DE19511790A1

DE19511790A1 - Mischung zum Beschichten eines Behälters für Trinkwasser

Info

Publication number: DE19511790A1
Application number: DE1995111790
Authority: DE
Inventors: Hans-Juergen Bruehl; Ernst Dorp
Original assignee: RIEPL JOSEF BAU AG
Current assignee: RIEPL JOSEF BAU AG
Priority date: 1995-03-30
Filing date: 1995-03-30
Publication date: 1996-10-02

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mischung zum Beschichten der Wandung eines Behälters für Trinkwasser.

Die Anforderungen an Trinkwasserbehälter, insbesondere solche aus Beton, sind relativ hoch, da diese entsprechend dicht und physiologisch unbedenklich sein müssen. Bis lang verwendete Dichtungsmaterialien für die Innenbeschichtung solcher Trink wasserbehälter wiesen entweder Stoffe auf, denen erst nach langwierigen Verfahren gesundheitsschädliche Unbedenklichkeit bescheinigt werden mußte und/oder derartige Dichtungsmateria lien hatten einfach nicht die nötige Resistenz gegenüber Mikroorganismen beim Einsatz über längere Zeiträume. Eine wei tere Anforderung an eine solche Beschichtung eines Trinkwas serbehälters besteht darin, daß dessen Wände glatt und von heller Farbe sein müssen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Mischung bereitzustellen, die gegenüber mecha nischen, chemischen bzw. bakteriologischen Angriffen resistent ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Mischung gelöst, die 0,5 bis 1,5 Teile Quarzmehl, 1 bis 3 Teile Quarzsand, 0,5 bis 2 Teile hellen Zement und 0,05 bis 0,25 Teile Kalk umfaßt. Diese Mischung besteht aus rein anorganischen Stoffen, was im Gegen satz zu bisher verwendeten Dichtungsmaterialien steht, denen in irgendeiner Form immer organische Additive zugefügt sind. Ein bevorzugtes Additiv ist z. B. Glukose, was zum Erreichen der bakteriologischen Resistenz dem Gemisch gemäß der vorlie genden Erfindung nicht zugefügt ist. Da die Wahl des Zementes einen erheblichen Einfluß auf die Gesamtfarbe der Mischung besitzt, soll erfindungsgemäß ein heller Zement verwendet werden, um die erforderliche helle Oberfläche zu erreichen. Die Verwendung von hauptsächlich feinkörnigen Bestandteilen trägt dazu bei, daß eine entsprechende Oberflächenglätte er zeugbar ist. Die erfindungsgemäße Mischung hat darüber hinaus den Vorteil, daß sie relativ einfach maschinell verarbeitet werden kann, wodurch sich der Arbeitsaufwand bei der Aufbrin gung einer entsprechenden Beschichtung, die durch Vermischen der Bestandteile mit Wasser und Auftragen der fließfähigen Masse auf die Wandung des Trinkwasserbehälters hergestellt wird, reduziert. Sämtliche für die Mischung verwendeten Be standteile sind physiologisch unbedenklich und bakteriologisch resistent, wodurch die Mischung die gleichen Eigenschaften aufweist.

In bevorzugten Ausführungsformen kann oder können jeweils ein Teil Quarzmehl und/oder 2 Teile Quarzsand und/oder 1 Teil hel ler Zement und/oder 0,1 Teile Kalk verwendet werden.

Bevorzugterweise kann die Körnung des Quarzmehls 4000 bis 6000 Maschen, bevorzugt 4900 Maschen, betragen. Damit ist gewähr leistet, daß zumindest dieser Bestandteil in einer geeigneten Feinkörnigkeit vorliegt. Um die Helligkeit der aus der Mi schung herzustellenden Beschichtung nochmals zu verbessern, kann als Quarzmehl weißes Kristall-Quarzmehl Verwendung fin den.

Damit der Quarzsand nicht für eine zu starke Vergröberung sorgt, kann dessen Körnung günstigerweise in einem Bereich von 0,05 bis 0,5 mm, bevorzugt 0,063 bis 0,315 mm liegen.

Eine ausreichende Aufhellung der Mischung kann insbesondere dadurch erreicht werden, daß als heller Zement weißer Zement, bevorzugt Zement mit der Normbezeichnung PZ 45 F, beigemischt wird.

Um die maschinelle Verarbeitungsfähigkeit der Mischung zu er höhen kann als Kalk bevorzugterweise weißer Hydraulikkalk ver wendet werden, der darüber hinaus noch für eine zusätzliche Aufhellung der Mischung sorgt.

Bei einer Ausführungsform kann das Quarzmehl und/oder der Kalk zumindest teilweise durch Marmormehl ersetzt werden. Ganz be sonders günstige Varianten der Mischung sind diejenigen bei denen keine organischen Zusatzstoffe zugesetzt bzw. bei einer weiteren Variante überhaupt keine weiteren Zusatzstoffe zuge setzt sind.

Des weiteren wird Schutz begehrt für ein Verfahren zum Be schichten der Innenwandung eines Behälters für Trinkwasser mit einer Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 13. Das erfin dungsgemäße Verfahren zeichnet sich aus:
Vorbehandeln der Wandung des Trinkwasserbehälters, bevorzugt durch Sandstrahlen,
Mischen der Mischung mit einer Flüssigkeit, bevorzugt Wasser, bis eine fließfähige Masse entsteht,
Auftragen und Glätten der Mischung auf zumindest der Innenwan dung in einer Schichtdicke von 3 bis 10 mm, bevorzugt 5 mm, und
Aushärtenlassen der Masse.

Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer relativ einfa chen Herstellung einer entsprechenden Beschichtung der Wandung eines Behälters für Trinkwasser.

Bevorzugterweise wird die fließfähige Masse in zwei Stufen und mit unterschiedlichem, bevorzugten in der zweiten Stufe höhe rem, Wassergehalt aufgetragen. Der Grund liegt darin, daß zu erst eine stabile Unterschicht geschaffen wird auf der dann die dünnflüssigerere Schicht aufgetragen wird, die sich leich ter zu einer glatteren Oberfläche aushärten läßt.

Günstigerweise können die Schichtdicke der Mischung in der ersten Stufe 3 bis 7 mm, bevorzugt 4 mm, und in der zweiten Stufe 1 bis 3 mm, bevorzugt 1 mm, betragen. Solche dünnen Schichtdicken sind ausreichend, um die entsprechende Dichtheit des Behälters zu gewährleisten.

Die gute maschinelle Verarbeitbarkeit der Mischung macht es möglich, daß die fließfähige Masse aufgespritzt werden kann.

Um eine zusätzlich Versiegelung der Oberfläche zu erreichen kann abschließend eine Schicht eines Mineralverfestigers auf Silikatbasis aufgebracht werden. In diesem Zusammenhang ist insbesondere Wasserglas zu nennen, was selbst wiederum physio logisch unbedenklich ist. Die Widerstandsfestigkeit der Be schichtung läßt sich durch diese Variante nochmals erhöhen.

Des weiteren wird Schutz begehrt für eine Beschichtung für die Wandung eines Behälters für Trinkwasser, die aus einer Mi schung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18 hergestellt ist.

Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorlie genden Erfindung näher erläutert.

Die bevorzugte Mischung zum Beschichten der Wandung eines Behälters für Trinkwasser umfaßt 1 Teil weißes Kristall-Quarz mehl mit einer Körnung von 4900 Maschen, 2 Teile weißer Quarz sand (Gebersand) mit einer Körnung von 0,063 bis 0,315 mm, 1 Teil weißem Zement (PZ 45 F) und 0,1 Teile weißer Hydraulik kalk. Die Bestandteile werden entsprechend gemischt und bevor zugt in trockener Form an die Verarbeitungsstelle geliefert. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Mischung vorab mit einer entsprechenden Menge Wasser zu vermischen. Nachdem die Wandung des Trinkwasserbehälters und eventuell darin angeord nete Teile durch Sandstrahlen vorbehandelt worden sind erfolgt das Auftragen der vorher mit Wasser zu einer fließfähigen Masse vermischten Mischung. Besonders kritische Abdichtungs stellen können auch vorab mit der fließfähigen Masse eventuell unter Verwendung von Dichtmörtel bestrichen werden. Anschlie ßend wird in einer ersten Stufe die fließfähige Masse auf die Wandung des Behälters aufgespritzt. Die Schichtdicke beträgt dabei bevorzugt 4 mm. Die gleichmäßige Verteilung der fließfä higen Masse kann mittels Spachteln erfolgen. Nachdem die erste Schicht zumindest leicht angetrocknet ist, erfolgt das Auftra gen einer zweiten, dünneren Schicht, bevorzugt 1 mm, in einer zweiten Stufe. Hierzu wird die Mischung mit einem größeren Wasseranteil gemischt, um eine dünnflüssigere, fließfähige Masse zu erlangen, die mit einer höheren Oberflächenglätte aufgetragen werden kann. Diese Schicht kann ebenfalls wieder aufgespritzt und mit Spachteln glattgestrichen werden. Ab schließend wird auf die zumindest angetrocknete zweite Schicht eine Schicht eines Mineralverfestigers auf Silikatbasis, be vorzugt Wasserglas, aufgebracht. Dieser sorgt für eine zusätz liche Festigkeit und bakteriologische Widerstandsfähigkeit der Beschichtung.

Die Beschichtung der Wandung des Trinkwasserbehälters besteht demnach aus rein anorganischen Materialien, die der Beschich tung eine hohe Festigkeit, ausreichende Glätte, sehr gute Hel ligkeit und enorme Resistenz gegen Mikroorganismen verleihen.

Claims

1. Mischung zum Beschichten der Wandung eines Behälters für Trinkwasser, die umfaßt:
0,5 bis 1,5 Teile Quarzmehl,
1 bis 3 Teile Quarzsand,
0,5 bis 2 Teile hellen Zement und
0,05 bis 0,25 Kalk.

2. Mischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch 1 Teil Quarzmehl.

3. Mischung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch 2 Teile Quarzsand.

4. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch 1 Teil hellen Zement.

5. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch 0,1 Teile Kalk.

6. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß die Körnung des Quarzmehls 4000 bis 6000 Maschen, bevorzugt 4900 Maschen, beträgt.

7. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, daß das Quarzmehl weißes Kristall-Quarzmehl ist.

8. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, daß der Quarzsand eine Körnung von 0,05 bis 0,5 mm, bevorzugt 0,063 bis 0,315 mm, aufweist.

9. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge kennzeichnet, daß der helle Zement weißer Zement, bevor zugt Zement mit der Normbezeichnung PZ 45 F, ist.

10. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, daß der Kalk weißer Hydraulikkalk ist.

11. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge kennzeichnet, daß das Quarzmehl und/oder der Kalk zumin dest teilweise durch Marmormehl ersetzt sind.

12. Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, daß keine organischen Zusatzstoffe zuge setzt sind.

13. Mischung nach einem der Ansprüche 11 bis 12, dadurch ge kennzeichnet, daß keine weiteren Zusatzstoffe zugesetzt sind.

14. Verfahren zum Beschichten der Wandung eines Behälters für Trinkwasser mit einer Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch:
Vorbehandeln der Wandung des Trinkwasserbehälters, bevor zugt durch Sandstrahlen,
Mischen der Mischung mit einer Flüssigkeit, bevorzugt Wasser bis eine fließfähige Masse entsteht,
Auftragen und Glätten der Mischung auf zumindest der Innenwandung in einer Schichtdicke von 3 bis 10 mm, bevorzugt 5 mm, und
Aushärtenlassen der Masse.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Masse in zwei Stufen und mit unterschied lichen, bevorzugt in der zweiten Stufe höherem, Wasserge halt aufgetragen wird.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der Mischung in der ersten Stufe 3 bis 7 mm, bevorzugt 4 mm, und in der zweiten Stufe 1 bis 3 mm, bevorzugt 1 mm beträgt.

17. Verfahren nach Anspruch 14 bis Anspruch 16, dadurch ge kennzeichnet, daß die Masse aufgespritzt wird.

18. Verfahren nach Anspruch 14 bis Anspruch 17, dadurch ge kennzeichnet, daß abschließend eine Schicht eines Mine ralverfestigers auf Silikatbasis aufgebracht wird.

19. Beschichtung für die Wandung eines Behälters für Trink wasser, die aus einer Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 13 durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18 hergestellt ist.