DE19519788A1 - Lastaufnahmemittel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Lastaufnahmemittel mit einem an einen Kranhaken o. dgl. anhängbaren Tragstück, Ring oder Bügel, der ein mit einem Haken oder einer Öse versehenes Verlängerungsteil trägt.

Schiffskräne oder Offshore-Kräne müssen häufig Lasten von Schif­ fen oder Beibooten aufnehmen, die entsprechend dem Wellengang einem Rollen und/oder Stampfen unterworfen sind oder zum Abtrif­ ten neigen. Mit Schiffs- und/oder Offshore-Kränen lassen sich daher Lasten von einem Schiff oder Beiboot nur dann ohne Gefahr übernehmen, wenn das Kranseil oder Verlängerungsseil während des Ankoppelns an die Last schlapp bleibt, so daß Relativbewegungen zwischen der aufzunehmenden Last und dem Kran durch das Schlapp­ seil ausgeglichen werden und das Seil erst dann unter Spannung gesetzt wird, wenn die Last angekoppelt ist und gehoben werden soll. Kann bei dem Ankoppelvorgang der Last keine ausreichende Länge von Schlappseil zur Verfügung gestellt werden, besteht eine große Unfallgefahr.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Lastaufnahmemittel der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das immer eine ausreichen­ de Länge von Schlappseil zur Verfügung stellt, so daß eine Un­ fallgefahr ausgeschlossen oder zumindest stark vermindert ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Lastaufnahmemittel der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß das Verlängerungs­ seil im Abstand von dem Tragbügel mit einem Raffseil verbunden ist, das auf eine an dem Tragbügel gelagerte und ständig mit einem Aufwickeldrehmoment beaufschlagte Aufwickeltrommel aufwickelbar ist, so daß der durch das Raffseil abgeteilte Abschnitt des Verlängerungsseils bei ganz oder teilweise aufgerolltem Raff­ seil zwischen seinen Befestigungen an dem Raffseil und dem Trag­ bügel in einer Schlaufe hängt. Bei dem erfindungsgemäßen Sicher­ heitslastaufnahmemittel stellt der in einer Schlaufe hängende Abschnitt des Tragseils gleichsam eine Schlappseilreserve dar, die genutzt werden kann, wenn der äußere Abschnitt des Verlän­ gerungsseils straff gezogen wird und dadurch unter Verkleinerung der Schlaufe das Raffseil von der Aufwickeltrommel abzieht.

Zweckmäßigerweise ist die Aufwickeltrommel durch eine vorgespann­ te Torsionsfeder in Aufwickelrichtung vorgespannt. Das Aufwickel­ drehmoment kann beispielsweise auch durch einen Drehfeldmagneten erzeugt werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Aufwickeleinrichtung für das Raffseil mit einem Endschalter ver­ sehen ist, der bei Auszug des Raffseils ein Signal erzeugt. Die­ ses Signal wird in der Kransteuerung derart verarbeitet, daß es den Kran bzw. den Kranhaken, an dem das erfindungsgemäße Sicher­ heitslastaufnahmemittel hängt, absenkt. Da durch das Signal die Kransteuerung auf "Sinken" geschaltet wird, wird Seil nachgelas­ sen, so daß vermieden wird, daß die in einer Schlaufe hängende Schlappseilreserve vollständig aufgezehrt und das Verlängerungs­ seil unter eine unzulässige Spannung gerät. Ist der Kranhaken soweit abgesenkt worden, daß das Raff- oder Einzugsseil wieder auf die Aufwickeltrommel aufgewickelt worden ist, erzeugt der Endschalter wieder ein Signal, das das Absenken des Kranhakens beendet.

Zweckmäßigerweise ist der Tragbügel mit einem das Signal draht­ los auf die Kransteuerung übertragenden Sender versehen. Die Abschnitte des Verlängungsseils an der Verbindungsstelle mit dem Raffseil können durch gelenkig miteinander gekoppelte Seil­ kauschen verbunden sein. Die gelenkig miteinander verbundenen Seilkauschen ermöglichen es, daß die Enden der miteinander ver­ bundenen Abschnitte des Tragseils eine spitzwinkelige Stellung zueinander einnehmen, so daß unerwünschte Biegungen des Seils um einen kleinen Radius vermieden sind. Das Raffseil kann an einer der beiden Seilkauschen oder aber an dem Verbindungsmittel für die beiden Seilkauschen befestigt sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, in deren einziger Figur eine Sei­ tenansicht des erfindungsgemäßen Sicherheitslastaufnahmemittels dargestellt ist.

An einen Kranhaken 1, beispielsweise eines Schiffs- oder Off­ shore-Krans, der in üblicher Weise an einem Hubseil befestigt ist, ist ein Ring oder Bügel 2 angehängt. Mit diesem Ring oder Bügel 2 ist unterhalb eines eine Öse bildenden Teils ein Halte­ teil oder Halterahmen 3 verbunden, in dem eine federbelastete Aufwickeltrommel 4 und ein Radiosender 5 mit Batterieteil 6 ge­ haltert sind. Mit dem unteren Endbereich des Bügels 2 ist ein Ende des oberen Abschnitts 7 eines Verlängerungs- oder Tragseils verbunden. Zur Verbindung ist der Bügel 2 mit einem beispiels­ weise aus einer Lasche bestehenden Kupplungsstück 8 versehen, mit dem die Seilkausche 9 des Abschnitts 7 üblicherweise verbun­ den ist. Das andere ebenfalls mit einer Seilkausche versehene Ende des Abschnitts 7 ist mit der Seilkausche des oberen Endes des unteren Abschnitts 10 des Tragseils in der dargestellten Weise verbunden, wobei die Seilkauschen zur gelenkigen Verbin­ dung miteinander durch einen Schäkel oder ein Kupplungsstück verbunden sein können, das eine die Ösen der Seilkauschen durch­ setzende Achse besitzt.

Mit dem unteren Ende des unteren Abschnitts 10 des Tragseils ist in üblicher Weise ein Kranhaken 11 verbunden, der beispielsweise auf eine Tragkraft von 5 t ausgelegt sein kann.

Mit einer der die Abschnitte 7 und 10 des Tragseils verbindenden Seilkauschen ist durch übliche Verbindungsmittel 12 das untere Ende des auf die Aufwickeltrommel 4 aufwickelbaren Raffseils 13 verbunden, das aus einem Kunststoff- oder Stahlseil bestehen kann. Die Halterung der Aufwickeltrommel 4 ist mit einem mit einem Stoppteil des Raffseils zusammenwirkenden Endschalter 15 versehen, der ein Signal erzeugt, wenn das in seiner aufgewickel­ ten Lage befindliche Raffseil von der Aufwickeltrommel abgezogen wird. Das durch den Endschalter 15 erzeugte Signal wird durch den Radiosender 5 an die Kransteuerung gesendet, die den Lastha­ ken 1 auf "Sinken" schaltet, so daß mit abnehmender Spannung das Raffseil wieder auf die Aufwickeltrommel aufgewickelt wird. Er­ reicht das Raffseil erneut seine aufgewickelte Endstellung, er­ zeugt der Endschalter 15 wiederum ein Signal, das über die Kran­ steuerung das Absenken des Kranhakens 1 beendet.

Das Aufwickeldrehmoment der Aufwickeltrommel 4 kann einstellbar sein, und zwar beispielsweise auf Kräfte von 0,4 bis 1,0 kN. Das Verlängerungsseil kann eine der gewünschten Tragkraft entspre­ chende Stärke besitzen.

Der obere Abschnitt 7 des Verlängerungsseils ist zweckmäßiger­ weise kürzer als der untere Abschnitt 10. Die Länge des oberen Abschnitts 7 wird entsprechend der gewünschten Schlappseil-Si­ cherheitsreserve gewählt.

Claims (5)

1. Lastaufnahmemittel mit einem an einen Kranhaken o. dgl. an­ hängbaren Tragstück, Ring oder Tragbügel, der ein mit einem Haken oder einer Öse versehenes Verlängerungsseil trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das Verlängerungsseil (7, 8) im Abstand von dem Tragbü­ gel (2) mit einem Raffseil (13) verbunden ist, das auf eine an dem Tragbügel (2) gelagerte und ständig mit einem Aufwickeldrehmoment beaufschlagte Aufwickeltrommel (4) aufwickel­ bar ist, so daß der durch das Raffseil (13) abgeteilte Ab­ schnitt (7) des Verlängerungsseils bei ganz oder teilweise aufgerolltem Raffseil (13) zwischen seinen Befestigungen an dem Raffseil (13) und dem Tragbügel (2) in einer Schlaufe hängt.

2. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickeltrommel (4) durch eine vorgespannte Tor­ sionsfeder in Aufwickelrichtung vorgespannt ist.

3. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufwickeleinrichtung für das Raffseil mit einem Endschalter (15) versehen ist, der bei Auszug des Raff­ seils (13) ein Signal erzeugt.

4. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbügel (2) mit einem das Signal drahtlos übertragenden Sender (5, 6) versehen ist.

5. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte (7, 10) des Verlängerungs­ seils an der Verbindungsstelle mit dem Raffseil (13) durch gelenkig miteinander gekoppelte Seilkauschen verbunden sind.