DE19505082C2 - Vorrichtung zur Messung der Kettgarnspannung in einer Webmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Messung der Kettgarnspannung in einer WebmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus EP 0 590 725 A1 bekannt. Die
Erfindung betrifft im wesentlichen eine Verbesserung dieser
bekannten Meßvorrichtung, wobei der Ausdruck "wiederholbare
Messung" in dem Sinn verwendet wird, daß die Meßvorrichtung für
daßelbe Gewebe ständig einen identischen Spannungswert selbst
an zahlreichen unterschiedlichen Webmaschinen und unabhängig von
der Breite des sich bildenden Gewebes oder von der Länge der
verwendeten Webmaschine liefert.
Wie allgemein bekannt, muß in einer Webmaschine die Kettgarn
spannung stets konstant gehalten und folglich ständig gemessen
und kontinuierlich eingestellt werden, da sie andernfalls bei
fort
schreitender Lieferung des Garns durch den Baum variieren
könnte, weil der Radius des auf den Baum gewickelten Garns ab
nimmt, während die Winkelgeschwindigkeit des Baums konstant
bleibt. Folglich nimmt die tangentiale Liefergeschwindigkeit
des Kettgarns ab mit der Folge einer Zunahme der Garnspan
nung.
Bei der bekannten Vorrichtung wird nicht die Kett
garnspannung, sondern statt dessen die Spannung des sich bil
denden Gewebes gemessen. Diese Spannung ist jedoch praktisch
die gleiche wie diejenige der Kettgarne, wenn diese Garne mit
dem Gewebe unmittelbar verbunden sind. Diese Spannung wird
unmittelbar durch Messen der elastischen Verformung bestimmt,
die auf dem feststehenden Umlenkstab für das sich bildende
Gewebe entsteht. Mit anderen Worten, die Meßvorrichtung der
bekannten Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einem Verformungssensor, der am feststehenden Gewebeumlenk
stab befestigt ist, der an seinen Enden durch den festste
henden Rahmen der Webmaschine getragen wird, zur Messung
eines elastischen Verformungswerts, der auf der gesamten
Länge des Stabs durch die Kettgarnspannung verursacht wird.
Zur Steuerung des Getriebemotors dieses Baums wird dieser
Wert in einem Komparator mit einem Soll-Wert verglichen.
Neben einer beträchtlichen konstruktiven Schwierigkeit bei
der Befestigung eines Sensors an einem Stab, der im allge
meinen eine Mindestlänge in der Größenordnung von 2 m hat mit
der Folge einer Kostenzunahme, hat nun diese bekannte Vor
richtung insbesondere den Nachteil, daß sie einen Kettgarn
spannungswert liefert, der durch die Belastungen beeinflußt
wird, denen der feststehende Umlenkstab für das sich bildende
Gewebe unterworfen ist. Folglich ist eine genaue Bestimmung
der Spannung, der jedes einzelne Kettgarn unterworfen ist,
nicht möglich.
Aus DE 39 05 881 A1 ist eine Vorrichtung zur Messung der
Kettspannung an Webstühlen bekannt, wobei entsprechend der
Spannung der Kettfäden eine Meßeinrichtung mit Druck oder Kraft
beaufschlagt wird. Hierbei ist in einem Rohr mit zylinderförmiger
Mantelfläche eine radial verlaufende Nut eingefräst, in der ein
Meßbalken angeordnet ist, der von einem feststehenden Träger über
einen Druckmeßaufnehmer getragen wird. In Abhängigkeit von der
Garnspannung ragt der Meßbalken mehr oder weniger weit aus der
Nut des einen festen Umlenkstab bildenden Rohres heraus. Dieser
Aufbau erlaubt keine zuverlässige Messung, weil die Änderung der
Kettgarnspannung zu einer unterschiedlichen Aufteilung der
Spannungskräfte zwischen dem festen Element und dem beweglichen
Meßbalken führt. Wenn beispielsweise die Spannungswerte niedriger
sind, ragt der bewegliche Meßbalken stärker nach außen und nimmt
dabei im wesentlichen alle Spannungskräfte auf, während bei
höheren Spannungswerten der Meßbalken vollständig in den Schlitz
zurückgedrückt wird und die Spannungskräfte im wesentlichen nur
durch die Außenfläche des feststehenden Rohres aufgenommen
werden. Die Empfindlichkeit der Messung ändert sich damit
deutlich als Funktion der Beaufschlagung des festen und des
beweglichen Elementes.
Ferner ist aus DE 89 00 167 U1 eine Vorrichtung zum Messen der
Fadenspannung an Textilmaschinen mit einem in die Bewegungsbahn
des gespannten Fadens ragenden Aufnahmeelement bekannt, das einen
elektrischen Meßvorgang auslöst, wobei wenigstens ein die
Bewegungsbahn des Fadens bestimmender Gleitkörper mit einem
magnetoelastischen Sensor als Aufnahmeelement verbunden und
dieser Teil einer Auswertschaltung ist. Diese bekannte Vor
richtung ist nur zum Messen der Spannung an Einzelfäden vor
gesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß man bei einfachem
Aufbau eine zuverlässige Messung erhält, die Vorrichtung keine
hohe Genauigkeit bei ihrer Positionierung erfordert und ins
besondere durch Belastungen jeglicher Art nicht beeinflußt wird,
wobei sie durch die Möglichkeit einer wiederholbaren Messung bei
allen Arten von Webmaschinen eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß nicht mehr
die gesamte Länge des feststehenden Gewebeumlenkstabs ver
wendet wird, sondern statt dessen nur ein begrenzter Zwi
schenteil dieses Stabs, der frei von Belastungen ist und
dessen Länge kleiner als die Mindestbreite des herstellbaren
Gewebes ist. Dieser Abschnitt ist von den beiden verbleiben
den stababschnitten losgelöst und wird über eine Kraftmeßdose
vom feststehenden Rahmen der Webmaschine getragen.
Auf diese Weise wird die Messung nicht mehr durch die Länge
und die Belastungen des Stabs noch durch die Breite des sich
bildenden Gewebes beeinflußt, da nur ein gleichbleibend
schmales Band des Gewebes für die Messung verwendet wird.
Diese feststehende Struktur, die im wesentlichen als elek
tronische Waage an einem begrenzten Gewebezwischenband wirkt,
benötigt nicht nur keine sehr genaue Positionierung gegenüber
den anderen beiden Abschnitten, da sie in jedem Fall durch
das Gewebeband belastet wird, sondern ermöglicht insbesondere
eine wirksame und zuverlässige Bestimmung der Spannung, der
jedes einzelne Kettgarn unterworfen ist, durch einfache
Kenntnis der Dichte der Kettgarne des sich bildenden Gewebes.
Um das sich bildende Gewebe am Einsinken in Unterbrechungen
zwischen dem Zwischenstabteil und den stababschnitten zu
hindern, sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung zwischen dem Zwischenteil des Umlenkstabs und den
Stababschnitten Unterbrechungen in Form einer "Salamischeibe"
gebildet, d. h. längs einer Richtung, die gegenüber der
Längsachse des Umlenkstabs geneigt und in einer waagerechten
Ebene enthalten ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung im einzelnen beschrieben, die eine bevorzugte
Ausführungsform zeigt.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine teilweise ge
schnittene Schrägansicht einer Webmaschine, die die Vor
richtung zur Messung der Kettgarnspannung nach der Erfindung
verwendet.
In der Figur bezeichnen die Bezugszeichen 1 und 2 zwei fest
stehende Webmaschinenwangen, die eine Welle 3 eines Kettbaums 4
tragen, der Kettgarne 5 zuführt. Die Kettgarne 5 verlaufen um
einen Garnhalter 6, durch die Öre von Webschäften 7 und durch
Zähne eines Webblatts 8 zur Bildung einer Kante eines sich
bildenden Gewebes 10, das durch einen feststehenden Umlenk
stab 11 umgelenkt wird und sich um eine Aufnahmewalze 12,
eine Umkehrwalze 13 und einen Ablenkstab 14 bewegt zum Auf
wickeln auf einen Baum 15, der durch die Wangen 1 und 2
drehbar gelagert ist.
Der feststehende Umlenkstab 11, der sich über die gesamte
webmaschinenbreite erstreckt, besteht im wesentlichen aus
einem Zwischenstabteil 16 und zwei seitlichen Stababschnitten
17 und 18, die vom Teil 16 durch Unterbrechungen 19 und 20
getrennt sind, die, wie aus der Zeichnung deutlich erkennbar,
die Form einer "Salamischeibe" haben, d. h. sich längs einer
Richtung erstrecken, die in einer waagerechten Ebene gegen
über der Längsachse 21 des Umlenkstabs 11 so geneigt ist, daß
kein Kettgarn in die Unterbrechungen eindringen kann.
Die beiden Stababschnitte 17 und 18 sind durch Schrauben 22
über Abstandsstücke 23 auf einem Träger 24 befestigt, der
durch die Wangen 1 und 2 getragen wird und den feststehenden
Webmaschinenrahmen bildet. Der Zwischenstabteil 16, dessen
Länge etwas kleiner als die web- oder herstellbare Mindest
breite des Gewebes ist, um sicherzustellen, daß die gesamte
Länge des Zwischenstabteil 16 stets der Spannung des sich
bildenden Gewebes 10 unterworfen ist, um die Messung
wiederholbar zu machen, ist mittels einer Kraftmeßdose 25
ebenfalls am Träger 24 befestigt. Die Kraftmeßdose 25 ist
durch Leitungen 26 und 27 mit einem Eingang eines Komparators
28 verbunden, dessen anderer Eingang durch elektrische
Leitungen 29 und 30 mit einer einstellbaren Sollwerteinheit
31 verbünden ist. Der Ausgang des Komparators 21 wird durch
die elektrischen Leitungen 32 und 33 auf einen den Baum 4
antreibenden elektrischen Getriebemotor 34 gegeben. Somit
bilden der Zwischenstabteil 16 und die Kraftmeßdose 25 eine
feststehende austauschbare Meßstruktur.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Jedesmal, wenn sich die Spannung in den Kettgarnen 5 und somit in dem sich bildenden Gewebe 10 aus irgendeinem Grund verändert, bewirkt eine Zu- oder Abnahme des durch den Zwi schenstabteil 16 auf die Kraftmeßdose 25 ausgeübten Drucks, daß die austauschbare Meßstruktur 16, 25 ein elektrisches Signal liefert, das von dem durch die Sollwerteinheit 31 gelieferten Sollwert abweicht, so daß der Komparator 28 ein Fehlersignal liefert, das durch Verändern der Drehzahl des Baums 4 die Spannung im Kettgarn so ändert, daß sie zum erforderlichen Wert zurückkehrt. Diese Einstellung gilt selbst dann stets, wenn die Breite des herzustellenden Gewebes variiert und/oder wenn die Webmaschine gewechselt wird.
Jedesmal, wenn sich die Spannung in den Kettgarnen 5 und somit in dem sich bildenden Gewebe 10 aus irgendeinem Grund verändert, bewirkt eine Zu- oder Abnahme des durch den Zwi schenstabteil 16 auf die Kraftmeßdose 25 ausgeübten Drucks, daß die austauschbare Meßstruktur 16, 25 ein elektrisches Signal liefert, das von dem durch die Sollwerteinheit 31 gelieferten Sollwert abweicht, so daß der Komparator 28 ein Fehlersignal liefert, das durch Verändern der Drehzahl des Baums 4 die Spannung im Kettgarn so ändert, daß sie zum erforderlichen Wert zurückkehrt. Diese Einstellung gilt selbst dann stets, wenn die Breite des herzustellenden Gewebes variiert und/oder wenn die Webmaschine gewechselt wird.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Messung der Kettgarnspannung in einer
Webmaschine, enthaltend einen das Kettgarn zuführenden
Baum (4), einen elektrischen Getriebemotor (34) für den
Antrieb des Baums (4), für das sich bildende Gewebe (10)
einen feststehenden Umlenkstab (11), der sich über die
gesamte Webmaschinenbreite erstreckt, vom feststehenden
Webmaschinenrahmen (24) getragen wird und mit der Vor
richtung zur Messung der Kettgarnspannung zusammenar
beitet, und einen Komparator (28), der mit der Meßvor
richtung und einer einstellbaren Sollwerteinheit (31)
elektrisch verbunden ist, deren Ausgang den Getriebemo
tor (34) des Baums (4) steuert,
gekennzeichnet,
durch eine austauschbare Struktur aus wenigstens einem
begrenzten Zwischenteil des feststehenden und für das
sich bildende Gewebe (10) vorgesehenen Umlenkstabs (11),
dessen Länge kleiner als die minimale herstellbare Ge
webebreite ist, wobei der von den verbleibenden Ab
schnitten (17, 18) des Umlenkstabs (11) getrennte Zwi
schenteil (16) vom feststehenden Webmaschinenrahmen (24)
über wenigstens eine Kraftmeßdose (25) getragen wird.
2. Vorrichtung zur Messung der Kettgarnspannung in einer
Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Zwischenteil (16) des Umlenkstabs (11) und
den Abschnitten (17, 18) des Umlenkstabs (11) Unterbre
chungen (19, 20) in Form einer "Salamischeibe" gebildet
sind, d. h. längs einer Richtung, die gegenüber der
Längsachse (21) des Umlenkstabs geneigt und in einer
waagerechten Ebene enthalten ist.
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