DE102008036261A1 - Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems - Google Patents

Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems Download PDF

Info

Publication number
DE102008036261A1
DE102008036261A1 DE102008036261A DE102008036261A DE102008036261A1 DE 102008036261 A1 DE102008036261 A1 DE 102008036261A1 DE 102008036261 A DE102008036261 A DE 102008036261A DE 102008036261 A DE102008036261 A DE 102008036261A DE 102008036261 A1 DE102008036261 A1 DE 102008036261A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
steering
vehicle
power unit
parameter
steering system
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE102008036261A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102008036261B4 (de
Inventor
Jochen Gessat
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ZF Automotive Germany GmbH
Original Assignee
TRW Automotive GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by TRW Automotive GmbH filed Critical TRW Automotive GmbH
Priority to DE102008036261.1A priority Critical patent/DE102008036261B4/de
Priority to PCT/EP2009/005637 priority patent/WO2010015379A1/de
Publication of DE102008036261A1 publication Critical patent/DE102008036261A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102008036261B4 publication Critical patent/DE102008036261B4/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62DMOTOR VEHICLES; TRAILERS
    • B62D6/00Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits
    • B62D6/007Arrangements for automatically controlling steering depending on driving conditions sensed and responded to, e.g. control circuits adjustable by the driver, e.g. sport mode

Abstract

Ein Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems sieht in einem ersten Schritt vor, dass zumindest ein lenkungsrelevanter Parameter (v, phi, ML) ermittelt wird. In einem zweiten Schritt wird ein Zusatzparameter (PA) ermittelt, der von einer Anhängerlast des Fahrzeugs abhängig ist. In einem dritten Schritt wird in Abhängigkeit von dem mindestens einen lenkungsrelevanten Parameter (v, phi, ML) und dem Zusatzparameter (PA) eine Stellgröße (S) für das Lenksystem des Fahrzeugs bestimmt. Das erfindungsgemäße Verfahren dient dazu, im Anhängerbetrieb des Fahrzeugs für den Fahrer ein gewohntes Lenkgefühl zu schaffen oder die Kontrolle des Fahrzeugs zu verbessern.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems, insbesondere eines Lenksystems für ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung.
  • Bei modernen hydraulischen oder elektrischen Lenksystemen ist die Steuerung des Lenksystems abhängig von verschiedenen lenkungsrelevanten Parametern wie z. B. Lenkwinkel, Lenkmoment oder Fahrzeuggeschwindigkeit. Der funktionale Zusammenhang wird in Kennfeldern abgelegt und bestimmt das Lenkverhalten des Fahrzeuges.
  • Wird an ein Fahrzeug ein Anhänger angehängt, so kann dies das Lenkverhalten des Fahrzeugs signifikant verändern. Der Fahrer erfährt ein verändertes Lenkgefühl und muß sich an diese Veränderung schnell anpassen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache und kostengünstige Weise den Betrieb eines Lenksystems dahingehend zu verbessern, dass bei Anhängerbetrieb dem Fahrer ein gewohntes Lenkgefühl vermittelt oder die Kontrolle über das Fahrzeug verbessert wird
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems, und umfasst die Schritte: Ermitteln von mindestens einem lenkungsrelevanten Parameter oder einer mathematischen Ableitung eines solchen Parameters nach der Zeit, Ermitteln eines Zusatzparameters, der abhängig von einer Anhängerlast ist, und Bestimmen einer Stellgröße für das Lenksystem des Fahrzeugs in Abhängigkeit des mindestens einen lenkungsrelevanten Parameters und des Zusatzparameters. Mit diesem Verfahren ist es auf einfache Art und Weise möglich, die Steuerung einer Leistungseinheit eines Lenksystems in Abhängigkeit von einem an das Fahrzeug angekuppelten Anhänger zu verändern, wodurch bei Anhängerbetrieb für den Fahrer ein gewohntes Lenkgefühl geschaffen und/oder die Kontrolle des Fahrzeugs durch den Fahrer verbessert wird.
  • Bei der Leistungseinheit kann es sich um eine Pumpeneinheit handeln, die mechanisch angetrieben wird, z. B. durch den Verbrennungsmotor des Fahrzeugs. Eine solche Pumpeneinheit umfasst ein Magnetventil, auf welches dann die Stellgröße einwirkt. Mittels der auf das Magnetventil wirkenden Stellgröße kann der Pumpenvolumenstrom geregelt werden.
  • Alternativ kann es sich bei der Leistungseinheit um ein sogenanntes Motor-Pumpen-Aggregat (MPA) handeln, bei dem die Pumpe durch einen Elektromotor angetrieben wird. In diesem Fall kann die Stellgröße eine Drehzahl und/oder ein Antriebsmoment für den Elektromotor sein.
  • Gemäß einer weiteren Variante kann es sich bei der Leistungseinheit um einen Elektromotor handeln, der mit einem Aktuator eines Lenkgetriebes zusammenwirkt. Der Aktuator ist z. B. eine Zahnstange des Lenkgetriebes. Das Zusammenwirken von Elektromotor und Aktuator bzw. Lenkgetriebe kann über eine geeignete Kopplung erfolgen. Anders ausgedrückt, kann der Elektromotor mit dem Aktuator bzw. mit der Zahnstange gekoppelt sein. Falls der Elektromotor mit dem Aktuator permanent gekoppelt ist, dann ist zB. ein „stand-by-Modus”, in dem auf den Aktuator keine Lenkhilfeunterstützung ausgeübt wird, dadurch realisierbar, dass der Elektromotor nicht angetrieben wird.
  • Erfindungsgemäß kann es sich bei der Stellgröße um ein Drehmoment und/oder eine Drehzahl für einen Elektromotor handeln, der direkt oder indirekt auf das Lenkgetriebe wirkt. Eine direkte Wirkung des Elektromotors auf das Lenkgetriebe ist bei einem elektromechanischen Fahrzeuglenksystem gegeben. In diesem Fall kann die Stellgröße eine Drehzahl, ein Drehmoment, ein Unterstützungsmoment oder auch ein Rückstellmoment sein, das auf die Zahnstange des Lenksystems wirkt. Falls das Lenksystem auf einem elektrohydraulischen Prinzip beruht, kann die Stellgröße ein Volumenstrom sein, der von einer Pumpe für einen Hydraulikkreislauf dieses Lenksystems gefördert wird. Des weiteren kann bei einem elektrohydraulischen Lenksystem die Stellgröße durch eine Dämpfung gebildet sein, die auf den Hydraulikkreislauf wirkt. Ungeachtet dessen, welchen Typs das Lenksystem ist, kann die Stellgröße auch ein automatisches aktives Lenkmoment hervorrufen.
  • Der lenkungsrelevante Parameter kann aus der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und/oder aus einem jeweils gewählten Lenkwinkel gebildet sein. Optional kann der lenkungsrelevante Parameter auch aus einer mathematischen Ableitung der vorstehend genannten Größen nach der Zeit gebildet sein, z. B. als Lenkwinkelgeschwindigkeit. Falls die Leistungseinheit einen Elektromotor aufweist, der direkt oder indirekt auf das Lenksystem einwirkt, kann der lenkungsrelevante Parameter auch aus einem Antriebsmoment, das auf den Elektromotor wirkt, gebildet sein.
  • In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist der Zusatzparameter, der von der Anhängerlast des Fahrzeugs abhängig ist, eine binäre Größe, die bei einem an das Fahrzeug angekoppelten Anhänger einen ersten Wert und ohne Anhänger einen zweiten Wert annimmt. Auf diese Weise kann die Steuerung des Lenksystems des Fahrzeugs zwischen einer Steuerung „ohne Anhänger” und einer Steuerung „mit Anhänger” umgeschaltet werden.
  • In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann in Schritt c) die Bestimmung der Stellgröße über ein vorgegebenes Kennfeld erfolgen, in dem eine Mehrzahl von Datenwerten gespeichert sind, die von den lenkungsrelevanten Parametern abhängen. Das vorgegebene Kennfeld wird insbesondere für den Fall abgerufen, wenn kein Anhänger an das Fahrzeug angekoppelt ist und somit die Anhängerlast null beträgt. Durch die Berechnung der Stellgröße auf Grundlage des vorgegebenen Kennfeldes ist es besonders einfach, das gewünschte Lenkverhalten des Fahrzeuges für den Fahrer vorzugeben.
  • Für den Fall, dass ein Anhänger tatsächlich an das Fahrzeug angekoppelt ist und somit die Anhängerlast ungleich Null ist, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ein Datenwert des vorgegebenen Kennfeldes mit einem Korrekturwert verknüpft werden, um daraus die Stellgröße zu bestimmen. Bei dem Korrekturwert kann es sich um einen Faktor handeln, mit dem ein entsprechender Datenwert des Kennfeldes multipliziert wird, wobei der Faktor größer oder kleiner 1 sein kann. Alternativ kann der Korrekturwert ein Summand sein, mit dem ein entsprechender Datenwert des Kennfeldes addiert wird, wobei der Summand größer oder kleiner null, d. h. positiv oder negativ sein kann. Der konkrete Wert für den Korrekturfaktor bzw. den Summand ist von einer jeweiligen Anhängelast des Fahrzeugs abhängig, um daraus eine entsprechende Stellgröße für das Lenk System zu bestimmen. Ungeachtet der Variante, ob ein entsprechender Datenwert des vorgegebenen Kennfeldes mittels Multiplikation oder Addition geeignet angepasst wird, um daraus die Stellgröße zu bestimmen, ist hierdurch ein einfacher Algorithmus gewährleistet.
  • Anstatt einen Datenwert des vorgegebenen Kennfeldes mittels eines Korrekturwertes wie vorstehend erläutert zu verändern, ist es auch möglich, die Stellgröße über ein alternatives Kennfeld zu erzeugen. Hierzu ist von vornherein ein alternatives Kennfeld hinterlegt, das ebenfalls von den lenkungsrelevanten Parametern als auch von dem Zusatzparameter abhängt. Falls tatsächlich eine Anhängelast an das Fahrzeug angekoppelt ist und somit der Zusatzparameter ungleich null ist, wird in Schritt c) das alternative Kennfeld abgerufen, um daraus die Stellgröße zu bestimmen.
  • Vorteilhafterweise wird der Zusatzparameter durch einen Sensor ermittelt, wodurch keine Aktivierung durch den Fahrer des Fahrzeugs benötigt wird.
  • Alternativ ist es möglich, daß der Zusatzparameter durch eine manuelle Eingabe ermittelt wird. Dies kann beispielsweise über einen vom Fahrer des Fahrzeugs betätigten Schalter geschehen. Auf diese Weise kann eine separate Sensorik für die Ermittlung des Zusatzparameters entfallen.
  • Gemäß einer der bevorzugten Ausführungsformen ist das Lenksystem ein elektrohydraulisches Fahrzeuglenksystem. Vorzugsweise umfasst das elektrohydraulische Lenksystem einen Hydraulikkreis mit einer Pumpe oder einem Motorpumpen-Aggregat als Leistungseinheit, wobei in Abhängigkeit der Stellgröße ein von der Pumpe geförderter Volumenstrom variiert. Eine Steuerung des Volumenstroms kann auf einfache Weise über ein Motorpumpen-Aggregat mit veränderlicher Drehzahl und/oder veränderlichem Fördervolumen oder eine Pumpe mit einem Drosselventil, z. B. in Form eines Magnetventils, und oder einem veränderlichem Fördervolumen geschehen.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Lenksystem ein elektromechanisches Lenksystem, bei dem die Leistungseinheit in Form eines Elektromotors direkt mit dem Lenkgetriebe gekoppelt ist. Auf diese Weise kann als Stellgröße ein Lenkmoment berechnet werden und dessen Berechnung auf vielfältige Arten vom Zusatzparameter abhängig gemacht werden.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1. eine schematische Ansicht eines elektrohydraulischen Lenksystems, das nach einem erfindungsgemäßen Verfahren gesteuert wird,
  • 2. ein Verfahren zur Steuerung eines Lenksystems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, und
  • 3. ein Verfahren zur Steuerung eines Lenksystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
  • 1 zeigt ein elektrohydraulisches Fahrzeuglenksystem 10. Ein Lenkrad 12 ist über eine Lenksäule 14 mit einem Servoventil 16 und einem Ritzel 18 verbunden, das mit einer Zahnstange 20 kämmt. Das Servoventil 16 ist über einen Hydraulikkreis 21 mit einer Leistungseinheit in Form eines Motor/Pumpen-Aggregats 22, einem Reservoir 24 und einem hydraulischen Stellzylinder 26 verbunden. Das Motorpumpen-Aggregat 22 umfasst einen Elektromotor 36 und eine Pumpe 23, die durch den Elektromotor 36 angetrieben wird. Die Funktion des Fahrzeuglenksytems 10 wird durch die Stellung des Servoventils 16 und dem von der Pumpe 23 des Motor/Pumpen-Aggregats 22 geförderten Volumenstrom bestimmt.
  • Es ist ein Lenkungs-Sensor 32 vorgesehen, der an der Lenksäule 14 angebracht ist und einen Lenkwinkel φ bzw. eine Lenkwinkelgeschwindigkeit φ . und/oder ein Lenkmoment ML ermittelt, sowie ein Geschwindigkeits-Sensor 33, der eine Fahrzeuggeschwindigkeit v ermittelt.
  • Das Motorpumpen-Aggregat 22 weist eine Steuereinheit 28 auf, die nach einem erfindungsgemäßen Verfahren das Motorpumpen-Aggregat 22 steuert. Hierfür erhält die Steuereinheit 28 ein Signal von einem Anhänger-Sensor 34, der beispielsweise an der Anhängerkupplung des Fahrzeugs angeordnet ist, wobei aus diesem Signal der anhängerabhängige Zusatzparameter PA ermittelt wird. Außerdem erhält die Steuereinheit 28 wenigstens einen lenkungsrelevanten Parameter, der aus Fahrzeuggeschwindigkeit v, Lenkwinkel φ und/oder Lenkmoment ML gebildet sein kann. Alternativ kann der lenkungsrelevante Parameter auch aus einer mathematischen Ableitung von Fahrzeuggeschwindigkeit v und/oder Lenkwinkel φ nach der Zeit, z. B. als Lenkwinkelgeschwindigkeit φ . gebildet sein. Eine vorteilhafte Verfahrensvariante zur Steuerung des elektrohydraulischen Fahrzeuglenksystems 10 ist in 2 gezeigt. In einem ersten Verfahrensschritt werden eine Fahrzeuggeschwindigkeit v, ein Lenkwinkel φ und ein Lenkmoment ML als lenkungsrelevante Parameter v, φ, ML ermittelt. Es ist möglich, weitere weniger lenkungsrelevante Parameter zu ermitteln, wobei bestimmte lenkungsrelevante Parameter durch andere lenkungsrelevante Parameter ersetzt werden können.
  • In einem zweiten Schritt 30 wird ein Zusatzparameter PA ermittelt, der in Abhängigkeit von einer evt. Anhängerlast des Fahrzeugs steht und an die Steuereinheit 28 übermittelt wird. Das Ermitteln des Zusatzparameters PA erfolgt z. B. über eine automatische Parametererfassung durch den Anhänger-Sensor 34. Der Zusatzparameter PA kann eine binäre Größe sein, die bei einem an das Fahrzeug angekoppelten Anhänger einen ersten Wert und ohne Anhänger einen zweiten Wert annimmt. Alternativ ist es auch möglich, dass der Zusatzparameter PA nicht sensorisch erfasst wird, sondern vom Fahrer des Fahrzeugs manuell, z. B. über einen Schalter, vorgegeben wird. Die manuelle Parametervorgabe eignet sich insbesondere dann, wenn der Zusatzparameter PA eine binäre Größe ist, die lediglich zwischen einem Fahrbetrieb mit bzw. ohne Anhänger unterscheidet. Der Zusatzparameter PA kann auch anderer Art sein, beispielsweise eine kontinuierliche Größe in Abhängigkeit von der Belastung der Anhängerkupplung.
  • In einem in 2 durch die Raute 40 symbolisierten dritten Schritt wird der (binäre) Zusatzparameter PA überprüft. In Abhängigkeit von dem Wert des Zusatzparameters PA wird für die Berechnung der Stellgröße S ein Kennfeld K0 oder K1 ausgewählt.
  • Ist kein Anhänger am Fahrzeug angekuppelt, so wird im Schritt 42 (2) das Kennfeld K0 gewählt, welches in Abhängigkeit von den lenkungsrelevanten Parametern v, φ, ML die Stellgröße S für das Fahrzeuglenksystem 10 bestimmt. Das Kennfeld K0 kann eine Mehrzahl von Datenwerten enthalten, aus denen in Abhängigkeit der Parameter v, φ, ML dann die Stellgröße für das Lenksystem geeignet bestimmt wird. Es ist auch möglich, dass mehrere Kennfelder K0 vorgesehen sind, falls für das Fahrzeuglenksystem 10 verschiedene Lenkmodi vorgesehen sind, beispielsweise ein vom Fahrer wählbarer Komfort- oder Sport-Modus.
  • Falls ein Anhänger am Fahrzeug angekuppelt ist, wird anstelle des Kennfeldes K0 im Schritt 44 (2) das Kennfeld K1 gewählt, welches wiederum von den lenkungsrelevanten Parametern v, φ, ML abhängt, sich aber vom Kennfeld K0 unterscheidet. Die Kennfelder K0 und/oder K1 können mit Hilfe von empirischen Fahrversuchen gebildet werden. Falls beide Kennfelder K0 und K1 mit Hilfe von solchen Fahrversuchen empirisch gebildet werden, können sich die jeweiligen Fahrversuche voneinander unterscheiden, d. h. Fahrversuch ohne bzw. mit Anhängerlast. Es ist für die beiden Kennfelder K0 und K1 nicht notwendig, daß sie beide von den gleichen lenkungsrelevanten Parametern abhängig sind. Es ist also auch möglich, dass ein Kennfeld K0 oder K1 von einem oder mehreren Parametern unabhängig ist.
  • Die Stellgröße S entspricht bei dem in 1 gezeigten Fahrzeuglenksystem 10 dem vom Motorpumpen-Aggregat 22 geförderten Volumenstrom im Hydraulikkreis 21. Die Stellgröße S kann jedoch auch aus anderen physikalischen Werten gebildet sein, in Abhängigkeit einer entsprechenden Ausführungsform des Lenksystems. Beispielsweise kann die Stellgröße ein Druck in einer Zylinderkammer des hydraulischen Stellzylinders 26 oder das Drehmoment für den Elektromotor 36.
  • In 3 ist eine alternative Ausführungsform für das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt. Der Schritt 30 entspricht der Darstellung von 2. Falls in Schritt 40 festgestellt wird, dass die Anhängerlast und somit der Zusatzparameter ungleich null sind, so fährt das Verfahren mit Schritt 46 fort, in dem zunächst auf die Daten des vorgegebenen Kennfeldes K0 zurückgegriffen wird. Anschließend wird in Schritt 48 ein entsprechender Datenwert dieses Kennfeldes mit einem Korrekturwert WK verknüpft, um daraus dann im Ergebnis die gewünschte Stellgröße zu bestimmen. Die Schritte 46 und 48 entsprechen dem Schritt c), gemäß der Definition von Anspruch 1. Der Korrekturwert WK kann aus einem Faktor gebildet sein, mit dem ein entsprechender Datenwert des vorgegebenen Kennfeldes K0 multipliziert wird. In Abhängigkeit einer jeweiligen Fahrtsituation des Fahrzeugs ist dieser Faktor größer oder kleiner 1. Alternativ kann der Korrekturwert aus einem Summanden gebildet sein, mit dem ein entsprechender Datenwert des vorgegebenen Kennfeldes K0 addiert wird. In Abhängigkeit einer jeweiligen Fahrtsituation des Fahrzeugs kann der Summand größer oder kleiner null, d. h. positiv oder negativ sein. Aus dem Ergebnis einer solchen Multiplikation oder Addition eines entsprechenden Datenwertes des Kennfeldes K0 kann anschließend die Stellgröße S bestimmt werden.

Claims (14)

  1. Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit für ein Fahrzeug-Lenksystem, umfassend die Schritte: a) Ermitteln von mindestens einem lenkungsrelevanten Parameter (v, φ, ML) oder einer mathematischen Ableitung (v ., φ .) eines solchen Parameters nach der Zeit, b) Ermitteln eines Zusatzparameters (PA), der abhängig von einer Anhängerlast ist, und c) Bestimmen einer Stellgröße (S) für das Lenksystem des Fahrzeugs in Abhängigkeit des mindestens einen lenkungsrelevanten Parameters (v, φ, ML) und des Zusatzparameters (PA).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzparameter (PA) eine binäre Größe ist, die mit einer vorhandenen Anhängerlast einen ersten Wert und ohne eine Anhängerlast einen zweiten Wert annimmt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt c) die Bestimmung der Stellgröße (S) über ein vorgegebenes Kennfeld (K0) erfolgt, das von dem mindestens einen lenkungsrelevanten Parameter (v, φ, ML) abhängt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt c) ein Datenwert des Kennfeldes (K0) mit einem Korrekturwert (WK) verknüpft wird, um daraus die Stellgröße (S) zu bestimmen.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrekturwert (WK) ein Faktor ist, mit dem ein entsprechender Datenwert des Kennfeldes (K0) multipliziert wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Korrekturwert (WK) ein Summand ist, mit dem ein entsprechender Datenwert des Kennfeldes (K0) addiert wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt c) die Bestimmung der Stellgröße (S) über ein alternatives Kennfeld (K1) erfolgt, das von dem mindestens einen lenkungsrelevanten Parameter (v, φ, ML) und von dem Zusatzparameter (PA) abhängt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzparameter (PA) durch einen Sensor (34) ermittelt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt b) der anhängerabhängige Zusatzparameter (PA) durch eine manuelle Eingabe bestimmt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellgröße (S) eine Drehzahl, ein geometrisches Pumpenfördervolumen, ein Drehmoment, ein Unterstüzungsmoment und/oder ein Rückstellmoment für die Leistungseinheit ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungseinheit eine Pumpeneinheit ist, die ein Magnetventil umfasst.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungseinheit ein Motorpumpen-Aggregat ist, wobei die Pumpe von einem Elektromotor angetrieben wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungseinheit ein Elektromotor ist, der mit einem Aktuator eines Lenkgetriebes koppelbar ist.
  14. Lenksystem mit einer Leistungseinheit, die mittels eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 13 betreibbar ist.
DE102008036261.1A 2008-08-04 2008-08-04 Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems sowie Fahrzeug-Lenksystem Active DE102008036261B4 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102008036261.1A DE102008036261B4 (de) 2008-08-04 2008-08-04 Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems sowie Fahrzeug-Lenksystem
PCT/EP2009/005637 WO2010015379A1 (de) 2008-08-04 2009-08-04 Verfahren zur steuerung einer leistungseinheit eines fahrzeug-lenksystems

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102008036261.1A DE102008036261B4 (de) 2008-08-04 2008-08-04 Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems sowie Fahrzeug-Lenksystem

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102008036261A1 true DE102008036261A1 (de) 2010-02-11
DE102008036261B4 DE102008036261B4 (de) 2020-08-27

Family

ID=41203898

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102008036261.1A Active DE102008036261B4 (de) 2008-08-04 2008-08-04 Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems sowie Fahrzeug-Lenksystem

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102008036261B4 (de)
WO (1) WO2010015379A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010025495B4 (de) * 2009-06-30 2015-10-22 Mando Corporation Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Lenkkraft

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
IT201600100549A1 (it) 2016-10-06 2018-04-06 Cnh Ind Italia Spa Regolazione per un servosterzo elettrico

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4940103A (en) * 1987-10-14 1990-07-10 Hino Jidosha Kogyo Kabushiki Kaisha (Hino Motors, Ltd.) Power steering system for use in motor vehicle
DE3920862A1 (de) * 1989-06-26 1991-01-03 Teves Gmbh Alfred Hilfskraftlenkung fuer kraftfahrzeuge
DE19519875C1 (de) * 1995-05-31 1996-07-04 Daimler Benz Ag Hydraulische Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für Kraftfahrzeuge
DE10250300A1 (de) * 2002-10-29 2004-05-19 Bayerische Motoren Werke Ag Servo-Lenkanlage
DE102004020142A1 (de) * 2003-12-20 2005-07-21 Daimlerchrysler Ag Verfahren und Vorrichtung zur Lenkunterstützung für ein Fahrzeug
EP1426269B1 (de) * 2002-11-26 2008-01-16 General Motors Corporation Verfahren und Vorrichtung zur Fahrzeugstabilisierung

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4940103A (en) * 1987-10-14 1990-07-10 Hino Jidosha Kogyo Kabushiki Kaisha (Hino Motors, Ltd.) Power steering system for use in motor vehicle
DE3920862A1 (de) * 1989-06-26 1991-01-03 Teves Gmbh Alfred Hilfskraftlenkung fuer kraftfahrzeuge
DE19519875C1 (de) * 1995-05-31 1996-07-04 Daimler Benz Ag Hydraulische Servosteuerung, insbesondere Servolenkung für Kraftfahrzeuge
DE10250300A1 (de) * 2002-10-29 2004-05-19 Bayerische Motoren Werke Ag Servo-Lenkanlage
EP1426269B1 (de) * 2002-11-26 2008-01-16 General Motors Corporation Verfahren und Vorrichtung zur Fahrzeugstabilisierung
DE102004020142A1 (de) * 2003-12-20 2005-07-21 Daimlerchrysler Ag Verfahren und Vorrichtung zur Lenkunterstützung für ein Fahrzeug

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010025495B4 (de) * 2009-06-30 2015-10-22 Mando Corporation Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Lenkkraft

Also Published As

Publication number Publication date
WO2010015379A1 (de) 2010-02-11
DE102008036261B4 (de) 2020-08-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60003857T2 (de) System und Verfahren zur Drehmomentregelung einer Servolenkung
DE112012007112B4 (de) Fahrzeuglenksteuervorrichtung
DE102013011820B4 (de) Elektrische Servolenkungsvorrichtung und Verfahren zur Steuerung derselben
DE69932223T2 (de) Lenkungssteuerverfahren für eine Servolenkung mit variabler Unterstützung
DE19524669C2 (de) Steuer- und Regeleinrichtung zur Inbetriebnahme eines Fahrzeuges mit automotivem hydrostatischem Getriebe
WO2006087336A1 (de) Verfahren zum lenken eines fahrzuegs und fahrzeuglenkung
DE112014000203T5 (de) Arbeitsfahrzeug und Steuerungsverfahren für Arbeitsfahrzeug
DE102005055629A1 (de) Servolenkungsvorrichtung
DE112009002028T5 (de) Verfahren zur Steuerung einer Fahrzeuglenkvorrichtung
DE4434925A1 (de) Servolenkvorrichtung
DE102005044155B4 (de) Hilfskraftlenkungssystem
DE102011105352A1 (de) Lenkhilfevorrichtung und Verfahren
DE102008035793A1 (de) Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Fahrzeuglenksystems sowie ein hydraulisches Fahrzeuglenksystem
DE102008036261A1 (de) Verfahren zur Steuerung einer Leistungseinheit eines Fahrzeug-Lenksystems
DE69933106T2 (de) Hydraulische Servolenkung
DE102007027948B4 (de) Servolenkung sowie Verfahren zur Beeinflussung der Dämpfung einer Servolenkung
EP1619067B1 (de) Verfahren zur Einstellung einer Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges und Steuersystem für einen Motor und/oder ein Getriebe eines Kraftfahrzeuges
DE102016201588A1 (de) Verfahren zur Einstellung eines hydrostatischen Fahrantriebs
DE102007018449A1 (de) Verfahren zur Antischlupfregelung hydrostatischer Fahrzeugantriebe und hydrostatischer Fahrzeugantrieb mit einer Anti-Schlupf Regelung
DE102007006237A1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Lenksystems in einem Kraftfahrzeug
EP1568571B1 (de) Servounterstütztes Lenksystem für ein Kraftfahrzeug
DE102007054017A1 (de) Verfahren zur Ermittlung eines Unterstützungsmoment-Sollwerts für ein elektromotorisch angetriebenes Servolenksystem
DE112020003869T5 (de) Motorwellenzustandsdetektionsverfahren, Motorsteuerverfahren, Motorwellenzustandsdetektionsvorrichtung, Motorsteuervorrichtung, Fahrzeughöhenanpassungsvorrichtung, Fahrzeug vom Satteltyp
DE112014000167B4 (de) Arbeitsfahrzeug und Steuerverfahren für ein Arbeitsfahrzeug
DE10331232B4 (de) Vorrichtung zur spurhaltungsgeregelten Lenkung

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R012 Request for examination validly filed
R012 Request for examination validly filed

Effective date: 20150428

R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: ZF AUTOMOTIVE GERMANY GMBH, DE

Free format text: FORMER OWNER: TRW AUTOMOTIVE GMBH, 73553 ALFDORF, DE

R082 Change of representative
R020 Patent grant now final