DE19511668A1 - Verfahren zur Herstellung von Dialkylethern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DialkylethernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel
lung von Dialkylethern, worin man die entsprechenden Alkohole
bei erhöhter Temperatur in Gegenwart eines Katalysators um
setzt.
Dialkylether stellen wichtige Produkte der chemischen Industrie
dar. Zu ihrer Herstellung geht man üblicherweise von Alkoholen
aus, die in Gegenwart saurer Katalysatoren, beispielsweise
Schwefelsäure, dehydratisiert werden (R. T. Morrison, R. N. Boyd,
Lehrbuch der Organischen Chemie, Verlag Chemie, Weinheim/New
York, 2. Aufl., 1978, S. 608). Ein wesentlicher Nachteil dieses
Verfahrens besteht jedoch darin, daß die sauren Katalysatoren
nach Abschluß der Reaktion durch Behandlung mit Alkalien neu
tralisiert werden müssen und so in das Abwasser gelangen.
In der sowjetischen Patentanmeldung SU 170 047 wird demgegen
über ein Verfahren zur Herstellung symmetrischer Dialkylether
beschrieben, bei dem man aliphatische C₄-C₁₀-Alkohole bei 123
bis 147°C in Gegenwart von Kationenaustauschern dehydratisiert
und das gebildete Kondensationswasser über einen Wasserabschei
der abtrennt. Im Anschluß an die Reaktion muß der saure Kataly
sator jedoch abgetrennt und mit hohem Aufwand regeneriert wer
den, was einer technischen Verwertung des Verfahrens entgegen
steht.
In der deutschen Patentanmeldung DE-A-41 27 230 wird ein Ver
fahren zur halbkontinuierlichen Herstellung von symmetrischen
Dialkylethern beschrieben, worin als Katalysatoren Sulfonsäuren
eingesetzt werden. Diese Sulfonsäuren lassen sich bei der de
stillativen Reinigung der erhaltenen Dialkylether abtrennen und
in reiner Form oder in Form ihrer Ester als Katalysatoren zu
rückgewinnen.
In der deutschen Patentanmeldung DE-A-41 03 489 wird ein Ver
fahren zur Herstellung von verzweigten Dialkylethern beschrie
ben, worin man verzweigte primäre Alkohole in Gegenwart von
Sulfonsäuren bei Temperaturen von 150 bis 200°C mit Hydroxy
verbindungen kondensiert. Als Sulfonsäuren werden beispiels
weise aliphatische und aromatische Sulfonsäuren wie Methansul
fonsäure, Butansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und Sulfobern
steinsäure eingesetzt. Die Konzentration der Sulfonsäuren be
trägt 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzten Alkohole.
In der deutschen Patentanmeldung DE-A-41 27 230 wird ein Ver
fahren zur halbkontinuierlichen Herstellung von symmetrischen
Dialkylethern beschrieben, worin als Katalysatoren Sulfonsäuren
in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Al
kohole, eingesetzt werden. Diese Sulfonsäuren lassen sich bei
der destillativen Reinigung der erhaltenen Dialkylether ab
trennen und in reiner Form oder in Form ihrer Ester als Kataly
satoren zurückgewinnen.
In den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren benötigt
man bei der Veretherung von kürzerkettigen Alkoholen bei Nor
maldruck eine lange Anlaufphase bis zum Erreichen einer Reakti
onstemperatur mit einer annehmbaren Umsetzungsgeschwindigkeit.
Bei der Veretherung von n-Octanol läßt sich z. B. eine ange
strebte Temperatur von etwa 240°C erst bei ca. 50% Umsatz zum
Dioctylether erreichen. Diese Reaktionen werden daher häufig
unter Druck durchgeführt. Hinzukommt, da relativ hohe Katalysa
torkonzentrationen eingesetzt werden, die mit aufwendigen
Verfahren aus dem Reaktionsprodukt entfernt werden müssen.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren
zur Herstellung von Dialkylethern zu entwickeln, das frei von
den voranstehend geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Dialkylethern, worin man lineare und/oder ver
zweigte, gesättigte und/oder ungesättigte ein- oder mehrwertige
Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen bei erhöhter Temperatur
in Gegenwart eines Katalysators umsetzt, das sich dadurch aus
zeichnet, daß man als Katalysator Halogenalkansulfonsäuren ein
setzt.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens die Reaktionsgeschwindigkeit
beschleunigt werden kann, so daß, vorzugsweise unter Einsatz
linearer Produkte, bereits nach relativ kurzen Reaktionszeiten
ein hoher Umsatz zum Dialkylether erreicht wird, so daß die
Menge an sich bildenden Olefinen und die Menge der daraus
entstehenden Polymere erniedrigt werden kann.
Als Ausgangsmaterialien für die Herstellung der Alkylether kön
nen lineare und/oder verzweigte, gesättigte und/oder ungesät
tigte, ein- und/oder mehrwertige Alkohole mit 6 bis 22 Kohlen
stoffatomen eingesetzt werden. Dabei können je nach Art der
eingesetzten Alkohole symmetrische und unsymmetrische Dialkyl
ether erhalten werden. Lineare, ungesättigte Alkohole sind be
sonders geeignet, denn es wurde festgestellt, daß bei deren
Einsatz die Menge der Nebenreaktionen, wie z. B. Eliminierungs
reaktionen unter Bildung von ungesättigten Verbindungen, sehr
gering gehalten werden kann.
Besonders bevorzugt werden Alkohole als Ausgangsverbindungen
eingesetzt, die aus nachwachsenden Rohstoffen erhalten werden
können, typische Beispiele sind Fettalkohole, wie Capronalko
hol, Önanthalkohol, Caprylalkohol, Pelargonalkohol, Caprinalko
hol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmitoleyl
alkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petrose
linylalkohol, Linolalkohol, Linolenylalkohol, 12-Hydroxystea
rylalkohol, Arachidylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol,
Erucaalkohol, Brassidylalkohol oder deren Gemische. Es können
auch Alkohole in Form ihrer technischen Schnitte eingesetzt
werden, wie man sie beispielsweise durch Hochdruckhydrierung
von Fettsäuremethylestern auf Basis von Fetten und Ölen erhält,
und Dimer- und Trimeralkohole. Weiterhin geeignete Alkohole
sind verzweigte, mehrwertige Alkohole, wie z. B. Trimethylol
propan, die weitgehend linearen Oxoalkohole aus der
Roelenschen Oxosynthese und lineare Alkohole, die durch die
Ziegler-Synthese erhalten werden können, sofern eine entspre
chende Kettenlänge aufweisen.
Die Kondensationsreaktion findet erfindungsgemäß in Gegenwart
von Halogenalkansulfonsäuren statt. Unter Halogenalkansulfon
säuren sind organische Sulfonsäuren mit 1 bis 12 Kohlenstoff
atomen zu verstehen, die mindestens 1 Halogenatom im organi
schen Rest enthalten. Bevorzugt sind vollständig fluorierte
Alkansulfonsäuren, wie die Perfluoroctansulfonsäure oder Per
fluorethansulfonsäure. Besonders bevorzugt wird Trifluormethan
säure eingesetzt.
Die Halogenalkansulfonsäuren können in Konzentrationen von 50
bis 2.500 ppm - bezogen auf die eingesetzte Menge Alkohol,
eingesetzt werden. Diese geringen Katalysatorkonzentrationen
führen zur ausreichenden Reaktionsgeschwindigkeiten, wobei
gleichzeitig die Bildung von unerwünschten olefinischen Neben
produkten minimiert wird.
Die Kondensation wird bei erhöhter Temperatur durchgeführt. Im
Hinblick auf eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit und
eine minimale Bildung von unerwünschten Nebenprodukten hat sich
eine Reaktionstemperatur von 150°C bis 220°C als optimal
erwiesen.
Die Reaktionsdauer wird durch die Katalysatorkonzentration und
die Reaktionstemperatur bestimmt. Üblicherweise kann die Reak
tion über einen Zeitraum von 1 bis 10 h, vorzugsweise 1 bis 5 h
durchgeführt werden. Hierzu werden die Einsatzstoffe und der
Katalysator vorgelegt und erhitzt. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, das gebildete Reaktionswasser direkt aus dem Reakti
onsgleichgewicht zu entfernen. Das Ende der Reaktion kann über
die Menge des gebildeten Reaktionswassers festgestellt werden.
Anschließend kann das Rohprodukt, gegebenenfalls nach Neutrali
sation des sauren Katalysators, im Vakuum destillativ gereinigt
werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Dialkyl
ether stellen hochsiedende, temperaturbeständige Stoffe dar,
die sich beispielsweise als Wärmetauscherflüssigkeiten eignen.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
1000 g n-Octanol (7.67 Mol) werden mit 0,15 g Trifluormethan
sulfonsäure (250 ppm) in einem Kolben mit Wasserabscheider auf
200°C erhitzt. Nachdem sich 69 ml Wasser (3,8 Mol) abgeschie
den haben, ist die Reaktion beendet. Der Katalysator wird alka
lisch raffiniert. Zur Aufarbeitung wird das Rohprodukt destil
liert.
Ausbeute: 872 g (94% d. Th.)
Reinheit: < 99%, bestimmt durch GC
Ausbeute: 872 g (94% d. Th.)
Reinheit: < 99%, bestimmt durch GC
1341.8 g Trimethylolpropan (10 Mol) werden mit 5209 g Octanol
(40 Mol) in Anwesenheit von 3,2 g Trifluormethansulfonsäure
(2500 ppm) 4 Stunden in einem Kolben mit Wasserabscheider auf
200°C erhitzt. Anschließend wird alkalisch raffiniert und das
Rohprodukt 2 mal mit 500 g Wasser gewaschen. Zur Aufarbeitung
wurde das Rohprodukt destilliert. Es wurden 197.3 g Trimethy
lolpropantrioctylether gewonnen.
Reinheit: < 94%, bestimmt durch GC
Säurezahl: 0,4
OH-Zahl: 3,9
Reinheit: < 94%, bestimmt durch GC
Säurezahl: 0,4
OH-Zahl: 3,9
1000 g Dimeralkohol mit einer OH-Zahl von 200 (3,67 Mol) wurden
mit 2,5 g Trifluormethansulfonsäure (250 ppm) 5 Stunden auf
180°C erhitzt. Dabei wurden 30 ml Wasser abdestilliert. An
schließend wurde das erhaltene Rohprodukt alkalisch raffiniert.
Das Produkt war sehr zähflüssig und hatte eine OH-Zahl von 11
und eine Säurezahl von 1,0 und eine Jodzahl von 41.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Dialkylethern, worin man li
neare und/oder verzweigte, gesättigte und/oder ungesät
tigte, ein- und/oder mehrwertige Alkohole mit 6 bis 22
Kohlenstoffatomen bei erhöhter Temperatur in Gegenwart ei
nes Katalysators umsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Katalysator Halogenalkansulfonsäuren einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Halogenalkansulfonsäure Trifluormethansäure einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Halogenalkansulfonsäure in einer Menge von 50
bis 2500 ppm, bezogen auf die eingesetzte Menge Alkohol,
einsetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer Temperatur
von 150°C bis 220°C durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man als Alkohole Alkohole nativen Ur
sprungs einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995111668 DE19511668A1 (de) | 1995-03-30 | 1995-03-30 | Verfahren zur Herstellung von Dialkylethern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995111668 DE19511668A1 (de) | 1995-03-30 | 1995-03-30 | Verfahren zur Herstellung von Dialkylethern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7758152
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Country | Link |
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DE (1) | DE19511668A1 (de) |
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- 1995-03-30 DE DE1995111668 patent/DE19511668A1/de not_active Withdrawn
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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