnehmung 20 mit einer Verstärkung, z. B. in Form eines Titangitters oder dergleichen, zu versehen. Auch kann die Abdeckeinrichtung mittels Befestigungs nägeln, vorzugsweise aus bioresorbierbarem Material beste hend, entweder im Bereich der Knochenausnehmung 20 bzw. benachbart hierzu oder, ggf. auch zusätzlich, im Grenzbe reich 22 am Knochenmaterial des Zahnes 16 festgelegt wer den, wie dies beispielsweise in der DE-PS 43 00 039 be schrieben ist.

Bezugszeichenliste

10

Verbindungsbereich

12

Schenkel

14

Schenkel

16

Zahn

18

Abdeckmembran

20

Knochenausnehmung

22

Grenzbereich

24

Zahnzement

26

Zahnschmelz

28

Abbindfaden

30

Abbindeschaube

32

Knoten

34

Verdickung

36

Vorsprung

38

Vertiefung

40

Basisschicht

42

Deckschicht

44

Poren

46

Rückschicht

Claims

1. Vorrichtung zum Behandeln einer im Verbindungsbereich der beiden Schenkel einer Zahnbifurkation gebildeten Knochen ausnehmung, mit einer eine zellokklusiv wirkende Abdeckmembran aufweisenden flächigen Abdeckeinrichtung zum vorübergehenden Abdecken der Knochenausnehmung gegenüber dem umgebenden Weichgewebe, die im Grenzbereich zwischen Zahnzement und Zahnschmelz am Zahn befestigbar ist, wobei die Abdeckeinrich tung an ihren beiden dem Grenzbereich zwischen Zahnzement und Zahnschmelz entsprechenden distalen Querrändern eine Festlege hilfe mit einer Befestigungseinrichtung zum form- und/oder kraftschlüssigen Festlegen der Abdeckeinrichtung am Zahn aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) hosenschnittartig vorgeformt ist, so daß sie nach Hindurchführen zwischen den Schenkeln (12, 14) der Bifurkation in Richtung auf das distale Zahnende hochbiegbar und nach Anlegen an die beiden zur Verbindungslinie der Längsmittel achsen der beiden Schenkel im wesentlichen parallelen Zahn flächen durch die Befestigungseinrichtung (28, 30, 34) befestigbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung eine Abbindeschaube (30) zum Hindurchführen eines Abbindefadens (28) aufweist, der an wenigstens einer Position mit der Abdeckeinrichtung (28) fest verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) an mindestens einem ihrer Querränder einen Formschlußvorsprung (34) zum Inein griffbringen in eine im Grenzbereich (22) zwischen Zahnzement (24) und Zahnschmelz (16) vorhandene oder anbringbare Vertie fung aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formschlußvorsprung die Form einer im wesentlichen L- förmig von der Ebene der Abdeckeinrichtung (18) in Richtung auf den Zahn (16) vorspringenden Schulter hat.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formschlußvorsprung die Form einer von der Ebene der Abdeckeinrichtung (18) in Richtung auf den Zahn (16) vorsprin genden Einhängenase hat.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Formschlußvorsprung die Form einer Verdickung (34) des Materials der Abdeckmembran hat.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (34) leistenartig ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung (30) einstückig mit der Abdeckmembran ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung an wenigstens einem der Querränder der Abdeckeinrichtung (18) eine Verbindungsleiste, insbesondere eine Kleberleiste, aufweist.

10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Abdeckmembran der Abdeckeinrichtung (18) aus bioresorbierbarem Material besteht.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) insgesamt aus bioresorbierbarem Material besteht.

12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) bielastisch ausgebildet ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) zumindest im Bereich der Querränder schrumpffähig ausgebildet ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) zumindest im Bereich der Querränder chemisch schrumpffähig ausgebildet ist.

15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) zumindest im Bereich der Querränder thermisch schrumpffähig ausgebildet ist.

16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung (18) bauchig vorgeformt ist.

17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckeinrichtung im Bereich der Knochenausnehmung (20) eine Verstärkung aufweist.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung aus einem Verstärkungsgitter, insbesondere Titangitter, besteht.

19. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß die dem Weichgewebe und/oder die dem Knochengewebe zugewandte Seite der Abdeckmembran (18) (je) eine Retentionsunterstützungseinrichtung (36, 38, 42, 44, 46) zur Verbesserung der Retention des Weichgewebes und/oder der (jeweiligen) Kollagenstruktur(en) an der Abdeckmembran (18) aufweist/aufweisen.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Retentionsunterstützungseinrichtung(en) (jeweils) mindestens eine mechanische Retentionshilfe (36, 38) aufweist/ aufweisen.

21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanisch wirkende(n) Retentionshilfe(n) (36, 38) zumindest teilweise zum formschlüssigen Umgreifen durch Weichgewebe und/oder Kollagenstruktur(en) ausgebildet ist/ sind.

22. Vorrichtung nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn zeichnet, daß die mechanische(n) Retentionshilfe(n) zumindest teilweise durch Vorsprünge (36) und/oder Vertiefungen (38) der Abdeckmembran (18) der Abdeckeinrichtung gebildet ist/sind.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische(n) Retentionshilfe(n) zumindest teilweise durch Oberflächenunebenheiten der Abdeck membran (18) der Abdeckeinrichtung gebildet ist/sind.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanischen Retentionshilfen zumin dest teilweise durch eine gewebe- und/oder gewirkartige Struktur der dem Weichgewebe und/oder dem Knochengewebe zugewandten Oberfläche der Abdeckmembran (18) der Abdeckein richtung gebildet sind.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Retentionsunterstützungseinrichtungen zumindest teilweise durch entsprechende Auswahl der chemischen Zusammensetzung und/oder der morphologischen Struktur des Materials der Abdeckmembran (18) in dem dem Weichgewebe und/oder dem Knochengewebe zugewandten Bereich (42) der Abdeckmembran (18) ausgebildet ist/sind.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, gekennzeichnet durch mindestens zwei Schichten (40, 42, 46) unterschiedlicher Struktur und/oder Zusammensetzung, wobei die dem Weichgewebe zugewandte Schicht (42) und/oder die dem Knochengewebe zugewandte Schicht (46) die Retentionsunterstüt zungseinrichtung(en) (44) aufweist/aufweisen.

27. Vorrichtung nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch in der dem Weichgewebe und/oder der dem Knochengewebe zugewandten Schicht (42, 46) vorgesehene offene Mikroporen (44).

28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, gekennzeichnet durch in dem dem Weichgewebe und/oder dem dem Knochengewebe zugewandten Bereich vorgesehene chemisch und/oder physikalisch wirkende molekulare Andockhilfen für das Weichgewebe und/oder die Kollagenstruktur(en).