DE19510195A1 - Verfahren zum Herstellen blankgepreßter Glaskörper für optische Ausrüstungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Herstellen blankgepreßter Glaskörper für optische Ausrüstungen und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen blankgepreßter
Glaskörper für optische Ausrüstungen nach der Vorformtechnologie, bei der
ein flüssiger Glasposten einer Vorform zugeführt wird, in der der Glasposten,
ohne die Vorformfläche zu berühren, zu einem Vorformling vorgeformt wird,
der nach Ablauf einer definierten Zeit aus der Vorform entnommen und an
eine Preßform übergeben wird. Sie bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens mit einem Drehschalttisch, der kreisförmig
angeordnete Vorformen zur Ausbildung eines Vorformlings aus einem, einem
Glasspender entnommenen Glasposten aufweist, welche im unteren Bereich
kleinste Öffnungen zum Einbringen eines Luftpolsters aufweisen, und mit
einem Werkzeug zur Übergabe des Vorformlings an eine getrennt vom
Drehschalttisch in einer Übergabestation angeordnete Preßform zur
Durchführung des Preßvorganges.
Es ist bekannt, Glaskörper für die Herstellung optischer Ausrüstungen, wie
beispielsweise Linsen, Prismen, durch Nachpressen von wiedererwärmten,
blanken (feuerpolierten) Glasstäben in hochpolierten Formen herzustellen. Das
Nachpressen ist notwendig, damit sich für den Glaskörper die endgültige
genaue Oberfläche in Optikqualität ergibt. Bei der Herstellung einiger
Glaskörper, z. B. asphärischer Kondensorlinsen für Autoscheinwerfer, ist es
jedoch mit dem Nachpreßvorgang allein noch nicht getan. Es sind zusätzlich
Fräs-, Schleif- und Poliervorgänge notwendig. So wird z. B. bei der Fertigung
von blankgepreßten Kondensorlinsen nur die asphärische Fläche blank gepreßt
und die der blanken Fläche gegenüberliegende Planfläche durch mechanische
Arbeitsgänge gefräst, geschliffen und poliert.
Das manuelle Nachpressen sowie die gegebenenfalls notwendigen
Zusatz-Verfahrensschritte bedingen eine zeitaufwendige und kostenträchtige
Herstellungsweise. Da der Bedarf an blankgepreßten Glaskörpern,
insbesondere Linsen für die Autoscheinwerfer, sehr groß ist, erhebt sich die
Forderung nach einer automatischen Fertigung direkt aus der flüssigen Phase
des Glases.
Eine derartige automatische Fertigung ist beispielsweise durch die eingangs
bezeichnete Vorformtechnologie möglich, welche z. B. aus der
DE-A-24 10 923 bekanntgeworden ist.
Bei diesem bekannten Verfahren sind die Entnahme und Übergabe des
Vorformlings an die Preßform und der Preßvorgang zwei zeitlich getrennte
Vorgänge, die mit verschiedenen Werkzeugen ausgeführt werden. Für die
Entnahme und Übergabe ist ein Saugkopf vorgesehen, während ein Preßkolben
das Werkzeug für den Preßvorgang ist. Durch diese zeitliche Unterbrechung
der Arbeitsvorgänge beim Einformen, bei der die zu pressende Oberfläche des
Vorformlings quasi freigegeben wird, entsteht eine Faltenbildung. Ferner
nimmt der Vorformling in der Preßform in der Zeit der Unterbrechung bereits
eine bestimmte, mit dem Preßvorgang nicht mehr zu korrigierende Form an.
Es sind dadurch am Glaskörper später Glasstandsringe und eine Markierung
sichtbar, die genau der Auflagefläche des übergebenen Vorformlings in der
Preßform vor dem Pressen entspricht. Diese Fehler sind jedoch bei
blankgepreßten, optisch wirksamen Glaskörpern nicht zulässig, weil sie das
optische Verhalten nachteilig beeinflussen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete
Verfahren so durchzuführen bzw. die zugehörige Vorrichtung so auszubilden,
daß eine Faltenbildung, d. h. das Entstehen von Glasstandsringen sowie eine
Abbildung der Vorformling-Auflagefläche, unterbunden wird.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß für das Verfahren
dadurch, daß die Entnahme und Übergabe des Vorformlings an die Preßform
und der Preßvorgang ohne Unterbrechung mit demselben Werkzeug
(Kombinierwerkzeug) erfolgt.
Hinsichtlich der Vorrichtung gelingt die Lösung ausgehend von der eingangs
bezeichneten Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch, daß das Werkzeug,
ausgebildet als Kombiwerkzeug, ein Preßwerkzeug bestehend aus Preßstempel
und Deckringhülse enthält, und in dem Preßstempel frontseitig ein als
Übernahmewerkzeug fungierender Saugkopf integriert ist, der an eine
Unterdruckquelle angeschlossen ist, und daß das Kombiwerkzeug sowohl
vertikal als auch horizontal zwischen Vorform und Preßform verfahrbar ist.
Durch diese erfindungsgemäße Kombination von Entnahme einschließlich
Übergabe des Vorformlings an die Preßform und dem Preßvorgang selbst wird
die gesamte blanke Fläche gleichzeitig, also ohne Unterbrechung geformt.
Auf diese Weise wird die Entstehung von Glasstandsringen sowie eine
Abbildung der Vorformling-Auflagefläche unterbunden.
Bei der Blankpressung von Kondensorlinsen mit einem flanschartigen Rand,
einem bevorzugten Gebiet der Erfindung, treten besondere Probleme wegen
des Temperaturgefälles im Formling vom Kern zur Randzone auf. Durch die
höhere Kerntemperatur tritt durch den Abkühlungsprozeß nach dem
Preßvorgang eine Kontraktion auf, die eine Deformation der Asphärenfläche,
insbesondere in der Übergangszone zum Flanschrand, hervorruft.
Daher werden nach einem weiteren Merkmal der Erfindung asphärische
Kondensorlinsen mit einem flanschartigen Rand in einem zweistufigen
Verfahren gepreßt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zunächst in einer
ersten Stufe mit dem Kombiwerkzeug die gekrümmte Linsenfläche angepreßt
und das für den späteren Flansch erforderliche Glasvolumen randförmig
anformend vorgepreßt wird, daß danach bei abgehobenem Werkzeug die
gesamte obere Planfläche einschließlich des angeformten Vorpreßrandes
verwärmt wird, und daß in der zweiten Stufe mit einem weiteren an die
endgültige Linsenform angepaßten Preßwerkzeug der flanschartige Rand
angepreßt und gleichzeitig durch ein Nachpressen die durch die Abkühlung des
Glaspostenkernes hervorgerufene Deformation der Asphärenfläche korrigiert
wird.
Mit diesem zweistufigen Preßverfahren sind asphärische Kondensorlinsen mit
Flanschrand in einwandfreier optischer Qualität blankpreßbar.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Vorrichtung zur
Durchführung dieses zweistufigen Verfahrens dadurch gekennzeichnet, daß
Preßstempel und Deckringhülse des Kombiwerkzeuges so ausgebildet sind, daß
beim Überführen des Vorformlings in die Preßform in der Übergabestation und
das gleichzeitige Pressen die gekrümmte Linsenfläche anpreßbar und das für
den späteren Flansch erforderliche Glasvolumen randförmig anformend
vorpreßbar ist, daß in einer folgenden Station O₂/Gasbrenner vorgesehen sind,
in der die gesamte obere Planfläche einschließlich des Vorpreßrandes
verwärmbar ist, und daß in einer weiteren Station ein ortsfestes Preßwerkzeug
bestehend aus Preßstempel und separat verfahrbarer Deckringhülse vorgesehen
ist, die so ausgebildet sind, daß der flanschartige Rand anpreßbar und
Deformationen der Asphärenfläche durch Nachpressen korrigierbar sind.
Weitere ausgestaltende Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der
Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel bezieht sich auf das Blank-/Feinpressen
einer asphärischen Kondensorlinse mit flanschartigem Rand, wie sie
beispielsweise bei Autoscheinwerfern Anwendung findet.
Die Zeichnung zeigt in schematischer z. T. gebrochener Schnittdarstellung eine
Anlage, mit der vorzugsweise das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
wird. Die Anlage weist zwei Drehtische 1 und 2 auf, die mit einer Reihe von
kreisförmig angeordneten und sich entsprechend auf einem Kreisbogen
bewegenden Formen ausgestattet sind, die taktweise zu verschiedenen Stationen
geschaltet werden.
Derartige Drehtische sind Stand der Technik, so daß zur Erläuterung der
Erfindung eine schematische, prinzipielle Darstellung genügt.
Der Drehtisch 1 ist der Vorformtisch, von dem zwei Vorformen 3, 4
dargestellt sind. Der Drehtisch 2 ist der Pressentisch, von dem drei
Preßformen 5, 6 und 7 dargestellt sind, die Stationen zugeordnet sind, die zur
Erläuterung der Erfindung wesentlich sind. Der besseren Darstellung wegen ist
dabei die in der Figur linke Seite des Pressentisches weggebrochen gezeichnet.
Dem Vorformtisch 1 ist zunächst ein Glasspender 8 zugeordnet, aus dem ein
flüssiger Glasposten 9 abziehbar ist. Mittels der Schneideinrichtung 10 wird
ein bestimmter, die linsenförmige Vorform 3 ausfüllender Strang abgeschnitten
und der Vorform zugeführt, wobei das Glas erforderlichenfalls mittels üblicher
Befeuerungen 11 flüssig gehalten wird.
Die Vorform besitzt im unteren Bereich (nicht dargestellte) kleinste Öffnungen
zum Einbringen eines Luftpolsters. Dabei nimmt das Glas, unter
Berücksichtigung seiner Oberflächenspannung und Schwerkraft sowie des
Druckes des Luftpolsters, einen Schwebezustand ein, in dem es vorgeformt
wird, ohne dabei die Vorformfläche zu berühren. Es entsteht dabei ein
Vorformling 12, auch Külbel genannt.
Bei dem dargestellten Drehtisch 1 befindet sich die im vorhergehenden Takt
befüllte Vorform 4 in der Übergabestation. Von dieser Station aus wird der
Vorformling 12 aus der Vorform entnommen und in einer noch zu
beschreibenden Weise an die Preßform 5 in der zugehörigen Übergabestation
des Preßdrehtisches 2 übergeben. Der Übergabestation ist ein allgemein mit 13
bezeichnetes Werkzeug zugeordnet, das, wie durch die zugehörigen Pfeile
angedeutet, sowohl angehoben und gesenkt als auch in horizontaler Richtung
hin und her bewegbar ist. Dieses Werkzeug 13 weist ein Preßwerkzeug
bestehend aus Preßstempel 14 und Deckringhülse 15 auf. Der Preßstempel 14
besitzt frontseitig einen Saugkopf 16, der eine Vielzahl von kleinen
Saugkanälen aufweist, die in eine zentrale Bohrung 17 im Preßstempel 14
einmünden, die ihrerseits mit einem Saugrohr 18 verbunden ist, welches an
eine Vakuumquelle angeschlossen ist. Das Werkzeug 13 ist so aufgebaut, daß
mittels einer nicht dargestellten Antriebsanordnung, vorzugsweise eines
hydraulischen Antriebes, der Preßstempel 14 mit Saugkopf 16 einerseits und
mit der Deckringhülse 15 in der dargestellten oberen Stellung andererseits
verfahrbar ist, und daß mittels einer vorzugsweise hydraulischen
Antriebsanordnung 19 die Deckringhülse 15, über den Preßstempel gleitend, in
eine untere Stellung verfahrbar ist. Das Werkzeug 13 ist ferner in einer nicht
näher dargestellten Weise mit einer horizontalen Führung für die horizontale
Hin- und Herbewegung verbunden. Derartige Führungen gehören zum Stand
der Technik und brauchen daher im einzelnen hier nicht dargestellt zu werden.
Nach Ablauf einer definierten Zeit, die bestimmt wird durch die Taktzeit und
die Anzahl der Vorformstationen des Tisches 1, erfolgt die Übergabe des
Vorformlings an die Preßform 5 des Tisches 2.
Zum Zwecke der Übergabe des Vorformlinges 12 aus der Vorform 4 in die
Preßform 5 wird der Saugkopf 16 in die untere Stellung gefahren, bis er an der
freien Oberfläche des Vorformlings anliegt. Durch die von der Vakuumquelle
bewirkte Saugkraft haftet der Vorformling 12 an dem Saugkopf 16 während
des nachfolgenden Vorganges des Anhebens des Saugkopfes samt Preßstempel
14. Diese angehobene Position ist in der Zeichnung dargestellt, wobei die
Deckringhülse 15 bislang stets in ihrer oberen Stellung verharrt. Nachdem der
Saugkopf 16 mit dem angesaugten Vorformling 12 die obere Stellung erreicht
hat, wird das gesamte Werkzeug 13 horizontal nach links bewegt, bis es
oberhalb der Preßform 5 in der Übergabestation des Drehtisches 2 steht.
Danach wird das Werkzeug 13 abgesenkt, bis, wie in der Zeichnung
dargestellt, die Deckringhülse 15 in der Preßform 5 einzentriert. Nachfolgend
wird der am Saugkopf 16 befindliche Glasposten, der Vorformling 12, in die
Preßform 5 hineingepreßt.
Der für die Entnahme des Vorformlings 12 aus der Vorform 4 und die
Übergabe an die Preßform 5 vorgesehene Saugkopf 16 wirkt somit im Moment
der Übergabe des Vorformlings 12 an die Preßform 5 gleichzeitig als
Preßstempel. Dadurch entsteht keine zeitliche Unterbrechung beim Einformen.
Bei allen bisher bekannten Verfahren sind die Glaspostenübergabe und der
Preßvorgang zwei zeitlich getrennte Arbeitsgänge. Bei dieser Verfahrensweise
ist am Erzeugnis ein Glasstandsring und eine Markierung sichtbar, die genau
der Auflagefläche des Vorformlings vor dem Pressen entspricht. Diese Fehler
sind bei blankgepreßten Linsen jedoch nicht zulässig.
Erfindungsgemäß erfolgt demgegenüber die Übergabe des Vorformlings 12 an
die Preßform 5 und der Preßvorgang gleichzeitig in der Art, daß das
Preßwerkzeug, bestehend aus Stempel 14, 16 und Deckringhülse 15
gleichzeitig zum Zweck der Entnahme und Übergabe des Vorformlings
zunächst als Saugeinrichtung fungiert und im Moment der Übergabe des
Vorformlings an die Preßform 5 diesen in die Preßform hineinpreßt.
Durch diese Kombination von Glasposteneingabe und Preßvorgang wird die
gesamte blanke Fläche gleichzeitig, also ohne Unterbrechung geformt. Auf
diese Weise wird die Entstehung von Falten, Glasstandsringen sowie eine
Abbildung der Vorformlings-Auflagefläche unterbunden.
In der Preßform 5 in der Übergabestation wird daher die komplette Linse,
gewissermaßen als Rohling, eingeformt, wobei allerdings zunächst nur die
asphärische Linse ohne Zylinderrand angeformt wird. Dabei wird jedoch durch
die Preßwirkung der getrennt verfahrenen Deckringhülse 15 und der
angeschrägten kreisringförmigen Kopffläche des Preßstempels 14 ein
Fasenrand angepreßt.
Die blank- bzw. feinzupressende Linse - hier eine Kondensorlinse für einen
Autoscheinwerfer - erhält daher in der Übergabestation noch nicht ihre
endgültige Form. Um diese zu erreichen, sind weitere Schritte notwendig. Der
Grund für diese Aufteilung des Preßvorganges liegt in folgendem:
Bei der manuellen Fertigung von blankgepreßten Kondensorlinsen aus wiedererwärmten Glasstangen liegt ein Temperaturgefälle im Glasposten von der Randzone zum Kern vor, dagegen bei der automatischen Fertigung über die beschriebene Vorformtechnologie vom Kern zur Randzone.
Bei der manuellen Fertigung von blankgepreßten Kondensorlinsen aus wiedererwärmten Glasstangen liegt ein Temperaturgefälle im Glasposten von der Randzone zum Kern vor, dagegen bei der automatischen Fertigung über die beschriebene Vorformtechnologie vom Kern zur Randzone.
Daraus resultiert die Tatsache, daß durch den äußeren Abkühlprozeß nach dem
Preßvorgang und die höhere Kerntemperatur eine Kontraktion auftritt, die eine
Deformation der Asphärenfläche, insbesondere in der Übergangszone zum
Flanschrand, hervorruft. Diese Deformation ist mit mechanischen Methoden
zwar kaum meßbar, jedoch ist die Auswirkung im Lichtkanal durch
Überschreitung des zulässigen Blendwertes feststellbar.
Deshalb werden die Kondensorlinsen erfindungsgemäß in zwei Stufen gepreßt.
In der ersten Stufe wird auf der Übergabe- und Preßstation in der Preßform 5
zunächst nur die blanke, gekrümmte Fläche angepreßt, wobei das für den
Flansch erforderliche Glasvolumen zunächst gemäß Zeichnung angeformt wird.
Auf der nachfolgenden Station des Pressentisches 2 wird die gesamte obere
Planfläche einschließlich des Vorpreßrandes mittels O₂/Gasbrenner 21 intensiv
verwärmt. In dieser Station befindet sich die eine Schaltstellung vorlaufende
Preßform 6.
In der zweiten Stufe wird in der folgenden Station des Pressentisches 2, in der
sich die vorlaufende Preßform 7 gerade befindet, der flanschartige Rand
angepreßt, wobei gleichzeitig die durch die Abkühlung des Glaspostenkernes
hervorgerufene Deformation der Asphärenfläche nun durch den
Nachpreßvorgang korrigiert wird, d. h. die gesamte obere Plankontur der Linse
wird nachgeformt, und die bis zu diesem Zeitpunkt aufgetretenen thermisch
bedingten Deformationen werden völlig ausgeglichen.
Zu diesem Zweck befindet sich in der Nachpreßstation ein allgemein mit 22
bezeichnetes ortsfestes Preßwerkzeug, das ähnlich dem Werkzeug 13 aufgebaut
und vertikal verfahrbar ist. Es weist insbesondere eine der Flanschform
angepaßte Deckringhülse 23 und einen Preßstempel 24 mit planer Preßfläche
auf.
Bei diesem Nachpressen ist das vorlaufende Zwischenbefeuern eine wesentliche
Voraussetzung. Mit dieser Zwischenbefeuerung wird erreicht, daß zwischen
der dünnwandigen Randzone und dem kompakten asphärischen Linsenkörper
eine ideale Temperaturhomogenisierung entsteht, wodurch eine thermische
Deformation nicht mehr möglich ist, da ja der gesamte Linsenkörper erst jetzt
durch das nochmalige Nachpressen eines relativ "kalten" Glaspostens seine
endgültige präzise Form annimmt.
Der nachgepreßte Linsenkörper wird in weiteren Stationen in bekannter Weise
behandelt (nicht dargestellt), z. B. in geeigneter Weise abgekühlt und
schließlich am Ende der Verfahrensschritte dem Drehtisch 2 entnommen.
Im Ausführungsbeispiel ist das Blankpressen von Linsen dargestellt. Das
Verfahren kann jedoch auch bei Prismen und anderen kompakten
geometrischen Formkörpern vorteilhaft Anwendung finden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen blankgepreßter Glaskörper für optische
Ausrüstungen nach der Vorformtechnologie, bei der ein flüssiger
Glasposten einer Vorform zugeführt wird, in der der Glasposten, ohne
die Vorformfläche zu berühren, zu einem Vorformling vorgeformt
wird, der nach Ablauf einer definierten Zeit aus der Vorform
entnommen und an eine Preßform übergeben wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entnahme und Übergabe des Vorformlings an
die Preßform und der Preßvorgang ohne Unterbrechung mit demselben
Werkzeug (Kombinierwerkzeug) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Blankpressen von Kondensorlinsen mit
einem flanschartigen Rand oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst in einer ersten Stufe mit dem Kombiwerkzeug die gekrümmte
Linsenfläche angepreßt und das für den späteren Flansch erforderliche
Glasvolumen randförmig anformend vorgepreßt wird, daß danach bei
abgehobenem Werkzeug die gesamte obere Planfläche einschließlich des
angeformten Vorpreßrandes verwärmt wird, und daß in der zweiten
Stufe mit einem weiteren an die endgültige Linsenform angepaßten
Preßwerkzeug der flanschartige Rand angepreßt und gleichzeitig durch
ein Nachpressen die durch die Abkühlung des Glaspostenkernes
hervorgerufene Deformation der Asphärenfläche korrigiert wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
mit einem Drehschalttisch (1), der kreisförmig angeordnete Vorformen
(3, 4) zur Ausbildung eines Vorformlings (121) aus einem, einem
Glasspender (8) entnommenen Glasposten 9 aufweist, welche im
unteren Bereich kleinste Öffnungen zum Einbringen eines Luftpolsters
aufweisen, und mit einem Werkzeug (13) zur Übergabe des
Vorformlings (12) an eine getrennt vom Drehschalttisch in einer
Übergabestation angeordnete Preßform (5) zur Durchführung des
Preßvorganges, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (13),
ausgebildet als Kombiwerkzeug, ein Preßwerkzeug bestehend aus
Preßstempel (14) und Deckringhülse (15) enthält, und in dem
Preßstempel (14) frontseitig ein als Übernahmewerkzeug fungierender
Saugkopf (16) integriert ist, der an eine Unterdruckquelle angeschlossen
ist, und daß das Kombiwerkzeug sowohl vertikal als auch horizontal
zwischen Vorform und Preßform verfahrbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die
vertikale Bewegung des Kombiwerkzeuges ein doppelt wirkendes
Antriebssystem vorgesehen ist, derart, daß die Deckringhülse (15)
getrennt vom Preßstempel (14) mit Saugkopf (16) verfahrbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßform (5) einem weiteren Drehschalttisch (2) zugeordnet ist, an dem
mehrere Preßformen (5, 6, 7) kreisförmig angeordnet sind, die
unterschiedlichen Stationen zuschaltbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5 zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Preßstempel
(14) und Deckringhülse (15) des Kombiwerkzeuges (13) so ausgebildet
sind, daß beim Überführen des Vorformlings (12) in die Preßform (5)
in der Übergabestation und das gleichzeitige Pressen die gekrümmte
Linsenfläche anpreßbar und das für den späteren Flansch erforderliche
Glasvolumen randförmig anformend vorpreßbar ist, daß in einer
folgenden Station O₂/Gasbrenner (21) vorgesehen sind, in der die
gesamte obere Planfläche einschließlich des Vorpreßrandes verwärmbar
ist, und daß in einer weiteren Station ein ortsfestes Preßwerkzeug (22)
bestehend aus Preßstempel (24) und separat verfahrbarer Deckringhülse (23)
vorgesehen ist, die so ausgebildet sind, daß der flanschartige Rand
anpreßbar und Deformationen der Asphärenfläche durch Nachpressen
korrigierbar sind.
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