DE19502622A1 - Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Gasdiffusionselektroden durch Auskristallisation von Edelmetallsalzen - Google Patents
Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Gasdiffusionselektroden durch Auskristallisation von EdelmetallsalzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, mit dem Edelmetallkatalysatoren der 1. und 8. Neben
gruppe des Periodensystems in fein verteilter Form in eine bereits fertiggestellte, PTFE-
Aktivkohle-gebundene und unkatalysierte Gasdiffusionselektrode oder in einen bereits
fertiggestellten porösen Katalysatorträger zur Verwendung in Brennstoffzellen, Elektrolysever
fahren oder elektrochemische Sensoren eingebracht wird.
Bei den bisher hergestellten Gasdiffusionselektroden mit einem hydrophilen und hydropho
ben Porensystem für Brennstoffzellen, Elektrolyseverfahren oder elektrochemische Sensoren
wurde das Katalysatormaterial vor der Herstellung der Elektroden mit unterschiedlichen Ver
fahren (z. B. nach DE A1 37 10 168 (Winsel, A.) oder nach EP 055 725 9 A1 930 825
(Tanaka, K., Watanabe, M.)) der Elektrodenmasse beigemengt oder haftend auf der Aktivkohle
aufgebracht. Das führt dazu, daß der Katalysator gleichmäßig verteilt über das ganze
Elektrodenmaterial vorliegt. Katalysatorpartikel, die beim Betrieb der Elektroden nur der Elek
trolytseite oder der Gasseite zugewendet sind und sich nicht im Drei-Phasen-Bereich im
Porensystem befinden, bleiben dadurch an der Umsetzung eines Gases (z. B. Wasserstoff)
nahezu unbeteiligt (Zum Betrieb der Elektroden wird der einen Elektrodenseite Elektrolyt und
der anderen Seite dem Gas zugeführt.). Ebenso bleibt der Katalysator in den sogenannten
Sackporen ungenutzt. Hiermit treten durch erhöhten Materialeinsatz unnötige Kosten auf.
Eine Optimierung der Katalysatorausnutzung wäre durch eine gezielte und quantifizierte
Positionierung des Katalysatormaterials an der Drei-Phasen-Grenze zu erreichen. Dadurch
wird nicht nur die Leistung der Elektroden erhöht, sondern es werden auch große Katalysator
mengen eingespart, was zu einer Kostensenkung sowohl beim Betrieb der Elektroden, als
auch bei deren Herstellung führt.
Die Erfindung bezweckt durch eine Niederschlagung von Edelmetallkatalysatorpartikeln in
der Nähe der Drei-Phasen-Grenze eine höhere Katalysatorausnutzung zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem ein Salz eines Edelmetalls im elektrolyt
zugänglichen Teil des Porensystem der Elektrode auskristallisiert wird und anschließend unter
einem Elektrolyten in der Art zum Metall reduziert wird, daß ein reduzierend wirkendes Gas
oder Gasgemisch von der gaszugewandten Seite der Elektrode zugeführt wird, oder Wasser
stoff bei Zuführung eines inerten oder eines schwach reduzierend wirkenden Gases von der
Elektrode elektrochemisch produziert wird.
Bei dünnen porösen Schichten lassen sich einseitig Salze aus Lösungen zum geringeren
Teil an der Oberfläche zum größeren Teil im flüssigkeitsgefüllten Teil des Porensystems aus
kristallisieren. Die auskristallisierten Salze im Porensystem einer Gasdiffusionselektrode
bewirken beim erneuten Eindringen einer Elektrolytlösung in das Porensystem und unmittel
bar danach eine Salzkonzentration in Höhe der Sättigungskonzentration in unmittelbarer Nähe
der Porenwände. Bei Zuführung eines Reduktionsmittels kann das Metallion des Salzes in der
Form reduziert werden, daß die entstehenden Metallpartikel in feiner Verteilung an den
Wänden der Poren haften bleiben. Wird dabei das Reduktionsmittel in Form eines Gases von
der entgegengesetzten Seite der Pore, in der sich kein Elektrolyt befindet und in der kein Salz
auskristallisiert worden ist, zugeführt, so findet die Reduktion zum Metall und dessen Nie
derschlagung in unmittelbarer Nähe zur Drei-Phasen-Grenze statt. Wird das Reduktionsmittel
elektrochemisch produziert, so erfolgt mit Unterstützung eines schwach reduzierenden oder
inerten Gases eine Reduktion und Niederschlagung des Katalysators in ähnlicher Weise.
Durch Variation der Kristallisations- und Reduktionsbedingungen wie z. B. Temperatur, Gas
druck, pH-Wert und Konzentration des Elekrolyten sind Morphologie und Position des Kataly
satormaterials im Porensystem zusätzlich steuerbar.
Erfindungsgemäß dotierte Gasdiffusionselektroden erreichen mit weit weniger Katalysator
material gleiche oder bessere Stromdichten bei gleicher Überspannung als Elektroden, die
aus bereits mit Katalysator beaufschlagter Aktivkohle hergestellt wurden. Die Materialkosten
dieser Gasdiffusionselektroden liegen etwa um 30-50% niedriger als die der bisher ver
wendeten Elektroden. Solche Elektroden können für Elektrolysezellen, Brennstoffzellen (oder
Sensoren) eingesetzt werden.
Das Einbringen des Edelmetallsalzes erfolgt durch Auskristallisation im Porensystem der
undotierten Elektrode. Für Wasserstoffanoden kann dazu Platin( IV)-chlorid verwendet werden.
Zu diesem Zweck wird die undotierte Elektrode in eine Halterung eingespannt. Auf die beim
späteren Betrieb dem Elektrolyten zugewendeten Seite der Elektrode wird eine definierte
Menge einer wässerigen Platin(lV)-chlorid-Lösung bekannter Konzentration (z. B. 0,01-molar)
gegeben.
Dieses kann sowohl bei einseitigem Unterdruck, als auch bei Überdruck erfolgen, wodurch
der Bereich, in dem das Salz auskristallisiert, geringfügig verschoben werden kann. Dabei
sollte zweckmäßigerweise ein vollständiges Durchdringen der Elektrode mit Gas oder
Elektrolyt vermieden werden. Bei 50°C wird das Salz mehrere Stunden bis zum vollständigen
Verdunsten des Wassers auskristallisiert.
Zur Reduktion des Platin(IV)-chlorids zum metallischen Platinkatalysator wird die trockene
Elektrode auf der Seite, auf der vorher das Platin(IV)-chlorid auskristallisiert worden war, mit
einem Elektrolyten (z. B. Natronlauge) überschichtet und anschließend von der Unterseite
mehrere Stunden mit Formiergas (X % Wasserstoff + (100-X %) Stickstoff) oder Wasserstoff
begast. Der Gasdruck kann auch hier variiert werden, um gewünschte Porenbereiche
bevorzugt zu versorgen. Nach dem Waschen und Trocknen ist die Elektrode betriebsbereit.
Claims (8)
1. Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Aktivkohle-PTFE-gebundene
Gasdiffusionselektroden mit einem hydrophilen und einem hydrophoben Porensystem oder
dünnen, biporösen Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß eine anorganische Verbindung
eines Edelmetalls der 1. oder 8. Nebengruppe des Periodensystem oder eine Kombination
von Verbindungen von Edelmetallen der 1. und/oder 8. Nebengruppe des Periodensystems
in einem Teil des Porensystems einer unkatalysierten Gasdiffusionselektrode oder eines
dünnen, biporösen Körpers auskristallisiert wird und anschließend unter einem Elektrolyten
bei Zuführung eines Gases reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Auskristallisation
der Verbindung von der späteren Gasseite der Gasdiffusionselektrode ein inertes Gas in
einem Druckbereich zugeführt wird, innerhalb dem ein Durchperlen von Gas oder ein
Durchsickern der Lösung durch die Elektrode noch nicht erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskristallisation der
Verbindung aus der Lösung innerhalb eines Temperaturbereiches zwischen 10 und 300°C
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Auskristallisation
die Elektrode mit einer alkalischen Lösung, vorzugsweise Natronlauge, überschichtet wird und
von der Unterseite zur Reduktion der Edelmetallverbindung mit einem reduzierend wirkendem
Gas oder einem Gemisch aus einem inerten und einem reduzierend wirkendem Gas begast
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß reduzierend wirkende Gase
oder ein inertes Gas oder Gasgemisch zugeführt wird und in der Elektrode elektrochemisch
Wasserstoff erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß während der Reduktion
das Gas oder Gasgemisch in einem Druckbereich zugeführt wird, innerhalb dem ein Durch
perlen von Gas oder ein Durchsickern der Lösung durch die Elektrode noch nicht erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Reduktion die
Elektrode innerhalb eines Temperaturbereiches von 10 bis 300°C getrocknet wird.
8. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 7 hergestellten Elektroden für saure Brennstoffzel
len, Elektrolyseverfahren und elektrochemische Sensoren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502622A DE19502622A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Gasdiffusionselektroden durch Auskristallisation von Edelmetallsalzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19502622A DE19502622A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Gasdiffusionselektroden durch Auskristallisation von Edelmetallsalzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502622A1 true DE19502622A1 (de) | 1996-07-18 |
Family
ID=7752501
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19502622A Withdrawn DE19502622A1 (de) | 1995-01-17 | 1995-01-17 | Verfahren zur Einbringung von Edelmetallkatalysatoren in Gasdiffusionselektroden durch Auskristallisation von Edelmetallsalzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502622A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19742109A1 (de) * | 1997-09-24 | 1999-04-01 | Gaskatel Gmbh | Kohlenstoffdioxidentwicklungszelle |
WO2003092087A2 (de) * | 2002-04-26 | 2003-11-06 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Mikrostrukturierte diffusionsschicht in gasdiffusionselektroden |
-
1995
- 1995-01-17 DE DE19502622A patent/DE19502622A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19742109A1 (de) * | 1997-09-24 | 1999-04-01 | Gaskatel Gmbh | Kohlenstoffdioxidentwicklungszelle |
WO2003092087A2 (de) * | 2002-04-26 | 2003-11-06 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Mikrostrukturierte diffusionsschicht in gasdiffusionselektroden |
WO2003092087A3 (de) * | 2002-04-26 | 2004-09-10 | Forschungszentrum Juelich Gmbh | Mikrostrukturierte diffusionsschicht in gasdiffusionselektroden |
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