DE19519542A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln einer Kreuzspule, die durch eine mit Kehrgewinderillen für die Fadenführung versehene Antriebstrommel angetrieben wird, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Antriebstrommel sich ständig ändert und die Kreuzspule durch die Antriebstrommel so beschleunigt wird, daß die Kreuzspule dem Bewegungsablauf der Antriebstrommel mit Schlupf folgt und ein Spulstellenrechner die Drehzahl des Antriebsmotors der Antriebstrommel kontrolliert sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Während des Wickelns von Kreuzspulen besteht die Gefahr, daß in bestimmten Durchmesserbereichen der Kreuzspule bei bestimmten Drehzahlverhältnissen zwischen der Antriebstrommel der Kreuzspule und der Kreuzspule selbst bei der Ablage des Fadens auf der Kreuzspule sogenannte Bildwicklungen auftreten. Dabei wird der Faden während einer größeren Anzahl von Umdrehungen stets in einem schmalen Bereich auf dem Umfang der Kreuzspule abgelegt, wodurch das Ablaufverhalten einer Kreuzspule sehr stark negativ beeinflußt wird.
Aus der DE 37 03 869 A1 sind beispielsweise ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen bekannt. Zur Vermeidung von Bildwicklungen wird ein intermittierender Schlupf zwischen der Antriebstrommel der Kreuzspule erzeugt. Die Trommeldrehzahl wird zunächst auf einen vorgegebenen Wert erhöht. Erreicht die Trommeldrehzahl ihren vorgebenen Wert, wird der Antrieb abgeschaltet und die Kreuzspule und die Antriebstrommel laufen bis zu einer vorgegebenen unteren Drehzahl aus. Das Auslaufen ist aber von mechanischen Gegebenheiten, beispielsweise von der Lagerreibung und der Spulenmasse, abhängig. Das Auslaufverhalten wird wesentlich durch die träge Masse des Systems und das vorhandene Lastmoment bestimmt. Durch Abweichungen von den elektrischen oder mechanischen Parametern ändert sich auch die Störwirkung, das heißt, die Bildstörzyklen sind nicht konstant.
Aus der DE 39 16 918 A1 sind ebenfalls ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vermeidung von Bildwicklungen bekannt. Die Antriebstrommel der Kreuzspule wird nach einer vorgebbaren periodischen Funktion durch ihren Antrieb sowohl so beschleunigt als auch abgebremst, daß die Kreuzspule dem Bewegungsablauf der Antriebstrommel permanent phasenverschoben, also mit Schlupf, folgt. In Abhängigkeit vom zunehmenden Durchmesser der Kreuzspule während der Spulenreise wird die Amplitude beziehungsweise Frequenz der periodischen Funktion verändert.
Entsprechend diesem bekannten Verfahren erfolgt eine Drehzahlregelung der Antriebstrommel zwischen einer Minimal- und einer Maximaldrehzahl. Die vorgegebene Periodizität der Drehzahlschwankungen des Antriebsmotors bestimmt die Störwirkung. Bei gleichem Schlupf in der Beschleunigungs- und in der Bremsphase der Kreuzspule besteht aber die Gefahr, daß auf der Kreuzspule Parallellagen von Wicklungen übereinander abgelegt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die zur Vermeidung von Wicklungsbildern angewandte Störwirkung der bekannten Verfahren weiter zu verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend dem Anspruch 6.
Die Antriebstrommel wird durch einen regelungstechnisch als Momentensteller wirkenden Motor angetrieben. Das kann ein elektronisch kommutierter Drei-Phasen-Synchronmotor sein. Der Vorteil eines solchen Motors ist sein regelungstechnisches Verhalten als sogenannter "reiner Momentensteller". Dadurch sind erfindungsgemäß die Beschleunigungsmomente und die Bremsmomente der Antriebstrommel einstellbar. Der zwischen Trommel und Spule auftretende Schlupf ist nicht abhängig vom Motorarbeitspunkt, was zu einer besser steuerbaren Störwirkung führt. Die Momentenvorgabe bestimmt den auftretenden Schlupf.
Von dem Spulstellenrechner erfolgt die Sollwertvorgabe des Stroms für den Stromregler des Motors. Durch die Stromvorgabe ist der momentane Arbeitspunkt des Motors bekannt. In Abhängigkeit dieses Arbeitspunktes und von den die Bildwicklungen verursachenden Parametern der Kreuzspule, beispielsweise dem Kreuzspulendurchmesser, dem Kreuzspulengewicht, der bereits gespulten Fadenlänge sowie der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule, erfolgt eine solche Stromvorgabe, daß der Motor eine dem Drehzahlverlauf angepaßte positive oder negative Beschleunigung erfährt. Dadurch folgt die Kreuzspule der Antriebstrommel mit einem gesteuerten Schlupf, der Bildwicklungen effektiv stört. Der Spulstellenrechner gibt also dem Stromregler des Motors, der Endstufe, einen Stromsollwert vor und dieser Strom ist dem abgegebenen Drehmoment direkt proportional, so daß auch von einer Momentenvorgabe gesprochen werden kann.
In vorteilhafter Weise ergibt sich dadurch die Möglichkeit, auf den Spulprozeß Einfluß zu nehmen.
Erfindungsgemäß erfolgt durch den Spulstellenrechner die Sollwertvorgabe des Stroms an den Stromregler so, daß die Antriebstrommel mit einem konstanten, vorwählbaren Moment beschleunigt und mit einem anderen konstanten, vorwählbaren Moment gebremst wird. Bei der Stromvorgabe berücksichtigt der Spulstellenrechner entsprechend seinem Arbeitsprogramm alle die für den Spulprozeß relevanten Parameter wie die Spulenmasse, die Andrückkraft der Spule, den Spulendurchmesser sowie den Reibungskoeffizienten des Garns.
Während bisher das Bremsverhalten des Systems durch die Trägheit der Masse und das vorhandene Lastmoment bestimmt wurde, ist es jetzt erfindungsgemäß möglich, in der Bremsphase ein dem Lastmoment entgegengerichtetes Drehmoment zu erzeugen, welches das Lastmoment gesteuert mehr oder weniger aufhebt. Dadurch kann die Bremsphase stark beeinflußt werden.
Dabei ist es erfindungsgemäß möglich, in der Bremsphase den Schlupf zwischen Antriebstrommel und Kreuzspule auf das physikalisch mögliche Minimum zu reduzieren und dennoch der Kreuzspule ein vorgewähltes Bremsverhalten aufzuzwingen. Dieses Schlupfminimum ist im Verhältnis zum Schlupf in der Beschleunigungsphase praktisch nicht vorhanden. Um diesen Zustand zu erreichen, darf der in der Bremsphase konstante Wert der Verzögerung einen Grenzwert nicht überschreiten, von dem aus ein spürbarer Schlupf auftritt. Der Steigungswinkel der Verzögerung kann jedoch vom Grenzwert weg variiert werden, ohne daß sich dabei am (nicht vorhandenen) Schlupf etwas ändert. Der Grenzwert ist abhängig von verschiedenen Einflußfaktoren, wie beispielsweise dem Reibungskoeffizienten des umzuspulenden Garns, der Andruckkraft der Spule auf der Antriebstrommel sowie der durch die Spulenfülle bedingten Trägheit der Spule. Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, die jeweilige Länge der Beschleunigungs- beziehungsweise Bremsphasen, die Periodendauer sowie die Amplituden um eine mittlere Umfangsgeschwindigkeit der Antriebstrommel während der Spulenreise innerhalb weiter Grenzen zu wählen und dadurch die Bildstörung zu optimieren.
Anhand von Diagrammen und Blockschaltbildern wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm mit konstanter Periode und Amplitude, in der die Beschleunigungsphase kürzer ist als die Bremsphase,
Fig. 2 ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm mit konstanter Amplitude und sich ändernden Steigungswinkeln sowohl in den Beschleunigungs­ als auch in den Bremsphasen,
Fig. 3 ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm mit wechselnder Amplitude und wechselnden Steigungswinkeln sowohl in den Beschleunigungs­ als auch in den Bremsphasen in zyklischer Folge,
Fig. 4 ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm mit durch einen Zufallsgenerator erzeugten Periodizitätsänderungen,
Fig. 5 den schematischen Aufbau einer Spuleinrichtung,
Fig. 6 das Blockschaltbild eines motorischen Antriebs mit sensorischer Überwachung der Antriebstrommelstellung und
Fig. 7 das Blockschaltbild eines motorischen Antriebs mit Lageerkennung des Rotors mittels der rotorinduzierten Spannung.
Im Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm der Fig. 1 sind die Verläufe der Umfangsgeschwindigkeit V der Antriebstrommel und v der Kreuzspule wiedergegeben, wobei die Umfangsgeschwindigkeit V der Antriebstrommel mit gleicher Amplitude um eine mittlere Umfangsgeschwindigkeit Vmit zwischen einer maximalen Umfangsgeschwindigkeit Vmax und einer minimalen Umfangsgeschwindigkeit Vmin pendelt.
Durch eine Momentenvorgabe in der Beschleunigungsphase A wird die Antriebstrommel aus dem unteren Umkehrpunkt Vmin mit einem konstanten Moment beschleunigt. Mit einer kurzen Verzögerung folgt ihr die Kreuzspule vom Umkehrpunkt, in dem sie die Umfangsgeschwindigkeit vu erreichte. Die Kreuzspule versucht der Antriebstrommel mit der gleichen Geschwindigkeit zu folgen, aufgrund ihrer Trägheit bleibt aber eine Geschwindigkeitsdiffereznz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit V der Antriebstrommel sowie der Umfangsgeschwindigkeit v der Kreuzspule, die als Schlupf S bezeichnet sei. Dieser Schlupf variiert mit der wechselnden Geschwindigkeit der Antriebstrommel. Während die Antriebstrommel die Maximalgeschwindigkeit Vmax bereits überschritten hat, folgt mit der entsprechenden Verzögerung der obere Umkehrpunkt der Kreuzspule vo, ab dem die Geschwindigkeit der Kreuzspule bei absinkender Drehzahl der Antriebstrommel ebenfalls absinkt.
Erreicht die Umfangsgeschwindigkeit der Antriebstrommel die obere Grenze Vmax, wird ein anderes, konstantes Bremsmoment aufgegeben. Durch die Wahl des Bremsmoments kann mittels der Antriebstrommel auf das Auslaufverhalten der Kreuzspule Einfluß genommen werden. Wie angedeutet, folgt die Kreuzspule hier der Antriebstrommel mit kaum sichtbaren Schlupf. Zur besseren Erkennbarkeit der Kurvenverläufe ist der an sich im Bereich von Null liegende Schlupf in der Abbremsphase verstärkt dargestellt. Die Gefahr von Parallelwickeln übereinander durch symmetrisches Schlupfverhalten wird dadurch sicher vermieden.
Zu berücksichtigen hierbei ist vor allem, daß bei einem in der Beschleunigungs- und in der Bremsphase etwa gleichem Schlupf das Drehzahlverhältnis von Antriebstrommel und Spule so um einen Mittelwert "pendelt", daß Bildwicklungen nicht ausreichend unterdrückt werden können. Im Gegensatz dazu ist durch unterschiedlichen Schlupf in der Beschleunigungs- und in der Abbremsphase der Vorteil vorhanden, daß dieses kritische Drehzahlverhältnis praktisch immer weiter aus der Bildwicklungszone hinaus verschoben wird.
In den Abbremsphasen ist der Schlupf vernachlässigbar klein und das Drehzahlverhältnis von Antriebstrommel und Kreuzspule ändert sich nicht. In dieser Zeit kann die tatsächliche Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule bestimmt werden, aus der sich der Kreuzspulendurchmesser berechnen läßt. Der Kreuzspulendurchmesser läßt sich auch nach einem anderen Verfahren aus der Winkelstellung des Spulenhalters gegenüber seiner Grundstellung ermitteln.
Fig. 2 zeigt ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm, in dem aufeinanderfolgende Beschleunigungs- und Bremsphasen jeweils unterschiedlich lang sind und sich jeweils ein Zyklus von drei aufeinanderfolgenden Beschleunigungs- und Bremsphasen wiederholt. Die aufeinanderfolgenden Beschleunigungsphasen A₁, A₂ und A₃ werden kürzer, ebenso die Bremsphasen B₁ bis B₃. Nach der Bremsphase B₃ wiederholt sich der Zyklus, wie durch die beginnende Beschleunigungsphase A₁ angedeutet wird.
Fig. 3 zeigt ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm, in dem nicht nur die aufeinanderfolgenden Beschleunigungs- und Bremsphasen unterschiedlich lang sind, sondern auch die Amplituden der um die mittlere Umfangsgeschwindigkeit Vmit schwingenden Umfangsgeschwindigkeit der Antriebstrommel, die zwischen jeweils zwei Grenzwerten unterschiedlicher Amplituden wechselt. In der Beschleunigungsphase A₁ wird die Kreuzspule von einem unteren Umkehrpunkt vu1 auf einen oberen Umkehrpunkt vo1 beschleunigt. Die Drehzahl der Antriebstrommel steigt dabei von Vmin₁ auf Vmax₁. In der ersten Bremsphase B₁ wird durch ein vorgewähltes Moment die Kreuzspule auf eine Umfangsgeschwindigkeit vu2 abgebremst, die unter vu1 liegt. Die Drehzahl der Antriebstrommel sinkt bis auf Vmin₂. Die nächste Beschleunigungsphase A₁ ist gleich lang wie die vorhergehende, wobei aber die Kreuzspule auf eine Umfangsgeschwindigkeit vo2 beschleunigt wird und die Antriebstrommel die Umfangsgeschwindigkeit Vmax₂ erreicht. Die Bremsphase B₂ ist länger als die vorhergehende und die Kreuzspule wird wieder auf eine Geschwindigkeit abgebremst, die im unteren Umkehrpunkt vu1 liegt. Die Antriebstrommel erreicht durch das aufgegebene Bremsmoment die Umfangsgeschwindigkeit Vmin₁. Darauf wiederholt sich der beschriebene Brems- und Beschleunigungszyklus aufs neue.
In Fig. 4 ist ein Zeit-Geschwindigkeitsdiagramm dargestellt, in dem die Sollwertvorgabe des Stroms für den Stromgeber mittels eines Zufallsgenerators so erfolgt, daß die mittlere Umfangsgeschwindigkeit der Antriebstrommel zwischen zwei Grenzwerten Vmax und Vmin schwankt, dabei aber jede Amplitude möglich ist. Weiterhin sind die Brems- und Beschleunigungsphasen willkürlich.
In den vier Diagrammen ist einen Auswahl von Möglichkeiten dargestellt, wie durch gezielte Eingriffe in das Wickeln von Kreuzspulen Bildwicklungen vermieden werden können. Durch entsprechende Sollwertvorgabe des Stroms an den Stromregler kann die Antriebstrommel mit einem beliebigen, konstanten vorwählbaren Moment beschleunigt und mit einem anderen beliebigen, konstanten vorwählbaren Moment gebremst werden, wie die Diagramme zeigen.
Fig. 5 zeigt schematisch den bekannten Aufbau einer Spuleinrichtung an einer Spulstelle einer nicht näher dargestellten Spulmaschine. An der Spulstelle 1 ruht auf der Antriebstrommel 2, einer Wickelwalze, eine Kreuzspule 3. Die Antriebstrommel 2 ist eine Wickelwalze, mit deren Nut 4 ein von einer hier nicht dargestellten Ablauf spule kommender Faden 5 auf die Umfangsfläche 6 der Kreuzspule 3 in kreuzförmigen Fadenlagen 7 abgelegt wird. Die Hülse 8 der Kreuzspule 3 wird in einem Spulenrahmen 9 gehalten. Die Antriebstrommel 2 wird von einem elektronisch kommutierten Drei-Phasen-Synchronmotor 10 angetrieben. Die Antriebstrommel 2 sitzt direkt auf der verlängerten Rotorwelle 11 des Motors 10.
Zur Steuerung der Spulstelle ist eine Steuereinrichtung 12 vorgesehen, die über eine Verbindung 13 mit einem Datenbus 14 verbunden ist, an dem sämtliche hier nicht dargestellten Spulstellenrechner angeschlossen sind und der zu der hier nicht dargestellten, übergeordneten zentralen Steuereinheit der Spulmaschine, dem Spulstellenrechner, führt. Der Motor 10 zum Antrieb der Antriebstrommel 2 ist über eine Steuerleitung 15 mit der Steuereinrichtung 12 zur Vorgabe des Stromsollwertes verbunden. Über eine Signalleitung 16 kann die Ist-Geschwindigkeit durch Abtasten eines Signalgebers im Motor, beispielsweise eines Polrades, dem Spulstellenrechner mitgeteilt werden.
Mit dem Spulstellenrechner 12 sind weitere Signalgeber verbunden, beispielsweise ein Signalgeber 17, mit dem die Stellung des Spulenrahmens 9 bei Durchmesserzuwachs der Kreuzspule 3 festgestellt werden kann. Dieser Signalgeber kann beispielsweise ein Potentiometer sein. Der Signalgeber 17 steht über eine Signalleitung 18 mit dem Spulstellenrechner 12 in Verbindung. Ein weiterer Signalgeber 19 dient zur Ermittlung der tatsächlichen Spulendrehzahl. Der Signalgeber 19 kann beispielsweise aus einem Polrad bestehen, von dessen Signalfolge auf die Anzahl der Umdrehungen während einer Zeiteinheit geschlossen werden kann. Dieser Signalgeber ist über eine Signalleitung 20 mit dem Spulstellenrechner 12 verbunden.
Der Faden 5 durchläuft, bevor er durch die Fadenführungsöse 21 auf die Antriebstrommel, die Wickelwalze 2, aufläuft, durch den sogenannten Reiniger 22. Mittels eines Sensors 23 wird die Garnqualität überprüft und die Signale werden über die Signalleitung 24 dem Spulstellenrechner 12 zugeführt. Weicht die ermittelte Garnqualität von einer vorgegebenen Norm ab, wird über die Signalleitung 25 eine Schneideinrichtung 26 betätigt, so daß in einem nachfolgenden, hier nicht beschriebenen, aber aus dem Stand der Technik bekannten Arbeitsgang der Fehler von einem von der Kreuzspule abgezogenen Fadenstück herausgeschnitten wird.
In Fig. 6 ist ein Blockschaltbild des motorischen Antriebs der Antriebstrommel 2 dargestellt. Bei dem elektronisch kommutierten Drei-Phasen-Synchronmotor 10 ist dem eigentlichen motorischen Antrieb 101 der Stromregler 102, die sogenannte Endstufe, vorgeschaltet. Über den Bus 14 wird von der hier nicht dargestellten übergeordneten Steuereinrichtung der Maschine dem Spulstellenrechner 12 die Spulgeschwindigkeit vorgegeben. Dieser gibt über die Signalleitung 15 daraufhin ein Signal an den Stromregler 102 zur Einstellung des Stromsollwertes. Aufgrund der Rückmeldungen der Stellung des Rotors über den Rotorlagegeber erfolgt eine Ansteuerung der entsprechenden Statorwindungen durch die Endstufe. Der Rotorlagegeber 103 sitzt auf der Motorwelle 11, auf deren Verlängerung auch die Antriebstrommel 2 sitzt. Der Rotorlagegeber 103 kann aus Hallsensoren bestehen. Die Signale des Rotorlagegebers werden über die Signalleitung 104 dem Stromregler 102 mitgeteilt, der daraufhin über die Signalleitung 105 die einzelne Statorwicklungen ansteuert.
Um die tatsächliche Motordrehzahl und damit die Ist- Geschwindigkeit der Antriebstrommel 2 feststellen zu können, sitzt auf der Motorwelle 11 ein Drehzahlmesser 106, beispielsweise ein Polring, der abgetastet wird und dessen Signale über die Signalleitung 16 dem Spulstellenrechner zur Vorgabe des Stromsollwerts zugeleitet werden.
Fig. 7 zeigt das Schaltbild eines elektronisch kommutierten Drei- Phasen-Synchronmotors 10, bei dem die Kommutierung des Antriebsteils 110 mit Hilfe der Überwachung des in den gerade nicht stromdurchflossenen Wicklungen induzierten Spannungsverlaufs erfolgt.
Während der Spulstellenrechner 12 über die Signalleitung 15 den Drehzahlsollwert der sogenannten Endstufe 111 vorgibt, die ihrerseits über die Signalleitung 112 die Stromzuteilung auf die einzelnen Statorwindungen steuert, erfolgt über die Signalleitung 113 die Rückmeldung des induzierte Spannungsverlaufs in den gerade nicht stromdurchflossenen Statorwicklungen. Aufgrund dieser Rückmeldung, die über die Signalleitung 113 beispielsweise zu einem Mikroprozessor 114 innerhalb der Endstufe 111 erfolgt, erfolgt die Ermittlung der Rotorlage und damit die erforderliche Zuteilung des Stroms an die einzelnen Statorwicklungen. Mittels des Mikroprozessors 114 kann somit gleichzeitig die Drehzahl des Motors ermittelt und über die Signalleitung 16 dem Spulstellenrechner mitgeteilt werden. Außerdem wird über die Signalleitung 115 die Zuteilung des Stroms zu den einzelnen Statorwicklungen gesteuert.

Claims (8)

1. Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln einer Kreuzspule, die durch eine mit Kehrgewinderillen für die Fadenführung versehene Antriebstrommel angetrieben wird, wobei sich deren Umfangsgeschwindigkeit ständig ändert und die Kreuzspule durch die Antriebstrommel so beschleunigt wird, daß die Kreuzspule dem Bewegungsablauf der Antriebstrommel mit Schlupf folgt und ein Spulstellenrechner die Drehzahl des Antriebsmotors der Antriebstrommel kontrolliert, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebstrommel durch einen regelungstechnisch als Momentensteller wirkenden Motor angetrieben wird und daß durch den Spulstellenrechner die Sollwertvorgabe des Stroms an den Stromregler so erfolgt, daß die Antriebstrommel mit einem konstanten vorwählbaren Moment beschleunigt und mit einem anderen konstanten vorwählbaren Moment gebremst wird, so daß zwischen Kreuzspule und Antriebstrommel ein sich so ändernder Schlupf erzeugt wird, der eine Bildwicklungen verursachende Übereinstimmung des Drehzahlverhältnisses von Antriebstrommel und Kreuzspule verhindert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsmoment so vorgewählt wird, daß die Kreuzspule zumindest angenähert schlupffrei mit der Antriebstrommel umläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebstrommel durch einen elektronisch kommutierten Drei- Phasen- Synchronmotor angetrieben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über den Spulstellenrechner die Zeit als konstante Größe jeweils für die Beschleunigungs- und Abbremsphase vorgegeben wird und daß in Abhängigkeit der oberen und der unteren Grenzwerte der Spulgeschwindigkeiten die Steigungswinkel für die Beschleunigung und die Abbremsung berechnet und die Sollwertvorgabe des Stroms jeweils zur Beschleunigung und zur Abbremsung der Antriebstrommel erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Kreuzspule und die Drehzahl der Antriebstrommel kontinuierlich gemessen und vom Spulstellenrechner ins Verhältnis zueinander gesetzt werden und in den Abbremsphasen, in denen aufgrund der Vermeidung von Schlupf sich das Drehzahlverhältnis nicht ändert, der Kreuzspulendurchmesser bestimmt wird und daß daraufhin in den Beschleunigungs- und in den Abbremsphasen die Sollwertvorgabe des Stroms erfolgt.
6. Vorrichtung zum Wickeln von Kreuzspulen, wobei als Antrieb der Kreuzspulen und zur Verlegung des Fadens eine mit Kehrgewinderillen für die Fadenführung versehene Antriebstrommel dient und wobei ein Spulstellenrechner vorgesehen ist, mittels dem die Drehzahl des Antriebsmotors der Antriebstrommel kontrollierbar ist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (10) der Antriebstrommel (2) ein regelungstechnisch als Momentensteller wirkender Motor ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (10) der Antriebstrommel (2) ein elektronisch kommutierter Drei-Phasen-Synchronmotor ist und daß zur Regelung der Drehzahl der Antriebstrommel (2) der Spulstellenrechner (12) mit dem Stromregler (102, 111) des Antriebsmotors (10) zur Vorgabe der Sollwerte des Stroms in Wirkverbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren (17, 19) zur Messung der Istdaten der entstehenden Kreuzspule (3) vorgesehen sind, daß diese Sensoren (17, 19) mit dem Spulstellenrechner (12) in Verbindung stehen zur Verarbeitung der Meßwerte und zur Einflußnahme auf die Sollwertvorgabe des Stroms an den Stromregler (102, 111).
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