DE3247726C2

DE3247726C2 -

Info

Publication number: DE3247726C2
Application number: DE3247726A
Authority: DE
Inventors: Klaus-Dieter 2000 Hamburg De Schelhas
Original assignee: Orthoplant Endoprothetik 2800 Bremen De GmbH
Current assignee: ORTHOPLANT ENDOPROTHETIK GMBH, 2800 BREMEN, DE
Priority date: 1982-12-23
Filing date: 1982-12-23
Publication date: 1988-08-11
Also published as: DE3247726A1; DE8236213U1

Description

Die Erfindung betrifft ein Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese, mit einem sich zum unteren Ende hin konisch verjüngenden Schaft, einem flansch artigen Stützkragen am oberen Ende des Schaftes und mit einem in Längsrichtung dem natürlichen Knochen hohlraum angepaßten Schaftquerschnitt.

Ein derartiges Oberschenkelteil einer Hüftgelenk- Endoprothese ist z. B. aus der DE-OS 25 47 790 be kannt, die durch Abformen des natürlichen Knochen hohlraums gewonnen wird. Dieses bekannte Oberschen kelteil besitzt unterhalb des Stützkragens einen Schaftquerschnitt, welcher einem Kreisquerschnitt nahekommt und daher gegen eine Verdrehung im Knochen hohlraum empfindlich ist.

Aus der DE-PS 28 51 598 ist ebenfalls ein Oberschen kelteil einer Hüftglenk-Endoprothese bekannt, die unterhalb des flanschartigen Stützkragens einen eiovalen Schaftquerschnitt besitzt, die dem Quer schnitt des natürlichen Knochenhohlraums entsprechen soll.

Aus dem DE-GM 82 12 689 ist ein Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese bekannt, dessen Schaft unterhalb des Stützkragens einen nahezu elliptischen Querschnitt aufweist, der zum freien Schaftende hin in einen Kreisquerschnitt übergeht. Der ovale oder elliptische Querschnitt unterhalb des Stützkragens verbessert zwar die Verdrehungsstabilität des in einem Zementbett im Knochenhohlraum fixierten Ober schenkelteils, wobei eine Zementauskleidung mit stark schwankender Dicke am Umfang des Schaftes in Kauf ge nommen wird.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, das Ober schenkelteil der eingangs genannten Art derart wei terzubilden, daß bei guter Formanpassung des Schaft querschnitts an den natürlichen Knochenhohlraum zu sätzlich eine verbesserte Verdrehungsstabilität ver wirklicht wird.

Diese Aufgabe wird bei dem Oberschenkelteil der ein gangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der unterhalb des Stützkragens liegende obere Endabschnitt des Schaftes an seiner ventralen Seite eine ebene Fläche aufweist, an seiner orsalen Seite konvex ausgebildet ist und daß die ebene Fläche zu der durch die Schaftachse verlaufenden Symmetrieebene um einen Winkel δ gedreht angeordnet ist.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß die Anformung der ebenen Fläche unter einem vor gegebenen Winkel δ an der ventralen Schaftseite - bei ansonsten an den Knochenhohlraum angepaßten Schaftquerschnitt - eine entsprechende ebene Gegen fläche entweder im Zementbett oder in dem nach wachsenden Knochengewebe und damit eine wesentliche Verbesserung der Verdrehungsstabilität zur Folge hat. Dadurch wird insbesondere die Verbesserung der Lang zeit-Verankerung des Schaftes bewirkt.

Besonders bevorzugt erstreckt sich die ebene Fläche an der ventralen Seite des Schaftes über wenigstens ¹/₄ der Schaftlänge und verläuft bevorzugt unter einem Winkel von 10° ≦ δ ≦ 20° zu der durch die Schaftachse verlaufenden Symmetrieebene. Bei dieser Dimensionierung ist das Verhältnis zwischen ange strebter Formanpassung des Schaftquerschnitts und an gestrebter Schaft-Unsymmetrie zur Erhöhung der Ver drehungsstabilität besonders günstig.

Besonders bevorzugt wird zur weiteren Erhöhung der Verdrehungsstabilität am oberen Endabschnitt des Schaftes lateral ein nasenförmiger Ansatz angeformt, und das freie untere Ende des Schaftes wird bevorzugt im Querschnitt als Mehrkant ausgebildet, wodurch die Verdrehungsstabilität auch im unteren Schaftbereich erhöht wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Er findung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Oberschenkelteils einer Hüftgelenk-Endoprothese in Richtung des Pfeils I der Fig. 2;

Fig. 2 eine Ansicht des Oberschenkelteils in Rich tung des Pfeils II der Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Schnittlinie III-III der Fig. 1;

Fig. 4 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Schnittlinie IV-IV der Fig. 1; und

Fig. 5 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Schnittlinie V-V der Fig. 1.

Die Fig. 1 bis 5 zeigen das Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese. Das Oberschenkelteil besitzt einen - nach Entfernung des natürlichen Femurkopfes - im Knochenhohlraum des natürlichen Femurknochens zu verankernden, im Querschnitt im wesentlichen runden bzw. etwa elliptischen Schaft 1, der an seinem oberen Ende mit einem flanschartigen Stützkragen 2 versehen ist und oberhalb des Stützkragens 2 in einen Kopfhals 3 übergeht. Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 er kennbar ist, verjüngt sich der Schaft 1 zum Stütz kragen 2 aus nach unten im wesentlichen konisch und besitzt in Längsrichtung eine dem natürlichen Kno chenhohlraum im wesentlichen angepaßte Form.

Die Mittelachse 4 des oberhalb des Stützkragens 2 liegenden Kopfhalses 3 steht in der Seitenansicht gemäß Fig. 1 in einem stumpfen Winkel CCD zu der durch den Schaft 1 verlaufenden Schaftachse 6. Der Stützkragen 2 verläuft rechtwinklig zur Mittelachse 4 des Kopfhalses 3, so daß der sogenannte Kragenwinkel β etwa bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel 50° beträgt, vgl. Fig. 1.

Wie in Fig. 2 erkennbar ist, verläuft die Mittelachse 4 des Kopfhalses 3 aus der durch die Schaftachse 6 verlaufenden medial-lateralen Symmetrieebene um einen Winkel γ herausgekippt, wobei die medial-laterale Symmetrieebene senkrecht zu der Darstellungsebene der Fig. 2 verläuft und in Fig. 3 mit 12 bezeichnet ist.

Das freie untere Ende 8 des Schaftes 1 ist als Vier kant ausgebildet, vgl. Fig. 2 und 5, um auf diese Weise den Schaft im Zementbett - ggf. zusätzlich zu weiteren Sicherungen - gegen eine Rotation zu sichern. Dabei läuft die hinten liegende Mehrkant fläche 7 verlängert nach oben aus, um die Einführung des Schaftes 1 in den Knochenhohlraum zu erleichtern, wie insbesondere aus den Fig. 2 und 4 erkennbar ist.

Der unmittelbar unterhalb des Stützkragens 2 liegende obere Endabschnitt 10 des Schaftes ist an seiner dor salen Seite 9 - ebenso wie der darunterliegende Ab schnitt des Schaftes 1 - konvex ausgebildet, während die ventrale Seite 11 des Abschnittes 10 als ebene Fläche 11 a ausgebildet ist, wie insbesondere aus den Fig. 1 und 3 erkennbar ist. Dabei verläuft der obere Endabschnitt 10 des Schaftes 1 nicht symmetrisch zu der durch die Hüftachse 6 verlaufenen, senkrecht auf der Darstellungsebene der Fig. 2 liegenden medial- lateralen Symmetrieebene 12, sondern ist zu dieser um einen Winkel δ um 15° gedreht, vgl. Fig. 3.

Wie insbesondere aus Fig. 1 erkennbar ist, ist an der Rückseite des unmittelbar unterhalb des Stützkragens 2 liegenden oberen Endabschnittes 10 des Schaftes 1 ein nasenförmiger Ansatz 13 vorhanden, dessen Rück seite 14 zu dem im wesentlichen linearen unteren Schaftabschnitt 10 a fluchtet, während die obere Seite 16 des nasenförmigen Ansatzes 13 im wesentlichen zu der Stützfläche 17 des Stützkragens 2 fluchtet und die durch die obere Seite 16 und die Rückseite 14 gebildete Kante 18 des nasenförmigen Ansatzes 13 ab gerundet ist. Die Seitenfläche 19 und 19′ des An satzes 13 verlaufen parallel zueinander.

Der unmittelbar oberhalb des Stützkragens 2 liegende Teil des Kopfhalses 3 ist zur besseren Führung beim Einschlagen, sei es zum Halten und zum Drehen, als Vierkant 21 ausgebildet.

Durch die planare Ausgestaltung des oberen Endab schnittes 10 des Schaftes auf der ventralen Seite 11, die unter dem Winkel w von z. B. 15° zur medial- lateralen Symmetrieebene 12 verläuft, ist eine flächige Abstützung des Schaftes 1 entweder in dem Zementbett oder - bei zementfreien Prothesen - in dem nachwachsenden Knochengewebe verwirklicht, während sich auf der gegenüberliegenden dorsalen Seite dieses oberen Endabschnittes 10 eine dem Knochenhohlraum an gepaßte Abstützung einstellt. Die ebene Fläche 11 a an der ventralen Seite 11 des oberen Endabschnittes 10 des Schaftes 1 trägt zur Erhöhung der Verdrehungs stabilität bei, welche durch den nasenförmigen Ansatz 13 am oberen Schaftende sowie durch den Vierkant 8 am unteren Ende 8 des Schaftes 1 noch verbessert wird.

Claims

1. Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese, mit einem sich zum unteren Ende hin konisch verjün genden Schaft, einem flanschartigen Stützkragen am oberen Ende des Schaftes und mit einem in Längsrich tung dem natürlichen Knochenhohlraum angepaßten Schaftquerschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß der unterhalb des Stütz kragens (2) liegende obere Endabschnitt (10) des Schaftes (1) an seiner ventralen Seite (11) eine ebene Fläche (11 a) aufweist, an seiner dorsalen Seite (9) konvex ausgebildet ist und daß die ebene Fläche (11 a) zu der durch die Schaftachse (6) verlaufenden Symmetrieebene (12) um einen Winkel δ gedreht ange ordnet ist.

2. Oberschenkelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die ebene Fläche (11) über wenigstens ein Viertel der Schaftlänge (L) des Schaftes (1) erstreckt.

3. Oberschenkelteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel δ 10° bis 20° beträgt.

4. Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden An sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß lateral an dem oberen Endabschnitt (10) ein nasenförmiger Ansatz (13) vor gesehen ist.

5. Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden An sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie untere Ende (8) des Schaftes (1) im Querschnitt als Mehrkant ausge bildet ist.

6. Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden An sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Endabschnitt (10 a) des Schaftes (1) geradlinig verläuft.

7. Oberschenkelteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der geradlinige un tere Endabschnitt (10 a) über ²/₃ seiner Länge er streckt.