DE19502349A1 - Schlagwerk - Google Patents
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- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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- E02D7/02—Placing by driving
- E02D7/06—Power-driven drivers
- E02D7/14—Components for drivers inasmuch as not specially for a specific driver construction
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schlagwerk der dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 entsprechenden Art und bezieht sich
auch auf ein mit dem erfindungsgemäßen Schlagwerk ausgerü
stetes Bohrgerät.
Zum Niederbringen von Bohrungen in das Erdreich fin
den meist Bohranlagen Verwendung, bei denen das Bohrge
stänge nebst Bohrwerkzeug an einem Hebeseil aufgehängt
sind, welches über Rollen an dem oberen Ende eines Bohr
turms oder Bohrgerüstes hinwegläuft und zu der in Bodennä
he oder in der Nähe der Grundplatte des Bohrgerüstes vor
gesehenen Hebewerktrommel geht.
Mit den üblichen Bohrwerkzeugen, welche meist einen
das freie Ende des Bohrwerkzeugs bildenden Bohrkopf um
fassen, an dessen freier Stirnseite Schneidkörper zur
Zerkleinerung bzw. Auflockerung des Erdreichs vorgesehen
sind, lassen sich Bohrungen meist nur in Lockergesteinfor
mationen niederbringen. Ein Problem tritt daher beispiels
weise immer dann auf, wenn die Bohrung auf eine im Erd
reich eingelagerte Hartgesteinformation oder auf eine
Schlamm- oder Kieseinlagerung trifft, welche mit dem Bohr
werkzeug nicht gelockert werden kann.
In einem solchen Falle ist es bekannt, anstatt des
Bohrwerkzeugs ein geeignetes Schlagwerkzeug, wie bei
spielsweise einen Schlagmeißel oder eine Schlammbüchse am
freien Ende des Bohrseils zu befestigen und das Schlag
werkzeug so weit in die Bohrung abzusenken, daß es auf der
zu lockernden Einlagerung zu liegen kommt.
Zur Erzeugung der für die Schlagfunktion notwendigen
Auf- und Abbewegung des Schlagwerkzeugs dient üblicherwei
se ein ebenfalls an diesem befestigtes Schlagseil, welches
meist parallel zum Hebeseil über am oberen Ende des Bohr
turms oder Bohrgerüsts angebrachte Rollen hinwegläuft und
zu einer zweiten, in Bodennähe oder in der Nähe der Grund
platte des Bohrgerüstes vorgesehenen Schlagseilwinde ver
läuft.
Zur Erzeugung der Auf- und Abbewegung des freien
Endes des Schlagseils findet üblicherweise ein Schlagwerk
Verwendung, mit welchem bei stillstehender Schlagseilwinde
das freie Ende des Schlagseils in einem sich wiederholen
den Zyklus um eine dem gewünschten Hub des Schlagwerkzeugs
entsprechende Länge aufgeholt und wieder freigegeben wird.
Derartige Schlagwerke, die üblicherweise an der dem
freien Ende des Schlagseils abgewandten Seite des Bohr
mastes angebracht sind, sind in verschiedenen Ausführungen
von der Firma Wirth Maschinen- und Bohrgerätefabrik GmbH,
Erkelenz bekannt.
All diesen bekannten Schlagwerken ist gemeinsam, daß
der von der Schlagseilwinde zum oberen Ende des Bohrmastes
verlaufende Teil des Schlagseils stets durch eine starr an
dem Bohrmast angebrachte Seilrolle um etwa 180° umgelenkt
wird und von dieser zu einer zumindest in Seilrichtung
zyklisch verlagerbaren Schlagrolle verläuft. Das Schlag
seil wird durch diese erneut um etwa 180° umgelenkt und
verläuft im weiteren über das obere Ende des Bohrmastes in
der beschriebenen Weise zu dem Schlagwerkzeug.
Zur Verlagerung der Schlagrolle, die eine Verkürzung
bzw. Verlängerung des freien Schlagseilendes und damit ein
Anheben und Absenken des Schlagmeißels bewirkt, ist diese
entweder exzentrisch auf einer motorisch angetriebenen
Kurbelscheibe gelagert oder mit dem beweglichen Teil einer
sich an dem Bohrmast abstützenden hydraulisch betätigten
Kolben/Zylindereinheit verbunden.
Zwar läßt sich mit den bekannten Schlagwerken das
freie Ende des Schlagseils zuverlässig in eine zum Antrieb
eines Schlagwerkzeugs geeignete Auf- und Abbewegung ver
setzen, nachteilig ist jedoch, daß die bekannten Schlag
werke einen relativ hohen konstruktiven Aufwand erfordern
und damit in ihrer Herstellung relativ teuer sind. Auch
kann das Schlagseil nicht zum Lockern eines verklemmten
Schlagmeissels oder einer mit Bodenmaterial gefüllten
Schlammbüchse verwendet werden, da durch die von der
Schlagseilwinde auf zubringenden hohen Zugkräfte auch die
Umlenkrollen des Schlagwerks belastet würden und über die
mit dem Bohrmast verbundenen Teile des Schlagwerks auf
diesen ein zusätzliches Kippmoment übertragen würde, wo
durch das Schlagwerk und - im schlimmsten Fall - auch der
Bohrmast beschädigt werden könnten.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Schlag
werk zu schaffen, welches sich durch eine einfachere und
somit billigere Bauweise auszeichnet, ohne daß hierdurch
dessen Betriebssicherheit und Leistungsfähigkeit einge
schränkt ist. Trotz der einfacheren Bauweise soll bei
einem mit einem erfindungsgemäßen Schlagwerk ausgestatte
ten Bohrgerät das ansonsten lediglich durch die Dimensio
nierung der Schlagseilwinde und des Schlagseils limitierte
Hebevermögen nicht durch das Schlagwerk eingeschränkt
werden.
Diese Aufgaben sind durch die in Anspruch 1 wiederge
gebene Erfindung gelöst.
Dadurch, daß bei dem erfindungsgemäßen Einrichtung,
mittels welcher ein zu dem Schlagwerkzeug führendes
Schlagseil in einem sich wiederholenden Zyklus nach einer
vorbestimmten zeitlichen Abhängigkeit um eine einen Hub
des auf den zu lockernden Untergrund ruhenden Schlagwerk
zeugs bewirkende Länge aufholbar und wieder freigebbar
ist, eine um eine etwa senkrecht zum Schlagseil ausgerich
tete Achse verschwenkbare Wippe umfaßt, bei der auf beiden
Seiten der Achse jeweils eine Seilrolle vorgesehen ist,
deren Rollenachse etwa parallel zur Wippenachse verläuft,
daß das Schlagseil zwischen den Seilrollen hindurchgeführt
ist und daß ein Antrieb vorgesehen ist, mit welchem die
Wippe zyklisch zwischen einer Ruheposition und einer aus
gelenkten Position, in der das Schlagseil im Vergleich zur
Ruheposition der Wippe zumindest eine der Seilrollen über
einen größeren Teil ihres Umfanges umläuft, verschwenkbar
ist, wird das freie Ende des Schlagseiles beim Verschwen
ken der Wippe in ihre ausgelenkte Position verkürzt und
das Schlagwerkzeug vom Bohrungsboden abgehoben. Wird die
Wippe anschließend in ihre Ruheposition zurückverschwenkt,
was aktiv über den Antrieb oder durch einfaches Entkoppeln
von diesem bewirkt werden kann, fällt das Schlagwerkzeug
auf den Bohrungsboden herab, was zu der gewünschten
Schlagwirkung führt.
Da das Seil durch Verschwenken der Wippe über die an
den Wippenenden gelagerten Seilrollen zweifach umgelenkt
und nachgezogen wird und somit die durch die Verschwenkung
der Wippe bewirkte Verlagerung der Rollen additiv in die
Verkürzung des freien Endes des Schlagseiles eingeht, sind
zur Erzeugung der benötigten Hubbewegung des Schlagwerk
zeugs nur Verschwenkungen der Wippe um relativ kleine
Winkel erforderlich.
Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Schlagseils ist Gegenstand des Anspruchs 2. Diese hat den
Vorteil, daß in der Ruheposition der Wippe des Schlagwerks
auf das Schlagseil wirkende Zugkräfte weder auf dieses
noch auf den Bohrmast übertragen werden. Die auf das
Schlagwerkzeug mit Hilfe der Schlagseilwinde aufbringbare
Zugkraft wird daher nicht durch das Schlagwerk begrenzt.
Auch kann es vorkommen, daß beim Auftreffen des
Schlagmeißels auf eine Hartgesteineinlagerung eine relativ
dicke Schicht derselben abplatzt und der Schlagmeißel beim
darauffolgenden Absenken in das Schlagseil hineinfällt.
Gegenüber den bekannten Schlagwerken hat die erfindungs
gemäße Lösung auch hierbei den Vorteil, daß durch das sich
hierbei plötzlich straffende Schlagseil das Schlagwerk
nicht belastet wird.
Besonders vorteilhaft ist die Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Schlagwerks gemäß Anspruch 3. Durch die
Führungsrollen wird wirksam ein Herausspringen des unbela
steten, schlaffen Schlagseils aus den Seilrollen verhin
dert.
Um zu vermeiden, daß die Führungsrollen während des
Betriebs des Schlagwerks übermäßig beansprucht werden und
um insbesondere zu vermeiden, daß die Führungsrollen in
der Ruhestellung der Wippe durch ein gespanntes Schlagseil
belastet werden, ist die Anordnung der Führungsrollen
gemäß Anspruch 4 von Vorteil.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des
Antriebs des erfindungsgemäßen Schlagwerks wird die Ver
schwenkbewegung der die Seilrollen tragenden Wippe mit
Hilfe einer pneumatisch angetriebenen Kolben/Zylinderein
heit bewirkt, deren eines Ende gelenkig mit dem Bohrmast
befestigt ist und deren anderes Ende in Wippenlängsrich
tung gesehen zur Schwenkachse der Wippe beabstandet an
derselben angelenkt ist (Anspruch 5).
Es ist jedoch gemäß Anspruch 6 ebenfalls möglich,
anstatt der Kolben/Zylindereinheit eine mit einem Rota
tionsmotor über einen Kurbeltrieb zusammenwirkende Schub
stange vorzusehen.
Besonders vorteilhaft ist es dann gemäß Anspruch 7,
wenn die Kraftübertragung von dem Motor auf den Kurbel
trieb über ein mit einem Freilauf ausgerüstetes Getriebe
erfolgt. Der Freilauf des Getriebes ist so konzipiert, daß
er ein Voreilen der Wippenbewegung gegenüber der Rotation
des Antriebsmotors erlaubt. Er wird daher beim Überschrei
ten desjenigen Totpunkts des Kurbeltriebs, welcher der
maximalen Auslenkung der Wippe aus ihrer Ruhelage ent
spricht, aktiviert, so daß das durch seine Gewichtskraft
beschleunigte Schlagwerkzeug durch das ungebremste Zurück
schwingen der Wippe mit einer maximalen Geschwindigkeit
auf dem zu lösenden Untergrund auftrifft.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Schlagwerks ist Gegenstand des Anspruchs 8.
Bei dieser wird die Verschwenkbewegung der Wippe durch
eine von einem Rotationsmotor ggf. über ein Getriebe ange
triebene Kurvenscheibe bewirkt, die gemäß Anspruch 9 bei
spielsweise über einen an der Wippe von ihrer Achse in
Längsrichtung beabstandet angeordneten Zapfen mit der
Wippe zusammenwirkt.
Wegen ihrer geringen Abmessungen, ihrem hohen Wir
kungsgrad und ihrer Störunanfälligkeit ist es besonders
vorteilhaft, als Rotationsmotor einen Hydraulikmotor vor
zusehen (Anspruch 10).
Es ist jedoch gemäß Anspruch 11 ebenfalls möglich,
einen Elektromotor als Rotationsmotor einzusetzen.
Soll auf einfache Weise der Schlaghub den jeweiligen
Anforderungen angepaßbar sein, so ist eine Ausgestaltung
des Schlagwerks von Vorteil, bei der der Abstand zwischen
den Rollenachsen der Seilrollen und der Achse der Wippe
variierbar ist (Anspruch 12).
Die Erfindung bezieht sich gemäß Anspruch 13 auch
auf ein mit einem erfindungsgemäßen Schlagwerk ausgerüste
tes Bohrgerät.
Ein bevorzugter Anbringungsort ist gemäß Anspruch 14
die dem freien Ende des Schlagseiles abgewandte Seite des
Bohrmastes des Bohrgerätes. Zwar ist diese Seite des Bohr
mastes wegen des hier zur Verfügung stehenden, großen
Platzangebotes für die Anbringung der Einrichtung beson
ders geeignet, allerdings wird - je nach Lage der Schlag
seilwinde - vielfach eine zusätzliche, zwischen der
Schlagseilwinde und der Einrichtung angeordnete Umlenkrol
le benötigt, um das Schlagseil zumindest in dem Bereich,
in dem es zwischen den Umlenkrollen der Wippe hindurch
geführt ist, etwa parallel zum Bohrmast auszurichten, so
daß das Schlagseil bei in Ruhe befindlicher Wippe von der
an diesem angeordneten Seilrollen nicht abgelenkt wird und
die Wippe frei durchläuft, ohne daß hierzu das Schlagwerk
weit entfernt vom Bohrmast angebracht werden muß.
Besonders bevorzugt ist daher die in Anspruch 15 wie
dergegebene Anbringungsform eines erfindungsgemäßen
Schlagwerkes, bei dem dieses an der oberen Stirnseite des
Mastkopfes des Bohrmastes angeordnet ist. Zwar steht hier
zur Anbringung der Einrichtung nur ein geringerer Raum
zwischen den am Mastkopf angebrachten vorderen und hinte
ren Umlenkrollen für das Bohrseil und das Schlagseil zur
Verfügung, jedoch verlaufen Bohr- und Schlagseil im all
gemeinen zwischen den Umlenkrollen ohnehin parallel zur
Stirnseite des Mastkopfes, so daß auf eine oder mehrere
weitere Umlenkrollen zur Führung des Schlagseiles verzich
tet werden kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform gemäß
Anspruch 16 ist auf ein separates Schlagseil und eine
separate Schlagseilwinde verzichtet worden. Die Heb- und
Senkbewegung des an dem Hebeseil hängenden Schlagwerkzeu
ges wird nun dadurch bewirkt, daß das Hebeseil selbst zwi
schen den an den Wippenenden angeordneten Seilrollen hin
durchgeführt wird und somit zugleich die Funktion des
Schlagseiles mit übernimmt. Da - wie bereits weiter oben
erläutert - das Schlagwerk vorteilhafter Weise so konzi
piert ist, daß durch eine Zugbelastung des zwischen den
Seilrollen der Wippe durchgeführten Seiles bei in Ruhe
stellung befindlicher Wippe das Schlagwerk nicht belastet
wird, kann nach dem Abschalten desselben die volle Hebe
leistung der Bohrwinde, wie sie beispielsweise zum Aushe
ben eines eingeklemmten Schlagmeißels oder einer gefüllten
Schlammbüchse benötigt wird, über das Hebeseil auf das
Schlagwerkzeug übertragen werden.
Anhand der Zeichnung, in welcher mehrere Ausführungs
formen und Anordnungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen
Schlagwerks dargestellt sind, soll dessen Aufbau und Funk
tionsweise im einzelnen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines an der Stirnseite des
Mastkopfes angeordneten erfindungsgemäßen Schlagwerks mit
in ihrer ausgelenkten Position befindlicher Wippe;
Fig. 2 eine Seitenansicht desselben Schlagwerks in
seiner Ruhestellung;
Fig. 3 eine Fig. 2 entsprechende Anordnung in einer
Ansicht von oben (Ansicht A in Fig. 1), bei der die Wippe
des Schlagwerks parallel zur Stirnseite des Mastkopfes
ausgerichtet ist, in einer geschnittenen Darstellung;
Fig. 4 ein erfindungsgemäßes Schlagwerk, welches an
der dem freien Ende des Schlagseils abgewandten Seite des
Bohrmastes angeordnet ist, in seiner ausgelenkten Posi
tion;
Fig. 5 dieselbe Anordnung dieses erfindungsgemäßen
Schlagwerkes, bei dem sich jedoch die Wippe in ihrer Ruhe
lage befindet;
Fig. 6 ein erfindungsgemäßes, an der Stirnseite des
Mastkopfes angeordnetes Schlagwerk mit in ausgelenkter
Position befindlicher Wippe, welche mit Hilfe einer Kol
ben/Zylindereinheit angetrieben wird, bei in aktivierter
Stellung befindlicher Wippe;
Fig. 7 dasselbe Schlagwerk bei in Ruhestellung be
findlicher Wippe;
Fig. 8 eine andere Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Schlagwerks in einer Fig. 6 entsprechenden Dar
stellung, bei welcher die Wippe mit Hilfe eines Kurbel
triebs angetrieben wird;
Fig. 9 dasselbe Ausführungsbeispiel bei in Ruhelage
befindlicher Wippe;
Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Schlagwerks in einer Fig. 6 bzw. Fig. 8 ent
sprechenden Darstellung, bei welcher die Wippe mit Hilfe
einer Kurvenscheibe angetrieben wird;
Fig. 11 dieselbe Ausführungsform bei ein Ruhelage
befindlicher Wippe, sowie
Fig. 12 eine fahrbare Bohranlage, welche mit einem
erfindungsgemäßen Schlagwerk ausgestattet ist.
Wenn im folgenden von "oben" bzw. "unten" die Rede
ist, so ist die in Fig. 1 dargestellte, aufrechte Be
triebsweise einer mit einem erfindungsgemäßen Schlagwerk
ausgerüsteten Bohranlage gemeint. Die Angaben "vorn" bzw.
"hinten" beziehen sich auf die Vorwärtsfahrtrichtung der
in Fig. 12 dargestellten, mit einem erfindungsgemäßen
Schlagwerk ausgestatteten fahrbaren Bohranlage.
Das als Ganzes in der Zeichnung mit 100 bezeichnete
Schlagwerk, welches in den Fig. 1 bis 3 an der Stirnseite
1 eines das obere Ende eines in Fig. 1 nicht dargestell
ten, in Fig. 12 mit 2 bezeichneten Bohrmasts bildenden
Mastkopf 3 angeordnet ist, umfaßt eine Wippe 4, welche um
eine horizontale, senkrecht zu einem von dem Schlagwerk
100 angetriebenen Hebeseil 5 verlaufenden Achse A, die den
Flächenschwerpunkt der Wippe durchstößt, mit Hilfe eines
von der Stirnseite 1 nach oben vorkragenden Auslegers 6
verschwenkbar an dem Mastkopf 3 gelagert ist.
Die in Fig. 1 in ihrer ausgelenkten Position befind
liche Wippe 4 trägt an ihren beiden Längsenden jeweils
eine Seilrolle 7, 8. Die Achsen S, S′ der Seilrollen 7, 8
verlaufen parallel zur Achse A. Das von einer in Fig. 12
mit 9 bezeichneten Bohrwinde in Richtung der Doppelpfeile
über eine vordere und eine hintere, an dem Mastkopf 3
angeordnete Umlenkrolle 10, 11 zu dem Bohrloch verlaufende
Hebeseil 5, an dessen freies Ende im Bedarfsfall ein in
der Zeichnung nicht dargestelltes Schlagwerkzeug angehängt
wird, ist um die Seilrolle 7 oben und um die Seilrolle 8
der Wippe 4 unten herumgeführt, so daß es von den Seilrol
len 7, 8 bei in ihrer ausgelenkten Position befindlichen
Wippe zweifach, jeweils im umgekehrten Sinne umgelenkt
wird.
Um zu verhindern, daß ein nicht zugbelastetes Hebe
seil 5 während des Betriebs des Schlagwerks 100 aus den
Führungsnuten 12, 13 der Seilrollen 7, 8 hinauslaufen kann,
sind an der Wippe 4 zwei Führungsrollen 14, 15 vorgesehen,
welche sich über die seitlichen Seilführungsränder 16 bzw.
17 der Seilrollen 7 bzw. 8 hinaus erstrecken und mit ihren
Mantelflächen auf den Umfangsrändern der Seilführungsrän
der aufliegen.
Die zum Antrieb eines Schlagwerkzeugs benötigte Auf-
und Abbewegung des freien Endes des Hebeseils wird bei dem
Schlagwerk 100 dadurch bewirkt, daß die Wippe 4 mit Hilfe
eines in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellten, weiter
unten anhand der Fig. 6 bis 11 erläuterten Antriebs 20
zyklisch zwischen der in Fig. 1 dargestellten, ausgelenk
ten Position und einer in Fig. 2 dargestellten Ruhelage
verschwenkt wird. In der Ruhelage befindet sich die Wippe
in einer Stellung, bei welcher das Hebeseil 5 von den
Seilrollen 7, 8 unabgelenkt zwischen diesen hindurchläuft.
Da der Weg des Hebeseils 5 beim Durchlaufen des
Schlagwerks in dieser Position der Wippe kürzer ist als
bei in ihrer ausgelenkten Position befindlichen Wippe,
erfährt ein am freien Ende des Hebewerks angehängtes
Schlagwerkzeug einen in seiner Frequenz der Verschwenk
frequenz der Wippe entsprechenden Schlaghub. Dieses ist
den jeweiligen Erfordernissen anpaßbar, wenn die Seilrol
len in verschiedenen Abständen zur Achse A - z. B. mittels
einer Lochleiste - an der Wippe 4 anbringbar sind. Da das
Hebeseil 5 - wie in Fig. 2 ersichtlich - in Ruhestellung
der Wippe 4 das Schlagwerk 100 unabgelenkt durchläuft,
werden auf das Hebeseil 5 wirkende Zugkräfte nicht auf
Bauteile des Schlagwerks 100 übertragen, so daß die mit
dem Hebeseil 5 auf das Schlagwerkzeug aufbringbare Zug
kraft nicht durch das Schlagwerk begrenzt wird, solange
sich dieses nicht in Betrieb befindet.
Eine weitere Möglichkeit der Anordnung des erfin
dungsgemäßen Schlagwerks 100 ist in den Fig. 4 und 5 dar
gestellt. Bei dieser Anordnung ist das Schlagwerk 100 an
der dem freien Ende des Schlagseils 5 abgewandten Seite
des Bohrmastes angeordnet. Bei dieser Anordnung ist dem in
seinem Aufbau dem im Vorangegangenen beschriebenen ent
sprechenden Schlagwerk eine Seilrolle 18 vorgeschaltet.
Das Hebeseil 5 wird zwischen dieser und der dem freien
Ende des Hebeseils abgewandten Seite des Mastes hindurch
geführt.
Durch die zusätzliche Seilrolle 18 wird einerseits
ein Schwingen des Hebeseils 5 im Bereich des Schlagwerks
100 verhindert, andererseits ein Verlauf desselben be
wirkt, welcher ein ablenkungsfreies Durchlaufen des
Schlagwerks bei in ihrer Ruhestellung befindlichen Wippe
ermöglicht.
In den Fig. 6 bis 11 sind verschiedene, zur Erzeugung
der Wippenverschwenkung besonders geeignete Antriebe dar
gestellt.
Fig. 6 und 7 zeigen ein erfindungsgemäßes Schlagwerk
bei in ihrer aus gelenkten Position bzw. in ihrer Ruhelage
befindlicher Wippe, bei welcher der Antrieb durch eine
pneumatisch betriebene Kolben/Zylindereinheit 21 bewerk
stelligt wird. Der Zylinder 22 der Kolben/Zylindereinheit
21 ist an dem Mastkopf 3 angelenkt und parallel zur Längs
achse L des Bohrmastes 2 ausgerichtet. Das freie Ende der
mit ihm zusammenwirkenden Kolbenstange 23 ist gelenkig
etwa auf halber Länge zwischen der Achse der Seilrolle 7
und der Achse A der Wippe 4 mit dieser verbunden und so
dimensioniert, daß die Wippe 4 sich im ausgefahrenen Zu
stand der Kolbenstange 23 - d. h. bei Beaufschlagung des
Zylinders mit Druckluft - in ihrer aus gelenkten Position
befindet und damit das Schlagwerkzeug von dem Boden der
Bohrung abgehoben an dem Hebeseil hängt.
Sobald man den Druck in dem Zylinder 22 über eine
geeignete, in der Zeichnung nicht dargestellte Ventilan
ordnung entweichen läßt, schwenkt die Wippe 4 ungebremst
in ihre Ruhelage zurück, wodurch das durch seine Gewichts
kraft beschleunigte Schlagwerkzeug auf den Bohrungsboden
auftrifft.
Bei einer weiteren Ausführungsform des Antriebs 20
besteht dieser aus einer entsprechend der Kolbenstange 23
an der Wippe 4 angelenkten Kurbelstange 24, welche durch
eine von einem als Hydraulik- oder Elektromotor ausgestal
teten Rotationsmotor angetriebene Kurbelscheibe 25 in
Bewegung versetzt wird. Der Kurbelscheibe 25 und dem in
der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsmotor ist ein
ebenfalls nicht dargestelltes Getriebe zwischengeschaltet,
welches einen Freilauf umfaßt, der ein Voreilen der Kur
belscheibe in der durch den Pfeil F gekennzeichneten Dreh
richtung gegenüber dem Antriebsmotor erlaubt.
Auf diese Weise kann die Verschwenkung der Wippe 4
aus ihrer Ruhelage in ihre ausgelenkte Position mit einer
relativ geringen Geschwindigkeit erfolgen, wodurch die auf
das Schlagwerk 100 wirkenden Kräfte beim Anheben des
Schlagwerkzeugs begrenzbar sind. Da beim Überschreiten des
oberen Totpunkts des Kurbeltriebs dieser in Rotationsrich
tung durch die auf die Wippe 4 wirkende Gewichtskraft des
Schlagwerkzeugs in der mit dem Pfeil F gekennzeichneten
Drehrichtung, in welcher der Freilauf aktiviert ist, ge
dreht wird, kann die Wippe frei in ihre Ruhelage zurück
schwenken, wodurch das Schlagwerkzeug wiederum frei fal
lend auf den Bohrungsboden auftrifft.
Eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung des An
triebs 20 ist in Fig. 10 bzw. 11 dargestellt. Bei diesem
Antrieb ist anstatt der Kurbelscheibe eine von einem Rota
tionsmotor angetriebene Kurvenscheibe 28 vorgesehen, wel
che zwei diametral einander gegenüberliegende Nocken um
faßt, welche mit einem entsprechend der Anlenkung der
Kolbenstange 23 bzw. der Kurbelstange 24 an der Wippe 4
angeordneten Zapfen 29 zusammenwirken und damit bei einer
vollständigen Umdrehung der Kurvenscheibe ein zweimaliges
Auslenken und Zurückschwingen der Wippe hervorrufen.
In Fig. 12 ist als Beispiel für den Einsatz eines
erfindungsgemäßen Schlagwerks 100 ein fahrbares Bohrgerät
30 dargestellt. Es umfaßt ein Fahrgestell 31, auf welchem
der hydraulisch aufrichtbare Bohrmast 2 vorgesehen ist.
Des weiteren trägt das Fahrgestell 31 neben einem An
triebsmotor 32 und einer Hydraulikeinrichtung 33 eine
Bohrwinde 9, von welcher aus sich das durch das Schlagwerk
100 durchgeführte, mittels Umlenkrollen 10, 11 über den
Mastkopf 3 geführte Hebeseil 5 erstreckt, welches an sei
nem freien Ende einen mittels eines Drehtisches 35 ange
triebenen Bohrstrang 36 und im Bedarfsfall ein in der
Zeichnung nicht dargestelltes Schlagwerkzeug trägt.
Claims (16)
1. Schlagwerk (100) zur Erzeugung einer Auf- und
Abbewegung eines am freien Ende eines Hebeseils befestig
ten Schlagwerkzeugs,
mit einer Einrichtung, mittels welcher ein zu dem Schlagwerkzeug führendes Schlagseil in einem sich wieder holenden Zyklus nach einer vorbestimmten zeitlichen Ab hängigkeit um eine einen Hub des auf dem zu lockernden Untergrund ruhenden Schlagwerkzeugs bewirkende Länge auf holbar und wieder freigebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine um eine etwa senkrecht zum Schlagseil ausgerichtete Achse (A) verschwenkbare Wippe (4) umfaßt, bei der auf beiden Seiten der Achse (A) je weils eine Seilrolle (7, 8) vorgesehen ist, deren Rollen achsen (S, S′) etwa parallel zu der Achse (A) verlaufen, daß das Schlagseil zwischen den Seilrollen (7, 8) hin durchgeführt ist
und daß ein Antrieb (20) vorgesehen ist, mit welchem die Wippe (4) zyklisch zwischen einer Ruheposition und einer ausgelenkten Position, in der das Schlagseil im Vergleich zur Ruheposition zumindest eine der Seilrollen (7, 8) über einen größeren Teil ihres Umfanges umläuft, verschwenkbar ist.
mit einer Einrichtung, mittels welcher ein zu dem Schlagwerkzeug führendes Schlagseil in einem sich wieder holenden Zyklus nach einer vorbestimmten zeitlichen Ab hängigkeit um eine einen Hub des auf dem zu lockernden Untergrund ruhenden Schlagwerkzeugs bewirkende Länge auf holbar und wieder freigebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung eine um eine etwa senkrecht zum Schlagseil ausgerichtete Achse (A) verschwenkbare Wippe (4) umfaßt, bei der auf beiden Seiten der Achse (A) je weils eine Seilrolle (7, 8) vorgesehen ist, deren Rollen achsen (S, S′) etwa parallel zu der Achse (A) verlaufen, daß das Schlagseil zwischen den Seilrollen (7, 8) hin durchgeführt ist
und daß ein Antrieb (20) vorgesehen ist, mit welchem die Wippe (4) zyklisch zwischen einer Ruheposition und einer ausgelenkten Position, in der das Schlagseil im Vergleich zur Ruheposition zumindest eine der Seilrollen (7, 8) über einen größeren Teil ihres Umfanges umläuft, verschwenkbar ist.
2. Schlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Wippe (4) in ihrer Ruheposition in einer
Lage befindet, in der das Schlagseil unabgelenkt zwischen
den Seilrollen (7, 8) hindurchläuft.
3. Schlagwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zu jeder der beiden Seilrollen (7,8) minde
stens eine an der Wippe (4) befestigte, sich in Richtung
der Seilrollenachse (S, S′) über die seitlichen Seilfüh
rungsränder (16, 17) der Seilrolle (7, 8) hinauserstreckende
Führungsrolle (14, 15) vorgesehen ist, deren Rollenachse
etwa parallel zur Seilrollenachse (S, S′) ausgerichtet ist,
wobei das Schlagseil zwischen der Seilrolle (7, 8) und der
Führungsrolle (14, 15) hindurchgeführt ist.
4. Schlagwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsrollen (14, 15) derart angeordnet
sind, daß das Schlagseil von diesen im gesamten Ver
schwenkbereich der Wippe (4) nicht abgelenkt wird.
5. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Antrieb (20) eine pneuma
tisch angetriebene Kolben/Zylindereinheit (21) umfaßt,
deren eines Ende gelenkig mit dem Bohrmast (2) befestigt
ist und deren anderes Ende in Wippenlängsrichtung gesehen
zur Achse (A) beabstandet an der Wippe (2) angelenkt ist.
6. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Antrieb (20) eine über einen
Kurbeltrieb mit einem Rotationsmotor zusammenwirkende
Kurbelstange (24) umfaßt.
7. Schlagwerk nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Kurbeltrieb über ein mit einem ein Voreilen
der Wippenbewegung erlaubenden Freilauf ausgerüstetes
Getriebe mit der Abtriebswelle des Rotationsmotors zusam
menwirkt.
8. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der Antrieb (20) eine von einem
Rotationsmotor angetriebene Kurvenscheibe (28) umfaßt.
9. Schlagwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Kurvenscheibe (28) über einen sich auf ihrer
Mantelfläche abstützenden, an der Wippe (4) von ihrer
Achse (A) in Längsrichtung beabstandet angeordneten Zapfen
(29) mit der Wippe (4) zusammenwirkt.
10. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Rotationsmotor ein Hydromo
tor ist.
11. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Rotationsmotor ein Elektro
motor ist.
12. Schlagwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Rol
lenachsen (S, S′) der Seilrollen (7, 8) und der Achse (A)
der Wippe (4) variierbar ist.
13. Bohrgerät mit einem Bohrmast, welches mit einem
Schlagwerk (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausge
rüstet ist.
14. Bohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß das Schlagwerk (100) an der dem freien Ende des
Schlagseiles abgewandten Seite des Bohrmastes (2) angeord
net ist.
15. Bohrgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß das Schlagwerk (100) an der oberen Stirnseite (1)
des Bohrmastkopfes (3) angeordnet ist.
16. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hebeseil (5) zugleich als
Schlagseil dient.
Priority Applications (1)
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