DE19514803A1 - Herstellungsverfahren und thermomechanische Behandlung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-Lanthan(La)-Legierung - Google Patents
Herstellungsverfahren und thermomechanische Behandlung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-Lanthan(La)-LegierungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Herstellverfahren sowie die
thermomechanische Behandlung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-Lan
than(La)-Legierung.
Kupfer(Cu)-Chrom(Cr)-Legierungen mit einem Chromanteil von ungefähr
1 Gewichtsprozent können mit einer elektrische Leitfähigkeit hergestellt wer
den, die zu 80% der reinen Kupfers entspricht, und ihre Festigkeit kann durch
eine geeignete thermomechanische Behandlung ungefähr zwei- bis dreimal ge
genüber Kupfer verbessert werden. Im Falle der industriellen Verwendung
enthalten diese Legierungen manchmal einen winzigen Anteil von Silber (Ag)
und werden zweckmäßigerweise im Bereich elektrischer und elektronischer
Anwendungen eingesetzt.
Für den Fall, daß eine derartige Legierung in einem elektrischen Kontaktstück
oder in einer Elektrode beim Widerstandsschweißen verwendet wird, wird bei
hohen Drücken ein hoher elektrischer Wechselstrom angelegt. Deshalb treten
eine Reihe von Problemen auf, wie das Erhitzen auf hohe Temperaturen, sowie
der übermäßige Verlust von Schweißspitzen durch Ankleben am zu verschwei
ßenden Material.
Fügt man, um die Stoffeigenschaften zu verbessern, eine Reihe spezieller Ele
mente hinzu, so läßt sich die Härte solcher Legierungen im allgemeinen bis zu
einem bestimmten Grad in Abhängigkeit von den zugefügten Elementen und
deren Anteilen verbessern. Die elektrische Leitfähigkeit wird dabei jedoch
ziemlich beeinträchtigt.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die oben genannten Nachteile der
allgemein verwendeten Materialien zu vermeiden.
Es ist deshalb ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Herstellungsverfahren
für eine neue Legierung sowie deren thermomechanischer Behandlung
bereitzustellen, bei welcher Cer (Ce) und Lanthan (La) (welche eine niedrige
Feststofflösungsgrenze (engl.: "solid solution limit") sowie eine hohe Reaktivität
gegenüber Kupfer (Cu) aufweisen) zu einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Legie
rung hinzugefügt werden, wobei sich nach einer Behandlung der Feststofflö
sung (engl.: "solid solution freatment") während einer Vergütungsbehandlung
bei 400-500°C feine Ausfällungen gleichmäßig bilden, wodurch es möglich ist,
die Härte und die elektrische Leitfähigkeit der Legierungsmatrix auf den
Normwerten HRB 70-90 sowie IACS 70-90% zu halten.
Hauptbestandteil der erfindungsgemäßen Legierung ist Kupfer (Cu), dem gege
benenfalls Silber (Ag) zugesetzt sein kann, sowie unter Berücksichtigung der
elektrischen Leitfähigkeit und der Härte Zirkonium (Zr) im Bereich von 0,2-3,0
Gewichtsprozent anstelle von Chrom (Cr). Weiterhin werden Cer (Ce) und Lan
than (La) in der Größenordnung von 0,05-0,50 Gewichtsprozent hinzugefügt, so
daß Ausfällungen wie Cu₄Zr, CuZr, CuxCe, CuxLa, CuxNd und CuxPr während
einer thermomechanischen Behandlung ausgefällt werden können, wobei die
Legierung in Gußblöcke gegossen wird.
Um die gesamte Menge des Cer (Ce)- und Lanthan (La)-Anteils auf 0,05-0,5
Gewichtsprozent einzustellen, kann ein Mischmetallanteil in der Größenord
nung von 0,05-0,5 Gewichtsprozent hinzugefügt werden. Bei diesem Mischme
tall handelt es sich um ein Materialgemisch, welches zu ungefähr 50 Gewichts
prozent aus Cer (Ce), ungefähr 25 Gewichtsprozent aus Lanthan (La), ungefähr
15 Gewichtsprozent aus Neodym (Nd) und ungefähr 5 Gewichtsprozent aus
Praseodym (Pr) besteht. Das Mischmetall führt dabei zu guten Gesamtergeb
nissen.
Weiterhin erfüllt diese neue Legierung die Vorgabewerte HRB 70-90 sowie
IACS 70-90% bezüglich der Härte und der elektrischen Leitfähigkeit, wenn
drei im folgenden näher erläuterte thermomechanische Behandlungsverfahren
angewandt werden, um die Materialien oder daraus gefertigte Teile herzustel
len. Dadurch kann die Legierung verbessert werden, so daß sie als Kontaktma
terial oder für Elektroden zum Widerstandsschweißen verwendet werden kann.
- A. Ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt:
- (1) Heißbehandlung
- (2) Behandlung der Feststofflösung
- (3) Kaltbehandlung
- (4) Härten durch Vergütungsbehandlung
- (5) Nach- und Endbearbeitung sowie Herstellung von Teilen
- B. Ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt:
- (1) Heißbehandlung
- (2) Behandlung der Feststofflösung
- (4) Härten durch Vergütungsbehandlung
- (3) Kaltbehandlung
- (5) Nach- und Endbearbeitung sowie Herstellung von Teilen
- C. Ein drittes erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt:
- (1) Heißbehandlung
- (2) Behandlung der Feststofflösung
- (4) Härten durch Vergütungsbehandlung
- (5) Nach- und Endbearbeitung sowie Herstellung von Teilen
Im folgenden werden die Parameter für die einzelnen Behandlungsschritte an
gegeben:
Die Heißbehandlung wird bei 800-950°C durchgeführt und erfolgt durch
Schmieden, Walzen und Extrudieren, die in solchen Anteilen angewandt wer
den, daß die Gußstruktur zu existieren aufhört.
Dies erfolgt durch Abschrecken in Wasser oder Öl nach Erhitzen auf 800-
1050°C über eine angemessene Zeitspanne hinweg.
Walzen, Schmieden sowie Ziehen werden bei Zimmertemperatur ausgeführt.
Die Legierung wird während einer angemessenen Zeitspanne auf 400-500°C
aufgewärmt, und dann mittels Wasser, Öl oder Luft abgekühlt.
Platten, Stangen oder Drähte werden durch leichte Verformung nachgearbei
tet, um ausreichende gerade und ebene Teile mit einer ausreichend glatten
Oberflächenstruktur zu erzielen. Anschließend werden die gewünschten Teile
durch Schmieden, Walzen oder Tiefziehen im kalten Zustand geformt.
Tabelle 1 zeigt die chemische Zusammensetzung verschiedener Beispiele der
erfindungsgemäßen Legierung und Tabelle 2 zeigt die Härte und die elektri
sche Leitfähigkeit einiger erfindungsgemäßer Legierungen, die einer thermo
mechanischen Behandlung unterzogen worden sind.
Ein Gußbarren mit einer Dicke von 70 mm wird homogenisiert, dann wird der
Verfahrensschritt (1) Heißbehandlung bei einer Temperatur von 880°C durch
geführt, wobei der Gußbarren auf eine Dicke von 10 mm gebracht wird, um die
Gußstruktur zu beseitigen.
- (2) Das Teil wird auf 960°C für mehr als eine Stunde aufgewärmt, und wird dann wassergekühlt, wobei eine Behandlung der Feststofflösung ausgeführt wird.
- (3) Durch Kaltbehandlung wird eine 85%-ige Reduktion auf eine Dicke von 1,5 mm erzielt.
- (4) Das Teil wird bei 425-550°C drei Stunden lang aufgeheizt, und dann was sergekühlt, wodurch ein Härtungsprozeß erfolgt.
Tabelle 2 zeigt wie eine Cu-Zr-MS-Legierung, in welcher Cer (Ce) sowie Lan
than (La) durch als Mischmetall hinzugefügt worden sind, und die im Vergleich
zu einigen anderen Legierungen eine hohe Beständigkeit gegen eine Überalte
rung bei der Vergütungsbehandlung bei Temperaturen von über 500°C auf
weist. Dies ist ein Anzeichen dafür, daß sie eine ausreichende Stabilität hat.
Weiterhin werden durch das Hinzufügen zusätzlicher Elemente im Falle einer
Cu-Zr-MS-Legierung die Vorgaben für die Härte und elektrische Leitfähigkeit
erfüllt, selbst wenn die gesamte Hinzugabe von Zirkonium und Mischmetall
(MS) weniger als 0,6 Gewichtsprozent betrug.
Weiterhin werden im Fall von ausgefällten und nicht gelösten Zirkoniumteilen
in der Cu-Zr-MS-Legierung eine gleichmäßigere und feinere Verteilung er
reicht, wodurch auch eine höhere Homogenität erzielt wird.
Claims (6)
1. Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-Lanthan(La)-Legierung, welche
umfaßt:
- (1) 0,05-0,50 Gewichtsprozent Cer (Ce) und Lanthan (La);
- (2) bis zu 0,0 Gewichtsprozent Neodym (Nd) und Praseodym (Pr);
- (3) 0,20-0,30 Gewichtsprozent Zirkonium (Zr); und
- (4) Kupfer (Cu) sowie Silber (Ag) in gleichen Anteilen.
2. Legierung nach Anspruch 1, wobei zur Kontrolle des Cer (Ce), Lan
than (La), Neodym (Nd) und Praseodym (Pr)-Gehalts ein Mischmetall mit 0,05-
0,50 Gewichtsprozent hinzugefügt ist.
3. Verfahren zur Herstellung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-
Lanthan(La)-Legierung mit der chemischen Zusammensetzung nach Anspruch
1, welches die folgenden thermomechanischen Behandlungsschritte umfaßt:
- (1) Heißbehandlung,
- (2) Behandlung der Feststofflösung,
- (3) Kaltbehandlung,
- (4) Härten durch Vergütungsbehandlung, und
- (5) Nach- und Endbearbeiten sowie Herstellen von Teilen.
4. Verfahren zur Herstellung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-
Lanthan(La)-Legierung mit der chemischen Zusammensetzung nach Anspruch
1, welches die folgenden thermomechanischen Behandlungsschritte umfaßt:
- (1) Heißbehandlung,
- (2) Behandlung der Feststofflösung,
- (4) Härten durch Vergütungsprozeß,
- (3) Kaltbehandlung, und
- (5) Nach- und Endbearbeitung sowie Herstellung von Teilen.
5. Verfahren zur Herstellung einer Kupfer(Cu)-Zirkonium(Zr)-Cer(Ce)-
Lanthan(La)-Legierung mit der chemischen Zusammensetzung nach Anspruch
1, welches die folgenden thermomechanischen Behandlungsschritte umfaßt:
- (1) Heißbehandlung,
- (2) Behandlung der Feststofflösung,
- (4) Härten durch Vergütungsbehandlung,
- (5) Nach- und Endbearbeitung sowie Herstellung von Teilen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3, 4 und 5, wobei
- (1) die Heißbehandlung bei 800-950°C durch Schmieden, Walzen oder Extru dieren stattfindet, die in solchen Anteilen angewandt werden, daß die Guß struktur beseitigt wird;
- (2) die Durchführung der Feststofflösungsbehandlung nach Aufheizen auf 800- 1050°C während einer angemessenen Zeitspanne und durch Abschrecken in Wasser oder Öl stattfindet;
- (3) die Durchführung der Kaltbehandlung durch Walzen, Schmieden oder Zie hen bei Zimmertemperatur stattfindet;
- (4) die Durchführung des Härtens durch Vergütungsprozeß durch Kühlen mit Wasser, Öl oder Luft nach Erhitzen auf 400-500°C während einer angemesse nen Zeitspanne stattfindet; und
- (5) die Durchführung der Nach- und Endbearbeitung sowie des Herstellens der Teile durch leichte Formveränderung stattfindet, um ausreichende gerade und ebene Teile mit einer ausreichend glatten Oberflächenstruktur zu erzielen, und um ein Teil durch Kaltschweißen, Kaltbearbeiten oder Kaltziehen herzustellen.
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