DE19505550C2 - Schuh - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schuh mit einem einen nach oben
gezogenen Randbereich aufweisenden Schuhboden aus einem
thermoplastischen Kunststoffmaterial und einem mit dem
Schuhboden durch eine Naht verbundenen Schaft sowie mit einem
innerhalb des Schuhinnenraums zu Abdichtungszwecken
vorgesehenen Band, das eine Trägerschicht und eine gegen die
Schuhinnenseite angelegte Kleberschicht umfaßt.
Bei dem bekannten, derart ausgebildeten Schuh ist das
Abdichtungsband von innen gegen Nahtbereiche geklebt, um eine
Abdichtung gegen von außen eindringendes Wasser zu erreichen.
Das an die Schuhinnenseite geklebte Band wurde jedoch nicht im
Übergangsbereich von Schuhboden und Schaft vorgesehen, da
hierdurch eine dauerhafte und wirksame Abdichtung nicht zuletzt
wegen der in diesem Bereich auftretenden großen mechanischen
Beanspruchungen nicht hätte erzielt werden können.
Aus der DE 40 04 674 A1 und der DE 38 40 263 A1 sind bereits
Schuhe bekannt, bei denen die Wasserdichtheit dadurch erreicht
wird, daß eine spezielle Abdichtschicht vorgesehen ist, die in
geeigneter Weise mit einem umlaufenden Rand der Sohle verbunden
werden muß. Diese spezielle Funktionsschicht bewerkstelligt
beim Stand der Technik bereits eine entsprechende Abdichtung,
so daß vollständig auf eine besondere Abdichtung der Naht
zwischen Schaft und Sohle verzichtet werden kann.
Bei dem Schuh gemäß DE 40 04 674 A1 wird die Abdichtung dabei
dadurch erreicht, daß zwischen der Funktionsschicht und der
Sohle bzw. deren äußerem Rand ein wasserdichtes Band
angeordnet ist, das sowohl mit der Funktionsschicht als auch
mit der Sohle bzw. deren Rand wasserdicht verbunden ist. Eine
Naht bzw. Nahtöffnungen, die den Sohlenrand einerseits sowie
den Schaft andererseits durchsetzen, sind bei diesem bekannten
Schuh überhaupt nicht vorgesehen, so daß die vorliegender
Erfindung zugrundeliegenden Probleme überhaupt nicht auftreten.
In ähnlicher Weise geht es bei dem Schuh gemäß DE 38 40 263 A1
nur um die Abdichtung einer wasserdichten, als Funktionsschicht
dienenden Membran gegenüber der Sohle, wobei diese Abdichtung
dadurch erreicht wird, daß zwischen Laufsohle und Membran bzw.
Funktionsschicht ein Siegelband angeordnet wird, das sowohl mit
der Membran als auch der Laufsohle unter Wärme und Druck
verschweißbar ist. Die Möglichkeit einer Abdichtung des
Schaftes gegenüber der Sohle wird in der DE 38 40 263 A1
überhaupt nicht angesprochen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Schuh der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß eine effektive, starken mechanischen
Beanspruchungen standhaltende, dauerhafte Abdichtung des Schuhs
im Übergangsbereich von Schuhboden und Schaft gewährleistet
ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Schuh der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abdichtungsband
im Übergangsbereich von Schuhboden und Schaft vorgesehen und
derart angeordnet ist, daß es nach oben über den Randbereich
des Schuhbodens zur Verbindung mit dem Schaft übersteht, eine
Schicht aus einem mit dem Material des Schuhbodens
verschweißbaren Material umfaßt und mit dem Schuhboden
verschweißt und mit dem Schaft verklebt ist.
Durch die Verschweißung des Abdichtungsbandes mit dem
Schuhboden ist eine flüssigkeitsdichte und dauerhafte
Verbindung des Bandes mit dem Schuhboden gewährleistet.
Aufgrund dieser dauerhaften Fixierung des Abdichtungsbandes am
Schuhboden wird gleichzeitig die Klebeverbindung zwischen dem
gegen den Schaft angelegten Abschnitt des Bandes und dem Schaft
den Anforderungen an absolute Dichtheit gerecht.
Erfindungsgemäß erzielt man somit erstmals eine zuverlässige
Abdichtung des Nahtbereichs zwischen Sohle und Schaft mit
einfachen Mitteln und oh wesentlichen zusätzlichen
Herstellungsaufwand.
Die mit dem Schuhboden verschweißbare Schicht des
Abdichtungsbandes kann von der Trägerschicht des
Abdichtungsbandes gebildet sein. Es ist jedoch auch denkbar,
daß die Trägerschicht aus einem mit dem Schuhboden nicht
verschweißbaren Material besteht und die Verschweißung
zwischen der Kleberschicht und dem Schuhboden stattfindet. Dies
erweist sich besonders dann als vorteilhaft, wenn es erwünscht
ist, den Schuhinnenraum, und damit die Trägerschicht des Bandes
nicht in Form eines thermoplastischen Kunststoffmaterials,
sondern durch ein anderes, etwa textiles Material auszubilden.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die
Kleberschicht des Abdichtungsbandes eine erste an die
Trägerschicht angrenzende, höher schmelzende Schicht und eine
zweite an die Schuhinnenseite angelegte, niedriger schmelzende
Schicht umfaßt. Es kann dann nämlich in einem ersten Schritt
durch Aufschmelzen beider Schichten bei einer ersten Temperatur
ein Abschnitt des Abdichtungsbandes mit dem Schuhboden
verschweißt werden, und in einem zweiten Schritt kann der
gegen
den Schaft angelegte Abschnitt des Abdichtungsbands durch
Aufschmelzen nur der niedriger schmelzenden Schicht als
Heißkleberschicht bei einer zweiten niedrigeren Temperatur
verklebt werden.
Es hat sich insbesondere dann, wenn das thermoplastische
Kunststoffmaterial des Schuhbodens Polyurethan ist, desweiteren
als vorteilhaft erwiesen, wenn die mit dem Schuhboden
verschweißte Schicht Polyurethan auf Esterbasis umfaßt.
Der Schmelzbereich der mit dem Schuhboden verschweißbaren
Schicht des Abdichtungsbands weist vorzugsweise einen
Schmelzbereich von etwa 160 bis 190°, vorteilhafterweise etwa
175° auf.
Wie eingangs bereits angedeutet, kann es erwünscht sein, die
Trägerschicht des Abdichtungsbands aus einem textilen Material
auszubilden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schuhs weist die Trägerschicht eine textile
Bindung auf und ist aus einem Gestrick, einem Gewirke oder
einem Gewebe gebildet, was sich auch im Hinblick auf die
Reißfestigkeit des Rands positiv auswirkt.
In Weiterbildung der Erfindung ist das textile Material der
Trägerschicht des Abdichtungsbands ein Polyestermaterial.
Dieses Material verhindert aufgrund seines hohen Schmelzpunkts
ein Schmelzen und Verschweißen der Trägerschicht mit dem
Schuhboden bzw. mit der die Verschweißung bewirkenden weiteren
Schicht, was sich bei Betrachtung des Schuhinnenraums in
ästhetischer Hinsicht bewährt hat und auch den Tragkomfort
erhöht, da der Fuß mit einem textilen Material in Berührung
ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum
Herstellen eines erfindungsgemäß ausgebildeten Schuhs. Nach
diesem Verfahren wird das Abdichtungsband vor dem Anbringen des
Schafts am Schuhboden im Übergangsbereich des Schuhbodens zum
Schaft so angeordnet, daß das Band über einen Randbereich des
Schuhbodens übersteht; es wird dann mit dem Schuhboden
verschweißt. Nach Herstellung der Verschweißung wird der Schaft
mit dem Schuhboden vernäht.
Schließlich wird der überstehende Abschnitt des Abdichtungsbands
mit dem Schaft verklebt. Wenn die Kleberschicht des
Abdichtungsbands von einer Heißkleberschicht gebildet ist, wird
das Verkleben des überstehenden Abschnitts vorzugsweise mittels
eines erwärmbaren Leistens durchgeführt. Die Verklebung kann
vorteilhafterweise auch durch kurzzeitiges Anschmelzen mittels
eines heißen Leistens und anschließendes rasches Abkühlen
mittels eines anderen kalten Leistens durchgeführt werden
(Hot-Cool-Verfahren).
Sofern die Heißkleberschicht eine Schmelztemperatur aufweist,
die unterhalb der für die Verschweißung erforderlichen
Temperatur liegt, ist es möglich, die Verklebung bei einer
Temperatur durchzuführen, bei der die zuvor hergestellte
Schweißverbindung unverändert bleibt, also nicht wieder
aufgeschmolzen wird.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und aus der
nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schuhs. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt eines für einen erfindungsgemäßen
Schuh verwendbaren Abdichtungsbands und
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Schuhbodens mit
einem mit dem Schuhboden verschweißten Abdichtungsband und
Fig. 3 eine teilweise Schnittansicht eines erfindungsgemäßen
Schuhs.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines insgesamt mit dem
Bezugszeichen 2 bezeichneten Abdichtungsbands für die
Herstellung eines erfindungsgemäßen Schuhs. Das Abdichtungsband
2 umfaßt eine Trägerschicht 4 aus einem textilen Material, die
in Form eines Gestricks, eines Gewirks oder eines Gewebes
ausgebildet ist, sowie eine Kleberschicht 6. Die Kleberschicht
6 bildet eine mit einem Schuhboden des Schuhs verschweißbare
Schicht 8, die aus einer ersten an die Trägerschicht 4
angrenzenden Schicht 10 aus Polyurethan auf Polyesterbasis mit
einer Schmelztemperatur von etwa 175°C und aus einer zweiten
gegen den Schuhinnenraum anlegbaren Schicht 12 aus Polyurethan
auf Polyesterbasis mit einer Schmelztemperatur im Bereich von
etwa 130 bis 170°C besteht.
In der Fig. 2 ist ein Schuhboden 14 mit einem mit dem
Schuhboden 14 verschweißten Abdichtungsband 2 zeigt, wie es in
der Fig. 1 dargestellt ist. Das Abdichtungsband 2 wurde gegen
einen nach oben gezogenen Randbereich 16 des Schuhbodens
14 so angelegt, daß das Abdichtungsband 2 über den Randbereich
16 nach oben übersteht. In dieser Position wurde das
Abdichtungsband 2 durch Erwärmung bis zur Schmelztemperatur der
Schicht 8 erwärmt und mit dem Schuhboden 14 verschweißt,
wodurch eine flüssigkeitsdichte dauerhafte Verbindung zwischen
dem Abdichtungsband 2 und dem Schuhboden 14 erreicht ist.
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen
Schuh, bei dessen Herstellung ein Schaft 18
durch Vernähen, mit dem zuvor mit
dem Abdichtungsband 2 (Fig. 1, 2) verschweißten Schuhboden
14 verbunden wurde. Nach Herstellung dieser Verbindung wurde
der über den Randbereich 16 des Schuhbodens 14 nach oben
überstehende Abschnitt des Abdichtungsbands 2 gegen die
Innenseite des Schafts 18 geklebt. Diese Verklebung erfolgte
durch Erwärmung des Abdichtungsbands 2 auf die
Schmelztemperatur der zweiten Schicht 12 aus Polyurethan auf
Polyesterbasis. Da die Schmelztemperatur dieser zweiten Schicht
12 niedriger ist, als die Schmelztemperatur der ersten Schicht
10 wird bei Erwärmung des Abdichtungsbands 2, etwa mittels
eines erwärmbaren Leistens, die Schweißverbindung des
Abdichtungsbands 2 mit dem Randbereich 16 des Schuhbodens nicht
beeinträchtigt. Die Verklebung kann jedoch auch mittels eines
heißen und eines kalten Leistens im "Hot-Cool-Verfahren"
durchgeführt werden.
Die textile Trägerschicht 4 ist dem Schuhinneren zugewandt.
Durch die beschriebene Verschweißung und Verklebung des
Abdichtungsbands 2 mit dem Schuhboden 14 bzw. dem Schaft 18 ist
eine allen Anforderungen gerecht werdende Abdichtung des
Übergangsbereichs zwischen Schaft 18 und Schuhboden 14
erreicht.
Claims (15)
1. Schuh mit einem einen nach oben gezogenen Randbereich
aufweisenden Schuhboden aus einem thermoplastischen
Kunststoffmaterial und einem mit dem Schuhboden durch
eine Naht verbundenen Schaft sowie mit einem innerhalb
des Schuhinnenraums zu Abdichtungszwecken vorgesehenen
Band, das eine Trägerschicht und eine gegen die
Schuhinnenseite angelegte Kleberschicht umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdichtungsband (2)
- - im Übergangsbereich von Schuhboden (14) und Schaft (18) vorgesehen und derart angeordnet ist, daß es nach oben über den Randbereich (16) des Schuhbodens (14) zur Verbindung mit dem Schaft (18) übersteht,
- - eine Schicht (8) aus einem mit dem Material des Schuhbodens (14) verschweißbaren Material umfaßt und
- - mit dem Schuhboden (14) verschweißt und mit dem Schaft (18) verklebt ist.
2. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Schuhboden (14) verschweißte Schicht des
Abdichtungsbands von der Trägerschicht gebildet ist.
3. Schuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Schuhboden (14) verschweißte Schicht (8)
des Abdichtungsbands (2) von der Kleberschicht (6)
gebildet ist.
4. Schuh nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kleberschicht (6) eine erste an die Trägerschicht
(4) angrenzende höher schmelzende Schicht (10) und eine
zweite an die Schuhinnenseite angelegte niederer
schmelzende Schicht (12) umfaßt.
5. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Schuhboden (14) verschweißte Schicht (8)
Polyurethan auf Esterbasis umfaßt.
6. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Schuhboden (14) verschweißte Schicht (8)
einen Schmelzbereich von etwa 160 bis 190°C aufweist.
7. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (4) aus einem textilen Material
gebildet ist.
8. Schuh nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (4) von einem Gestrick, einem
Gewirke oder einem Gewebe gebildet ist.
9. Schuh nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (4) aus einem Polyestermaterial
gebildet ist.
10. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kleberschicht (6) eine Heißkleberschicht ist.
11. Schuh nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kleberschicht (6) einen Schmelzbereich von 130
bis 170°C aufweist.
12. Schuh nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das thermoplastische Kunststoffmaterial des
Schuhbodens Polyurethan ist.
13. Verfahren zum Herstellen eines Schuhs nach einem oder
mehreren der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- - Anordnen des Abdichtungsbands (2) im Übergangsbereich des Schuhbodens (14) zum Schaft (18), so daß das Band (2) über einen Randbereich (16) des Schuhbodens (14) übersteht;
- - Verschweißen des Abdichtungsbands (2) mit dem Schuhboden (14);
- - Verbinden des Schafts (18) mittels einer Naht mit dem Schuhboden (14) und
- - Verkleben des überstehenden Abschnitts des Abdichtungsbands (2) mit dem Schaft (18).
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschweißung bei einer ersten Temperatur und die
Verklebung bei einer zweiten gegenüber der ersten
Temperatur niedereren Temperatur durchgeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der überstehende Abschnitt des Abdichtungsbands (2)
eine Heißkleberschicht (6) aufweist und mittels eines
erwärmbaren Leistens mit dem Schaft (18) verklebt wird.
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