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STANGENZIRKEL Die Erfindung bezieht sich auf einen Stangenzirkel
zum Zeichnen sehr großer Radien, insbesondere für Strakarbeiten im Schiffs- und
Flugzeugbau.
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Solche Zirkel sind an sich bekannt. Sie setzen sich im wesentlichen
aus einer langen Stange mit einem Zeichenträger und einem Standteil zusammen, wobei
letzteres in den meisten Fällen so ausgebildet ist, daß es mittels einer Nadel am
Nullpunkt bzw. Mittelpunkt des zu zeichnenden Kreises eingestochen wird.
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Weiterhin sind Stangenzirkel bekannt, bei denen der Standteil aus
einer massiven Fußplatte mit einem Drehständer für die Zirkelstange besteht.
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Alle diese bekannten Anordnungen gewährleisten Jedoch keine so hohe
Genauigkeit, wie sie beispielsweise im Flugzeugbau gefordert wird. Ausführungen
von Stangenzirkeln, die im Kreismittelpunkt in die Zeichenunterlage eingestochen
werden, sind für Kreise mit mehreren Metern Durchmesser völlig ungeeignet, da die
Drehachse des Zirkels nicht genau in der Senkrechten gehalten werden kann und dadurch
die geforderte Genauigkeit der Kreisbögen nicht einmal annähernd gegeben ist.
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Die bisher bekannten Zirkelanordnungen mit einem Drehständer sind
in den Fällen kaum einsetzbar, in denen ein fixierter Nullpunkt gegeben ist, über
den dann die Kreise zu ziehen sind. Diese Geräte können nicht mit der erforderlichen
Genauigkeit auf den gegebenen Nullpunkt eingerichtet werden.
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Alle diese Nachteile zu beseitigen und einen Stangenzirkel zu schaffen,
der höchste Genauigkeit für das Zeichnen von
Kreisen mit mehreren
Metern Durchmessern gewährleistet, ist Aufgabe der Erfindung. Diese Aufgabe wird
dadurch gelöst, daß die in an sich bekannter Weise mit verstellbaren Laufrollen
und einem Zeichenträger versehene Zirkelstange einstellbar mit einem Stangenträger
verbunden ist und in dessen Nabe ein Trägerstück mit einer auswechselbaren Optik
angeordnet ist, welches in einer Fußplattenanordnung allseits horizontal verschiebbar
ist. Diese erfindungsgemäße Ausbildung erlaubt einmal eine ganz genaue Einstellung
des Gerätes auf einen gegebenen Nullpunkt und zweitens ist die für die zu erzielende
und geforderte Genauigkeit erforderliche Standfestigkeit gegeben.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
die Fußplattenanordnung mit höhenverstellbaren Füßen und einer Dosenlibelle versehen
ist. Diese Ausbildung gewährleistet, daß das Gerät sowohl in der horizontalen wie
auch in der vertikalen Achse ganz genau eingestellt werden kanri und dadurch optimale
Präzisionsarbeit gewährleistet ist.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der Zeichenträger sowohl Zeichenstifte
als auch Anreißstifte sowie die Optik des Trägerstücks aurnehmen kann. Diese Maßnahme
gestattet es, den erfindungsgemäßen Zirkel auch direkt zum Anreißen zu verwenden.
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Die Erfindung ist nachfolgend an einem Ausführungsbespiel beschrieben
und gezeichnet, so daß auch hieraus weitere Vorteile und Maßnahmen entnehmbar sind.
Es zeigen: Fig. 1: einen Teillängsschnitt eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels,
Fig.
2: eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 1, Fig. 3: einen Längsschnitt durch
ein Ausführungsbeispiel eines Zeichenträgers, Fig. 4: einen Längsschnitt durch ein
EinsatzstUck zum Anreißen.
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Eine Fußplattenanordnung 10, bestehend aus einer Grundplatte 11 mit
höhenverstellbaren Füßen 12 und einer Bohrung 13 ist mit einem Umfangsring 14, einem
Abstandsring 15 und einer Deckplatte 16 verschraubt. Diese Deckplatte 16 ist wiederum
mit einer zentrischen Bohrung 17 versehen, deren Durchmesser gleich der Bohrung-13
ist. Gleichzeitig ist die Deckplatte 16 mit Klemmschrauben 18 und einer Dosenlibelle
19 zur Einrichtung des Gerätes in die horizontale Ebene versehen. Zwischen der Grundplatte
11 und der Deckplatte 16 ist nun mit kleinerem Durchmesser als die Bohrung des Abstandsringes
15 eine Trägerplatte 20 angeordnet. Mit dieser Trägerplatte 20 ist ein Trägerstck
21 verbunden, beispielsweise mittels Schrauben.
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Dieses TrägerstUck nimmt in seiner Bohrung 23 das optische Instrument
30 auf, das einerseits die vollkommene genaue Justierung der Spitze 31 auf den vorgegebenen
Kreismittelpunkt der anzufertigenden Kreisbögen erlaubt und andererseits nach Justierung
auf diesen Mittelpunkt und Einsatz in den Zeichenträger 53 den Kreisbogen selbst
genauestens festlegt und bestimmt. Dieser Optikträger 21 ist gleichzeitig noch Träger
einer Laufbuchse 24, welche das Schwenklager für die Nabe 41 des Stangenträgers
4o bildet. Dieser Stangenträger 40 nimmt seinerseits den U-förmigen Stangenträger
51 auf, der mittels einer Zentrierschraube 42 und zweier Feststellschrauben 43,44
einstellbar befestigt ist. Der Stangenträger 51, an dem die Zirkelstange 50 - beispielsweise
mittels Schrauben 52 abnehmbar befestigt ist, weist im Bereich der Feststellschrauben
43,44
je ein Langloch 45 auf, die es gestatten, daß die Zirkelstange 50 zur präzisen Einstellung
in die Horizontalebene um die Zentrierschraube 42 schwenkbar und nach Einstellung
feststellbar ist. Auf der Zirkelstange 50 sind verschieb- und feststellbare Laufrollen
52 und an der Stangenspitze ein Zeichenträger 53 angeordnet. Der Zeichenträger 53
ist so gestaltet, daß er sowohl Zeichenstifte 54 als auch Reißstifte 55 aufnehmen
kann. Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich. Dieses
erfindungsgemäße Instrument erlaubt ein höchst präzises Arbeiten, so daß für die
Genauigkeit der zu zeichnenden Kreise bzw. Radien bei konstanter Temperatur lediglich
die Genauigkeit des Meßwerkzeuges von Einfluß ist. Durch die Verschiebbarkeit des
Optikträgers 21 innerhalb der Fußplattenanordnung 10 und die Auswechselbarkeit der
Optik, die sowohl in den Optikträger 21, als auch in den Zeichenträger 53 einsetzbar
ist, kann das erfindungsgemäße Gerät nahezu toleranzlos auf den Kreismittelpunkt
und den Kreisbogen eingestellt werden.