DE19512924A1 - Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte der Bestandteile einer Baustoffmischung - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte der Bestandteile einer BaustoffmischungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Messung der Eigenfeuchte von Schüttstoffen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Herstellung von Baustoffmischungen, insbesondere
von Beton, der aus einem erhärtenden Gemisch aus Wasser,
Zement, Zuschlägen wie Sand und Kies, sowie eventuellen
weiteren Zusatzmitteln und Zusatzstoffen besteht, ist der
richtige Wasser-/Zement-Faktor, d. h. die richtige Dosie
rung von Wasser und Zement wesentlich, da von dieser die
Verarbeitbarkeit des Frischbeton, sowie die Festigkeit des
erhärteten Betons abhängt. Weisen die Bestandteile des Be
tons einen konstanten bekannten Feuchtigkeitsgehalt auf, so
ist die Dosierung nicht problematisch. Problematisch wird
die Herstellung der Baustoffmischung jedoch dann, wenn der
Feuchtigkeitsgehalt der Zuschläge unbekannt ist und wenn er
sich überdies noch während der Betriebsdauer ändert. Ände
rungen des Feuchtigkeitsgehalts der Zuschlagstoffe von
Charge zu Charge lassen sich wegen der Inhomogenität des
Inhalts von Vorratssilos nicht gezielt beeinflussen. Um
qualitativ hochwertige Betonmischungen mit jederzeit repro
duzierbaren Eigenschaften herzustellen, ist es daher zu Be
ginn der Herstellung einer jeden Betoncharge erforderlich,
den Feuchtigkeitsgehalt der Zuschläge genau zu ermitteln,
um die Wasser- und Zuschlagsbilanz entsprechend korrigieren
beziehungsweise aktualisieren zu können.
Um den Feuchtigkeitsgehalt der üblicherweise vor ihrer Mi
schung in Zuschlagsilos bevorrateten Zuschlagsstoffe zu er
mitteln, gibt es verschiedene auf der Verwendung von Sonden
oder Meßfühlern beruhende Möglichkeiten. Auch wenn die Meß
fühler eine ausreichende Meßgenauigkeit aufweisen, so läßt
sich häufig noch immer nicht die richtige Eigenfeuchte der
Zuschlagsstoffe ermitteln, da der Erfassungsbereich der
Sonden im Verhältnis zur Größe der zu mischenden homogenen
Charge der Zuschlagsstoffe relativ klein ist. Es gelingt so
in der Regel nicht, den repräsentativen Mittelwert der
Chargenfeuchte zu bestimmen.
Würde der Meßfühler an der Wandung des Vorratssilos oder in
dessen Auslaufbereich oder oberhalb von diesem im noch ste
henden Material angeordnet sein, so würden sich wegen der
Inhomogenität des Materials und der Schwierigkeit einer
hinreichend genauen Mittelwertbildung bei Messungen vor
oder während der Dosierung große Ungenauigkeiten ergeben.
Würde die Messung mit im Auslaufbereich des Silos angeord
neten Meßfühlern ausgeführt werden, so würden sich Unge
nauigkeiten bei der Mittelwertbildung ergeben, da das
Schüttgut während des wechselnden Fließvermögens und Fließ
verhaltens unterschiedliche Dichten aufweist. Bekanntlich
ist aber gerade ein reproduzierbarer Dichtewert auch eine
Garantie für einen zu einem bestimmten Zuschlagstoff ge
hörenden Eigenfeuchte-Wert.
Aus der DE-PS 27 08 943 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Messung der Eigenfeuchte von Schüttgütern bekannt,
wobei eine Teilmenge einer ausströmenden Schüttgutcharge
abgezweigt und verdichtet wird und die Eigenfeuchte dieser
Teilmenge anschließend bestimmt wird. Der bekannten Vor
richtung haftet der Nachteil an, daß nur eine relativ klei
ne Menge der Schüttgutcharge meßtechnisch erfaßt wird.
Aus der DE-PS 35 38 885 ist ein Verfahren und eine Vorrich
tung der genannten Art bekannt, bei der während der gesam
ten Dosierzeit einer Schüttgutcharge ein Teilstrom dieser
Charge in einem separaten Meßkanal meßtechnisch erfaßt
wird. Aus der Mehrzahl der ermittelten Meßwerte wird mit
tels eines spezifischen Auswerte- beziehungsweise Mitte
lungsprogramms ein repräsentativer Wert für die Eigenfeuch
te der aktuellen Schüttgutcharge gewonnen. Dieser repräsen
tative Wert repräsentiert jedoch auch hier nur eine Teil
menge.
Aus der DE-PS 36 12 282 ist eine Vorrichtung zur Messung
des Feuchtigkeitsgehalts von Schüttstoffen bekannt, bei der
der gesamte Schüttgutstrom über ein Prallblech geleitet
wird, dem ein Feuchtigkeitsfühler zugeordnet ist. Da dieser
Meßfühler nur einen begrenzten und relativ geringen Meßbe
reich erfaßt und nicht davon ausgegangen werden kann, daß
die längs des Prallblechs strömende Schüttstoffschicht eine
homogene Feuchtigkeitsverteilung aufweist, ist die Meßge
nauigkeit dieser Vorrichtung als unzulänglich zu betrach
ten.
Eine Weiterbildung der vorgenannten Vorrichtung ist Gegen
stand der DE-PS 40 01 928. Bei dieser Feuchtemeßeinrichtung
wird die von der Inhomogenität der Feuchteverteilung her
rührende Unzulänglichkeit der Vorrichtung gemäß der DE-PS
36 12 282 dadurch kompensiert, daß ein Meßkegel vorgesehen
ist oder eine Sonde quer zum Schüttstrom bewegt wird.
Im Hinblick darauf, daß bei den beiden letztgenannten Vor
richtungen quasi am beziehungsweise im fließenden Schütt
gutstrom gemessen wird, ist davon auszugehen, daß die Meß
werte in Folge nur bedingt als konstant zu betrachtender
Dichtewerte noch zu große Fehlerquellen aufweisen.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
besteht darin, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art da
hingehend zu verbessern, daß die Feuchtemeßeinrichtung
einen repräsentativen Querschnitt des Schüttstoffstroms bei
stets gleichem Dichtewert erfaßt.
Diese Aufgabe wird durch den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 spezifizierten Aufbau gelöst.
Der Kern dieser Lösung besteht mit anderen als im Anspruch
1 gebrauchten Worten darin, daß die aus einem Vorratssilo
oder dergleichen ausströmende Schüttgutcharge während der
gesamten Ausströmzeit mehrmals erfaßt und bei stets glei
chem Dichtewert bezüglich des Feuchtigkeitsgehalts "analy
siert" wird. Während eines Dosiervorgangs werden dabei
mehrere Messungen durchgeführt, so daß ein repräsentativer
Feuchtequerschnitt der insgesamt dosierten Materialmenge
gebildet werden kann. Mittels einer statistischen Auswer
tung können dabei Meßwertausreißer, hervorgerufen durch
Materialflußstörungen beziehungsweise Fremdkörper erkannt
und eliminiert werden.
Besondere Ausgestaltungen im Hinblick auf die spezifische
An- / Zuordnung der Feuchtemeßeinrichtung sind Gegenstand
der Ansprüche 2 und 3.
Der besondere Vorteil der Anordnung der Feuchtemeßeinrich
tung am Leitblech besteht darin, daß durch die abrasive
Wirkung Materialablagerungen oder Materialanbackungen am
Leitblech verhindert werden, so daß stets eine saubere Meß
fläche vorhanden ist.
Im Anspruch 4 ist eine besondere Ausgestaltung des Anpreß
tellers angegeben. Mit der teilweise entgegen der Fließ
richtung hochgezogenen vorstehenden Kante wird eine optima
le Materialbedeckung der Sonde erreicht, so daß auch diesbe
züglich stets reproduzierbare Verhältnisse vorliegen.
Die Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
eine schematische Darstellung eines Dosierverschlusses mit einem Schüttstoffstrom und einer Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte zur Messung von Schüttstoffen gemäß der vorliegenden Erfindung.
eine schematische Darstellung eines Dosierverschlusses mit einem Schüttstoffstrom und einer Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte zur Messung von Schüttstoffen gemäß der vorliegenden Erfindung.
In der Fig. ist ein unterer sich konusförmig verjüngender
Bereich 10 eines Vorratssilos 1 dargestellt, dessen Aus
strömöffnung durch einen über eine hydraulische Kolben-
Zylinder-Einheit 11 schwenkbaren Schieber 12 verschlossen
ist. Unterhalb des Silos befindet sich im allgemeinen ein
Wiegebehälter zur Aufnahme einer einer bestimmten Rezeptur
entsprechenden Zuschlagsstoffcharge.
Zwischen dem Silo und dem Wiegebehälter ist die erfindungs
gemäße Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte von
Schüttstoffen plaziert.
Sie basiert im wesentlichen zunächst auf einem Leitblech
20, das unterhalb des Vorratssilos fest mit dessen Wandung
verbunden ist. Das Leitblech 20 ist so an- beziehungsweise
zugeordnet, daß der gesamte in der Dosiercharge ausflie
ßende Materialstrom über dieses Leitblech 20 fließt.
Dem Leitblech 20 ist eine Feuchtemeßeinrichtung 21 - im
dargestellten Ausführungsbeispiel - an der Unterseite zuge
ordnet. Diese Feuchtemeßeinrichtung 21 ist den unterschied
lichen Schüttstoffen entsprechend kalibriert, so daß wäh
rend des Materialflusses über das Leitblech 20 die Eigen
feuchte des aktuellen Schüttstoffs bestimmt werden kann.
Bekanntlich spielt die Dichte des zu analysierenden Mate
rialstroms eine ganz entscheidende Rolle für die Meßgenau
igkeit, und hier setzt die Erfindung ein. Koaxial zur
Feuchtemeßeinrichtung 21 ist im Leitblech 20 eine Kolben-
Zylinder-Anordnung 22 zugeordnet, die einen Anpreßteller 23
aufweist, über den der Materialstrom gegen das Leitblech
gedrückt und verdichtet wird. Die Kolben-Zylinder-Anordnung
22 ist dabei dem Schüttstoff entsprechend ausgelegt, so daß
mit jedem Meßhub (vergleiche Pfeil X) der Materialstrom mit
genau vorgegebener reproduzierbarer Kraft gegen das Leit
blech 20 gedrückt und verdichtet werden kann (vergleiche
Pfeile Y). Um dabei zu vermeiden, daß das Meßvolumen etwa
Schwankungen unterliegt, weil zum Beispiel die in Fließ
richtung liegende Kante wegbricht, ist vorgesehen, am An
preßteller 23 eine gegebenenfalls partiell umlaufende vor
stehende Kante 24 auszubilden. Damit wird eine optimale Mate
rialbedeckung zwischen dem Anpreßteller 23 und dem Leitblech
20 erreicht und es sind stets konstante Meßbedingungen ge
währleistet.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Feuchtemeßeinrich
tung 21 am Anpreßteller 23 anzuordnen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte von Schütt
stoffen im fließenden Materialstrom mit einem den frei
fallenden Materialstrom aufnehmenden, schräg stehenden
Leitblech und einer den Schüttstoffen entsprechend ka
librierten Feuchtemeßeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Leitblech (20) eine Kolben-Zylinder-Anordnung
(22) zugeordnet ist, die während des Materialflusses
einen Anpreßteller (23) gegen das Leitblech (20) bewegt
und eine definierte Menge des Materialstroms reprodu
zierbar verdichtet, so daß über die Feuchtemeßeinrich
tung (21) die Feuchte des Schüttstroms stets bei glei
cher Materialdichte bestimmbar ist.
2. Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte von Schütt
stoffen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtemeßeinrichtung (21) im Leitblech (20)
integriert ist.
3. Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte von Schütt
stoffen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtemeßeinrichtung (21) im Anpreßteller (23)
integriert ist.
4. Vorrichtung zur Messung der Eigenfeuchte von Schütt
stoffen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anpreßteller (23) in Fließrichtung des Mate
rialstrom betrachtet eine vorstehende, insbesondere
partiell umlaufende Kante (24) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE (1) | DE19512924C2 (de) |
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- 1995-03-30 DE DE1995112924 patent/DE19512924C2/de not_active Expired - Fee Related
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