DE19533160A1 - Schwingungsdämpferventil mit veränderbarer Kennlinie mittels drehbarer Verstellhülse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Ventil für Schwingungsdämpfer zur Erzeugung veränderbarer Kennlinien nach Patentanmeldung P 44 40 581.2 mittels einer drehbaren Verstellhülse.

Die P 44 40 581.2 beschreibt ein Schwingungsdämpferventil, bei dem ein federbelasteter Ventilkörper, in dessen zylindrischer Mantelfläche ölführende Kanäle eingearbeitet sind, mit dem Dämpferkolben einen Wirkungsverbund bildet. Anzahl, Form und Tiefe dieser Kanäle bestimmen dort den Verlauf der Kennlinie: Bei jeder Einfederungstiefe des Ventilkörpers wird ein definierter Querschnitt der ölführenden Kanäle freigegeben, und da Anzahl, Form und Tiefe der Kanäle innerhalb konstruktiv bedingter Grenzen frei wählbar sind, lassen sich Kennlinien ohne notwendigerweise lineare Verläufe im high speed und im low speed-Bereich realisieren, d. h. die Kennlinien sind frei vom "Übergangsknick". Mit dem Dämpferventil nach der P 44 40 581.2 sind stetige konkave, konvexe und sogar Kennlinien mit Wendepunkten realisierbar.

Dieser Stand der Technik ist gekennzeichnet durch den Wirkungsverbund eines mit ölführenden Kanälen versehenen Ventilkörpers mit dem Dämpferkolben. Zwar kann durch die Form der ölführenden Kanäle eine Vielzahl von Kennlinienverläufen realisiert werden, jedoch ist mit einer einmal gewählten Form der ölführenden Kanäle auch die zugehörige Kennlinie bestimmt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schwingungsdämpferventil bereitzustellen, bei dem - je nach den Einsatzbedingungen - die Kennlinie im FN-Diagramm bezüglich Lage und Form variiert werden kann.

Diese Aufgabe wird bei dem Schwingungsdämpferventil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch die in seinem kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Fig. 1 zeigt die Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit außenliegender Verstellhülse 11, Verstellmechanismus hier nicht dargestellt.

Fig. 2 zeigt die Steuerhülse 3 mit Öldurchlaßöffnungen 7.

Fig. 3 zeigt die Verstellhülse 11 mit Öleintrittsöffnungen 4.

Fig. 4 zeigt das Prinzip des Zusammenwirkens von Steuerhülse 3 und Verstellhülse 11.

Fig. 5 zeigt die Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit innen­ liegender Verstellhülse 11 mit Einstellvorrichtung 14.

Funktionsbeschreibung

Die Kolbenstange 10 wird endseitig durch eine (z. B. eingeschraubte) Steuerhülse 3 verlängert. Diese enthält Öldurchlaßöffnungen 7, die als Bohrungen oder Längsschlitze oder nichtprismatische Kanäle ausgeführt sein können; sie ist innen hohl und besitzt an dem der Kolbenstange 10 zugewandten Ende Ölaustrittsbohrungen 8. Um den wirksamen Öldurchflußquerschnitt für jede Einfederungstiefe des Ventilkörpers 2 variieren zu können, enthält das erfindungsgemäße Dämpferventil eine Verstellhülse 11, die entweder außen auf der Steuerhülse 3 oder in derselben drehbar angeordnet ist. Diese Verstellhülse 11 enthält ebenfalls Öleintrittsöffnungen 4; der wirksame, d. h. freie, Öldurchflußquerschnitt hängt von der Form der Öldurchtrittsöffnungen 4 und 7 sowie von der relativen Winkellage der Steuerhülse 3 und der Verstellhülse 11 zueinander ab. In Fig. 4 ist der wirksame Öldurchflußquerschnitt schwarz dargestellt.

Die Kennlinie entsteht dadurch, daß der Ventilkörper 2 beim Einfedern durch den erhöhten Druck im Dämpferraum A gegen die Kraft der zylindrischen Druckfeder 5 bewegt wird und je nach Einfederungstiefe einen zugehörigen Durchflußquerschnitt (in Fig. 4 schwarz dargestellt) freigibt. Das Dämpferöl strömt beim Einfedern vom Raum A durch den von der Verstellhülse 11 und der Steuerhülse 3 freigegebenen Durchflußquerschnitt durch das Innere der Steuerhülse 3 und durch die Ölaustrittsbohrungen 8 in den Raum B des Stoßdämpfers. Der Durchflußquerschnitt ist durch Drehen der Steuerhülse 3 und der Verstellhülse 11 relativ zueinander von voller verfügbarer Öffnung (100%) stufenlos bis auf 0% einstellbar.

Das in den Fig. 1 und 5 für die Druckstufe dargestellte Prinzip ist gleichfalls für die Zugstufe anwendbar.

Abwandlungen des erfindungsgemäßen Dämpferventils bestehen darin, daß anstelle der Steuerhülse 3 die Kolbenstange 10 auf der erforderlichen Länge endseitig hohlgebohrt ist und daß die Verstellhülse 11 direkt auf der Kolbenstange 10 drehbar gelagert ist. Bei dieser Ausführung sind die Öldurchtrittsöffnungen 7 im relevanten Bereich der Hohlbohrung in der Kolbenstange 10 vorzusehen. Eine weitere Abwandlung besteht darin, daß die Verstellhülse 11 nicht außen auf der Kolbenstange 10, sondern in der Hohlbohrung drehbar gelagert ist.

Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 mit endseitig hohlgebohrter Kolbenstange 10 ist die Verstellhülse 11 in dem relevanten Teil der Hohlbohrung drehbar ausgeführt.

Claims (5)

1. Schwingungsdämpferventil nach P 44 40 581.2 für flüssigkeitsbefüllte Stoß- und Schwingungsdämpfer mit einem vorzugsweise federbelasteten Ventilkörper (2), gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• - Es ist eine zylindrische, innen hohle, endseitig abgeschlossene Steuerhülse (3), die wenigstens eine Öleintrittsöffnung (7) sowie wenigstens eine Ölaustrittsöffnung (8) aufweist, fest mit der Kolbenstange (10) verbunden.
• - Eine zylindrische, innen hohle Verstellhülse (11), die ebenfalls wenigstens eine Öleintrittsöffnung (7) aufweist, ist innen in der Steuerhülse (3) drehbar angeordnet.
• - Es ist eine von außerhalb des Stoßdämpfers bedienbare Einstellvorrichtung (14) zum Einstellen der Winkelposition der drehbaren Verstellhülse (11) gegen die feststehende Steuerhülse (3) vorhanden.

2. Schwingungsdämpfer gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Verstellhülse (11) außen auf der Steuerhülse (3) drehbar angeordnet ist.

3. Schwingungsdämpfer gemäß den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Öleintrittsöffnungen (7) in der Steuerhülse (3) und (4) der Verstellhülse (11) in Form und Größe zur Erzielung definierter Kennlinien aufeinander abgestimmt sind.

4. Schwingungsdämpfer gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß der Drehwinkel der Verstellhülse (11) so ausgelegt ist, daß der Einstellbereich für den Öldurchflußquerschnitt von maximal bis Null (kein Durchfluß) reicht.

5. Schwingungsdämpfer gemäß den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß anstelle der Steuerhülse (3) die Kolbenstange (10) endseitig hohlgebohrt und mit Öleintrittsöffnungen (7) und Ölaustrittsöffnungen (8) versehen ist.