DE19514248A1 - Schwingungsdämpferventil mit betriebsabhängig einstellbarer Lage der Kennlinie - Google Patents
Schwingungsdämpferventil mit betriebsabhängig einstellbarer Lage der KennlinieInfo
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- F16F9/00—Springs, vibration-dampers, shock-absorbers, or similarly-constructed movement-dampers using a fluid or the equivalent as damping medium
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- F16F9/44—Means on or in the damper for manual or non-automatic adjustment; such means combined with temperature correction
- F16F9/46—Means on or in the damper for manual or non-automatic adjustment; such means combined with temperature correction allowing control from a distance, i.e. location of means for control input being remote from site of valves, e.g. on damper external wall
- F16F9/466—Throttling control, i.e. regulation of flow passage geometry
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schwingungsdämpferventil nach Patentanmeldung P 44 40 581.2.
Diese beschreibt ein Schwingungsdämpferventil, bei dem ein federbelasteter Ventilkörper, in
dessen zylindrischer Mantelfläche ölführende Kanäle eingearbeitet sind, mit dem Dämpfer
kolben einen Wirkungsverbund bildet. Anzahl, Form und Tiefenverlauf dieser Kanäle be
stimmen dort den Verlauf der Kennlinie: Bei jeder Einfederungstiefe des Ventilkörpers wird
ein definierter Querschnitt der ölführenden Kanäle freigegeben, und da Anzahl, Form und
Tiefe der Kanäle innerhalb konstruktiv bedingter Grenzen frei wählbar sind, lassen sich
Kennlinien ohne notwendigerweise lineare Verläufe im high-speed-Bereich und im low-speed-
Bereich realisieren, d. h. die Kennlinien sind frei vom "Übergangsknick". Mit dem
Dämpferventil nach der P 44 40 581.2 sind stetige und nicht stetige konkave, konvexe und
sogar Kennlinien mit Wendepunkten realisierbar.
Das in der P 44 40 581.2 beschriebene Dämpferventil hat konstruktionsbedingt die Eigen
schaft, daß die Kennlinie im F/V-Diagramm bestimmt ist, sobald die Form und der Tiefenver
lauf der ölführenden Kanäle im Ventilkörper festgelegt sind. Jedes Fahrzeug wird aber auf
sehr unterschiedlichen Straßenoberflächen und mit unterschiedlicher Zuladung eingesetzt,
so daß eine einmal festgelegte Kennlinie letztlich ein Kompromiß bezüglich der
Betriebsparameter ist, bei dem nur im Auslegungspunkt die Dämpfungseigenschaften opti
mal sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dämpferventil bereitzustellen, bei welchem die Lage
der Kennlinie im F/V-Diagramm als Funktion von Fahrbahn- und betriebsbeschreibenden
Größen variiert werden kann, so daß die Fahrzeugdämpfung jederzeit entsprechend den
Betriebserfordernissen optimal eingestellt oder eingeregelt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit dem Schwingungsdämpferventil nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1 durch die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Fig. 1 zeigt das Wirkungsprinzip für die Druckstufe; und zwar in der Ausführung, bei
der die Hülse 4 auf der Kolbenstange 3 fest aufsitzt, d. h. nicht in Längsrich
tung verschiebbar ist. Die konstruktive Fixierung des Kolbens 1 an die Kol
benstange 3 ist hier nicht dargestellt, da nicht erfindungsrelevant.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer in Längsrichtung verschiebbaren
Hülse 4.
Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Hülse 4 mittels Drehbewegung rela
tiv zur Kolbenstange und damit relativ zum Ventilkörper 2 verstellbar ist.
Fig. 4 zeigt das F/V-Diagramm mit einem Arbeitsbereich, den ein erfindungsge
mäßes Dämpferventil abdecken kann.
Fig. 5 zeigt die Regelkette zur parametergesteuerten Einstellung des Dämpferven
tils.
Fig. 6 zeigt die Hülse 4 z. T. im Längsschnitt sowie mit drei Querschnitten, hier in
einer Ausführung mit vier außenliegenden, nichtprismatischen Kanälen 6 und
vier innenliegenden Kanälen 7.
Die Kennlinie wird erzeugt durch den Wirkungsverbund des federbelasteten Ventilkörpers 2
mit der verschiebbaren Hülse 4, in deren äußere zylindrische Mantelfläche ölführende Ka
näle 6 eingearbeitet sind. Diese außenliegenden Kanäle 6 können, wie in Patentanmeldung
P 44 40 581.1 beschrieben, prismatisch oder nichtprismatisch sein; Form und Tiefenverlauf
der außenliegenden Kanäle 6 bestimmen den Verlauf der Kennlinie im F/V-Diagramm. Beim
Einfedern verschiebt der höhere Druck im ölbefüllten Raum A den Ventilkörper 2 gegen die
Kraft der Feder 5 längs der Hülse 4, so daß ein Ölstrom von Raum A durch die
außenliegenden Kanäle 6, durch die Öleinlaßbohrungen 8 und weiter durch die
innenliegenden Kanäle 7 und durch die Ölauslaßbohrungen 9 in den Raum B fließt. Die
Hülse 4 soll mindestens die Einfederungstiefe a + s (Fig. 1a und Fig. 6) ermöglichen. Die
innenliegenden Kanäle 7 können in ihrem Querschnitt prismatisch sein, da sie keinen Einfluß
auf den Verlauf der Kennlinie haben. Wichtig ist, daß sie nicht an der oberen oder unteren
Ringfläche der Hülse 4 heraustreten und daß sie nach Zahl und Querschnitt so dimensioniert
sind, daß der maximal durch die Öleinlaßbohrungen 8 eintretende Ölstrom ohne Rückstau
zu den Ölauslaßbohrungen 9 geleitet werden kann. Hierzu können innenliegende Ringnuten
notwendig sein.
Erfindungswesentlich ist außer dem Wirkungsverbund Ventilkörper 2/Hülse 4, daß durch
Längsverschieben der Hülse 4 auf der Kolbenstange 3 die Lage der Kennlinie im F/V-Dia
gramm veränderbar gemacht wird, (wodurch ein Arbeitsbereich im F/V-Diagramm entsteht),
und daß dadurch die Dämpfungshärte in Abhängigkeit von den Fahrbahneigenschaften und
von Fahrzeugdaten wie Zuladungsgewicht regelbar ist.
Im Ruhezustand liegt der Ventilkörper 2 mit seinem oberen Bund unter dem Druck der zylin
drischen Feder 5 auf dem Kolben i auf. Der untere Rand des Ventilkörpers 2 hat in der Ru
helage einen Abstand a zu dem Punkt, an dem der außenliegende Ölkanal in der
verschiebbaren Hülse 4 beginnt (Fig. 1a); dieser Abstand a bedingt die Kraft F₀, ab der das
Dämpferventil anspricht (Fig. 4). Das Maß a wird in der Regel einen positiven Wert haben;
a kann aber auch o sein oder in Ausnahmefällen einen negativen Wert annehmen. Wird der
Abstand a durch Längsverschieben der Hülse 4 verkleinert, dann bewirkt dies eine
Verschiebung der Kennlinie im F/V-Diagramm (Fig. 4) nach unten. Für jede
Einfederungsgeschwindigkeit V₁ reagiert das erfindungsgemäße Dämpferventil mit einer
Dämpferkraft von F₁ bis F₂, also weicher oder härter, je nach Einstellung des Abstandes a.
Bei prismatisch ausgeführten Kanälen 6 bewirkt die Veränderung des Abstandes a eine
Parallelverschiebung der Kennlinie im F/V-Diagramm. Werden die Kanäle 6 bezüglich
Querschnitt z. B. stetig zunehmend zur Öleintrittsbohrung 8 hin ausgeführt, dann nimmt der
Arbeitsbereich des erfindungsgemäßen Schwingungsdämpfers mit zunehmender Einfede
rungsgeschwindigkeit zu, was einen gewünschten Effekt darstellt. Bei nichtprismatischer
Form der Kanäle 6 bestimmt deren Querschnittszunahme die Größe des Arbeitsbereiches.
Ein besonderer Komfort läßt sich erreichen, indem das Dämpferverhalten je nach Fahr
bahneigenschaften geregelt wird. Dies kann durch manuelles Einstellen (z. B.
hart/mittel/weich) erfolgen oder durch eine Regelkette (Fig. 5), die mit der Messung der von
der Fahrbahn induzierten Impulse beginnt, eine Meßwertglättung durchführt und über einen
Microprozessor eine Regelgröße an ein Stellglied (z. B. Elektromotor) abgibt, von dem der
Abstand a eingestellt wird. Induziert die Fahrbahn z. B. harte Stöße in schneller Folge, dann
wird ein kleines a eingestellt, die Dämpfung wird weich. Erreicht das Fahrzeug eine ebene
Fahrbahn, dann wird eine straffere Dämpfung eingeregelt.
Die Längsverschiebung der Hülse 4 kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden, auch
elektrisch oder hydraulisch, zwei Beispiele sind dargestellt:
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die verschiebbare Hülse 4 endseitig mittels einer
zylindrischen Druckfeder 11 gegen den Bund 12 der Kolbenstange 3 vorgespannt ist: Die
Kraft zur Längsverschiebung der Hülse 4 wird mittels der arretierbaren Druckhülse 10
aufgebracht, die mit mindestens drei Klauen 13 die Druckkraft durch entsprechende
Aussparungen im Bund 12 auf die Hülse 4 gegen die Rückstellkraft der Feder 11 aufbringt.
Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 erfolgt die Längsbewegung der Hülse 4 dadurch, daß
sie relativ zur Kolbenstange 3 mittels eines Spindelgewindes 14 gedreht wird. Die Steigung
der Gewindegänge bestimmt die Feinheit der Einstellmöglichkeit. Die Drehkraft kann z. B.
durch eine in der Kolbenstange 3 längs laufende arretierbare Regelstange 15 erfolgen.
Bestandteil der Erfindung ist auch die Kombination des Wirkungsverbundes Ventilkörper 2
/Dämpferkolben 1 gemäß Patentanmeldung P 44 40 581.2 mit dem hier beschriebenen Wir
kungsverbund Ventilkörper 2 Hülse 4.
Das erfindungsgemäße Dämpferventil bringt durch den einfachen Aufbau auch für den Fall
Kosten-) Vorteile, wenn auf die Einstellmöglichkeit für a verzichtet wird. Im einfachsten Fall
kann die Hülse 4 auf die Kolbenstange 3 aufgepreßt oder aufgeschrumpft werden.
Die ölführenden Kanäle 6 bedürfen einer hohen Herstellgenauigkeit, um definierte
Kennlinienverläufe zu realisieren. Zur kostengünstigen Fertigung der verschiebbaren Hülse 4
kann es daher zweckmäßig sein, diese in Form von zwei Hülsenteilen (einer inneren und
einer äußeren) herzustellen, die ineinander gepreßt werden. Die äußere Teilhülse 16 enthält
z. B. nur die ölführenden Kanäle 6 sowie Ölauslaßbohrungen 9, so daß das durchströmende
Ölvolumen bei einer bestimmten Stellung des Ventilkörpers 2 nicht mehr vom Tiefenverlauf,
sondern nur von der Form des ölführenden Kanals 6 bestimmt wird. Fig. 6a, Schnitt C-C,
zeigt, daß die äußere Teilhülse 16 mit den ölführenden Kanälen 6 und die innere Teilhülse
17 mit den ölführenden Kanälen 7 sowie die Öleinlaß- und die Ölauslaßbohrungen 8 und 9.
Das hier für die Druckstufe beschriebene Prinzip läßt sich analog auch für die Zugstange
einsetzen.
Claims (10)
1. Schwingungsdämpferventil für flüssigkeitsbefüllte Stoß- und Schwingungsdämpfer
nach Patentanmeldung P 4440 581.2 mit einem federbelasteten Ventilkörper (2) und
prismatischen oder nicht prismatischen ölführenden Kanälen (6) zur Bestimmung de
finierter Kennlinienverläufe, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - Es ist eine Hülse (4) vorhanden, die an ihrer äußeren zylindrischen Mantelflä che wenigstens einen ölführenden Kanal (6) mit vorzugsweise nichtprismati schem Querschnittsverlauf vertieft eingearbeitet aufweist.
- - Die Hülse (4) ist in einem definierten Verstellbereich längsverschiebbar auf der Kolbenstange (3) angeordnet.
- - Die Kennlinie wird durch den Wirkungsverbund Ventilkörper (2)/verschieb bare Hülse (4) erzeugt.
- - Die Hülse (4) weist an ihrer zylindrischen inneren Mantelfläche wenigstens ei nen ölführenden Kanal (7) auf, der mit dem außenliegenden ölführenden Ka nal (6) durch wenigstens eine Bohrung (8) und zum Dämpferraum B mit we nigstens einer Bohrung (9) verbunden ist.
- - Es ist eine von außerhalb des Stoßdämpfers bedienbare Vorrichtung zum Verschieben und Arretieren der Hülse (4) in dem für die Hülse (4) vorgesehe nen Verstellbereich vorhanden.
2. Schwingungsdämpferventil gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Vorrichtung zum Verschieben und Arretieren der Hülse (4) eine arretierbare
Regelstange (15) ist, die längsbeweglich in der Kolbenstange (3) angeordnet und
mit der Hülse (4) fest verbunden ist.
3. Schwingungsdämpferventil gemäß den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet da
durch, daß der Abstand a durch Längsbewegung der arretierbaren Regelstange
(15) von außerhalb des Schwingungsdämpfers einstellbar ist.
4. Schwingungsdämpferventil gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Kolbenstange (3) und die Hülse (4) ein Gewinde, vorzugsweise ein Spindelgewinde
(14) aufweisen, so daß die Hülse (4) gegen die Kolbenstange (3) verdrehbar ist.
5. Schwingungsdämpferventil gemäß den Ansprüchen 1 und 4, gekennzeichnet
dadurch, daß der Abstand a durch Drehbewegung der Regelstange (15) einstellbar
ist.
6. Schwingungsdämpferventil gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Hülse (4) durch eine zylindrische Druckfeder (11) gegen einen Bund (12) vorge
spannt wird und daß eine Druckhülse (10) mit Zähnen (13) durch Aussparungen im
Bund (12) auf der Hülse (4) aufliegt.
7. Schwingungsdämpferventil gemäß den Ansprüchen 1 und 7, gekennzeichnet da
durch, daß die Druckhülse (10) von außerhalb des Stoßdämpfers zum Einstellen
des Abstandes a bedienbar und arretierbar ist.
8. Schwingungsdämpferventil nach den Ansprüchen 1, 3, 5 und 8, gekennzeichnet
dadurch, daß ein vorzugsweise elektrischer Stellmotor zum Einstellen des Ab
standes a vorhanden ist.
9. Schwingungsdämpferventil nach den Ansprüchen 1 und 8, gekennzeichnet
dadurch, daß ein manuell einstellbarer Regler (23) vorhanden ist, mit dem die Ein
stellsignale an den Stellmotor gegeben werden.
10. Schwingungsdämpferventil nach den Ansprüchen 1 und 8, gekennzeichnet
dadurch, daß eine Regelstrecke, bestehend aus einem Impulsmesser, einem
Dämpfungsglied, einem Mikroprozessor und einem Verstärker vorhanden sind, die
die Einstellsignale an den Einstellmotor geben.
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