DE19519875C1 - Hydraulische Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Hydraulische Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Servosteuerung,
insbesondere eine Servolenkung für Kraftfahrzeuge, mit
einer Handhabe, z. B. Lenkhandrad, einem damit zwangsge
koppelten Steueraggregat, z. B. lenkbare Fahrzeugräder, einem
mit dem Steueraggregat antriebsverbundenen hydraulischen
Servomotor und einer mit dem Servomotor verbindbaren
Hydraulikpumpe, die in Abhängigkeit von einer an der
Handhabe fühlbaren, mittels eines Meßgebers ermittelbaren
Handkraft steuerbar ist.
Eine derartige Servolenkung für Kraftfahrzeuge ist Gegen
stand der DE 34 35 544 A1. Dort wird eine mit hydraulischer
Servounterstützung arbeitende Zahnstangenlenkung beschrieben,
bei der die Zahnstange mit einem als Servomotor dienenden
doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-Aggregat antriebsverbunden
ist, dessen beide Seiten mit einer bezüglich der Förder
richtung umsteuerbaren Zahnradpumpe mit steuerbarer
Förderleistung verbunden sind. In Abhängigkeit von einem
an der Lenksäule zwischen Lenkhandrad und Ritzel der
Zahnstangenlenkung angeordneten Meßgeber, der auf das
zwischen Lenkhandrad und Ritzel übertragene Drehmoment
und/oder den übertragenen Drehhub reagiert, wird die
genannte Pumpe hinsichtlich Förderrichtung und Förder
leistung gesteuert.
Aus der DE-OS 29 15 890 ist eine für Kraftfahrzeuge
vorgesehene Lenkeinrichtung bekannt, bei der ein
Lenkhandrad gegen Widerstand drehbar ist. In Abhängig
keit vom Widerstand und der Drehrichtung des Lenkhand
rades werden die Förderleistung einer Pumpe sowie
ein druckseitig der Pumpe angeordnetes Schaltventil
gesteuert, über das jeweils eine Seite eines als Servo
motor dienenden doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-Aggregates
mit der Druckseite der vorgenannten Pumpe und die andere
Seite mit einem relativ drucklosen Hydraulikreservoir
verbunden werden können. In einer Mittellage des Schalt
ventiles ist die Druckseite der Pumpe unmittelbar mit
dem Reservoir verbunden, während das Kolben-Zylinder-
Aggregat hydraulisch blockiert wird. Das Kolben-Zylinder-
Aggregat betätigt dann die Lenkräder des Fahrzeuges analog
zur Drehbewegung des Lenkhandrades.
Im übrigen sind bei heutigen Kraftfahrzeugen hydraulische
Servolenkungen üblich, bei denen in Abhängigkeit von der
am Lenkhandrad fühlbaren Betätigungskraft ein Schieberventil
verstellt wird, welches zwei von der Druckseite einer Hy
draulikpumpe zu einem relativ drucklosen Reservoir führende
Drosselstrecken aufweist. Diese Drosselstrecken besitzen
jeweils eine Eingangs- und eine Ausgangsdrossel, zwischen
denen ein Motoranschluß abzweigt, der mit jeweils einer
Seite eines in zwei Richtungen antreibbaren hydraulischen
Servomotors verbunden ist. Bei Verschiebung des Schieber
ventiles in der einen Richtung wird die Eingangsdrossel der
einen Drosselstrecke bei gleichzeitig zunehmender Drosselung
der zugeordneten Ausgangsdrossel zunehmend geöffnet, während
die Drosseln der anderen Drosselstrecke in jeweils umge
kehrter Richtung verstellt werden. Auf diese Weise kann
zwischen den Motoranschlüssen eine fein steuerbare Druck
differenz in der einen oder anderen Richtung erzeugt werden,
um mit dem Servomotor eine entsprechend steuerbare Servo
kraft in der einen oder anderen Richtung zu bewirken.
Diese letztgenannten Servolenkungen zeichnen sich zwar
durch ein gutes Steuerverhalten aus. Jedoch ist der kon
struktive Aufwand vergleichsweise hoch, insbesondere dann,
wenn zusätzlich eine Rückwirkungssteuerung vorgesehen ist,
durch die die Handkraft analog zu der vom Servomotor er
zeugten Servokraft gesteuert wird.
Die eingangs dargestellten Servosteuerungen zeichnen sich
durch vergleichsweise geringen konstruktiven Aufwand aus.
Jedoch wird keine wirklich feinfühlige Handhabung ermög
licht.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine besonders preis
günstige und feinfühlig handhabbare Servosteuerung zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Servosteuerung
der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß in der
Antriebsübertragung zwischen Servomotor und Steueraggregat
ein Kraftmesser angeordnet und der Zustrom von Hydraulik
medium zum Servomotor derart steuerbar ist, daß ein vom
Kraftmesser ermittelter Kraft-Istwert einem von der Hand
kraft abhängigen Sollwert entspricht.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, in Ab
hängigkeit von der an der Handhabe fühlbaren Handkraft einen
Sollwert für die Kraft des Servomotors vor zugeben und diesen
Servomotor durch Steuerung des Zustroms des hydraulischen
Mediums entsprechend dem Soll-Istwert-Vergleich zu regeln.
Eine solche Regelung kann mit relativ geringem Aufwand
erreicht werden. Gleichzeitig wird dann gewährleistet, daß
sich die Handkraft analog zur Servokraft verändert, wobei
grundsätzlich beliebige funktionale Beziehungen zwischen
Handkraft und Servokraft vorgegeben werden können.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Er
läuterung einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
verwiesen, die anhand der Zeichnung beschrieben wird.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen
Servolenkung für Kraftfahrzeuge in Neutralstellung,
Fig. 2 eine entsprechende Darstellung bei Betätigung der
Lenkung in einer Richtung und
Fig. 3 ein Diagramm, welches mögliche funktionale Zusammen
hänge zwischen Handkraft und Servokraft wiedergibt.
Im dargestellten Beispiel ist die Lenkung als Zahnstangen
lenkung ausgebildet. Die Drehbewegung eines Lenkhandrades
wird über eine Lenkwelle 2 auf ein Ritzel 3 übertragen,
welches mit einer Zahnstange 4 kämmt. Die Zahnstange 4 ist
über Spurstangen 5 mit den nicht dargestellten Lenkrädern
des Fahrzeuges zu dessen Lenkverstellung zwangsgekoppelt.
Im übrigen bildet ein unverzahnter Teil der Zahnstange
eine Kolbenstange eines doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-
Aggregates 6, dessen Kolbenarbeitsräume 7 und 8 über ein
4/3-Wegeventil 9 in der in Fig. 1 dargestellten Neutral
stellung dieses Ventiles 9 miteinander verbunden sind,
so daß der Kolben 10 des Aggregates 6 und damit die Zahn
stange 4 passiv beweglich bleiben. In den beiden übrigen
Stellungen des Ventiles 9 wird jeweils einer der Kolben
arbeitsräume 7 und 8 mit der Druckseite P einer durch
Elektromotor 11 angetriebenen Pumpe 12 verbunden, während
der jeweils andere Kolbenarbeitsraum mit der Saugseite S
der Pumpe 12 bzw. einem der Pumpe 12 benachbarten Hydrau
likreservoir 13 verbunden wird.
Das Ventil 9 wird durch Federn 14 in die Neutralstellung
der Fig. 1 gespannt und durch Elektromagnete 15 und 16
wahlweise in die eine oder andere Schaltstellung gebracht
und in der jeweiligen Schaltstellung gehalten, solange der
dieser Schaltstellung zugeordnete Elektromagnet 15 oder 16
bestromt wird.
Zur Steuerung der Elektromagnete 15 und 16 dient ein
elektronisches Steuergerät 17, welches auch die Leistung
des Elektromotors 11 und damit die Förderleistung der
Pumpe 12 steuert.
Eingangsseitig ist das Steuergerät 17 mit einem ersten
Kraftmesser 18 verbunden, dessen Signale das zwischen
Lenkhandrad 1 und Ritzel 3 übertragene Drehmoment wieder
geben. Dazu kann die Lenkwelle 2 beispielsweise zweiteilig
ausgebildet sein, wobei die beiden Teile über ein
Piezoelement miteinander verbunden sind, mit dem dann
eine zum übertragenen Drehmoment analoge elektrische
Spannung erzeugbar ist, die dem Steuergerät 10 als Ein
gangssignal zugeführt wird.
Des weiteren ist das Steuergerät eingangsseitig mit einem
Kraftmesser 19 verbunden, welcher wiederum im wesentlichen
durch ein Piezoelement gebildet sein kann. Damit "kennt"
das Steuergerät 17 die zwischen der Zahnstange 4 bzw. dem
Kolben-Zylinder-Aggregat 6 und den Lenkrädern des Fahr
zeuges übertragenen Lenkkräfte.
Vorzugsweise sind beiden Spurstangen 5 Kraftmesser 19
zugeordnet.
Das dargestellte System funktioniert wie folgt:
Bei Betätigung des Lenkhandrades 1 erzeugt der Kraft
messer 18 ein die Handkraft wiedergebendes Signal, welches
je nach Drehrichtung des Lenkhandrades 1 unterschiedlich
ist. Aufgrund dieses Signales bestromt das Steuergerät 17
den einen oder den anderen der Elektromagnete 15 und 16,
so daß das Ventil 9 aus der Neutralstellung der Fig. 1 in
eine Schaltstellung, beispielsweise die Schaltstellung
der Fig. 2 gebracht wird.
Gleichzeitig wird der Elektromotor 11 eingeschaltet bzw.
auf erhöhte Leistung gebracht, so daß die Pumpe 12 ent
sprechend Hydraulikmedium fördert. Damit erzeugt das
Kolben-Zylinder-Aggregat 6 eine die Lenkbewegung des
Lenkhandrades 1 unterstützende Stellkraft.
Der Istwert dieser Stellkraft wird mittels des Kraft
messers 19 bzw. der Kraftmesser 19 erfaßt, wobei dann
das Steuergerät 17 den Elektromotor 11 so regelt, daß
zwischen der vom Kraftmesser 18 erfaßten Handkraft und
der vom Kraftmesser 19 erfaßten Stellkraft ein vorge
gebener Zusammenhang auftritt.
Beispielsweise ist es gemäß der Fig. 3 möglich, diesen
Zusammenhang entsprechend der Kurve K₁ auszugestalten,
d. h. bereits bei relativ geringem Handkraftmoment M
wird eine hohe Stellkraft F in der einen oder anderen
Richtung erreicht.
Gegebenenfalls kann das Steuergerät 17 zusätzliche Para
meter, wie z. B. Stellungen eines willkürlich betätigbaren
Schalters oder die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges,
berücksichtigen und den funktionalen Zusammenhang zwischen
dem Handkraftmoment M und der Stellkraft F verändern,
beispielsweise entsprechend der Kurve K₂. In diesem Falls
wird erst bei einem größeren Handkraftmoment M eine höhere
Stellkraft F erreicht.
Die Verhältnisse der Kurve K₁ sind bei sehr langsamer Fahr
geschwindigkeit, etwa beim Rangierbetrieb, vorteilhaft. Die
Verhältnisse der Kurve K₂ sind bei höherer Fahrgeschwindig
keit zweckmäßig, wobei in der Regel das Regelverhalten des
Steuergerätes 17 mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit kon
tinuierlich verändert wird. Die Kurven K₁ und K₂ geben
lediglich die Verhältnisse bei konstanten Geschwindigkeiten
- einmal sehr geringe Geschwindigkeit, einmal höhere Ge
schwindigkeit - wieder.
Die Regelung der Stellkraft F durch das Steuergerät 17
erfolgt mit vergleichsweise geringem Aufwand, da dazu
lediglich Umschaltungen des Ventiles 9 sowie eine Leistungs
steuerung des Elektromotor 11 erfolgen müssen.
Auch die Kraftmesser 18 und 19 können einfacher Art sein.
Insgesamt wird also mit geringem konstruktiven Aufwand
eine Servosteuerung mit vorgebbarer Rückwirkungssteuerung
erreicht.
Abweichend von der zeichnerischen Darstellung in Fig. 1
kann das Ventil 9 auch als Proportionalventil ausgebildet
sein, wie in Fig. 2 symbolisch dargestellt ist.
Im übrigen kann das Ventil 9 auch pneumatisch gesteuert
werden.
Claims (4)
1. Hydraulische Servosteuerung, insbesondere Servolenkung
für Kraftfahrzeuge, mit einer Handhabe, z. B. Handlenkrad
einem damit zwangsgekoppelten Steueraggregat, z. B. lenkbare Fahr
zeugräder, einem mit dem Steueraggregat antriebsver
bundenen hydraulischen Servomotor und einer mit dem Servo
motor verbindbaren Hydraulikpumpe, die in Abhängigkeit von
einer an der Handhabe fühlbaren, mittels eines Meßgebers
ermittelbaren Handkraft bzw.
Handkraftmoment steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Antriebsübertragung (4, 5) zwischen Servomotor (6)
und Steueraggregat ein Kraftmesser (19) angeordnet und der
Zustrom von Hydraulikmedium zum Servomotor (6) derart
steuerbar ist, daß ein vom Kraftmesser (19) ermittelter
Kraft-Istwert einem von der Handkraft abhängigen Sollwert
entspricht.
2. Servosteuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Pumpe (12) und dem in zwei Richtungen
antreibbaren Servomotor (6) ein Schaltventil (9) ange
ordnet ist, welches in einer Neutrallage beide Seiten
des Servomotor (6) miteinander und/oder mit einem
Reservoir (13) verbindet und damit den Servomotor (6)
passiv beweglich läßt, und daß in zwei Schaltlagen des
Ventiles (9) jeweils eine Seite des Servomotors (6) mit
der Druckseite der Pumpe (12) bei gleichzeitiger Ver
bindung der anderen Seite des Servomotors (6) mit der
Saugseite der Pumpe (12) bzw. mit dem Reservoir (13)
verbunden ist.
3. Servosteuerung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (9) durch Federung (14) in seine
Neutralstellung gespannt ist.
4. Servosteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (9) als Proportionalventil ausgebildet
ist.
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