DE1937742C - Verwendung von metallischem Hartstoff oder metallkeramischem Verbundwerkstoff bei einem Schieberverschluß für mit einer Ausgußöffnung versehene, flüssige Schmelze enthaltende Behälter - Google Patents
Verwendung von metallischem Hartstoff oder metallkeramischem Verbundwerkstoff bei einem Schieberverschluß für mit einer Ausgußöffnung versehene, flüssige Schmelze enthaltende BehälterInfo
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Description
35
40
Die Erfindung bezieht sich auf einen Schieberverschluß
für mit einer Ausgußöffnung versehene, flüssige Schmelze enthaltende Behälter, wie er zur Regulierung
der Ausflußmenge und zum Verschließen der Ausgußöffnung, insbesondere bei Gießpfannen
in der metallurgischen Industrie verwendet wird, und betrifft die Verwendung hochhitzebeständigcr metallischer
Hartstoffe oder metallkeramischer Verbundwerkstoffe für derartige Schieberverschluss^.
Es ist bekannt, daß das als Schieberplatte bezeich- 5« nete linear- oder drehbeweglich verschiebbare Teil
eines Schieberverschlusses, welches unterhalb am Boden z. B. einer Gießpfanne in ι inem Gehäuse verschiebbar
und dichtend gegen die Unterfläche einer im Bodenstein des Pfannenbodens fest angeordneten
Lochplatte geführt ist, einer hohen Beanspruchung durch thermische, chemische und ercsive Einwirkungen
der rasch durchfließenden flüssigen Schmelze ausgesetzt ist, obwohl die Schieberplatte, wie auch
alle übrigen mit der flüssigen Schmelze in Berührung kommenden Teile des Schieberverschlusses und der
Pfanne aus hoch feuerfesten Materialien bestehen bzw. damit ausgekleidet sind. So kann vorwiegend
in gedrosselter Schieberstellung eine Erosion im Durchflußkanal der Schieberplatte zu unerwünschten
Veränderungen des Durchflußquerschnittes führen, was nicht nur die Konstanz der Ausflußmenge
und ihre Geschwindigkeit unkontrollierbar beeinflußt.
sondern auch in geschlossener Scliieberstellun,- dl·.·
Dichtfiäehenüberdeckung von Schieberplatte und Lochplatte - ermindert, somit die Gifahr von Durch
brächen begünstigt. Fine weitere Schwierigkeit K steht in der Gefahr des »Einfrierens« der flüssige
Schmelze im Durchflußkanal der Lochplatte bei;-Schließen des Schieberverschlusses, vornehmlich
wenn die Schieberplatte für längere Zeit in Veischlußstellun»
verbleibt, weil infolge ungenügender Wärmeleiifäliigkei; des feuerfesten Materials de:
Schieberplatte und des dadurch bedingten TemperaturE'jfälles
gegenüber dtr Durchflußöffnung die Dichtfläche der Schieberplatte nicht genügend aufgeheizt
wird und im Bereich der Enaarrungstemperatur
der flüssigen Schmelze liegt.
Es ist zwar'schon von Behältern zur Aufnahme
\on Metallschmelzen bekannt, die Teile des Behälters, die dem besonderen Angriff der Metallschmelze
ausgesetzt sind, aus Verbundwerkstoff mit feinverteilten metallischen (Molybdän und/oder Wolfram)
und oxydkeramischen (Zirkonoxyd) Komponenten auszubilden, um Korrosionsschäden durch Metall
und Schlackenangriff zu vermeiden. Eine bloße über tragung dieser vorbek.,nuten Maßnahmen auf Schieberverschluss·*,
etwa dadurch, daß einzelne oder sämtliche feuerfeste keramische Schieberverschlußteile
aus derartigem Verbundwerkstoff hergestellt werden würdet., ist jedoch wegen der relativ hohen Wärmeleitfähigkeit
dieser Werkstoffe praktisch nicht durch führbar, sondern hätte wegen zu hohen Wärmeentzugs
ein rasches Einfrieren der Scl.melze im Durchflußkanal
zur Folge.
Durch die Erfindung sollen die geschilderten Mängel und Schwierigkeiten vermieden und ein Schieberverschluß
geschaffen werden, der nicht nur gegen korrodierende und erodierende Angriffe der durchfließenden
flüssigen Schmelze weitgehend beständig ist, sondern bei dem auch ein »Einfrieren« der
Schmelze während der einzelnen Gießphasen nicht möglich ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schieberverschluß der eingangs geschilderten Art an
Schmelzebehältern durch Verwendung an sich bekannter hochhitzebestäridiger metallischer Hartstoffe
oder metallkeramischer Verbundwerkstoffe auf der Basis von Molybdän und Zirkonoxyd a'.;- Werkstoffe
für mit Schmelze in Berührung kommende Teile der Schieberplatte zum Zwecke der Steuerung des
Wärmetransports von der Durchflußöffnung der Schieberplatte an einfriergefährdete Zonen gelöst.
Der verwendete metallkeramische Verbundwerkstoff kann hierbei zur Erhöhung der Oxydationsbeständigkeit
der Metallphase mit Vorteil bis zu 40 Volumprozent Chrom enthalten, während als metallischer
Hartstoff vorteilhaft Molybdän-Disilicid (MoSi1.) verwendet
werden kann. Sowohl hochhitzebeständige Hartstoffe als auch metallkeramische Verbundwerkstoffe
können in Form eines Belages an den mit Schmelze in Berührung kommenden Teilen von
Schieberplatten angeordnet sein. Ferner können auch die mit Schmelze in Berührung kommenden Teile
der Schieberplatte als hülsenförmiger Einsatz mit einem sich flanschförmig über die Schieberplatten-Dichtfläche
erstreckenden Kragen ausgebildet sein, wobei der hülsenförmige Einsatz mit einem die unterschiedliche
Dehnung von Einsatz und Schieberplatte aufnehmenden feuerfesten Kiitt in die Schieberplatte
eingebettet sein kann.
Die Verwendung eines metallischen Harnstoffes
Diier eines metallkeramis'.hen Verbundwerkstoffes
»is Belag oder Einsatz für den Bereich von Durch-•luBöffnung
und Dichtfläche der Schieberplatte verleiht dieser nicht nur eine erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Erosion und Korrosion der durchfließenden Schmelze, sondern ermöglicht durch seine gegenüber
dem feuerfesten Trägermaterial der Schieberplatte höhere Wärmeleitfähigkeit eine gerichtete
Wärmeleitung an der Schieberplatte und damit ein Aufheizen der Dichtfläche in gedrosselter oder geöffneter
Schieberstellung durch die hindurchfließende Stahlschmelze, was beim Schließen des Schiebers
ein »Einfrieren« der flüssigen Schmelze oberhalb der
,Schieberp'atten-Dichtfläche im Bereich eier Lochplatten-Durchflußöffnung
mit Sicherheit ausschließt. Die wesentlichen Eigenschaften metallischer Hartstoffe,
insbesondere der Silicide, nämlich große Härte, chemische Widerstandsfähigkeit up 1 Zunderbeständigkeit,
sind an sich bekannt. Auch auf verschiedene Anwendungsmöglichkeiten solcher Hartstoffe
in der Metallurgie ist in der Literatur hingewiesen worden, wobei diese Hinweise jedoch nicht
über die obengenannten der deutschen Patentschrift 1242 810 geoTfenbarten Maßnahmen hinausgehen.
Einen Hinweis auf das Wärmeleitvermögen dieser Hartstoffe im Zusammenhang mit ihrer Anwendung
in Schieberverschlußeinrichtungen geben diese Veröffentlichungen indessen nicht.
Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und anschließend
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den unteren Teil e>ner Gießpfanne mit
Schieberverschluß in teilweiser Darstellung im Längsschnitt und
F i g. 2 eLe Draufsicht auf die Schieberplatte nach
Schnittlinie Il —II in Fig. I.
Mit 1 ist der Metallmantel einer Gießpfanne bezeichnet, welcher ein die Außenwand und den Boden
bedeckendes feuerfestes Futter 2 trägt. An einer für den Auslauf der flüssigen Schmelze im Pfannenboden
durchbrochenen Stelle von Metallmantel 1 und Feuerfestfutter 2 ist ein außen rechteckiger Bodenstein
3 mit trichterförmigem Einlaufloch 3' und einer nach unten koni.-^h sich erweiternden Öffnung
vorgesehen, in der eine Einlaufhülse 4 ebenfalls aus feuerfestetn Material i/nt entsprechendem feuerfesten
Mörtel befestigt ist. An die Einbufhülse schließt sich nach unten eine ebenfalls an der Hülsenstirnfläche
und im Pfannenboden mit feuerfestem Mörtel fest verankerte Lochplatte 5 aus feuerfestem
Material mit Durchflußöffnung S' als Teil des mit allgemein bezeichneten Schieberverschlusses an.
Der Schieberverschluß besteht im wesentlichen aus einer am Metallmantel 1 im Bereich des Pfan
neiibodens angeschraubten (nicht dargestellt) gußeisernen Gehäuseplatte 7 mit abnehmbarem rahmenförmigen
Deckel 7', der mit Hilfe von 6 Bolzenschrauben (nicht dargestellt) über Federelemente 8
durch Muttern 9 unter Druck gegen die Gehäuseplatte feststellbar ist, sowie einem gußeisernen rat;
menartigen Futterkörper 10 mit Tülle 10', in welchen eine Schieberplatte 11 aus feuerfestem Material mil
nach unten anschließender Auslaufhülse 12 ebenfalls ίο aus feuerfestem Material eingebettet ist. Der die
Schieberplatte tragende Futterkörper 10 gleitet aui am Deckel angeordneten Führungsbahnen 13 und
kann durch einen bei 14 angeordneten hydraulischen Antrieb linear verschoben werden.
In die Schieberplatte ist ein hülsenförmiger Einsatz
11' aus hochhitzebestär.digem Molybdän-Disilieid (MoSi.,) mit flanschförmigem Kragen mit Hilfe
eines feuerfesten dehnungsei; -ischen Kitts oberflächenbündig
eingebettet, dessen Oberfläche als Teil ao der Schieberplattengleitfläche durch die vorgespannten
Federelemente 8 dichtend gegen die Unterfläche der Lochplatte 5 gedrückt wird. Der Einsatz 15 au■-.
Molyrxlän-Disilicid mit einer Feuerfestigkeit übei 2000 C und einer Wärmeleitfähigkeit von etwa
0,1 cal/cm-Vs/' C bei 20' C erhöht die Standzeit der
Schieberplatte ganz erheblich, so daß. mehrere Pfannenabgüsse mit dem Schieberverschluß vorgenommen
werden können. Als Feuerfestmaterial für Ein-• laufhülse 4, Lochplatte 5, Schieberplatte 11 und Auslaufhülse
12 ist hochtonerdehaltiges Material auf Mullit-Korrund-Ton-Basis mit etwa 801VoAl2O., vorgesehen,
welches eine Porosität von etwa 20 "/0, eine Heißbiegefestigkeit von 180 bis 200 kg. cm- bei
1400' C sowie eine Wärmeleitfähigkeit von 2,0 bis 2,1 kcal/m/h/°C bei 1000 bis 1200° C besitzt. Die
unterschiedlichen Wärmedehnungen des metallischen Hartstoff-Einsatzes 15 aus MoSi2 und der hochtonerdehaltigen
Schieberplatte werden weitgehend von dem bei 11" angedeuteten dehnungselastischen
feuerfesten Kitt, einem unter 0,1 mm gekörnten Tonerdemörtel mit Aluminiummonophosphat-Bindung,
aufgenommen. Darüber hinaus sind die Federelemente 8 in der Lage, quer zur Bewegungsachse der
Schieberplatte wirkende Materialdehnungen aufzunehmen. Der flanschfönnige Kragen des Einsatzes
bildet mit seiner der Lochplatte zugekehrten Oberfläche zugleich die Schieberplattengleit- und -dichtfläche,
d. h., er ist so bemessen, daß er auch in gescnlossener Schieberstellung (maximale Bewegung
der Schieberplatte in Pfeilrichtung) eine genügende Dichtfläche unterhalb der Durchfallöffnung in der
Lochplatte 5 bildet.
Der Einsatz 1Γ kann auch aus Zirkonoxyd und Molybdän zu einem Sintermetallkörper verpreßt
sein,
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verwendung an sich bekannter hochhitze-Ivstündiger
metallischer Hartt.toffe oder meiallkeramischer
Verbundstoffe awf der Basis von Molybdän und Zirkonoxyd als Werkstoffe für
mit Schmelze in Berührung kommende Teile \on Schieberplatten an Schieberverschlüssen von
Schnielzebehältern zum Zwecke der Steuerung des Wärmeiransports von der DurchfluBnffnung der
Schieberplatte an einfriergefährdete Zonen.
2. Verwendung eines metallkeramischen Verbundwerkstoffes,
der bis zu 40 Volumprozent Chrom enthält, zum Zwecke nach Anspruch 1.
3. Verwendung von Molyhdän-Disilizid
(MoSi.,) als met'.Mischer Hartstoff zum Zwecke
nach Anspruch I.
4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Schmelze
in Berührung kommenden Teile von Schieberplatten als Belag ausgebildet sind.
5. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Schmelze in
Berührung kommenden Teile der Schieberplatte als hülsenförmigcr Eirsatz mit einem sich flanschförmig
über die Schieberplatten-Dichtfläche erstreckenden Kragen ausgebildet sind.
fi. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der hülsei.fönnige Einsatz mit einem die unterschiedliche Dehnuii^, von Einsatz
und Schieberplatte aufnehmenden feuerfesten Kitt in die Schieberplatte eingebettet ist.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19637960A1 (de) * | 1996-09-18 | 1998-04-02 | Didier Werke Ag | Mehrschichtiger feuerfester Verschleißkörper |
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DE19637960A1 (de) * | 1996-09-18 | 1998-04-02 | Didier Werke Ag | Mehrschichtiger feuerfester Verschleißkörper |
DE19637960C2 (de) * | 1996-09-18 | 1999-08-19 | Didier Werke Ag | Mehrschichtiger feuerfester Verschleißkörper |
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