DE1940655C - Flussige Waschestarke - Google Patents

Flussige Waschestarke

Info

Publication number
DE1940655C
DE1940655C DE1940655C DE 1940655 C DE1940655 C DE 1940655C DE 1940655 C DE1940655 C DE 1940655C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
starch
water
liquid
xanthan gum
soluble
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr 4010 Hilden Ruggeberg
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Dusseldorf

Links

Description

Die Erfindung betrifft eine flüssige Wäschestärke, die aus einer wäßrigen Suspension von Stärke besteht.
Zum Stärken oder Appretieren von Wäsche werden häufig Stürkeprodukte eingesetzt, die entweder als eine Auf koch ung von zunächst unverkleisterter Stärke oder als Auflösung von vorverkleisterter Stärke wie Quellstärke oder aber als Suspension von unverkleisterter· Stärke angewendet werden, die erst auf der Wäsche beim Bügeln verkleistert.
Auch war es bekannt, aus Stärke und löslichen Pflsnzengummenoderauch synthetischenGummen und Salzen Präparationen herzustellen, die für das Stärken von Geweben \erwendet werden können.
Die Präparate, welche zum Stärken von Wäsche verwendet werden, können in bekannter Weise auch weilere Stoffe enthalten, die etwa den Griff, die Weichheit oder die Bügelfähigkeit verbessern. Da diese Stoffe häufig flüssig sind, ist es zweckmäßig, die gesamte Zusammensetzung in flüssiger Form zuzubereiten. Derartige Präparate bieten außerdem Vorteile bei der Dosierung und Handhabung.
Um das Absetzen der Stärke aus den Suspensionen zu verhindern, muß eine Trägerllotte verwendet werden. Als Trägerflotte kann man beispielsweise eine Lösung von Carboxymethylcellulosen einsetzen. Um hinreichende Mengen von Stärke zu suspendieren, muß beispielsweise bei Verwendung der genannten Carboxymethylcellulose deren Konzentration so hoch sein, daß die Handhabung der Suspension Schwierigkeiten macht. Ferner sind auch Zubereitungen bekanntgeworden, bei denen die Stärkesuspension durch kurzzeitiges Erwärmen auf etwa 40 bis 6O0C vorgequollen wurde. Dieses Zwischenstadium ist aber nur schwierig in exakter Weise einzuhalten. Außerdem dicken derartige Zubereitungen im Lauf der Zeit erheblich nach.
Weiterhin sind Trockenmischungen aus Stärke sowie üblichen Hilfsstoffen und löslichen pflanzlichen oder synthetischen Kolloiden bekannt geworden. Derartige Mischungen sind aber, wenn sie in Wasser dispergiert sind, nicht stabil, sondern setzen bereits nach kurzer Zeit ab oder neigen zur Klumpenbildung.
Dadurch treten Schwierigkeiten beim Dosieren der noch Weiler zu verdünnenden Stärkesuspensionen auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher Stärkesuspensionen /u finden, die die geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
Erfindungsgemäß besteht die wäßrige Phase der flüssigen Wäschestärke aus einer I ösiing von Xanthan-Gum und/oder wasserlöslichen Derivaten des Xanthan-Gums. Unter Xanthan-Gum wird ein Polysaccharid verstanden, daß im wesentlichen aus Glucose, Mannose, dem Kaliumsalz der Glucuronsäurc und Acctylgriippen im ungefähren molaren Verhältnis vun 2:1:1:1 aufgebaut ist. lis enthält ferner untergeordnete Mengen chemisch gebundener Brenztraubensäure. Die Herstellung von Xanthan-Gum ist bekannt (vgl. Journal of Biochemical and Microbiological Technology and Engineering, Vol. Ill, Nr. 1 [1961 j, S. 51 bis 63), Sie erfolgt in bekannter Weise durch Einwirkung des Hiiktcrienslammcs Xanthomas campestris auf wäßrige Lösungen von Glucose oder Stärke. Xanthan' Gurn ist eine leicht in Wasser lösliche Substanz. Eine 21V0IgC wäßrige Lösung hat hei 20" C eine Viskosität 6s zwischen etwa 2500 und 6500 ei*. Die Lösungen von Xanlhaii'Gum sind außerordentlich beständig gegcn- thun /usai/ von Chemikalien.
Unter wasserlöslichen Derivaten des Xanthan-Gums werden dessen Umsetzungsprodukle mit Oxalkylierungsmitteln wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid oder Alkylierungsmitteln wie Dimethylsulfat, Methylhalogenid oder Halogencarbonsäuren verstanden. Ebenso gehören dazu Verseif ungsprodukte, wie sie beispielsweise durch alkalische Deacetvlierung erhalten werden können. Diese Verseifungsorodukte zeichnen sich häufig durch ein günstiges rheologisches Verhallen aus.
Da es zahlreiche natürliche oder makromolekulare Substanzen gibt, deren Lösungen in Wasser als Trägersubstanzen für zu dispergierende Feststoffe in Frage kommen, konnte nicht erwartet bzw. vorausgesagt werden, daß gerade Xanthan-Gum zum Dispergieren von Stärke zwecks Herstellung von flüssiger, wäßriger Wäschestärke optimale Eigenschaften aufweisen würde.
Zur Herstellung der flüssigen Wäschestärke verwendet man zweckmäßig auf 100 Gewichtsteile Wasser etwa 0,1 bis 3 Gewichtsteile, insbesondere 0,2 bis 1,0 Gewichtsteile, Xanthan-Gum bzw. eines wasserlöslichen Derivates.
Die flüssigen Wäschestärken sollen außerdem etwa 25 bis 45 Gewichtsprozent an Stärke enthalten. Die Menge sollte etwa so bemessen sein, daß die Viskosität der Lösung bei 2"C zwischen etwa 1000 und 4000 cP liegt. Als Stärke können alle in Kornform vorliegenden Stärken und Stärkederivate eingesetzt werden, d. h. beispielsweise Mais-, Reis- oder Tapiokastärke. Die Stärke soll bevorzugt im nativen Zustand vorliegen. Sie kann gegebenenfalls auch oxidativ, hydrolytisch oder thermisch abgebaut sein. Unter Stärke werden auch alle Stärkederivate verstanden, soweit sie in kaltem Wasser unlöslich sind und in heißem Waaser verkleistern.
Zweckmäßig enthalten die Suspensionen noch zusätzlich Netzmittel wie etwa Alkylbenzolsuifate, Fettalkoholsulfonate oder Äthylenoxidaddukte an Fettalkohol, Alkylphenole od. dgl. m.
Weiterhin kann die flüssige Wäschestärke noch Zusätze an niederen Alkoholen wie etwa Äthanol, Isopropanol oder auch Äthylenglykol. Glycerin, Diäthylenglykol sowie Duftstoffe, Farbstoffe und Glanzmittel, z. B. Borax, enthalten. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, den flüssigen Wäschestärken gegen den bakteriellen Abbau noch Desinfektionsmittel zuzusetzen. Hier kommen beispielsweise Formaldehyd oder auch quartäre Ammoniumsalze wie Tetraalkylammoniumhalogcnide, z. B. Dimeth>l-dodecylbcn/vl-ammoniumehlorid. in Frage.
Der Vorteil der crfindiingsgcmäßcn /ubcrcitiinii besteht in der hervorragenden Stabilität der Suspension bei hoher Stärkekon/cntration. sehr geringer Konzentration an Xanthan-Gum und relativ geringer Gesamtviskosität.
Bei der Anwendung der flüssigen Waahestärkc wird so viel der Suspension mit Wasser verdünnt, daß auf 11 gebrauchsfertige Lösung etwa 5 bis 50 g Stärke, insbesondere aber 6 bis 10 g Stärke, entfallen. Mit dieser verdünnten Suspension wird dann die Wäsche in bekannter Weise getränkt, angetrocknet und gebügelt.
Beispiel I
In 61,4 I Wasser wurden 0,3 kg Xanthan-Gum, das mit 0,6 kg Äthanol angctcigt war, unter Rühren eingetragen. Nachdem das Xantham-üurn gelöst war, wur-
den nacheinander folgende Bestandteile unter Rühren zugefügt:
2,5 kg Borax
5,0 kg Glycerin
0,2 kg 35°.oige wäßrige Fonnaldehydlösung
15,0 kg Reisstärke
15,0 kg Maisstärke
Das Produkt hatte nach der Herstellung eine Viskosität von 1600 cP bei 20" nach B r ο ο k f i e 1 d. Nach einer Lagerzeit von 4 Wochen war die Stärke nicht abgesetzt, und die Viskosität betrug 150OcP.
Beispiel 2
Wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde eine flüssige Wäschestärke hergctellt; jedoch hatte sie folgende Zusammensetzung:
50,68 I Wasser
0,12 kg Xanthan-Gum
5,0 kg Äthvlenglykol
2,0 kg Äthvlenoxidaddukt an Stearylalkoho!
(6 Mol ÄO auf 1 Mol Alkohol)
2,0 kg Borax
0,20 kg Dimethyl-docecyl-benzvl-ammonium-
chlorid
40,0 kg Maisstär; ζ
Die Viskosität unmittelbar r>ach de; Herstellung betrug 1,70OcP nach Brookfield b«-i 200C. Nach Tagen betrug die Viskosität 1,750 cP.
Beispiel 3
In gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde eine flüssige Wäschestärke hergestellt, wobei folgende Bestandteile verwendet wurden:
63,30 I kg Wasser
0,50 kg kg Xanthan-Gum
1,0 kg Äthanol
5,0 kg Glycerin
5,0 kg Borax
0,2 kg 35°'„ige wäßrige Formaldehydlösung
20,0 Maisstärke
5,0 Tapiokastärke
Die Herstellung der Dispersion erfolgte so, daß zunächst das Wasser vorgelegt wurde und d.izu der wasserlösliche, mit Äthanol angeteigte Gummi (Kolloid) gegeben wurde. Anschließend wurden Borax, Natriumbenzoat und Glycerin zugefügt und dann die Stärke dispergiert. Zum Schluß wurde zur Stabilisierung die Formaldehydlüsung zugefügt.
Von den erhaltenen Dispersionen wurden jeweils Proben in Gläser 5 cm hoch eingefüllt. Diese Proben
ίο wurden verschlossen und 1 Woche bei 50 hzw. 22 C gelagert.
Als wasserlösliche Kolloide wurden handelsübliches Gummiarabikum, zwei Sorten von handelsüblichem Polyvinylalkohol und drei Sorten handelsüblichen Dextrins verwendet.
In der nachfolgenden Tabelle ist das Lagerverhalten der Stärkedispersionen wiedergegeben worden, und zwar wurde angegeben die Flüssigkeitssäule, die sich in einem 5 cm hohen Glas nach Stehen während einer
ao Woche gebildet hatte. Die geringe Spanne der Werte in der nachfolgenden Tabelle bei Dextrin zeigen, daß auch verschiedene Dextrinsorten sich praktisch gleich verhalten. Es ist ersichtlich, daß sowohl mit Gummiarabikum als auch mit Dextrin hergestellte Stärkcsuspensionen stark absetzen, die mit Polyvinylalkohol hergestellten waren sofort nach der Herstellung unbrauchbar.
Lagerverhalten der Stärkedispersionen
Lagertemperatur
a) 1 Woche bei 50DC
b) 1 Woche bei 220C
a) b)
Gummiarabikum 24 23
Polyvinylalkohol Klumpenbildung
Dextrin 22 bis 25 23 bis 24
Zum: Vergleich wurde ein Ansatz nach dem erfindungsgemäßen Beispiel 1 unter gleichen Bedingungen gelagert. Weder bei 50 noch bei 22 C wurde ein Absetzen beobachtet.
Unmittelbar nach der Herstellung hatte die flüssige Wäschestärke eine Viskosität von 3200 cP nach B r ο ο k f i e I d bei 20° C. Nach 8 Tagen lag die Viskosität wenig verändert bei 340OcP.
Vcrgleiciisvcrsuche
In Anlehnung an die belgische Patentschrift 547 099 wurde eine Mischung aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
llt:
0.6°/o wasserlöslicher Gummi
15.070 Reisstärke
15,0% Maisstärke
0,6 7„ Äthanol
1,5% Borax
0,97„ Natriumborat
0,67, Glycerin
0,27, Formalinlösung (35°/oig)
65.6 7« Wasser
55
6o

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Flüssige Wäschestärke, bestehend aus einer wäßrigen Lösung eines Pflan«ngiimmis, in welcher Stärke bzw. Stärkederivate -,iiipcndicrt sind und welche gegebenenfalls übliche Zusätze enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die wäO-rige Lösung aus einer Lösung von Xanthan-Gum und, oder wasserlöslichen Derivaten des Xanthan-Gums besteht.
2. Flüssige Wäschestärke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf 100 Gewichtsteile Wasser 0,1 bis 3,0 Gewichtsteile Xanthan-Gum und/oder wasserlösliche Derivate des Xanthan· Gums eingesetzt werden.
3. Flüssige Wäschestärke nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 25 bis 45 Gewichtsprozent Stärke enthält.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2840011C2 (de) Verfahren zur Herstellung hoch substituierter Polysaccharide
EP0146911B1 (de) Neue Derivate von Cassia tora Polysacchariden und ihre Verwendung
DE69408454T3 (de) Verfahren zur herstellung von amid-modifiziertem carboxyl enthaltenden polysaccharid und so erzeugtes fettsäureamid modifiziertes polysaccharid
DE2412014C3 (de) Nichtionische Celluloseether und Verfahren zu deren Herstellung
DE60212374T2 (de) Vernetzung der stärke
DE2631114C3 (de) Weichmachungsmittel für Gewebe
CH641857A5 (de) Einen textilweichmacher aufweisendes mittel und verfahren zu seiner herstellung.
DE2751411C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxyäthylcellulose
EP0080141A2 (de) Verfahren zur Herstellung von Klebstoffmischungen sowie deren Verwendung zur maschinellen Etikettierung
DE1177129B (de) Verfahren zur Herstellung von Quellstaerkemischaethern und bzw. oder -estern
DE2317352C2 (de) Perlförmige Zusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2724816C2 (de)
DE1940655A1 (de) Fluessige Waeschestaerke
DE1940655C (de) Flussige Waschestarke
DE1543007B2 (de) Hydroxy äthyl-hydroxypropyl-Cellulosen und Verfahren zu deren Herstellung
DE717275C (de) Verfahren zur Herstellung von Staerkeabkoemmlingen
DE2155941C3 (de) Verfahren zur Herstellung von quaternären kationenaktiven Stärkeäthern und diese enthaltende flüssige Wäschepflegemittel
DE1229507B (de) Verfahren zur Herstellung von Staerkeaethern
EP0202434B1 (de) Verfahren zur Herstellung niedrigviskoser Stärkedispersionen
EP0601404A1 (de) Hochsubstituierte Carboxymethyl-sulfoethylcellulose-ether (CMSEC), Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung im Textildruck
DE2132813C3 (de) Druckverdickungsmittel
EP0069333A2 (de) Verfahren und Mittel zur Herstellung stabiler wässriger Textilsteifen
DE1002307B (de) Verfahren zur Herstellung von Staerkeaethern
DE861241C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Staerkederivaten
DE972249C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen AEthern und Estern der Staerke