DE1937904C3 - Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch Addition - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch AdditionInfo
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Description
gefunden, daß Verbindungen der TPt(CH3)X=CH-C-CH3Cl2
Formel
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch
Addition von Silanen der Formel
in der X eine Alkoxi-, Aryloxigruppe oder ein Halogenatom,
R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest oder X bedeutet und ü ! oder 2 und b 0 oder 1 ist. an omanische
Verbindungen mit mindestens einem Alkenylrest in Gegenwart von gelösten Platinverbindungen als
Katalysatoren. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Platinverbindung eine solche der
Formel
Pt(CH^C=CH-C—CH3CK
I!
ο ]„
(a — 1 und/oder 2) einsetzt.
Bekanntlich ist für solche Additionsreaktionen Hexachloroplatinsäurehexahydrat als Katalysator beschrieben
worden. Es zeigte sich jedoch, daß diese Umsetzungen häufig,selbst bei verschärften Reaktionsbedingungen, vorzeitig zum Erliegen kommen oder
sich fortlaufend wegen eintretender Katalysatorvergiftungen verlangsamen. Außerdem finden unerwünschte
Nebenreaktionen statt, beispielsweise die Disproportionierung der als Ausgangsstoffe verwendeten
Hydrogensilane oder Polymerisation von Ausgangsstoffen und Anlagerungsprodukten. Die Folgen
sind dann erhebliche Störungen im Reaktionsablauf und Ausbeuteminderungen. Es ist daher schon mehr- t>o
fach versucht worden, an Stelle der Hcxachlorplatinsäure andere Platinverbindungen als Katalysatoren zu
verwenden. So wurden Alkoholate und Enolate des Platins und Platin-Komplexe mit Olefin-, Aldehyd-,
Amin- und/oder Phosphin-Gruppen enthaltenden or- ds
ganischen Verbindungen beschrieben. Im wesentlichen handelt es sich dabei um Platin-Verbindungen
mit zwei organischen Resten, die durch die allgemeine in der α gleich 1 und oder 2 ist, als Katalysator d.ese
geforderten Eigenschaften in unerwartet hervorragendem Maße besitzen, was nicht vorhersehbar war.
Besonders überraschend war die höhere und sichere Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Katalysators
gegenüber bekannten Katalysatoren, die es ermöglicht,
auch eroße Mengen an Reaktionspartnern in maximal 30 Minuten vollständig und homogen ausreagieren zu
lassen was eine besonders vorteilhafte Verfahrensechnische Reaktionsführung zuläßt. Die erfindungsgemäßen
Katalysator-Konzentrationen hegen zwischen
10"2 und 108MiIHmOl pro Mol Substrat,
d.h. pro Mol Silan, vorzugsweise zwischen 10 Λ
undlO^MilHmol. .
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl Tür die Hydrosilierungen im Chargenbetrieb als auch
für kontinuierliche Verfahrensweisen. Es wird vorzugsweise mit äuuimolaren Mengen gearbeitet, gegebenenfalls
kann jedoch auch eine der beiden Komponenten im Überschuß verwendet werden. Bei diskontinuierlicher
Arbeitsweise kann man eine kleine Menge der ungesättigten Reaktionskomponente mit der Katalysatörlösung
vorlegen. Man erwärmt anschließend auf Reaktionstemperatur, die je nach Olefin- oder S.lan-Komponente
etwas differieren kann. Die Reaktion springt mit beginnendem Zufluß der kalten IIvdrogensilan-Komponente
sofort an und wird unter maßiger Kühlung und Zugabe von weiterer kalter Olefin- und
Hydrogensilan-Komponente weilergerührt. Die Reaktionspartner
reagieren sehr schnell und nahezu quantitativ überraschenderweise tritt auch bei zunehmender
Konzentration an Produkt im ReaktionspefiiB
kaum Verlangsamung der Reaktion ein. so daß mit dem Ende der Dosierung praktisch auch die Hydrosilierungsreaklion
abgeschlossen ist. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise leitet man ein Gemisch aus den
beiden Reaktionspartnern und dem Katalysator durch ein mit Glasringen gelulltes Reaktionsrohr, das mittels
eines Durchlauferhitzers auf Rcaktionstemperatur erwärmt wird, wobei die erforderlichen Verweilzeiten
bei 1 bis 20 Minuten, vorzugsweise 5 bis 12 Minuten, in Abhängigkeit von den Reaktionspartnein und dem
Katalysator liegen, und läßt 2 bis 10 Mimi'en nachreagieren
In der Nachreaktions- und Homogcnisicrungsperiode von 2 bis 10 Minuten tritt bereits so gut wie
keine Wärmetönung mehr auf. was die hohe Aktivität der erfindungsgemäßen Katalysatoren unterstreicht.
Demgegenüber zeigen sowohl Hexachloroplatinsäure als auch beispielsweise halogenhaltige Platin-Enolate
deutlich geringere Aktivität, indem sie längere Reaktionszeiten erfordern, was darüber hinaus Nebenreaktionen
begünstigt und geringe Umsätze ergibt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind genügend rein für die meisten Einsatzzwecke.
Der Katalysator hat die Formel
Pt(CH3J2C=CH- C-CH3Cl2I
O
O
\a = 1 und/oder 2) und wird im folgenden auch als
Mesityloxid-Platindichlorid-Komplex bezeichnet. Er läßt sich nach Gmel in, 68D, S.455/456 (1957).
in einfacher Weise herstellen. Er ist in kristalliner Form von ausgezeichneter Stabilität, gut lagerfähig und kann
in Lösungen mit z. B. Aceton, Glycoläthern oder einer
der beiden Reaktionskomponenten der Hydrosilierungsreaktion als Lösungsmittel ohne Beeinträchtigung
seiner katalytischen Aktivität dosiert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hydrosilierbare
Verbindungen sind Alkene, beispielsweise Äthylen. Propylen, l,l,l-Trifluorpropan-(2), Buten-! 1),
Buten-(2), Isobuten, Octen-(l), Decen-(l), Cyclohexen, Styrol oder Cyclopentadien, und Alkine, wie Acetylen,
Propin oder Butin-(2), die auch weitere funktioneile Gruppen aufweisen können, beispielsweise Äther,
wie Divinyläther, Diallyläther, Äthylenglykoldiallyl-Sther, Diäthylenglykoldiallyläther, Polyglykoldiallylfither,
Glycidallyläther, 2-Allyloxymethyltetrahydrofuran,
2,2-Dimethyl-4-allyloxymethyldioxolan, 4-A1-lyloxymethyIdioxoIon-(2),
2-Ailyloxyheptafluorpropan oder 2-AlIyloxy-2H-hexafluorpropan; Ester
und Thioester, z. B. Vinyl- und Allylester; enttprechende Stickstoffverbindungen, z. B. Allylamin
und Allylharnstoff, aber auch Alkcnyl-Siliciumverbindungen, wie Vinyltrichlorsilan, Vinylmethyldichlorfilan,
Divinyldichlorsilan, Allyltrichlorsilan oder Vinyltrimethoxysilan
In einem 10-1-Kolben, versehen mit Rührer. Rückflußkühler,
Innenthermometer und zwei Tropftrichlern, die mit 2,85 kg Allylglycidäther bzw 3,05 kg
Trimethoxysilan gefüllt waren, wurden 500 ml AIIyI-glycidäther oder y-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
•uf 130 C erwärmt. Dann wurde 1 ml einer 0,01 molaren
Lösung des Mesityloxid-Platindichlorid-Komplexes
in Aceton zugesetzt und die Reaktion unter schnellem Rühren durch gleichzeitigen Zulauf der
beiden Reaktionspartner innerhalb von etwa 20 Mi-Buten ablaufen gelassen. Durch leichte Außenkühlung
und Regulierung des Zuflusses wurde die Innentemperatur zwischen 130 und 140 C gehalten. Anschließende
Vakuumdestillation lieferte 5.4 kg des bei Kp.oo5: 8rC siedenden y-Glycidyloxypropyllrimethoxysi'lans
(ni,": 1,4290 : d?: 1,073).
60
(Vergleichsversuch)
Ein Vergleichsversuch analog Beispiel I mit llc.xachlorplatinsäure
als 0,01 molare Isopropanol-Lösung ergab, daß die Reaktion wesentlich langsamer ablief.
Die Zugabe der Reaktionspartner erforderte 2 Sliinden.
Es wurde noch 2 Stunden nachgerührt unter Zuführung von Wärme. Danach wurde ein Restgehalt
von 26% der zugesetzten Menge Trimethoxysilan bestimmt (durch Messung des von 1 ml Substrat mit
NaOH ausgeschiedenen Wasserstoffvolumens). Die Destillation ergab y-Glycidyloxypropyitrimethoxysi-
!an.
(Vergleichsversuch)
Ein zweiter Vergleichsversuch analog Beispiel 1 mit Dichlorplatin-bis-acetylacetonat als 0,01 molare
Ace'.on-Lösung ergab ebenfalls einen langsameren Reaktionsablauf. Die Zugabe der Reaktionspartner
erforderte ebenfalls 2 Stunden. Nach weiterem 2stündigem Rühren unter Wärmezufuhr wurde ein Restgehalt
von 22% Trimethoxysilan, wie in vorstehendem Beispiel beschrieben, gemessen. Bei der Vakuumdestillation
wurde eine Ausbeute von 72% j-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan
erhalten.
Analog Beispiel 1 wurden in einem 6-I-Kolben
1,42 kg 2-AIlyloxymethyltetrahydrofuran (hergestellt
analog W. R. Kirner, j. Am. Chem. Soc. 52 [1930],
S. 3251 bis 3256, aus Allylchlorid und Tetrahydrofurfurylalkohol
mit KOH; Kp. 183 bis 185 C. »1; 1,4493) mit 1,64 kg Triäthoxysüan an 1 ml einer
0,01moiaren Lösung von Mesityloxid-PIatindichlorid in Aceton umgesetzt. Die Reaktion erfolgte ebenfalls
in 20 Minuten bei 130 bis 140'C. Destillation lieferte 3.36 kg 3-[Tetrahydrofurfuryl-(2)-methyl]-oxypropyltriäthoxysilan
vom Kp.2: 127 bis 129 COiS0: 1.4330).
Elementaranalyse berechnet für C14H30O5Si (Molekulargewicht:
306):
Gefunden ... C 54,7, H 9,4, Si 9,5;
berechnet ... C 54,8, H 9,8, Si 9,2.
berechnet ... C 54,8, H 9,8, Si 9,2.
Molekulargewichtsbestimmung: 300 (Gefrierpunkterniedrigung
in Benzol).
700 g2-Allyloxymethyltetrahydrofuran wurden vorgelegt Tn einem 10-1-Kolben und auf 130 C erwärmt.
Es wurde 1 ml Katalysator der Zusammensetzung aus dem Beispiel 1 zugesetzt. Danach wurde die Reaktion
durch Beginn der Zugabe von Trimethoxysilan gestartet. Sie sprang sofort an, was sich in starker Selbslerwärmung
äußerte. Innerhalb von 20 Minuten wurden insgesamt 4026 g Trimethoxysilan und 4000 g
2-Allyloxymethyltetrahydrofuran zugesetzt und die
Reaktion unter schwacher Außenkühlung ablaufen gelassen bei 130 bis 140°C. Destillation lieferte 5715 g
3 - Tetrahydrofurfuryl - (2) - methyl - oxypropyl - trimethoxysilan vom Siedepunkt 12Γ C bei 2 mm Quecksilbersäule
Oi": 1,4361). Elementaranalyse berechnet
TUrC11H24O5Si:
Gefunden ... C 49,9. H 9,1, Si 10,5;
berechnet ... C 50,0. H 9,1, Si 10.6.
berechnet ... C 50,0. H 9,1, Si 10.6.
Das 2-Allyloxymethyltetrahydrofuran wurde heruestelll
analog W. R. K i r η e r, J. Am. Chem. Soc. 52 0930). S. 3251 bis 3256 aus Allylchlorid und Tetrahydrofurfurylalkohol
in Gegenwart eines geringen Überschusses von konzentrierter Natronlauge. Der Kochpunkt
liegt bei 183 bis 185 C.
Die Umesterung des Trimelhylestcrs mit Äthanol ergab 3-Tetrahydrofurfuryl-(2)-mcthyl-oxypropyl-triäthoxysilan
vom Kochpunkt 129 bei 2 mm Queck-
silbersäule {n't: 1,4330). Elementaranalyse berechnet
für C14H30O5Si (Molekulargewicht 306):
Gefunden ... C 54,7, H 9,4, Si 9,5;
berechnet ... C 54,8, H 9,8, Si 9,2.
Moleku!argewichtsbestimmung:300(Gefrierpunktserniedrigung
in Benzol).
In einem 4-l-Kolben mit Rührer, Rückflußkühler,
Innenthermometer und zwei Tropfirichte; n, die mit 800 g Allylacetat bzw. 1,355 kg Trichlorsilan gefüllt
sind, wurden 200 ml Allylacetat auf 65 C erwärmt. Dann wurde die Heizung entfernt, 1 ml einer 0,01 molaren
Lösung von Mesityloxid-Platindichlorid in Allylacetat zugesetzt und die Reaktion unter Rühren durch
gleichzeitigen Zulauf der beiden Reaktionspartner innerhalb 8 Minuten ablaufen gelassen. Die Temperatur
steigt währenddessen durch Selbsterwärmung auf 1050C. Danach ist kein Silanwas-erstoff mehr analytisch
erfaßbar. Bei der Destillation wurden 2.28 kg 3-Acetyloxypropyltrichlorsilan erhalten. Kp.2(): 98
bis KK)0C; ηΌ°: 1,4359.
184 g 2-ÄthyIcapronsäureaIlylester (hergestellt aus
der freien Säure und Allylalkohol durch azeotrope Veresterung in Benzol in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure;Kp.,8:95"C;n?D°:
1,4298) wurden in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, Innenthermometer
und Tropftrichter auf 75°C erwärnu. Danach
wurde unter Rühren 0,1 ml einer O.Olmolaren Lösung von Mesityloxid-Platindichloridlösung in Aceton zugesetzt
und eine Menge von !64 gTriäthoxysilan innerhalb 6 Minuten aus dem Tropftrichter zudosiert.
Die Temperatur stieg dabei auf 99"C. 10 Minuten nach Beendigung des Zutropfens ist analytisch kein Silanwasserstoff
mehr nachweisbar. Die Vakuumdestilla- !ion ergab 322 g 3-(2'-Äthylcaproyloxy)-propyltriäthoxysilan.
Kp.,: 134 bis 138"C.
2 Mol Trichlorsilan wurden in einer üblichen Laboratoriums-Rührapparaturauf55"
C erwärmt. Es wurde 0,1 ml einer 0,01molaren Lösung von Mesityloxid-Platindichloridlösung
in Aceton zugesetzt und unter Stickstoff innerhalb von 10 Minuten 2 Mol Allylmelhacrylat
während intensiven Rührens zuget.ropft. Die Innentemperatur wurde währenddessen durch Außenkühlung
unterhalb 62°C gehalten. Nach 8 Minuten Nachrühren bei etwa 6O0C wurde kein Hydrid wasserstoff
mehr festgestellt. Destillation bei Kp.,, 5: 66 C
ergab 3-Melhacryloxypropyltrichlorsilan in einer Ausbeute
von etwa 97% bei etwa 2% Destillationsrückstand.
In einem Durchflußreaktor aus Glas mit einem auf 640C beheizten Doppelmantel wird ein äquimolares
Gemisch von Trimethoxysilan und Allylmethacryiat. das pro Mol Gemisch 0,2 ml der Katalysatorlösung
des Beispiels 8 enthält, bei einer Verweilzeit von 440 Sekunden umgesetzt. Beim Verlassen des Reaktors
wird im Reaktionsprodukt kein Hydridwasserstoff mehr gefunden. Es besitzt die für anwendungstechnische
Zwecke erforderliche Qualität.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen durch Addition von Silanen der Formelin der X eine Alkoxi-Aryloxigruppe oder ein Halogenatom, R einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aryl- ίο rest oder X bedeutet und a 1 oder 2 und b 0 oder 1 ist, an organische Verbindungen mit mindestens einem Alkenylrest in Gegenwart von gelösten Platinverbindungen als Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Platinverbindung Verbindungen der FormelTPt(CH3)X=CH-C-CH3CUL οin der α gleich 1 und/oder 2 sein kann, verwendet. ρ r,nH PtABv, beschrieben werden können, worin i Hafoien sowie A und B = gleiche oder verschiedene organische Liganden sind. Es hat sich jedoch gezeig? daß diese Verbindungen nur wenig Vorteile bieten gegenüber dem Hexachloroplatinsaurehexahydrat und die geschilderten Schwierigkeiten nichtbtubsed"San der Auffindung von Katalysatoren fur die Hydrosiherunesreaktion, die insbesondere mit re^-ons-SSn und empfindlichen funktionell« ι ^pen keinf Nebenreaktionen bewirken, dabei jedoch hochakth sind, um einen schonenden Reaktionsabla.jf zu
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