DE19513471A1

DE19513471A1 - Erfindung zur Reparatur beschädigter Tennisbälle

Info

Publication number: DE19513471A1
Application number: DE1995113471
Authority: DE
Inventors: Hans Wenger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-04-08
Filing date: 1995-04-08
Publication date: 1996-10-10

Description

Tennis ist heute Volkssport. Es liegt deshalb nahe, die gebrauchten, weichen Tennisbälle aufzubereiten, d. h. wieder gebrauchsfähig zu machen, zumal für Jugendliche, für die die nicht gerade billigen Tennisbälle schwer zu finanzieren sind.

Erfindungsgemäß soll nachfolgend eine preiswerte Aufbereitungsmethode vorgestellt werden.

Fig. 1 zeigt prinzipartig einen Druckzylinder 8 mit Kolben 7, einem verschließbaren Dosierkanal 9, einem Druckraum 11, einem Kanal 10 und einer hohlnadelartigen (ähnlich der Nadel einer Arzt-Spritze) Spritzdüse 5. Desweiteren zeigt sie den Niederhalter 1, Tennisball 2 mit Gummihaut 3 und Anschläge 4 und 4a.

Fig. 2 zeigt prinzipartig einen Rüttler 12 mit Exzenter 13, Gewicht 14 und dessen Schräge 15 und Gegenfeder 16.

Fig. 3 und 4 zeigt prinzipartig eine Bürstmaschine zum Aufrauhen, d. h. wieder Flauschigmachen von Tennisbällen, bestehend aus: Gestell 17, Rundbürsten 18a, 18b, 18c mit ihren drehbar gelagerten Achsen 19a, 19b, 19c, deren Achsabstände zueinander einstellbar sind und dem Getriebemotor 20. Die Bürsten 18a und 18b werden vom Getriebemotor 20 über die Scheiben 21a, 21b und 22 mit Hilfe der dehnbaren Riemen 23a und 23b angetrieben. Die Bürste 18c läuft lose mit, angetrieben durch die Tennisbälle 2. Achsen 19a und 19b sind parallel zueinander. Der Abstand ist entsprechend dem Balldurchmesser eingestellt. Dagegen ist die Achse 19c zu den beiden anderen Achsen so unparallel angestellt, daß die Tennisbälle 2 achsial durch die Bürsten durchlaufen und somit allseitig aufgeflanscht werden.

Zur Aufbereitung wird nun der zu weiche Tennisball 2 mit dem Niederhalter 1 bis zu den Anschlägen 4 und 4a auf die Düse 5 gedrückt und niedergehalten. Sodann wird eine genau dosierte Menge Flüssiggummi 6 über den Dosierkanal 9 in den Druckraum 11 gegeben und der Kanal 9 verschlossen. Durch Bewegen des Zylinders 7 in Pfeilrichtung entsteht ein entsprechender Überdruck im Druckraum 11. Dadurch entleert sich schlagartig die Luft und der Flüssiggummi 6 über Kanal 10 und Spritzdüse 5 in den Tennisball 2. An der Innenwand des Tennisballs schlägt sich der Flüssiggummi 6 nieder, verstopft alle undichten (beschädigten) Stellen und erzeugt zusammen mit dem Gas des Flüssiggummis 6 und der Luft einen Überdruck von ca. 0,5 bar, was dem eines neuen Tennisball entspricht.

Unmittelbar nach dem Füllen wird der Tennisball 2 in den Rüttler 12 gegeben, der über den motorisch angetriebenen Exzenter 13 das Gewicht 14 mit Schräge 15 und damit auch den Tennisball 2 vertikal und drehend bewegt. Wobei die Schräge 15 die Drehbewegung erzeugt. Bei Bedarf kann das Gewicht 14 noch mit einer Gegenfeder 16 versehen werden.

Durch diese drehende und vertikale Bewegung (rütteln) wird im Innern des Balles 2 eine gleichmäßige Gummihaut 3 erzeugt, die sich dauerhaft in der Innenwand des Tennisballes 2 verankert.

Damit sich die Gummihaut 3 noch weiter stabilisiert und nicht doch wieder zusammenläuft, bewegt man die Bälle noch ein paar Stunden in einer Trommel.

Wenn der Gummi trocken ist (nach ca. 3 Tagen), werden die Bälle gereinigt.

Der letzte Aufbereitungsgang ist das Aufflauschen. Dies geschieht mit der Bürstmaschine (Fig. 3 und 4).

Je nach Länge der Rundbürsten 18 können gleichzeitig mehrere Tennisbälle 2 zwischen die Bürsten gelegt werden. Zu beachten ist nur, daß die Bälle neben der radialen auch eine achsiale Bewegung ausführen können, d. h. es darf nur ein Teil des Zwischenraums 24 mit aneinandergereihten Tennisbällen aufgefüllt werden.

Angetrieben durch den Getriebemotor 20 drehen sich die Bürsten 18a und 18b und somit auch die Tennisbälle 2 und die Rundbürste 18c. Gleichzeitig wird, durch die Anstellung der Bürste 18c und der Schwerkraft der Bälle, eine achsiale Bewegung der Tennisbälle erzeugt (siehe Pfeile). Dies hat ein gleichmäßiges Aufflauschen der gesamten Balloberfläche zur Folge.

Das Verfahren eignet sich, nicht zuletzt wegen der kugeligen Form der Tennisbälle, sehr gut zur Automatisierung.

Bezugszeichenliste:

1 = Niederhalter
2 = Tennisball
3 = Gummihaut
4 = Anschlag
4a = Anschlag
5 = Spritzdüse
6 = Flüssiggummi
7 = Kolben
8 = Druckzylinder
9 = Dosierkanal
10 = Kanal
11 = Druckraum
12 = Rüttler
13 = Exzenter
14 = Gewicht
15 = Schräge
16 = Gegenfeder
17 = Gestell
18a = Rundbürste
18b = Rundbürste
18c = Rundbürste
19a = Achse
19b = Achse
19c = Achse
20 = Getriebemotor
21a = Scheibe
21b = Scheibe
22 = Scheibe
23a = Riemen
23b = Riemen
24 = Zwischenraum

Claims

1. Aufbereitung von Tennisbällen dadurch gekennzeichnet, daß schlagartig mit Überdruck Flüssiggummi (6) und Luft über eine Spritzdüse (5) in den Innenraum eines Tennisballs (2) gesprüht wird, wobei sich der Flüssiggummi (6) an der Innenwand des Tennisballs niederschlägt und zusammen mit der Luft und dem Gas des Flüssiggummis den notwendigen Druck von 0,5 bar im Innern des Balles erzeugt.

2. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (5) als Hohlnadel, ähnlich einer Arzt-Spritze, ausgebildet ist und daß der Außendurchmesser der Nadel typisch bei 0,7 mm liegt, damit sich das Loch wieder selbsttätig schließt und der Innendurchmesser typisch bei 0,4 mm damit der nötige Druck aufgebaut wird.

3. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß vorzugsweise der Flüssiggummi (6) aus (Natur-)Kautschuk und dem Lösungsmittel Trichlorethylen besteht, evtl. kann auch Trichlorethylen durch Wasser oder Benzol im Flüssiggummi ersetzt werden) und daß die Dosierung des Flüssiggummis 6 typisch bei 5 ml liegt.

4. Aufbereitung von Tennisbällen nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Rütteln im Rüttler (12) und dem Bewegen in einer Trommel eine gleichmäßige gut verankerte Gummihaut 3 an der Innenwand des Tennisballs 2 aufgebaut wird.

5. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht (14) im Rüttler eine Schräge 15 besitzt, damit sich der Tennisball 2 beim Rüttteln noch zusätzlich dreht.

6. Aufbereitung von Tennisbällen, dadurch gekennzeichnet, daß durch Bürsten in einer Bürstmaschine mit drei Rundbürsten die Tennisbälle wieder flauschig gemacht werden.

7. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei der Bürsten durch einen Getriebemotor angetrieben werden, während die andere lose mitläuft.

8. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsabstände der drei Rundbürsten zueinander einstellbar sind.

9. Aufbereitung von Tennisbällen nach Anspruch 6-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der beiden angetriebenen Bürsten parallel zueinander sind, während die der losen so unparallel zu den beiden andern ist, daß die Tennisbälle zu der radialen noch eine achsiale Bewegung machen und dadurch gleichmäßig an der ganzen Oberfläche aufgeflauscht werden.