DE19501792C2 - Kolben mit Kolbenring - Google Patents
Kolben mit KolbenringInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben mit einer Kolbendichtung entsprechend dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Ein solcher Kolben ist beispielsweise aus der US-Patentschrift 3 212 411
bekannt. Dieser Kolben weist eine profilierte Kolbenumfangsfläche auf, die von
der Kolbendichtung abgedeckt wird. Das Profil bildet eine formschlüssige
Verbindung mit dem Kolbenring.
Bei der Herstellung des Profils muß von radial außen ein Werkzeug eingesetzt
werden, so daß ein Kolben aus Sintermetall oder ein Blechkolben einer
zusätzlichen Bearbeitung unterzogen werden muß. Gerade bei Kolben aus einem
Blechrohling, der besonders flach ausgeführt ist, fehlt teilweise die nötige Man
telfläche für eine ausreichende Profilierung.
Die nicht vorveröffentlichte DE 44 10 996 C1 betrifft ein Kolben mit einem
aufgespannten Kolbenring für einen Schwingungsdämpfer, wobei der Kolbenring
eine Mantelfläche des Kolbens abdeckt und gegenüber dem Zylinder abdichtet.
Der Kolbenring weist eine Breite auf, die größer ist als die Mantelfläche, so daß
ein Überstand des Kolbenringes gegenüber dem Kolben vorliegt. Der Überstand
ist als eine Dichtlippe ausgeführt, die mit einer Deckfläche des Kolbenringes in
Verbindung steht, wobei der Kolbenring mittels der Deckfläche am Kolben
gehalten wird.
Einen sehr ähnlichen Aufbau zeigt die DE 27 30 112 A1. Bei dieser
Kolbenanordnung wird derart vorgegangen, daß zunächst der Kolben und die
Kolbenstange aus einem einzigen Rohling durch Umformen, z. B. durch
Fließpressen, insbesondere Kaltfließpressen einstückig hergestellt werden,
wonach die aus Kunststoff gesondert hergestellte Dichtung unter Ausnutzung
ihrer Eigenelastizität auf den Kolbenumfang aufgeknöpft oder aufgestülpt wird.
Bei diesem Aufknöpfen oder Aufstülpen kann man die Stirnwand der Dichtung
mit größerer radialer Erstreckung an die zugeordnete Stirnfläche des Kolbens
anlegen und die gegenüberliegende Stirnwand durch elastisches Verbiegen der
Dichtung mit der anderen Stirnfläche des Kolbens in Eingriff bringen, wonach
man einen festen Sitz erhält.
Aus der DE 4 32 609 C1 ist ein Schwingungsdämpfer bekannt, der eine
Kolbenstange mit einem Kolben besitzt. Der Kolben ist zur einwandfreien
Abdichtung und Führung mit einem Kolbenring versehen, wobei der Kolbenring
auf einen Tragkörper aufgeschrumpft ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kolben mit einem Kolbenring zu
realisieren, der eine einfache Herstellung im Sinter- oder Blechumformverfahren
ohne nachträgliche Nachbearbeitung ermöglicht. Zusätzlich soll eine Anwendung
bei sehr flachen Kolben durchführbar sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Federenden bieten den Vorteil, daß relativ große Toleranzen am Kolbenring
bzw. bezüglich der Breite der Mantelfläche des Kolbens ausgeglichen werden
können. Es entsteht eine Art Ringfeder die den Kolbenring axial hält, aber auch
den Teil, der die Mantelfläche des Kolbens abdeckt, vorspannt. Des weiteren
kann durch eine deckseitige Abstützung des Kolbenringes ein radialer Einstich
bzw. eine Profilierung des Kolbens im Bereich der Mantelfläche vermieden
werden.
Entsprechend einem weiteren vorteilhaften Merkmal ist die Mantelfläche des
Kolbens innerhalb der Breite des Kolbenringes angeordnet, so daß zwei
Überstände entstehen, deren Federende jeweils gegenüberliegend am Kolben
angreifen. Dadurch kann der Kolbenring zum Kolben vertauschungssicher
montiert werden.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn sich das kreisbogenförmige
Federende über einen Winkel von mindestens 270° erstreckt. Ein sich Öffnen des
Federendes wird zuverlässig verhindert. Eventuelle Stanzgrate werden durch die
Radien im Bereich der Abstützung am Kolben umgangen. Der Traganteil des
Kolbenrings besteht aus der Mantelfläche und dem zweifachen Rollradius der
kreisbogenförmigen Federenden.
Bei einer alternativen Ausführungsform ist das Federende tellerförmig geschirmt
ausgeführt. Dabei ist die Schirmung des Federendes in Richtung des die
Mantelfläche abdeckenden Teils des Kolbenringes ausgerichtet. Der Traganteil
entspricht der Breite der Mantelfläche am Kolben sowie der zweifachen
Schirmlänge des Federendes. Wiederum wird ein Öffnen des Federendes
verhindert. Unter anderem sorgt dafür ein Absatz des Kolbens, an den sich das
Federende abstützt. Vorteilhafterweise stützt sich das Federende axial auf einer
Auflagefläche des Absatzes ab, die parallel zur Stirnfläche des Federendes
ausgeführt ist. Druckspannungsspitzen im Kolbenring werden durch die maximale
Auflagefläche minimiert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Federende unter Verwendung
von mehrfach kreisbogenförmigen Übergängen umgeformt. Dabei bietet es sich
an, daß das Federende zu einem Paket gefalzt wird. Ein Abziehen des Kolbenrings vom
Kolben wird zuverlässig verhindert.
Hinsichtlich der Herstellung bietet ein Kolben Vorteile, bei dem das Federende des
Kolbenrings sich mit seiner Innenseite über einen kreisbogenförmigen Übergang
abstützt und sich im Endbereich in Richtung der Kolbenmittelachse erstreckt. In
Verbindung mit einem Federende, das sich am Kolben radial abstützt, kann über
die Abstützung eine Vorspannkraft auf den Kolbenring ausgeübt werden.
Für eine Steigerung der Wirkung der Vorspannkraft besteht das Federende aus
mehreren Einzelfederstegen.
Zur Verstärkung der Federwirkung besteht der Kolbenring aus einer Dichtschicht
und einer Federträgerschicht.
Anhand der folgende Figurenbeschreibung sollen die Figuren mit
ihren Vorteilen näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 Gesamtdarstellung des Kolbenzylinderaggregates;
Fig. 2 Kolben mit Kolbenring und kreisbogenförmig ausge
bildeten Federenden;
Fig. 3 Kolbenring, dessen Federenden tellerförmig ausge
führt sind.
Fig. 4-5 weitere Ausführungsbeispiele des Kolbenringes.
Die Fig. 1 zeigt beispielhaft ein Kolbenzylinderaggregat 1 in
der Ausführung eines Einrohrschwingungsdämpfers. Grundsätzlich
lädt sich der Erfindungsgedanke auch bei anderen Anwendungen
benutzen.
Das Kolbenzylinderaggregat 1 besteht im wesentlichen aus einem
Zylinder 3, in dem ein Kolben 5 an einer Kolbenstange 7 axial
beweglich angeordnet ist. An der Austrittsseite der Kolben
stange 7 verschließt eine Kolbenstangenführung 9 einen mit
Dämpfmedium gefüllten Arbeitsraum 11, der durch einen Trenn
kolben 13 von einem Gasraum 15 getrennt ist, der endseitig
einen Boden 17 mit Auge 19 aufweist.
Bei einer Kolbenstangenbewegung wird Dämpfmedium durch Dämpf
ventile 21 im Kolben 5 verdrängt. Ein Kolbenring 23, der eine
Mantelfläche 25 des Kolbens 5 abdeckt, verhindert ein seit
liches Umströmen des Kolbens.
Die Fig. 2 beschränkt sich auf den Kolben 5 mit dem Kolben
ring 23. In dieser Variante ist der Kolben 5 aus einem Blech
rohling durch Umformen hergestellt. Die Volumenanteile, die
auf der Oberseite 5a erhaben sind, werden von volumengleichen
Teilen der Unterseite 5b gebildet. Folglich müssen keine
spanabhebenden Bearbeitungsschritte durchgeführt werden.
Der Kolbenring 23 besitzt im Ausgangszustand eine Breite, die
größer ist als die Breite der Mantelfläche 25 des Kolbens 5.
Es entstehen Überstände 27, die bei dieser Variante kreisbo
genförmig ausgeführt sind. Die Zuordnung des Kolbenringes 23
zur Mantelfläche 25 erfolgt symmetrisch, so daß zwei überste
hende Federenden 29 entstehen. Dabei erstrecken sich die
Federenden 29 über einen Winkel von mehr als 270°. Der Kol
benring 23 kann mit einem beliebig geformten Stoß ausgeführt
sein, so daß keine speziellen Umformwerkzeuge für die Montage
benötigt werden. Die Abstützung des Kolbenringes 23 erfolgt
über die Federenden 29 auf der Ober- und Unterseite 5a/5b des
Kolbens 5.
Bei der Variante nach der Fig. 3 sind die Überstände bzw. Fe
derenden 29 tellerförmig ausgeführt. Dabei ist die Schirmung
des jeweiligen Federendes in Richtung des die Mantelfläche 25
abdeckenden Teils des Kolbenringes 23 ausgerichtet. In dieser
Figur besteht der Kolbenring 23 aus einer Dichtungsschicht 23a
und einer Federträgerschicht 23b. Dieser Aufbau ist genauso
bei Fig. 2 anwendbar. Das Federende hat das Bestreben sich zu
öffnen, doch verhindert ein Absatz 31, auf den sich das Fe
derende 29 abstützt, eine Öffnungsbewegung. Die
Auflagefläche 31a des Absatzes 31 verläuft parallel zur
Stirnfläche 29a des Federendes 29, damit keine Schubspannungen
in den Kolbenring 23 einfließen können. Der beschriebene Ab
satz lädt sich problemlos sintern - oder umformtechnisch
herstellen, so daß keine zusätzlichen Bearbeitungsschritte
durchgeführt werden müssen.
Die Fig. 4 beschränkt sich auf die Darstellung eines Kol
bens 5, wie er schon bei Kolbenzylinder-Aggregaten zum Einsatz
kommt, die nennenswerte Seitenführungskräfte übernehmen müs
sen, so daß der Kolben selbst höher belastet wird.
Um diesen besonderen Anforderungen gerecht zu werden, kommt
ein Kolbenring 23 zur Anwendung, der eine Kombination der
Vorteile der Ausführungen nach den Fig. 2 und 3 mit sich
bringt.
Der Kolben 5, in dieser Ausführungsform durch Sintern herge
stellt, ohne daß radiale Nuten für den Kolbenring nötig sind,
besitzt Auflageflächen 31a, auf denen sich ein kreisbogenför
miger Übergang 33 des Federendes 29 abstützt. Das gesamte Fe
derende ist zu einem Paket gefalzt, so daß eine Traglänge
entsteht, die aus der Mantelfläche 25 des Kolbens 5 zuzüglich
des zweifachen Kreisbogenradius der Umformungen 33 sowie einer
zweifachen Falzlänge 1 bis zum Mittelpunkt der Übergänge 33 in
den Teil des Kolbenringes, der dem Zylinder zugewandt ist.
Bei der Fig. 5 wurde, wie schon in Fig. 4 dargestellt, das
Federende 29 durch kreisbogenförmige Übergänge 33 umgeformt,
wobei das Federende 29 radial am Kolben zur Anlage kommt. Das
Federende stützt sich mit seiner Innenseite am Kolben ab.
Insbesondere bei Kolbenringen, die aus einer Dichtungsschic
ht 23a und einer Federträgerschicht 23b bestehen, kann er
reicht werden, daß durch die Auflage über die Trägerschicht
die empfindlichere Dichtschicht nicht belastet wird. Das Fe
derende 29 besteht aus Einzelfederstegen 29a, so daß über die
Anlage am Kolben eine radiale Vorspannung des Kolbenringes 5
gegenüber dem Zylinder erzielt werden kann. Insgesamt bleibt
der Kolbenring bezogen auf die radiale Bewegungsrichtung durch
die Einzelfederstege 29a elastischer und weniger
toleranzbehaftet.
Claims (13)
1. Kolben mit aufgespanntem Kolbenring für ein Kolbenzylinder-Aggregat, wobei
der Kolbenring eine Mantelfläche des Kolbens abdeckt und gegenüber dem
Zylinder abdichtet, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenring (23) eine
Breite aufweist, die größer ist als die Mantelfläche (25), so daß ein axialer
Überstand (27) des Kolbenringes gegenüber dem Kolben (5) vorliegt, der zu
einem Federende (29) umgeformt ist, das sich deckseitig axial am Kolben ab
stützt, wobei das Federende (29) kreisbogenförmig ausgebildet ist oder sich
über einen kreisbogenförmigen Übergang, der mehr als 180° ausgebildet ist,
erstreckt.
2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantelfläche (25)
des Kolbens (5) innerhalb der Breite des Kolbenringes (23) angeordnet ist, so
daß zwei Überstände (27) entstehen, deren Federenden (29) jeweils gegen
überliegend am Kolben (5) angreifen.
3. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
kreisbogenförmige Federende (29) sich über einen Winkel von mehr als 270°
erstreckt.
4. Kolben nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Federende (29) tellerförmig geschirmt ausgeführt ist.
5. Kolben nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schirmung des
Federendes (29) in Richtung des die Mantelfläche (25) abdeckenden Teils des
Kolbenringes (23) ausgerichtet ist.
6. Kolben nach den Ansprüchen 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
das Federende (29) an einem Absatz (31) des Kolbens abstützt.
7. Kolben nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Federende (29) axial auf einer Auflagefläche (31a) des Absatzes (31)
abstützt, die parallel zur Stirnfläche (29a) des Federendes (29) ausgeführt ist.
8. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Federende (29)
unter Verwendung von mehrfach kreisbogenförmigen Übergängen (33)
umgeformt ist.
9. Kolben nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Federende (29)
zu einem Paket gefalzt ist.
10. Kolben nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Federende (29)
mit seiner Innenseite über einen kreisbogenförmigen Übergang (33) abstützt
und sich im Endbereich in Richtung der Kolbenmittelachse erstreckt.
11. Kolben nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Federende
am Kolben radial abstützt.
12. Kolben nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Federende (29)
aus mehreren Einzelfederstegen besteht.
13. Kolben nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenring (23) aus einer Dichtschicht (23a) und einer
Federträgerschicht (23b) besteht.
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