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Die Erfindung betrifft ein kurvengängiges Regalbediengerät gemäss dein
Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1.
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Das ständig wachsende Artikelsortiment
und die Entwicklung der Kundenwünsche
führten
bei dem ökonomischen
Zwang effektiver Flächen-
und Raumausnutzung zur Schaffung von Hochregallagern. Hochregallager
bestehen aus einer Vielzahl von Regalreihen mit dazwischenliegenden
Gassen, in welche mit Regalbediengeräten eingefahren wird, um die
Ein- und Auslagerungen von Paletten bzw. Behältern in das bis zu 40 m hohe
Regallager zu bewerkstelligen. Derartige Regalbediengeräte laufen
auf einem Bodenschienensystem und werden oben an einem Oberschienensystem
geführt.
Sie weisen einen oder zwei Hubmaste auf, an denen das Lausaufnahmemittel – eventuell
mit vorgesehener Bedienerkabine – vertikal verfahrbar ist.
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Man betreibt Regalbediengeräte manuell oder
programmgesteuert und differenziert zwischen zwei Grundkonzeptionen,
nämlich
der gassengebundenen und der gassenfreien Version. Gassengebundene
Regalbediengeräte
bewegen sich translativ in der jeweiligen Lagergasse, ohne diese
verlassen zu können,
das heisst, in jeder Lagergasse ist ein separates Regalbediengerät installiert.
Die gassenfreie Version kommt als maschinenseitige Lagerkonzeption
in Betracht, wenn das Leistungsvermögen der nur jeweils in einer
Lagergasse operierenden Regalbediengeräte nicht ausgeschöpft werden
würde,
man also weniger Geräte
benötigt,
als Gassen vorhanden sind.
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Das notwendige Wechseln des Regalbediengerätes von
einer Gasse in eine andere Gasse erfolgt entweder indirekt mittels
eines im Quergang, am Lagerkopf positionierten Umsetzwagens, auf
den das aus einer Gasse kommende Regalbediengerät zunächst aufgeladen, dann zur neuanzufahrenden Gasse
transferiert und schliesslich dort abgesetzt wird. Der Gassenwechsel
mit einem Umsetzwagen benötigt
relativ viel Platz, nimmt erhebliche Zeit in Anspruch und ist anlagen-
sowie steuerungsseitig recht aufwendig. Die prinzipiell andere Möglichkeit
des Gassenwechsels bieten kurvengängige Regalbediengeräte, mit
denen im Boden- und Oberschienensystem vorgesehene Abzweigungen
beim Verlassen einer Gasse und beim Einfahren in die neue Gasse passiert
werden können.
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Somit wurde es nötig, entsprechende Weichenanordnungen
zu schaffen. Bei Weichen hat man jedoch bewegliche Teile am Schienensystem,
und eine Befehlsübermittlung
von der Fahrerkabine des Regalbediengerätes oder von einer Steuerzentrale an
die zu betätigende
Weiche ist ebenfalls erforderlich. In einer weiteren Entwicklungsphase
gelang es, die Wechseleinrichtung in das Regalbediengerät zu integrieren
und ohne bewegliche Teile am Schienensystem auszukommen. Durch Betätigung von
Leitrollen am Regalbediengerät
wird die Richtungswahl an einer Abzweigung bestimmt. Mit einer derartigen Leitrollenanordnung
befasst sich die vorliegende Erfindung.
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Aus der europäischen Patentanmeldung 0 120
979 ist eine Leitrollenanordnung bekannt, wobei das dort beschriebene
Regalbediengerät
an seinem Fahrrahmen einen vorderen und einen hinteren Radkopf mit
je einem Laufrad aufweist und sich die Laufräder auf einer einzigen Bodenschiene
abstützen. Die
Laufräder
besitzen beidseits über
ihre innere Lauffläche
hinausragende Flansche. Die Bodenschiene, der Kontur nach eine Breit fuss-Schiene,
mit Kopf, Steg und Fuss, wird im oberen Kopfbereich von den Flanschen
umgeben. Beidseitig ist vor und hinter jedem Laufrad eine Leitrolle
vorgesehen. Die Leitrollen setzen seitlich am Schienenkopf an. Vor
einer Abzweigung werden die Leitrollen auf jener Seite so angehoben,
dass sie mit der Bodenschiene nicht mehr in Eingriff stehen, die
von der gewünschten
Fahrtrichtung wegweist. An der Abzweigung besitzt die Bodenschiene
zwei von oben in die Tiefe des Kopfprofiles hineingehende Schlitze,
in die beim Ueberrollen je nach Fahrtrichtung ein Flansch der Laufräder eindringt.
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An dieser Konstruktion zeigen sich
zwei Probleme. Im Bereich der Abzweigung ist das Regalbediengerät nur einseitig
geführt,
weil die rechten oder linken Leitrollen angehoben sind. Das kann
gerade dann eine instabile Situation geben, wenn der Schienenstoss
passiert wird; insbesondere besteht die Gefahr, dass ein Laufrad
von der Bodenschiene abhebt. Ferner müssen unmittelbar hinter der
Abzweigung die zuvor angehobenen Leitrollen wieder abgesenkt werden,
damit die beidseitige Führung
wieder gegeben ist. Um diese Führung
aber wirksam zu gestalten, darf das Spiel zwischen den Leitrollen
und dem Schienenkopf nicht zu gross sein. Beim Durchfahren eines
Kurvenstückes
jedoch erfordern die geometrischen Verhältnisse wieder einen grösseren Achsabstand
zwischen sich gegenüberliegenden
Leitrollen. Die Folge dieser Situation ist, dass die Leitrollen
beim Absenken oftmals mit einem peripheren Kreissegment von oben
auf die jeweils zugewandte Kante des Schienenkopfes aufschlagen.
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Zur Abschwächung dieses ansonsten sehr bald
ernsthafte Schäden
verursachenden Aufschlagens ist es gängige Praxis, ca. 2 mm tiefe
seitliche Ausnehmungen am Schienenkopf in den Bereichen vorzusehen,
wo die Leitrollen abgesenkt werden. Diese Massnahme verursacht Arbeitsaufwand,
führt zu
einer Schwächung
der Schiene, erhöht über eine kurze,
aber wesentliche Distanz das Spiel zwischen den betreffenden Leitrollen
und der Bodenschiene und löst
das Problem damit nicht grundsätzlich.
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Mit der Konstruktion gemäss der
DE-OS 34 46 310 wurde
die Sicherheit verbessert. Anstelle von Laufrädern mit Seitenflanschen und
Schlitzen im Kopfprofil an der Abzweigung, benutzt man glatte, flanschlose
Laufräder
und im Abzweigungsbereich angeordnete Zusatzschienen. Während der
Fahrt, fern der Abzweigung, sorgen die beidseits vorhandenen und
am Kopfprofil abrollenden Leitrollen für eine sichere Führung des
Regalbediengerätes
auf der Bodenschiene. Im Bereich der Abzweigung werden je nach gewünschter
Fahrtrichtung die Leitrollen auf einer Seite angehoben. Ueber die
Distanzen, wo mit einseitig angehobenen Leitrollen gefahren wird,
ordnet man den dann nicht angehobenen Leitrollen eine äussere Hilfsschiene
zu, damit die einseitig an der Bodenschiene anliegenden Leitrollen
zwischen der Hilfsschiene und der Bodenschiene geführt werden, die
Leitrollen sich nicht von letztere entfernen können und so ein Herunterlaufen
der Laufräder
von der Bodenschiene ausgeschlossen ist.
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Das weitere Problem, das Kollidieren
peripherer Kreissegmente der Leitrollen mit dem Bodenschienekopf
beim Wiederabsenken, wird auch hier durch partielle Aussparung am
Kopfprofil nur unbefriedigend gelöst. In der europäischen Patentanmeldung
0 298 341 wird die Spurtreue dadurch gesichert, dass das Bodenschienensystem
zwei parallele Laufflächen
für zwei
nebeneinander aufsetzende, auf einer Achse befindlichen Laufräder, besitzt
und sich zwischen den Laufflächen
ein Führungselement
befindet. Für
das schonende Wiederzuschalten der zuvor angehobenen Leitrollen
wird jedoch kein Lösungsansatz
angeboten.
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Verbesserungsbedürftig sind auch noch die Sicherheitsvorkehrungen
im Schadensfall. Tritt an einem Laufrad ein plötzlicher Bruch ein, so setzt
der Fahrrahmen mit seiner für
diesen Fall vorgesehenen Radbruchstütze, die sich wenige Millimeter über eine Bodenschiene
befindet, auf letztere auf. Eine besonders kritische Situation kann
aber auch dann entstehen, wenn sich das Regalbediengerät auf freier
Strecke oder im Bereich einer Abzweigung befindet – hier sind
die Leitrollen einer Seite ausser Kontakt mit der Bodenschiene – und an
einer Leitrolle ein Schaden auftritt. Die herkömmlichen Radbruchstützen kommen
in einem derartigen Schadensfall nicht zur Wirkung, da sich das
gesamte Regalbediengerät
nicht abgesenkt hat, und ein Laufrad könnte mit Folgeschäden von
der Bodenschiene ablaufen.
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Eine weitere Vorrichtung für ein Regalbediengerät ist in
der
DE 34 25 682 beschrieben.
Hierbei werden die zwei Laufwerke eines solchen Regalbediengerätes mittels
eines Laufrades auf der horizontalen Lauffläche einer Führungsschiene abgestützt und
mittels Seitenführungsrollen
zu beiden Außenseiten
der Führungsschiene
an Führungsflächen geführt sind,
wobei für
die Weichenfahrt die Führungsrollen
seitenindividuell von der zugeordneten Führungsfläche der Führungsschiene abhebbar sind. Das
Anheben und Absenken der Seitenführungsrollen
während
des Durchlaufens einer festen Weiche kann durch ein seitliches Hochschwenken
oder durch vertikales Verstellen erfolgen.
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In der
DE-OS 37 22 135 ist ein Regalfördersystem
beschrieben, das drehbare Laufwerke aufweist, die jeweils mittels
Laufrädern
auf der Lauffläche
des Schienensystems abgestützt
sind und mit Leitelemente ausgestattet sind, die seitlich am Schienensystem
angreifen und an Abzweigungen zur Geradeausfahrt bzw. zur Einleitung
von Abzweigungsfahrten vom Schienensystem entfernbar sind. Dazu werden
die Leitelemente angehoben bzw. abgesenkt.
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Des weiteren wird in der
DE-OS 40 24 822 ein
Regalfördersystem
beschrieben, welches zusätzlich
zu den bereits beschriebenen Leitelementen aktivierbare Magnetblöcke oder
Magnete aufweist, die oberhalb der Lauffläche mit minimalem Abstand angeordnet
sind und im Falle einer Abstandsänderung zur
Lauffläche
der Schiene angesteuert werden können
und so einer Vergrößerung der
Abstandsänderung
entgegenwirken.
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Insoweit verbleibt zu resümieren,
dass die bisher bekannten kurvengängigen Regalbediengeräte allesamt
noch nicht als optimal angesehen werden können. Die Erfindung hat sich
daher die Aufgabe gestellt, für
ein kurvengängiges
Regalbediengerät
eine verbesserte Leitrollenanordnung zu schaffen.
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Diese Anordnung soll es ermöglichen,
die vor dem Durchfahren einer Abzweigung von dem Schienenkopf entfernten
Leitrollen, hinter der Abzweigung in schonender Weise wieder mit
dem Schienenkopf in Kontakt zu bringen. Auf die bisher üblichen
seitlichen Ausnehmungen am Schienenkopf ist dabei zu verzichten.
Zugleich ist die Sicherheit am Regalbediengerät dahingehend zu erhöhen, dass
bei einem plötzlichen
Schaden an der Leitrollenanordnung das Gerät nicht völlig von der Bodenschiene herunterläuft. Die
Erfindung ist im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 definiert;
bevorzugte Ausführungsbeispiele
ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Nachstehend wird die erfindungsgemässe Anordnung
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen detaillierter
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines Regalbediengerätes in der Seitenansicht mit
dem Fahrrahmen und beiden Radköpfen;
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2a eine
schematische Darstellung des Fahrrahmens auf der Bodenschiene auf
freier Strecke;
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2b eine
schematische Darstellung beim Passieren einer Abzweigung, wobei
das Regalbediengerät
geradeaus fährt;
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2c eine
schematische Darstellung beim Passieren einer Abzweigung, wobei
das Regalbediengerät
aus einer Kurve kommend in eine Gerade einfährt;
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3a eine
schematische Darstellung des Bodenschienensystems in einer Abzweigung;
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3b das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie B-B an der Zulaufstrecke
innerhalb der Quergangsstrecke mit der Bodenschiene und beidseits
dieser laufenden Leitrollen;
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3c das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie C-C an der Annäherungsstrecke
innerhalb der Quergangsstrecke mit der Bodenschiene und der linken
Hilfsschiene sowie einer dazwischenlaufenden Leitrolle;
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3d das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie D-D an der Mitlaufstrecke
innerhalb der Quergangsstrecke mit der mittigen Bodenschiene, den
beidseitigen Hilfsschienen sowie den beidseits dazwischenlaufenden
Leitrollen;
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3e das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie E-E an der Ablaufstrecke
innerhalb der Quergangsstrecke mit der Bodenschiene und beidseits
dieser laufenden Leitrollen;
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3f das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie F-F an der Einlaufstrecke
innerhalb der Gassenstrecke mit der Bodenschiene und beidseits dieser
laufenden Leitrollen;
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3g das
Bodenschienensystem bei der Schnittlinie G-G an der Uebergangsstrecke
innerhalb der Gassenstrecke mit der Bodenschiene und der rechten
Hilfsschiene sowie einer dazwischenlaufenden Leitrolle;
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4a die
Leitrollenanordnung an einem Radkopf in angeschwenkter Stellung;
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4b die
Leitrollenanordnung in abgeschwenkter Stellung;
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5a eine
Perspektivansicht des vorderen Radkopfes von der Seite gesehen und
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5b die
Perspektivansicht des vorderen Radkopfes von unten gesehen.
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Gemäss 1 besteht das horizontal verfahrbare
Regalbediengerät 1 – es ist
nur der untere relevante Teil dargestellt – aus dem Fahrrahmen 2 mit
dem vorderen und hinteren Radkopf 3,4 einem vertikal
verfahrbaren Lastaufnahmemittel 5 mit der Bedienerkabine 6 sowie
dem Mast 7. Der vordere Radkopf 3 besitzt das
lasttragende Laufrad 8 sowie beidseits je zwei Leitrollen 9, 10;11,12 (siehe
auch 2a). Das Laufrad 8 rollt
auf dem Kopf 13 der Bodenschiene 14 ab, während die
Leitrollen 9,10; 11,12 seitlich
an den Kopf 13 ansetzen. Identisch ist der hintere Radkopf 4 aufgebaut;
darin befinden sich das Laufrad 15 sowie die Leitrollen 16, 17;18,19.
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In der 2a ist
die Schaltstellung der Leitrollen 9,10;11,12 am
vorderen Radkopf 3 und der Leitrollen 16,17;18,19 am
hinteren Radkopf 4 bei Fahrt auf freier Strecke dargestellt.
Das Bodenschienensystem 20 wird nur von der Bodenschiene 14 gebildet
und sämtliche
Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 liegen
am Kopf 13 an.
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Aus den 2b und 2c geht
die Schaltstellung der Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 beim
Durchfahren einer Abzweigung 21 hervor. Die Abzweigung 21 besteht
aus der geraden Quergangsstrecke 22 und der an der Schnittstelle 23 einlaufenden,
aus einer Lagergasse kommenden Gassenstrecke 24. Die Quergangsstrecke 22 nähert sich
der Abzweigung 21 als Zulaufstrecke 25 und besteht
bis zur Zulauflinie 26 lediglich aus der Bodenschiene 14.
An der Zulauflinie 26 geht die Zulaufstrekke 25 in
die Annäherungsstrecke 27 über, wobei
an der Zulauflinie 26 die linke Hilfsschiene 28 beginnt.
An der Schnittstelle 23 mündet die Gassenstrecke 24 in
die Quergangsstrecke 22. Ab der Schnittstelle 23 setzt
sich das Bodenschienensystem 20 als Mitlaufstrecke 29 fort
und besteht nun aus der Bodenschiene 14, der linken Hilfsschiene 28 und
der rechten Hilfsschiene 30. An der Ablauflinie 31 enden
die beiden Hilfsschienen 28, 30 und das Bodenschienensystem 20 erstreckt
sich als Ablaufstrecke 32 weiter, die nur mehr von der
Bodenschiene 14 gebildet wird. Die Gassenstrecke 24 nähert sich,
aus einer Regalgasse kommend und bis zur Einlauflinie 33 nur
aus einer Bodenschiene 14 bestehend,. Als Einlaufstrecke 34 der
Abzweigung 21. Ab der Einlauflinie 33 setzt sich
das Bodenschienensystem bis zur Übergangslinie 35 als
gerade Übergangsstrecke 36 fort
und geht dann in die Bogenstrecke 37 über, die an der Schnittstelle 23 in
die Quergangsstrecke 22 ermündet. Ab der Einlauflinie 33 wird
die Bodenschiene 14 von einer rechten Hilfsschiene 30 flankiert,
die sieh bis zur Ablauflinie 31 erstreckt.
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Nach 2b durchfährt das
Regalbediengerät
die gerade Quergangsstrecke 22 und passiert dabei die Abzweigung 21.
Der vordere Radkopf 3 befindet sich bereits auf der Ablaufstrecke 32,
während der
hintere Radkopf 4 eben in die Annäherungsstrecke 27 einfährt. Die
Leitrollen 9, 10 und 16, 17 sind stets
in Eingriff mit der Bodenschiene 14, wobei sie über die
Annäherungs-
und Mitlaufstrecke 27, 29 zwischen der Bodenschiene 14 und
der linken Hilfsschiene 28 geführt werden. Die rechtsseitig
gelegenen Leitrollen 11, 12 und 18, 19 sind
vor Annäherung an
die Schnittstelle 23 anzuheben und danach – aus Stabilitätsgründen noch
während
des Durchlaufes durch die Mitlaufstrecke 29 – wieder
abzusenken, damit diese erneut mit der Bodenschiene 14 in
Eingriff stehen. In der Darstellung sind die Leitrollen 11, 12 bereits
wieder abgesenkt, während
die Leitrollen 18, 19 am hinteren Radkopf 4 soeben
angehoben wurden. Hat auch der hintere Radkopf 4 die Schnittstelle 23 passiert,
werden die Leitrollen 18,19 wieder abgesenkt,
so dass dann sämtliche
Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 mit
der Bodenschiene 14 in Eingriff stehen.
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Nach 2c durchfährt das
Regalbediengerät
aus einer Lagergasse kommend die in die Quergangsstrecke 22 einmündende Gassenstrecke 24 und
passiert dabei die Abzweigung 21. Der vordere Radkopf 3 befindet
sich bereits auf der Ablaufstrecke 32, während der
hintere Radkopf 4 die Bogenstrecke 37 durchläuft. Die
Leitrollen 11,12 und 18,19 sind stets
in Eingriff mit der Bodenschiene 14, wobei sie über die
Gassen- und Mitlaufstrecke 24,29 zwischen der
Bodenschiene 14 und der rechten Hilfsschiene 30 geführt werden.
Die linksseitig gelegenen Leitrollen 9,10 und 16,17 sind
vor der Annäherung
an die Schnittstelle 23 anzuheben und danach – aus Stabilitätsgründen noch
während
der Durchlaufes durch die Mitlaufstrecke 29 – wieder
abzusenken, damit diese erneut an der Bodenschiene 14 ansetzen.
In der Darstellung sind die Leitrollen 9,10 bereits
wieder abgesenkt, während
die Leitrollen 18,19 am hinteren Radkopf 4 soeben
angehoben wurden. Hat auch der hintere Radkopf 4 die Schnittstelle 23 passiert,
werden die Leitrollen 18,19 wieder abgesenkt,
so dass schliesslich alle Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 an der
Bodenschiene 14 anliegen.
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In den 3a bis 3g sind das Bodenschienensystem 20 innerhalb
der Abzweigung 21 sowie die Stellungen der Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 detaillierter
dargestellt. Die 3b gibt
die Schienenanordnung sowie die Schaltstellung der Leitrollen an der
Schnittlinie B-B gemäss 3a wieder; 3c korrespondiert mit der Schnittlinie
C-C usw. bis zur 3g,
die sich auf die Schnittlinie G-G bezieht. An der Schnittlinie G-G
wäre es
noch möglich,
dass auch die linksseitigen Leitrollen 9,10;16,17 am
Schienenkopf 13 anliegen; spätestens mit der Annäherung an die
Schnittstelle 23 jedoch müssen diese Leitrollen angehoben
werden. Danach ergibt sich folgendes Schaltprinzip für die Leitrollen.
Auf freier Strecke sowie nach dem Passieren der Schnittstelle 23 sind
alle Leitrollen 9 bis 12 und 16 bis 19 mit
dem Schienenkopf 13 in Eingriff. Bei Annäherung der
Radköpfe 3,4 an
die Schnittstelle 23 müssen
die Leitrollen 9,10;16,17 oder 11,12;18,19 auf
jener Seite angehoben werden, auf der sich keine Hilfsschiene 28,30 befindet.
Zur Verkürzung
der Hilfsschienenlänge
wird man dabei nicht die Leitrollen beider Radköpfe 3,4 zugleich
betätigen,
sondern separat, wenn sich der jeweilige Radkopf 3,4 der
Schnittstelle 23 nähert.
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Die 4a,4b und 5a,5b zeigen
die erfindungsgemässe
Leitrollenanordnung, die am Fahrrahmen 2 eines Regalbediengerätes 1 insgesamt vierfach
vorhanden ist, nämlich
beidseits beider Laufräder 8,15,
also zweifach pro Radkopf 3,4. Zur Vereinfachung
der weiteren Beschreibung wird im folgenden nur auf die Vorderansicht
des vorderen Radkopfes 3 gemäss 1 Bezug genommen.
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Im Radkopf 3 ist das vordere
Laufrad angeordnet, das auf der Bodenschiene 14 abrollt.
An den Schienenkopf 13 setzen die beiden horizontal positionierten
und symmetrisch zum Laufrad 8 beabstandeten Leitrollen 9 und 10 an.
Jede Leitrolle 9,10 ist auf einem vertikal nach
oben stehenden Lagerzapfen 50 drehbar gelagert, der in
einem darüber
befindlichen Schwenkteil 51 sitzt. Seitlich am Schwenkteil 51 und
der durch das Laufrad 8 hindurchgehenden vertikalen Mittelachse 52 zugewandt,
befindet sich eine Schwenkachse 53, an die das festste hende
Basisteil 54 ansetzt, das seinerseits fest mit einem Sturzsicherungselement 55 sowie
dem Radkopf 3 verbunden ist. Ein Ausleger 56 des
Basisteiles 54 hintergreift das Schwenkteil 51 (siehe 5a).
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Beide Leitrollen 9, 10 sind
auf diese Weise am Radkopf 3 installiert und ergeben eine
symmetrische Anordnung zur Mittelachse 52. Über dem
Zwischenraum zwischen den beiden Schwenkachsen 53 ist ein
horizontal, schwimmend angeordneter Hydraulikzylinder 57 vorgesehen,
wobei dessen rechte, eine Hubbewegung ausführende Kolbenstange 58 mittels
einer Lasche 59 mit dem zur rechten Leitrolle 10 gehörigen Schwenkteil 51 verbunden
ist. Die linke, feststehende Öse 60 des
Hydraulikzylinders 57 ist ebenfalls mittels einer Lasche 59 mit
dem zur linken Leitrolle 9 gehörigen Schwenkteil 51 verbunden. Auf
der Oberseite des Schwenkteiles 51 befindet sich eine bis
auf die Oberseite des Auslegers 56 übergreifende Anschlagplatte 61,
die nur am Schwenkteil 51 befestigt ist.
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Die Leitrollenanordnung arbeitet
folgendermassen. Die 4a zeigt
die Leitrollen 9, 10 im angeschwenkten Zustand,
während
in der 4b die Leitrollen
vom Schienenkopf 13 hochgeschwenkt sind. Im angeschwenkten
Zustand stehen die Leitrollen 9, 10 horizontal
und liegen am Schienenkopf 13 an, so dass sie bei longitudinaler
Fahrbewegung des Regalbediengerätes 1 am
Schienenkopf 13 abrollen. Die Kolbenstange 58 ist
ausgefahren, die Laschen 59 stehen senkrecht und die Schwenkteile 51 waagerecht
und der Hydraulikzylinder 57 ist dadurch angehoben sowie
nach links versetzt. Die Anschlagplatten 61 liegen auf
den Auslegern 56 auf, so dass die Schwenkteile 51 nicht
tiefer nach untern abschwenken können.
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Im hochgeschwenkten Zustand stehen
die Leitrollen 9, 10 geneigt mit einem Abstandmass
a über
der Schienenoberkante 62, so dass sich ein spitzer, zur
Mittel achse 52 weisender Stellungswinkel α zwischen
der Schienenoberkante 62 und der durch die Leitrollen 9,10 hindurchgehenden
Drehachse 63 ergibt. Das Hochschwenken der Leitrollen wird
durch das Einfahren der Kolbenstange 58 des Hydraulikzylinders 57 bewirkt.
Mit dem Einfahren der Kolbenstange 58 verengt sich die
Spannweite zwischen den Anlenkpunkten der Laschen 59 an
der Oese 60 und an der Kolbenstange 58. Dieses
Verengen hat zur Folge, dass zunächst
zumindest ein Schwenkteil 51 sukzessive hochgeschwenkt
wird und dabei die zugehörige
Leitrolle 9 oder 10 mitnimmt. Befindet sich eine
Leitrolle 9 oder 10 in der oberen Endlage, führt die
weitere Verengung der Spannweite zum schrittweisen Hochschwenken
der zweiten Schwenkrolle 10 oder 9. In der 4b ist die linke Leitrolle 9 als erste
völlig
hochgeschwenkt worden und die rechte Leitrolle 10 folgt
danach, so dass sich schliesslich beide Leitrollen 9,10 mit
dem Abstandsmass a über dem
Schienenkopf 13 befinden und den Stellungswinkel α einnehmen.
Durch das Einfahren der Kolbenstange 58 senkt sich der
schwimmend angeordnete Hydraulikzylinder 57 ab und orientiert
sich auf eine Mittelposition zur Mittelachse 52.
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Je nach Lagerung und Konstruktion
des Hydraulikzylinders 57 ist es auch möglich, dass beim Anschwenken
und beim Hochschwenken beide Leitrollen 9,10 simultan
folgen. Ferner ist es realisierbar, anstelle des Hydraulikzylinders
auch einen Pneumatikzylinder oder einen elektrischen Stellmotor
einzusetzen. Schliesslich kann für
jede Leitrolle 9,10 auch ein separates Stellglied
eingesetzt werden. Massgeblich ist, dass die Leitrollen 9,10 nicht
wie bisher nach dem Stand der Technik üblich, beim Schaltvorgang senkrecht
nach oben gezogen bzw. senkrecht nach unten gefahren werden, sondern
um eine auf der verlängerten
Drehachse 63 oder ausserhalb dieser Drehachse 63 liegenden
Schwenkachse
53 bewegbar sind. Mit der Bewegung um die
Schwenkachse 53 soll erreicht werden, dass die Leitrollen 9, 10 beim Anschwenken
an den Schienenkopf 13 auf schonende Weise ersten Kotakt
mit dem gewölbten
Mantel der flachzylindrischen Leitrollen 9, 10 erhalten
und bei Weiterführung
der Schwenkbewegung sukzessive der volle Kontakt zwischen dem Zylindermantel der
Leitrollen 9, 10 und dem Schienenkopf 13 entstehen.
Beim senkrechten Anfahren der Leitrollen 9, 10 an
den Schienenkopf 13 nach altem Stand, schlägt dagegen
ein peripheres Kreissegment der Grundfläche der zylindrischen Leitrollen 9, 10 hart
auf die Schienenoberkante 62 auf. Die Schwenkachse 53 ist so
zu positionieren, dass die Leitrollen 9, 10 in
der vorbeschriebenen Weise schonend an den Schienenkopf 13 angeschwenkt
und bis zu einem Abstandmass a über
den Schienenkopf hochgeschwenkt werden können.
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Denkbar ist auch eine Lösung, insbesondere wenn
das Regalbediengerät
vor der Betätigung
der Leitrollen 9, 10 stoppt oder die Fahrgeschwindigkeit wesentlich
vermindert wird, bei der die Leitrollen 9, 10 in
vertikaler oder nahezu vertikaler Position – quasi hochkantstehend – abgesenkt
und an den Schienenkopf 13 herangebracht werden und bei
der man anschliessend die Leitrollen 9, 10 um
90° oder
einen entsprechenden Winkel am Schienenkopf 13 seitlich anliegend
dreht, damit die Leitrollen 9, 10 dann auf den
Verlauf der Bodenschiene 14 spurtreu ausgerichtet sind.
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Aus den 5a, 5b sind
die Leitrollenanordnung sowie die Sturzsicherungselemente 55 am
vorderen Radkopf 3 nochmals perspektivisch dargestellt.
Der hier relevante Aufbau ist beidseits beider Radköpfe 3, 4 identisch.
Zur Erläuterung
der verbesserten Sicherheitseinrichtung – zur Verhinderung des Herunterstürzens des
Regalbediengerätes 1 von
der Bodenschiene 14 im Schadensfall – wird auf die 5b Bezug genommen. Die Sicherheitseinrichtung
besteht aus der aus dem Stand der Technik bekannten Aufsetzsicherung
sowie aus den Sturzsicherungselementen 55. Die Aufsetzsicherung
wird im Prinzip aus je einem am Boden des Radkopfes 3,
vor und hinter dem Laufrad 8, quer zur Bodenschiene 14 und
einige Millimeter über
letzterer angeordneten Träger 80 gebildet.
Im Fall eines Bruches am Laufrad 8 senkt sich der gesamte
Radkopf 3 ab und setzt bald mit den Trägern 80 auf der Bodenschiene 14 auf.
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In der nach aussen gehenden Verlängerung zu
den Trägern 80 und
angesetzt an die Basisteile 54 ist jeweils ein Sturzsicherungselement 55 vorgesehen.
Die Bodenflächen
der Träger 80 und
der Sturzsicherungselemente 55 liegen auf einer Ebene.
Nach vorn schliessen die Sturzsicherungselemente 55 etwa
mit den Basisteilen 54 ab. Am vorderen Ende weist jedes
Sturzsicherungselement 55 eine nach unten gerichtete Anschlagnase 81 auf.
Für den
Fall, dass an den Leitrollen 9 bis 12 ein Bruch
auftritt und dadurch das Laufrad 8 von der Bodenschiene 14 gerät, wird
sich der gesamte Radkopf 3 absenken und die Träger bzw.
die Sturzsicherungselemente 55 werden auf der Bodenschiene 14 aufsetzen.
Das seitliche Abgleiten des Radkopfes 3 von der Bodenschiene 14 wird
durch die Anschlagnasen 81 begrenzt, die dann an den Schienenkopf 13 anschlagen.