DE3023475C2 - Metallgedichtetes Ventil - Google Patents
Metallgedichtetes VentilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hochabdichtendes metallgedichtetes Ventil mit Dichtpartnern aus relativ
harten Ww/kstoffen mit hohem Chrom-Legierungsanteil,
wie Stelliten. Unter »hochabdichtend« soll verstanden
werden daB Leefc/aien vjü iG~s mbar i/sec nicht
Oberschritten werden sollen. I nter »relativ harte Werkstoffe«
sollen Werkstoffe mit Härten von mehr als 40 Rockwell verstanden werden.
Aus der DE-OS 25 23 152 ist ein metailgedichtetes Ventil dieser Art bekannt Die Dichtpartner bestehen
aus Stelliten oder ähnlich harten Werkstoffen, also aus Materialien mit einem hohen Chrom-Legierungsanteil.
Obwohl mit einem metallgedichteten Ventil dieser Art die Anzahl der möglichen Schließvorgänge gegenüber
den Ganzmetaliventilen nach dem Stand der Technik erheblich erhöht werden konnte (bis auf ca. tausend
SchüeßvorgäRgs), so iss diese Standzeit immer noch als
unbefriedigend anzusehen, insbesondere dann, wenn ein metailgedichtetes Ventil dieser Art in kerntechnischen
Anlagen, z. B. in UFa-Trennanlagen, verwendet werden
soll.
Die DE-OS 27 45 139 offenbart einen hochvakuumdichten Verschluß, dessen Dichtflächen aus einer hochfesten Nickellegierung bestehen, wobei die Dichtkante
des Ventiltellers mit Edelmetall, vorzugsweise Feingold, beschichtet ist. Feingold ist äußerst weich, so daß ein
Weeschaben rlit»«»« MatprjaU ni^h* ysrniüdsri werden
kann. Die Standzeit derartig ausgebildeter Verschlüsse ist deshalb ebenfalls unbefriedigend. Außerdem besteht
bei ungleichmäßigem Wegschaben des Feingoldes bereits sehr früh die Gefahr des Undichtwerdens.
Schließlich ist es aus dem DE-GM 17 15 776 bekannt, die relativ großen Gleitflächen eines Absperrschiebers
mit einem Überzug aus einem harten Nitrid, Borid oder Suizid zu versehen, um während der Betätigung gute
Gleiteigenschaften zu erreichen und bei längerer Ruhe ein Festfressen zu verhindern. Die Härte dieser Materialien
ist jedoch besonders hoch (glasartig). Sie sind deshalb nur bei Absperrschiebern mit relativ großen
Gleitflächen einsetzbar, bei denen hohe Anpreßkräfte! nicht erforderlich sind. Im FaJIe von hochabdichtenden
Ventilen mit Leckraten von weniger als 10~8 mbar 1/sec
sind demgegenüber wesentlich höhere, auf kleine Flächen
begrenzte Anpreßkräfte erforderlich, so daß die Gefahr des Abplatzens glasartiger Schichten hoch ist
Dieses würde zur sofortigen Undichtheit des Ventils führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein metallgedichtetes Ventil der eingangs
genannten Art zu schaffen, das eine wesentlich längere Lebensdauer bzw. Standzeit hat also wesentlich mehr
Schließ vorgänge zuläßt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
!5 daß mindestens einer der Dichtpartner mit einer nicht zu Kaltverschweißungen neigenden, gehärteten Nickel-Phosphor-Legierung
beschichtet ist. Besonders einfach ist die Aufbringung einer stromlos erzeugten Nickel-Phosphor-
Legierung.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Ursache für die begrenzte Standzeit des vorbekannten
Ventils in Kaltverschweißungen liegt, die infolge der hohen Anpreßkräfte entstehen. Beide Dichtpartner des
vorbekannten Ventils enthalten hohe Chrom-Legierungsanteile.
Infolge der hohen Anpreßkräfte treten Oberflächendiffusionen von Chromatomen auf, weiche
die nachteiligen Kaltverschweißungen verursachen. Unter Vakuumbedirgungen treten diese nachteiligen Erscheinungen
in verstärktem Maße auf.
Beim Ventil nach der vorliegenden Erfindung sind die Dichtpariner im geschlossenen Zustand des Ventils
durch die Nickel-Phosphor-Schicht voneinander getrennt, so daß Kaltyerschweißungen nicht mehr auftreten.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit eine stromlos erzeugte Nickel-Phosphor-Legierungsschicht durch
Aufheizen derart auszuhärten, daß sie eine Härte von mehr als 70 Rockweil erhält Die überraschende Folge
davon ist, daß ein erfindungsgemäß ausgebildetes Ventil
eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer hat Versuche
■;o haben gezeigt, daß mehr a!s 30 OtO Lastspiele ohne Beeinträchtigung
der Dichtheit erreicht werden können.
Die Erfindung soll anhand eines in der Figur dargestellten
Ausführungsbeispieles erläutert werden. Der Ventilstempel ist mit 1. das mittels Schrauben 2
zusammengehaltene Gehäuse des Ventiis mit 3, die Eintrittsöffnung
des Ventiis mit 3a und die Austrittsöffnung mit 3b bezeichnet. Die Achse des Ventils trägt das Bezugszeichen
4. Der Ventilsitz 5 umfaßt einen in das z. B.
aus Aluminium bestehende Gehäuse 3 eingelassenen
so Ring 6 aus Edelstahl und weist an seiner Innenseite eine konische Form auf. Im Bereich des konischen Abschnittes
ist ein Ring 7 aus Stellii oder einem ähnlich harten Werkstoff in den Ring 6 aus Edelstahl eingelassen. Die
Ringe 6 und 7 sind miteinander verschweißt Der Ring 7 kann auch durch Auftragsschweißung aufgebracht sein.
Am EiruMÜuk 5 des Ventüstempeis ι ist ein tellerfederartig
ausgebildetes Absperrorgan 9 derart gehaltert, daß sein Rand dem Ventilsitz 5 zugewandt ist Zur Halterung
des Absperrorgans dient beim Ausführungsbei-
ho spiel eine Schraube 10, Durch einen in einer Nut 11 am
Endstück 8 liegenden Metalldichtring 12, der ebenfalls dem Absperrorgan 9 anliegt, wird die Dichtheit dieser
Halterung gewährleistet. Auch ein Anschweißen des Absperrorgans 9 am Endstück 8 ist möglich. Die Nut 1 J
und der Ring 12 können dann entfallen. Die Außenkante des Absperrorgans 9, also die eigentliche Dichtkante, ist
abgerundet. Reibungserscheinungen zwischen der Dichtkantc und dem Ventilsitz können dadurch minimal
gehalten werden. Auch das Entstehen schädlicher Ri)' zn
oder Riefen wird dadurch verhindert.
Der Venli'silz Lsi mit einer .Sdiichl 14 vti-iclicn. wclcliL-aus
einer Nickel-I'hosphor-Legiennig besteh).
Zweckmäßigerweise ist diese Schicht stromlos aufge- r,
bracht. Ihre Dicke beträgt ca. 20 μΐη. Als besonders
zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn die erilndungsgemäße Schicht auch die in den Grenzbereichen zwischen
dem Edelstahlring 6 und dem Stellitring 7 befindlichen
Schweißstellen überdeckt Diese Stellen haben sich bei UFb-Anwendu.igen des Ventils als besonders kritisch
erwiesen. Sie waren besonders korrosionsanfällig.
Bei dem dargestellten AusfOhrungsbeispiel ist der direkte Kontakt zwischen Dichipartnern mit hohem
Chromgehalt unterbunden, so daß die Ooerflächcndiffu- ι ■>
sion von Chrom-Atomen und damit K.altver>.'..: vißungen
der Dichtpartner verhindert sind. Die Beschichtung des SteJlitringes 7 mit einer stromlos aufgebrachten Nikkel-Phosphor-Legierung
von etwa ?C μιη Dicke hat sich
als besonders geeignet erwiesen.' -—r Vorteil dieser Beschichtung
besteht vor allerr darin, daß eine solche Legierung nicht nur einem hohen Vakuum ausgesetzt werden
kann, sondern auch für UF6-Anwendungen be;onders
geeignet ist Eine weitere vorteilhafte Maßnahme besteht darin, daß die im Abscheidungszuslanü zunächst
spröde Schicht durch eine besondere Wärmebehandlung (Aufheizen auf einige hundert Grad, z. B. 400" C) in
einen verschleißfesten, jedoch elastischen Zustand gebracht werden kann. Dabei übertrifft die Härte der Ni-P-Schicht
noch die Härte des Stellites und liegt bei ca. jo
70 Rockwell
Hierzu 1 Blau Zeichnungen
J5
4Q
6(1
Claims (5)
1. Hochabdichtendes metailgedichtetes Ventil mit Dichtpartnern aus relativ harten Werkstoffen mit
hohem Chrom-Lsgierungsanteil, wie Steinten, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer
der Dichtpartner mit einer nicht zu Kaltverschweißungen neigenden, gehärteten Nickel-Phosphor-Legierung
beschichtet ist.
2. Metailgedichtetes Ventil nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich um eine stromlos aufgebrachte Nickel-Phosphor-Legierungsschicht
handelt
3. Metailgedichtetes Ventil nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilsitz (5) beschichtet
ist.
4. Metailgedichtetes Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventiisitz (5) einen
Stellitring (7) umfaßt, der in einem Edelstahlring (6)
eingeschweißt ist und daß die Nickel-Phosphor-Schicht ο jch die Schweißnähte überdeckt
5. Metallgedichteies Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schichtdicke ca. 20 μπι beträgt
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Cited By (1)
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