DE19503957C1 - Wendevorrichtung für auf Horden geführte Käsestücke - Google Patents
Wendevorrichtung für auf Horden geführte KäsestückeInfo
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- A01J25/00—Cheese-making
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Description
Diese vorliegende Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung für auf Horden
geführte Käsestücke.
Derartige Wendevorrichtungen sind bereits aus der DE-OS 28 53 433 be
kannt. Sie dienen dazu, die im Trocknungsprozeß oder im Reifestadium
befindlichen Käsestücke, insbesondere Weichkäsestücke, in zeitlichen Ab
ständen zu wenden, um eine gleichmäßige Verteilung der Molke sicherzustel
len.
Die aus der DE-OS 28 53 433 bekannte Wendevorrichtung sieht vor, eine
Wendehorde auf eine mit Käsestücken bestückte Horde abzusenken und zur
Anlage zu bringen. Sodann werden beide Horden in einer aufwendigen und
mechanisch komplizierten Wendeapparatur gewendet. Die ursprüngliche
Horde kann sodann nach oben entfernt werden und die gewendeten Käse
stücke verbleiben auf der Wendehorde. Die bekannte Vorrichtung ist nachtei
lig, da insbesondere bei spezifisch schweren oder leicht verformbaren Käse
sorten ein Zusammenwachsen benachbarter Käsestücke auftritt. Dies hat zur
Folge, daß die zusammengewachsenen Käsestücke beim Wenden bzw.
Umhorden nicht mehr getrennt werden können, sondern ein manuelles Ein
greifen erforderlich ist. Bei der früher üblichen manuellen Umhordung konnten
die aneinander gewachsenen Käsestücke leicht getrennt werden. Die Lösung
zusammengewachsener Käsestücke ist mit herkömmlichen automatischen
Wendevorrichtungen nur nachträglich mit aufwendigen Einrichtungen möglich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Angabe einer Wendevor
richtung für auf Horden geführte Käsestücke, die mechanisch einfach ist und
in der bereits aneinander gewachsene Käsestücke zuverlässig voneinander
getrennt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Wendevorrichtung für
auf Horden geführte Käsestücke, mit mehreren Hebestiften, die im wesentli
chen aufrecht unterhalb einer herangeführten Horde angeordnet und durch
diese hindurch aufwärts hebbar sind, und zumindest einem Wendehebel, der
an einer Wendewelle derart befestigt und angeordnet ist, um durch die Hebel
stifte hindurch zu greifen und ein auf den Hebestiften getragenes Stück aus
seiner ursprünglichen Orientierung in eine im wesentlichen entgegengesetzte
Orientierung zu wenden.
Die erfindungsgemäße Wendevorrichtung sieht im Gegensatz zum Stand der
Technik vor, daß die auf der Horde befindlichen Käsestücke einzeln oder
zumindest reihenweise gewendet werden. Dabei wird ein möglicherweise
zwischen den Käsestücken bereits bestehender Verbund gelöst. Zum Zwecke
der Wendung werden die unterhalb der Horden angeordneten Hebestifte zwi
schen den Hordenstiften hindurch nach oben geführt, so daß ein auf der
Horde befindliches Käsestück angehoben wird. Wenn das Käsestück sich in
dieser oberen Position befindet, werden der oder die Wendehebel gemeinsam
betätigt, um durch die Hebestifte hindurchgreifend das Stück zu erfassen und
in einer Schwenkbewegung in eine im wesentlichen entgegengesetzte Orien
tierung zu bringen. Der Wendevorgang wird somit einfach, platzsparend,
kostengünstig und zuverlässig unter Vermeidung einer mechanisch aufwendi
gen Wendeapparatur durchgeführt. Besonders bevorzugt sind zwei Wendehebel
vorgesehen, die an einer gemeinsamen Wendewelle befestigt sind.
Es ist bevorzugt, daß die obere Spitze der Hebestifte einen kleineren Durch
messer hat als der Abstand zwischen benachbarten Stäben einer Horde. Mit
diesem Merkmal wird erreicht, daß die Hebestifte im wesentlichen ohne
Kollision mit den Hordenstäben angehoben werden können. Weiterhin bevor
zugt sind die Hebestifte nur an ihrem unteren Ende befestigt, jedoch nicht in
axialer Längsrichtung geführt, so daß sie bei Kollisionen mit einem Horden
stab ausweichen.
Bevorzugt ist die Teilung der Wendehebel gleich oder ein Vielfaches der
Teilung der Hebestifte. Damit wird sichergestellt, daß die Hebestifte zumin
dest so eng benachbart sind wie die Wendehebel, so daß ein zu hebendes
Käsestück gleichmäßig auf seiner gesamten Breite angehoben werden kann.
Mehrere Hebestifte, mindestens 3 Hebestifte gewährleisten eine derartige
gleichmäßige Anhebung. Zwei Wendehebel genügen zur Erfassung und
Führung eines Käsestückes im Wendevorgang. Die Wendehebel haben eine
ausreichende axiale Länge, um das betreffende Käsestück zumindest un
terhalb des Schwerpunktes abzustützen und zu führen. Besonders bevorzugt
ist der Abstand in der Breite benachbarter Hebestifte größer als die Breite des
Wendehebels, so daß der Wendehebel bequem zwischen den Hebestiftspalten
hindurchgreifen kann.
Bevorzugt ist der Abstand zwischen zwei benachbarten Wendehebeln kleiner
als eine übliche Käsestück-Abmessung. Mit diesem Merkmal wird eine vom
jeweiligen Konfektionskäse abhängige Auslegung des Wendehebelabstandes
angegeben.
Die Hebestifte und Wendehebel erstrecken sich bevorzugt über die gesamte
Breite der Horde, um die Käsestücke reihenweise zu wenden. Diese Aus
führungsform ist vorgesehen, damit sich die Käsestücke in Reihen jeweils von
Rand zu Rand der Horde erstrecken. Die Hebestifte sind in ausreichender Zahl
zur Erfassung eines Käsestückes in Längs- und Querrichtung unterhalb der
Käsestücke angeordnet und erstrecken sich im wesentlichen über die gesamte
Breite der Horde. In gleicher Weise erstrecken sich auch die Wendehebel über
die gesamte Breite der Horde, um die von den Hebestiften angehobenen
Käsestücke entsprechend zu erfassen.
Im Bereich der Wendehebel ist bevorzugt ein Transportband zur Aufnahme
der gewendeten Käsestücke angeordnet. Das Transportband dient zum
Abtransport der gewendeten Käsestücke entweder auf die Horden zurück
oder zur Handhabung für einen anderen Zweck.
Bevorzugt ist das Transportband zu einem Förderband der Horden geführt, um
die gewendeten Käsestücke auf die ursprüngliche Horde oder eine andere
Horde zurückzuführen.
Im Bereich der Wendewelle ist bevorzugt eine Zentriereinrichtung angeordnet,
um etwaige Positionsabweichungen der Käsestücke beim Wenden zu kor
rigieren.
Die Zentriereinrichtung weist bevorzugt zwei Zentrierscheiben auf, die derart
an der Wendewelle angeordnet sind, daß ein Käsestück beim Wenden zen
trierbar ist. Die Zentrierscheiben sind zu diesem Zweck besonders bevorzugt
angeschrägt, um eine Zentrierung sicherzustellen, so daß eine genaue Posi
tionierung der gewendeten Käsestücke auf dem Transportband möglich wird.
Bevorzugt ist in Vorschubrichtung der Horden vor den Hebestiften eine
Käsestück-Lösestation angeordnet, welche Lösestifte und Niederhalter um
faßt. Die Käsestück-Lösestation dient zur Lösung besonders hartnäckig
miteinander verwachsener Käsestücke, welche vor dem eigentlichem Wende
vorgang vorgelöst werden sollen. Zu diesem Zweck sind in einer Reihe in der
Horden-Breitenrichtung Lösestifte angeordnet, die eine Anhebung der Käse
stücke vornehmen, während in einer benachbarten Reihe Niederhalter an
geordnet sind, die von oben die Käsestücke der benachbarten Reihe niederhal
ten, um eine effektive Lösung durch die Lösestifte der benachbarten Reihe
sicherzustellen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzug
ten Ausführungsbeispieles in Verbindung mit der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Wendevorrichtung,
Fig. 2 zeigt eine schematische Aufsicht auf ein Detail der erfindungs
gemäßen Wendevorrichtung, teilweise im Aufriß,
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Details von Fig. 2.
Die in den Figuren gezeigte Wendevorrichtung zeigt ein Förderband 26 für
Käsehorden, die zwischen einer Abstapeleinrichtung 20 und einer Aufstapel
einrichtung 22 geführt werden. Auf einer einzelnen Käsehorde 12 sind in
Längsrichtung und in Querrichtung Käsestücke 6 aufgelegt, die zusammen mit
der Horde in Transportrichtung des Förderbandes 26 gefördert werden.
In der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung werden die Horden 12 zunächst einer
Käsestück-Lösestation zugeführt, die aus in Querrichtung angeordneten
Lösestiften 16 und unmittelbar dahinter angeordneten Niederhaltern 18
besteht. Die von unten nach oben geführten Lösestifte 16 wirken mit den von
oben nach unten geführten Niederhaltern 18 derart zusammen, daß zwischen
zwei benachbarten Käsestückreihen auf einer Horde bestehende Kontaktpunk
te gelöst werden. Die Niederhalter 18 drücken die Käsestücke der einen Reihe
nach unten, während die Lösestifte 16 die Käsestücke der benachbarten
Reihe nach oben drücken, so daß diese von den niedergehaltenen Käsestüc
ken gelöst werden. In der Zeichnung der Fig. 1 sind die niedergehaltenen
Käsestücke mit "5" bezeichnet, während die durch die Lösestifte anzuheben
den Käsestücke mit "6" bezeichnet sind.
Das Förderband 26 wird taktweise vorgeschoben, so daß die Horde in den
Bereich der eigentlichen Wendestation gelangt. Dort sind unterhalb des
Förderbandes 26 endseitig befestigte und gelagerte Hebestifte 2 vorgesehen,
welche hebbar sind, um durch die Hordenstäbe hindurch das darüber befindli
che Käsestück zu greifen und anzuheben. Zumindest drei Hebestifte 2 sind
vorgesehen, um ein einzelnes Käsestück 6 gleichmäßig anzuheben. Kurz vor,
bei oder kurz nach Beendigung des Hebevorganges werden an einer Wende
welle 10 befestigte Wendehebel 4 betätigt, um zwischen den Hebestiften 2
hindurchzugreifen und das erfaßte Käsestück aus seiner ursprünglichen
Orientierung in der Position auf den Hebestiften 2 in einer über die Wendewel
le hinübergerichteten Schwenkbewegung in eine im wesentlich entgegen
gesetzte Orientierung zu bringen, das heißt zu wenden. Die Wendewelle 10
befindet sich etwa in Höhe des oberen Hubpunktes der Käsestücke, so daß
die Wendehebel 4 die Käsestücke etwa in waagerechter Positionierung erfas
sen.
In Förderrichtung des Förderbandes 26 hinter der Wendewelle 10 befindet
sich ein Transportband 24, das durch eine Transportrolle 14 angetrieben wird.
Dieses Transportband 24 ist derart zum Förderband 26 rückgeführt, daß die
gewendeten Käsestücke 6 auf die ursprüngliche Horde 12, von der sie ent
nommen sind, rückführbar sind. Diese ursprüngliche, von Käsestücken befrei
te Horde 12, wird in Takt und etwa in die Geschwindigkeit des Transportban
des 24 vorgeschoben. Die auf die Horde 12 zurückgesetzten Käsestücke 6
erreichen sodann die Aufstapeleinrichtung 22.
In Fig. 2 und 3 sind Details der Wendevorrichtung gezeigt.
Wie in Fig. 2 zu sehen, sind Hebestifte 2 über die Breite und Länge eines
(gestrichelt gezeigten) Käsestückes 6 angeordnet, und zwar im vorliegenden
Fall etwa 3mal drei Stifte. Zwischen den aus drei Hebestiften 2 bestehenden Längs
reihen sind zwei Wendehebel 4 gezeigt, die unmittelbar an der Wendewelle
10 derart befestigt sind, daß sie zwischen den Längsreihen der Hebestifte 2
hindurchgreifend das darüber befindliche und von den Hebestiften 2 getrage
ne Käsestück 6 ergreifen und in einer Schwenkbewegung wenden können.
Axial außerhalb der beiden Wendehebel 4 befinden sich ebenfalls an der
Wendewelle 10 befestigt zwei Zentrierscheiben 8, welche im Querschnitt
gegenüberliegend angeschrägt sind, um das Käsestück 6 beim Wenden zu
zentrieren. Etwaige fabrikationsbedingte Positionsverschiebungen der Käse
stücke 6 können somit ausgeglichen werden.
Fig. 3 zeigt die Wendevorrichtung in verschiedenen Arbeitspositionen. Ein
Wendehebel 4 ist in seiner unteren, unterhalb des Käsestückes 6 gelegenen
Ruheposition gezeigt, sodann in seiner davon um ca. 90° verschobenen
Eingriffsposition mit dem Käsestück 6 und schließlich in seiner wiederum um
90° verschobenen Endposition, in der das Käsestück 6 auf dem Transport
band 24 positioniert ist. Die Hebestifte 2 sind in ihrer gehobenen Position
gezeigt, in der sie sich durch die Stäbe der Horde 12 nach oben erstrecken.
Die Hebestifte 2 haben in dieser Ausführungsform ein etwa kreisförmigen
Querschnitt. Das Transportband 24 ist um eine Transportrolle 14 geführt,
deren Achse unterhalb der Wendewelle 10 und oberhalb der Ebene der her
angeführten Horden 12 gelegen ist.
Claims (10)
1. Wendevorrichtung für auf Horden (12) geführte Käsestücke (6), mit
mehreren Hebestiften (2), die im wesentlichen aufrecht unterhalb einer
herangeführten Horde (12) angeordnet und durch diese hindurch auf
wärts hebbar sind, und zumindest einem Wendehebel (4), der an einer
Wendewelle (10) derart befestigt und angeordnet ist, um durch die
Hebestifte (2) hindurch zu greifen und ein auf den Hebestiften (2)
getragenes Käsestück (6) aus seiner ursprünglichen Orientierung in eine im
wesentlichen entgegengesetzte Orientierung zu wenden.
2. Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
obere Spitze der Hebestifte (2) einen kleineren Durchmesser hat als der
Abstand zwischen benachbarten Stäben einer Horde (12).
3. Wendevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilung der Wendehebel (4) gleich oder ein Vielfaches der
Teilung der Hebestifte (2) ist.
4. Wendevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen benachbarten Wendehebeln (4) kleiner ist als eine
Käsestückabmessung.
5. Wendevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hebestifte (2) und Wendehebel (4) sich im
wesentlichen über die gesamte Breite der Horde (12) erstrecken, um die
Käsestücke (6) reihenweise zu wenden.
6. Wendevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der Wendehebel (4) ein Transportband
(24) zur Aufnahme der gewendeten Käsestücke (6) angeordnet ist.
7. Wendevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Transportband (24) zu einem Förderband (26) der Horden (12) geführt
ist.
8. Wendevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der Wendewelle (10) eine Zentrier
einrichtung (8) angeordnet ist.
9. Wendevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentriereinrichtung zwei Zentrierscheiben (8) aufweist, die derart an der
Wendewelle (10) angeordnet sind, daß ein Käsestück (6) beim Wenden
zentrierbar ist.
10. Wendevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in Vorschubrichtung der Horden (12) vor den
Hebestiften (2) eine Käsestück-Lösestation (16, 18) angeordnet ist,
welche Lösestifte (16) und Niederhalter (18) umfaßt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995103957 DE19503957C1 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Wendevorrichtung für auf Horden geführte Käsestücke |
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Also Published As
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