DE1947916A1 - Beschichtete Glasperlen und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Beschichtete Glasperlen und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Eines der größten Probleme in der Glasperlenindustrie besteht darin,
ein Mittel zur vollständigen Nutzung der Glasperlen zu schaffen, ohne dadurch deren Rückstrahleigenschaften zu beeinträchtigen. Bei
der Herstellung von rückstrahlenden Verkehrszeichen und Schichten mit Glasperlen bestand bisher die Schwierigkeit darin, die Dicke der Bindemittel unter strenger Kontrolle zu halten, so daß die Oberfläche
der Glasperlen nicht bedeckt war und die Rückstrahleigenschaften der Perlen dadurch nicht beeinträchtigt wurden. Ein weiteres Problem bestand darin, die Größenabmessung der Perlen in engen Grenzen zu haiten, da ein Bindemittel, welches dick genug ist, um für eine spezifische Glasperlengröße die richtige Rückstrahlung abzugeben, eine
kleinere Glasperle überfluten und dadurch die Rückstrahleigenschaften der kleineren Perle schmälern würde. Andererseits besteht bei
Glasperlen, die größer als die spezifisch auegewählte GrÖßt sind,
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die Gefahr, daß sie nicht tief genug in das Bindemittel einsinken und nicht richtig anhaften»
Da unbearbeitete Glasperlen nicht obenaufschwimmen, haben die Hersteller
von Verkehrszeichen mit reflektierenden Glasperlen versucht, Bindemittel zu verwenden, welche teilweise gehärtet sihd, um ein
zu tiefes Absinken der Perlen in das Bindemittel zu verhindern»
Hierbei traten jedoch Schwierigkeiten auf« da ein teilweise gehärtetes Bindemittel nach vollständiger Erhärtung nur schlecht an den
Glasperlen anhaftet und die Perlen aus dem Bindemittel herausfallen.
Es wurden bereits Versuche unternommen, Zusatzstoffe für in flüssigen
Bindemitteln einzubettende Perlen in Form von Fluorkohlenstoffen zu schaffen, welche einen Oberzug mit niedriger Oberflächenenergie
auf den Perlen bilden, wobei der Oberzug aufgrund der Oberflächenspannung
die Perlen zum Schwimmen auf der Oberfläche verschiedener organischer Bindemittel veranlaßt, wie im US-Patent Nr.
3,222.204 (Weber and Tomlinson) beschrieben ist. Fluorkohlenstoffe
dieser Art weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie giftige Zersetzungsprodukte bilden, wenn sie mittleren Temperaturen ausgesetzt
sind, wie sie beispielsweise bei Brennöfen für die Bindemittel herrschen,
weshalb sie gesundheitsschädlich sind. Ferner sind sie bei Zimmertemperatur äußeret inaktiv und beeinträchtigen die Stärke der
Verbindung zwischen Glasperlen und Bindemittel oft. Fluorkohlen- -"'
stoffe sind gut bekannt zur Bildung von nicht-haftenden Oberflächen
und werden als Formauskleidungen und dglο zu diesem Zweck verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bearbeitungsverfahren,.
für Glasperlen zu schaffen, welches einen Oberflächenüberzug ergibt,
der sowohl öl- als auch wasserabweisend, nicht gesundheitsschädlich
ist und gute Verbindungseigenschaften nicht beeinträchtigt«
Die Oberflächenbehandlung'ergibt eine Glasperle, die vor dem Festwerden des Bindemittels auf der Oberfläche des Bindemittels schwimmt
und gute Rückstrahleigenschaften aufweist.
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Die Lösung der gestellten Aufgäbe ist in einer Behandlung zu sehen,
die durch Auftragen von organischen Titan-Derivaten auf die Oberfläche der Glasperlen erzielt wird. Obwohl hier von Glasperlen die
Rede ist, können selbstverständlich auch andere kleine Partikel, wie Siliziumkarbid und Sand sowie Glasfasern in der gleichen Weise
behandelt werden.
Die gemäß der Erfindung oberflächenbehandelte Glasperle oder anderes
Material, beispielsweise Siliziumkarbid, Sand oder Gla&faserpartikel,
ist wasser- und ölabweisend und haftet gut an Anstrichen, Lacken, Firnissen, Filmen, Kunststoffen und anderen Arten von flüssigen Bindemitteln, welche durch Verwendung eines organischen Titan-Derivates zu einem festen Überzug getrocknet werden können„
Die Bearbeitung gemäß der Erfindung ist ungiftig und preiswert und
ermöglicht ein Schwimmen der Glasperlen und dgl. in einer Tiefe von
etwa ihrem Radius in flüssigen Bindemitteln, wie Anstrichen, Lacken,
Firnissen, Kunststoffen» Filmen und dgl., so daß ausgezeichnete
Rückstrahleigenschaften der Glasperlen erreicht werden.
Zur Erreichung der oben erwähnten Eigenschaften werden die Glasperlen und dgl. mit Polymeren und/oder Mischpolymeren von organischen
Titan-Derivaten behandelt. Zu den organischen Titan-Derivaten gehören u.a. Alkyl-Titanate, Titan-Acylate und Titan-Chelate, bei denen
zwischen zwei und vier der Koordinationspositionen des Titans von Alkyl- oder aromatischen Gruppen besetzt sind.
Da die organischen Titan-Derivate bei der Reaktion nur alkoholische
Dämpfe entwickeln und einen sehr dünnen, fast inerten Titan-Polymer-Oberzug auf der Oberfläche des behandelten Materials, beispielsweise
der Glasperlen, lassen, arbeitet das Verfahren vollständig sicher.
Der inerte Titanpolymerüberzug auf der Oberfläche der Glasperlen
bleibt bei den normalerweise bei Herstellungsprozessen auftretenden Temperaturen inaktiv.
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Beispiele solcher organischen Titan-Derivate sind: 3,6 Hydroxy-Tetraoctadecyl-Titan; Tetraisopropyl-Titanat, Tetraoctadecyl-Titanat,
2-Äthyl-Hexyl-Ortho-Titanat, Tetramethyl-Titanat, Titan-Tetra-Isopropylat, Titan-2-Äthyl 1,3-Hexandiolo
Die Erfindung ist im folgenden anhand mehrerer Beispiele ergänzend
beschrieben.
100 g Glasperlen werden in einem Mixer mit 1 ml einer l%igen 3,6
Hydroxy-Tetraoctadecyl-Titanat-Lösung in Isopropanol behandelt. Das
Lösungsmittel verdunstet bei Zimmertemperatur in etwa 5 bis 6 Minuten. Nach dieser Verdunstung weisen die Glasperlen eine sowohl wasser- als auch ölabweisende Oberfläche auf. Die Glasperlen schwimmen
auf der Oberfläche von Wasser und öl oder Anstrichen auf Wasserbasis
Wenn die behandelten Glasperlen weiterhin auf der Oberfläche des Mediums schwimmen, ganz gleich, ob es sich nun um Wasser, organisches
Lösungsmittel oder Anstriche auf Wasser- oder ölbasis handelt, ändert sich die abstoßende Eigenschaft nicht, bevor das Bindemittel
fest geworden ist.
1 ml einer l%igen Tetraisopropyl-Titanat-Lösung in 1.1.1 Trichloräthan wird zu 100 g Glasperlen in einem Mixer gegeben. Die Reaktion
wird durch die anwesende Luftfeuchtigkeit ausgelöst«, Es sei erwähnt,
daß die Reaktion durch feuchte Luft beschleunigt wird und um einiges
verlangsamt wird bei abnehmender Feuchtigkeit in trockenen Gegenden. Die Luftfeuchtigkeit fördert die Reaktion unter Bildung von Isopropanol als Dampf, und dabei wird ein dünner Titan-Polymer-Film auf
der Oberfläche der Glasperle abgelagert, der wasserundurchlässig und unlöslich in Wasser und Ul und in Anstrichen auf Wasserbasie ist.
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— O "*
Die behandelten Glasperlen schwimmen sodann auf der Oberfläche von
Wasser und Ul und Anstrichen auf Wasserbasis.
Beispiel 3
1 nil einer l%igen 2-Äthyl-Hexyl-Ortho-Titanat-Lösung in Tetrachlorkohlenstoff wird zu 100 g Glasperlen in einem Mixer gegeben und
fünf bis zehn Minuten lang gemischt» Bei Wasserberührung hydrolysieren die Titan-Ortho-Ester schnell, so daß die Luftfeuchtigkeit hoch
genug ist, um einen Niederschlag mit hohem Molekulargewicht zu ergeben. Nach Verdunstung des Lösungsmittels schwimmen die Perlen in
Xylol bzwα in Wasser.
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Claims (6)
1. Glasperlen mit wasser- und ölabweisenden Eigenschaften, insbesondere
für reflexreflektierende Schichten, dadurch gekennzeichnet , daß die Glasperlen mit einem Film eines organischen
Titan-Derivates überzogen sind.
2. Glasperlen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net,
daß das organische Titan-Derivat aus einem Alkyl-Titanat,
einem Titan-Acylat, einem Titan-Chelat oder Mischlingen derselben
^ besteht.
3. Glasperlen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich -net, daß zwei bis vier Koordinationspositionen des Titans in den
Titan-Derivaten durch Alkyl» oder aromatische Gruppen besetzt sind»
4. Glasperlen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch g e k e η η -zeichnet , daß als organische Titan-Derivate 3S6 Hydroxy-Tetraoctadecyl-Titanat, Tetra-Isopropyl-Titanat, Tetra-Octadecyl-Titanat, 2-Äthyl-Hexyl-Ortho-Titanat, Tetraiaethyl-Titanat, Titan-Tetra-Isopropylat und bder Titan-2-Äthyl 1,3-Hexandiol verwendet
ist.
\ 5. Verfahren zum Herstellen von Glasperlen nach Anspruch 1 Ms 4,
dadurch gekennzeichnet , daß das organische Titan-Derivat zu einem organischen Lösungsmittel gegeben und die Glasperlen in diese Lösung getaucht und getrocknet werden.
6. Verfahren nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet
daß die Glasperlen mit Polymeren und/oder Mischpolymeren von organischen Titan-Derivaten behandelt werden.
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