DE19513332A1 - Verfahren zur Bestimmung der Fertighöhe insbesondere von Kalksandsteinen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Fertighöhe insbesondere von KalksandsteinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Be
stimmung der fertigen Höhe (= Fertighöhe) von
gepreßten Formsteinen, insbesondere Kalksand
steinen, die als frischer Formling nach dem
Öffnen der Preßform nachexpandieren (wachsen).
Derartige Formlinge werden in der Preßstation
in einem Formrahmen zwischen einem Oberstempel
und einem Unterstempel gepreßt, und sie haben
am Ende des Preßvorgangs eine bestimmte Höhe
in der Preßform (= Preßhöhe). Die Formlinge
werden nach dem Abheben des Oberstempels von
der Preßform (= Öffnen der Preßform) mittels
des vertikal verfahrbaren Unterstempels durch
den Formrahmen hindurch nach oben ausgeschoben
und aus der Preßstation entnommen und üblicher
weise auf einem Abtrageband oder auf einem
Härtewagen für die nachfolgende Warmaushärtung
abgelegt.
Das Wachsen der frisch gepreßten Formlinge be
ginnt unmittelbar nach dem Öffnen der Preßform
und ist in vielen Fällen erst dann beendet,
wenn der Formling bereits auf dem Abtrageband
oder dem Härtewagen liegt. Dieses Wachstum der
Formlinge verursacht in der Praxis die Schwierig
keit, die fertige Höhe (= Fertighöhe) des ge
brauchsfertigen Formsteins exakt einzuhalten.
Gerade bei den aus Kalksandstein gefertigten
Planelementen, die auf dem Bau z. B. auch mit
einander verklebt werden, sind Genauigkeiten
in der Fertighöhe der Steine von ± 0,1 mm ge
fordert.
Um diese Genauigkeit einhalten zu können, werden
in der Praxis die produzierten Formlinge auf dem
Abtrageband oder dem Härtewagen in ihrer Höhe
nachgemessen. Das erfolgt üblicherweise mittels
Lasermessungen, die vertikal zum einen gegen die
Ablagefläche und zum anderen gegen die Oberseite
der Formlinge gerichtet sind. Die Differenz er
gibt die Ist-Höhe des nachgemessenen Formlings,
die mit der Soll-Fertighöhe des ausgehärteten
Formsteins verglichen wird. Ergeben sich Ab
weichungen, dann wir eine Korrektur der Preß
höhe der Formlinge (das ist die Höhe der Form
linge in der Preßform am Ende des Preßvorgangs)
vorgenommen, indem die Hub-Ausgangsposition des
Unterstempels, der mit seinem Kopf in dem Form
rahmen hineinragt, nach oben (= kleineres Füll
volumen der Form) oder nach unten (= größeres
Füllvolumen der Form) verstellt wird.
Dieses bekannte Verfahren zur Bestimmung der
Fertighöhe insbesondere von Kalksandsteinen,
die als frischer Formling noch etwas wachsen,
erfordert immer die Kosten einer kompletten
Laser-Meßstation für das Nachmessen der Ist-Höhe
der Formlinge auf dem Abtrageband oder dem Härte
wagen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
ein verbessertes und kostengünstigeres Verfahren
zu entwickeln.
Diese Aufgabe löst das erfindungsgemäße Ver
fahren, bei dem in der Preßstation zunächst
die Preßhöhe des Formlings am Ende des Preß
vorgangs gemessen wird und das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß ebenfalls in der Preßstation
während oder kurz nach dem Ausschieben des Form
lings in einem definierten Meßzeitpunkt X nach
dem Öffnen der Preßform die Höhe des Formlings
erneut gemessen wird (= X-Höhe), woraufhin in
einem Rechner aus der Preßhöhe, der X-Höhe und
der Zeit X nach dem Öffnen der Preßform die
Wachstumsrate des Formlings bestimmt und daraus
die Fertighöhe des Formsteins hochgerechnet wird,
und daß bei einer Abweichung der berechneten
Fertighöhe von der im Rechner eingestellten (und
einstellbaren) Soll-Fertighöhe des Formsteins
ein vom Rechner gebildetes und abgegebenes
Korrektur-Ausgangssignal die Hub-Ausgangsposition
des Unterstempels ändert und zwar noch vor oder
während des Befüllvorgangs der Preßform für den
unmittelbar nachfolgenden Preßvorgang des nächst
folgenden Formsteins.
Das neue Verfahren ermöglicht nicht nur eine
schnelle Bestimmung und Korrektur der Fertighöhe
der Kalksandsteine, sondern es ist auch äußerst
kostengünstig zu realisieren.
Die Schnelligkeit der Bestimmung und Korrektur
der Fertighöhe ergibt sich daraus, daß alle für
das neue Verfahren erforderlichen Messungen aus
schließlich in der Preßstation selbst erfolgen
und nicht erst (wie beim Stand der Technik) zu
einem späteren Zeitpunkt auf einem Abtrageband
oder einem Härtewagen in der Annahme, daß bis
dahin das Wachsen der frisch gepreßten Formlinge
weitestgehend beendet ist. Dadurch, daß nach der
Lehre der Erfindung eine Wachstumsrate des Form
lings, also gewissermaßen dessen Wachstumsver
halten schon in der Preßstation bestimmt wird
und daraus mittels eines Rechners, der z. B. in
Form eines Prozessors oder in Form einer
elektronischen Schaltung aufgebaut sein kann, die
Fertighöhe des gebrauchsfertigen Steins hochge
rechnet wird, kann im Falle von Abweichungen von
der Soll-Fertighöhe die erforderliche Korrektur
der Hub-Ausgangsposition des Unterstempels schon
für den nächsten Arbeitstakt erfolgen und nicht
erst für einen späteren Arbeitstakt, wie das bisher
üblich war. Dementsprechend ist bei einer Kalksand
steinpresse, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
arbeitet, die Ausschußquote für fehlerhafte Steine
sehr gering.
Das neue Verfahren ist auch äußerst kostengünstig
zu realisieren. Das wird besonders deutlich bei
einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 3,
bei der nur zwei handelsübliche lineare Meßwert
geber und eine Abtastvorrichtung benötigt werden,
um alle erforderlichen Messungen direkt in der
Preßstation durchführen zu können. Die Ausge
staltung der Erfindung nach Anspruch 3 ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Oberstempel und der Unter
stempel mit je einem handelsüblichen linearen
Meßwertgebersystem ausgerüstet sind, daß die Preß
höhe des Formlings durch Differenzbildung der Meß
werte des Oberstempels und des Unterstempels in
ihren jeweiligen Hubpositionen am Ende des Preß
vorgangs berechnet wird, daß die X-Höhe des Form
lings durch Differenzbildung des Meßwerts des
Unterstempels in seiner Hubposition im Meßzeit
punkt X und des Meßwerts des Unterstempels in
seiner Hubposition am Ende des Preßvorgangs be
rechnet wird und daß der Meßzeitpunkt X dadurch
definiert ist, daß die Oberkante des Formlings
beim Ausschieben aus dem Formrahmen eine in der
Preßstation ortsfest angeordnete Abtastvorrichtung
durchfährt.
Es ist zweckmäßig, die Oberkante des Formlings
auf ihrem Weg zur Abtastvorrichtung durch einen
Luftdüsenstrom von evtl. Materialresten o. dgl.
freizublasen, um sicherzustellen, daß die Ober
kante des Formlings stets exakt abgetastet wird
und dementsprechend bei einer stets gleichen Hub
geschwindigkeit des Stempels beim Ausschieben des
Formlings der Meßzeitpunkt X für die zweite
Messung in der Preßstation immer gleich bleibt.
Die Abtastvorrichtung kann kostengünstig durch
eine Reflexlichtschranke (Lichttaster) gegeben
sein. Sie bestimmt nur den Meßzeitpunkt X und
hat keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit der
linearen Meßwertgebersysteme, die die Hubpositionen
des Oberstempels und des Unterstempels messen.
Diese Meßwertgebersysteme arbeiten handelsüblich
bevorzugt digital mit hoher Auflösung.
Eine Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, daß nicht nur die in der
Preßstation gemessene Wachstumsrate des frisch
gepreßten Formlings in die Hochrechnung der
Fertighöhe der Kalksandsteine eingeht, sondern
daß nach Anspruch 2 auch die Feuchtigkeit der
in die Preßform eingefüllten Materialmischung
und/oder der maximale Preßdruck des Preßvorgangs
gemessen werden und als Eingangsgrößen dem Rechner
aufgeschaltet sind und daß der Rechner das
Korrektur-Ausgangssignal unter zusätzlicher Be
rücksichtigung dieser Eingangsgrößen bildet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Er
findung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
Teilansicht der Preßstation einer
Kalksandsteinpresse.
Dargestellt ist der Formrahmen 2 einer Kalksand
steinpresse mit dem Unterstempel 3, der nach dem
Abheben des (nicht dargestellten) Oberstempels
von dem Formrahmen 2 gerade die Hubbewegung aus
führt, um den frisch gepreßten Kalksandstein-
Formling 4 vertikal von unten nach oben aus dem
Formrahmen 2 auszuschieben.
Die jeweiligen Hubpositionen des Unterstempels 3
sind mittels des digital arbeitenden linearen
Meßwertgebersystems 5 meßbar. Die digitalen
Meßwerte sind dem Rechner 6 aufgeschaltet.
In gleicher Weise ist der (nicht dargestellte)
Oberstempel mit einem digital arbeitenden Meß
wertgebersystem versehen, dessen Meßwerte eben
falls an dem Rechner anliegen, so daß dieser in
einer ersten Messung am Ende des Preßvorgangs die
Höhe des Formlings in der Preßform (= Preßhöhe)
durch Differenzbildung der Meßwerte des Ober
stempels und des Unterstempels feststellen kann.
In der Fig. 1 ist die zweite Messung im Meßzeit
punkt X dargestellt. Der Unterstempel 3 hat den
Kalksandstein-Formling 4 gerade so weit aus dem
Formrahmen 2 nach oben ausgeschoben, daß die
Oberkante 7 des Formlings 4 von der Reflexlicht
schranke 8 sensiert ist. Das entsprechende Signal
der Lichtschranke liegt an dem Rechner 6 an, der
am Meßwertgebersystem 5 die Hubposition des Unter
stempels im Meßzeitpunkt X abfragt. Durch Differenz
bildung dieses Meßwerts im Meßzeitpunkt X und des
Meßwertes des Unterstempels in seiner Hubposition
am Ende des Preßvorgangs (siehe die im vorstehenden
Absatz beschriebene erste Messung) stellt der Rechner
die X-Höhe des Formlings fest.
Aus der Preßhöhe des Formlings am Ende des Preßvor
gangs (erste Messung) und der X-Höhe des Formlings
im Meßzeitpunkt X (zweite Messung) sowie der Zeit X
nach dem Öffnen der Preßform ermittelt der Rechner 6
durch Hochrechnung die zu erwartende Fertighöhe des
gebrauchsfertigen Kalksandsteins.
Damit der Meßzeitpunkt X immer positionsgenau mit
der Oberkante 7 des Formlings 4 übereinstimmt,
überfährt die Oberkante des Formlings beim Aus
schieben aus dem Formrahmen die Luftdüse 9, die
die Oberkante von evtl. Materialresten o. dgl. frei
bläst.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung der fertigen Höhe
(= Fertighöhe) von gepreßten Formsteinen,
insbesondere Kalksandsteinen, die als frischer
Formling nach dem Öffnen der Preßform nach
expandieren (wachsen),
- - wobei der Formling in der Preßstation in einem Formrahmen zwischen einem Oberstempel und einem Unterstempel gepreßt und am Ende des Preßvorganges seine Höhe in der Preßform gemessen wird (= Preß höhe)
- - und der Formling nach dem Abheben des Oberstempels in der Preßform (= Öffnen der Preßform) mittels des vertikal verfahrbaren Unterstempels durch den Formrahmen hindurch nach oben ausgeschoben und aus der Preßstation entnommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß in der Preßstation während oder kurz nach dem Ausschieben des Formlings in einem definierten Meßzeitpunkt X nach dem Öffnen der Preßform die Höhe des Formlings erneut gemessen wird (= X-Höhe),
- - daß in einem Rechner aus der Preßhöhe, der X-Höhe und der Zeit X nach dem Öffnen der Preßform die Wachstumsrate des Formlings bestimmt und daraus die Fertighöhe des Formsteins hochgerechnet wird
- - und daß bei einer Abweichung der berechneten Fertighöhe von der im Rechner eingestellten (einstellbaren) Soll-Fertighöhe des Formsteins ein vom Rechner gebildetes und abgegebenes Korrektur-Ausgangssignal die Hub-Ausgangsposition des Unterstempels ändert und zwar noch vor oder während des Befüllvorgangs der Preßform für den unmittelbar nachfolgenden Preßvorgang des nächst folgenden Formsteins.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Feuchtigkeit der in die Preßform einge füllten Materialmischung und/oder der maximale Preßdruck des Preßvorgangs gemessen werden und als Eingangsgrößen dem Rechner aufgeschaltet sind
- - und daß der Rechner das Korrektur-Ausgangssignal unter zusätzlicher Berücksichtigung dieser Ein gangsgrößen bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Oberstempel und der Unterstempel mit je einem handelsüblichen linearen Meßwertgeber system ausgerüstet sind′
- - daß die Preßhöhe des Formlings durch Differenz bildung der Meßwerte des Oberstempels und des Unterstempels in ihren jeweiligen Hubpositionen am Ende des Preßvorgangs berechnet wird,
- - daß die X-Höhe des Formlings durch Differenz bildung des Meßwerts des Unterstempels in seiner Hubposition im Meßzeitpunkt X und des Meßwerts des Unterstempels in seiner Hubposition am Ende des Preßvorgangs berechnet wird
- - und daß der Meßzeitpunkt X dadurch definiert ist, daß die Oberkante des Formlings beim Ausschieben aus dem Formrahmen eine in der Preßstation orts fest angeordnete Abtastvorrichtung durchfährt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Oberkante des Formlings auf ihrem Weg zur Abtastvorrichtung durch einen Luftdüsenstrom freigeblasen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Oberkante des Formlings mittels einer Reflexionslichtschranke (Lichttaster) abge tastet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die linearen Meßwertgebersysteme digital mit hoher Auflösung arbeiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995113332 DE19513332A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zur Bestimmung der Fertighöhe insbesondere von Kalksandsteinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995113332 DE19513332A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zur Bestimmung der Fertighöhe insbesondere von Kalksandsteinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19513332A1 true DE19513332A1 (de) | 1996-10-10 |
Family
ID=7759221
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995113332 Withdrawn DE19513332A1 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zur Bestimmung der Fertighöhe insbesondere von Kalksandsteinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19513332A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL1006041C2 (nl) * | 1997-05-13 | 1998-11-19 | Struyk Verwo Groep B V | Werkwijze en inrichting voor het vervaardigen van betonnen voorwerpen. |
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-
1995
- 1995-04-03 DE DE1995113332 patent/DE19513332A1/de not_active Withdrawn
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