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Gerät für Körperübungen Die Erfindung betrifft ein Gerät ftlr Körperdbungen,
mit einem Reifen, wobei durch Bewegungen des Übenden ein Teil des Gerätes der Zentrifugalkraft
unterworfen und gegen die Reibungskraft in rotierender Bewegung um den Rumpf des
Übenden gehalten wird.
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Die Erfindung findet Anwendung auf dem Gebiet der Bewegungstherapie
sowie als Sport- bzw. Spielgerät.
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Geräte zur Durchführung von Körperübungen unter Verwendung eines Reifens
sind bekannt. So wurde bereits ein Reifen mit einem Gewicht von etwa 200 Gramm und
einem Durchmesser zwischen 70 und 100 Zentimeter vorgeschlagen, der durch geeignete
Bewegungen des Übenden infolge der Zentrifugalkraft um dessen Körper in Rotation
gehalten werden kann (Deutsches Patent 1.072.167). Es ist auch ein Spiel- und Sportgerät
bekannt geworden, bei welchem von dem Übenden ein um dessen Taille gelegtes und
einen weiten, endlosen Ring bildendes Band, über dessen Innenfläche sich eine Spulenscheibe
abwälzt, durch eine Kreisbewegung im Schwebezustand gehalten wird (Deutsches Patent
1.154.383). Bei diesen Geräten ist von Nachteil, dass von dem Übenden eine beträchtliche
Geschicklichkeit verlangt wird, um zu den gewünschten gymnastischen Übungen des
Rumpfes und der Wirbelsäule zu gelangen, weil das Gerät zu Boden fällt, sobald die
Geschwindigkeit der Rotation zu gering ist oder der hubende aus dem erforderlichen
Rhythmus gelangt.
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Die Durchführung von sportlichen Wettbewerben mit diesen Geräten ist
ausserdem schwierig, da zu einer Registrierung der Leistung - beispielsweise der
Anzahl der erzielten Umdrehungen - jedem Wettkämpfer ein gesonderter Beobachter
zugeteilt werden muss.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Gerät für Kdrperübungen
der eingangs erwähnten Art unter Verwendung eines Reifens so auszubilden, dass sich
mit ihm die gewünscht Bewegungstherapie wie der Sport- bzw. Spielzweck auch ohne
Geschicklichkeit und Erfahrung des Übenden erzielen lässt.
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Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass der Reifen
als um die Taille des Übenden fest anlegbare Schiene ausgebildet ist, an der eine
Laufkatze läuft, an welcher mittels eines Seiles ein Schwungkörper befestigt ist.
Bei geeigneter Bewegung des Übenden dreht sich der Schwungkörper um den Rumpf der
Übungsperson. Dabei kommt es - im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik - auf
die Erzielung einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit überhaupt nicht an, weil
das Gerät auf der Hüfte aufliegt und daher nicht herabfallen kann. Bei Bewegung
im Zeitlupentempo rotiert der Schwungkörper am Seil unterhalb der Laufkatze senkrecht
herabhängend. Eine derartige langsame Bewegung kann etwa zu Beginn einer Therapie
von behinderten Personen durchgeführt werden. Wird die Körperbewegung jedoch in
immer schnellerem Rhythmus durchgeführt, so wirkt auf den Schwungkörper eine zunehmende
Zentrifugalkraft ein, unter der sich der Schwungkörper und das Seil zunächst angenähert
auf einem Kegelmantel, und
zuletzt in der durch den Reifen gehenden,
horizontalen Ebene bewegen. Als Schwungkörper kann eine Kugel aus Gummi oder Kunststoff
Verwendung finden, deren Abstand von der Laufkatze durch Verlängerung oder Verkürzung
des Seiles leicht veränderbar ist, wodurch bei gegebenem Gewicht des Schwungkörpers
ein bestimmter Bewegungsrhythmus wählbar wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Gerätes besteht die Schiene
aus einem zu einem Kreisring geformten Abschnitt eines biegsamen Profilmateriales,
dessen stumpf gegeneinander gestossene Enden mittels eines Schlosses verbunden sind.
Die Herstellung aus einem Stück eines Profilmateriales verbilligt die Herstellung,
und die Verbindung der Enden durch ein Schloss erleichtert das Anlegen des Gerätes.
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Nach einem weiteren Merkmal des Gerätes ist an der Schiene eine Zählvorrichtung
mit einem in den Weg der Laufkatze ragenden Tastorgan angeordnet. Dies ermöglicht
die Registrierung der Umläufe des- Schwungkörpers zur Festlegung einer gewünschten
Bewegungstherapie oder bei sportlichen Wettbewerben.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des neuen Gerätes ist die
Schiene
als die Laufkatze in seinem Innern aufnehmendes Rohr ausgebildet, welches einen
ringsumlaufenden Längsschlitz aufweist. Hierzu lässt sich ein handelsübliches, Iängsgeschlitztes
Rohr, beispielsweise aus Kunststoff, benutzen, welches atchkreisförmigen Querschnitt
aufweisen kann.
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Zweckmässig besitzt das Rohr rechteckigen Querschnitt und die Laufkatze
besteht in bekannter Weise aus zwei auf einer einen Haken tragenden Achse sitzenden
Rollen. Durch die Anwendung einer mit Rollen versehenen Laufkatze werden Reibung
und Verschleiss beträchtlich verringert.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform dient als Rohr ein Dreikammerrohr
mit einem Hauptkanal sowie zwei einander gegenüberliegend angeordneten Seitenkanälen.
Die derartig ausgestaltete Schiene lässt sich wie ein breiter Gürtel um die Taille
tragen. In dem den Längsschlitz aufweisenden Hauptkanal ist die Laufkatze untergebracht;
durch die Seitenkanäle wird die Schiene entsprechend verbreitert, und bei Verwendung
von in die Seitenkanäle eingeführten Steckbolzen lässt sich ein sehr einfaches Steckschloss
herstellen.
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Vorteilhaft kann zur Bildung des Schlosses über das eine Ende der
Schiene eine Stecklasche sowie eine federelastische Zunge hervorstehen, die einen
mit einer Schräge versehenen
Zapfen trägt, und das andere Ende kann
durch quer liegende Kerben in leicht abtrennbare Abschnitte eingeteilt sein, deren
jeder mit einer Rastöffnung versehen ist. Diese Ausbildung der Neuerung erlaubt,
die Schiene der Taille des Übenden genau anzupassen.
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Das neuartige Gerät für Körperübungen wird nachstehend anhand der
beigefügten Zeichnungen erläutert; Es zeigen Figur 1 das Gerbt in einer perspektivischen
Ansicht, um die Taille eines Übenden gelegt; Figur 2 eine Ausführungsform des Gerätes,
in einem Querschnitt; Figur 3 das Schloss des Gerätes nach den Figuren 1 und 2,-in
perspektivischer Darstellung; Figur 4 die Schiene nach einer anderen Ausführungsform
des Gerätes, in einem Querschnitt; Figur 5 die Zähleinrichtung mit ihrer Anordnung
an einem Gerät,- in einer Draufsicht.
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Ein Gerät für Körperübungen besteht aus einer Schiene 1,
einer
Laufkatze 2 und einem Schwungkörper 3.
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Die Schiene 1 ist zu einem Reifen gebogen, der um die Taille des Übenden
4 fest angelegt wird. Die Enden 5 und 6 der Schiene 1 sind durch ein Schloss 7 miteinander
verbunden.
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Die Schiene 1 besteht aus einem biegsamen Profilmaterial in Gestalt
eines Rohres 8 mit rechteckigem Querschnitt, welches einen Längsschlitz 9 aufweist.
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Die Laufkatze 2 ist im Innern des Rohres 8 angeordnet; sie besteht
aus einer Achse 10, die zwei endständige Rollen 11 und 12 und zwischen diesen einen
Haken 13 trägt.
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Der Schwungkdrper 3 ist mittels eines Seiles 14 am Haken 12 der Laufkatze
2 angehängt und als Kugel ausgebildet.
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Das Schloss 7, mit welchem die beiden Enden 5 und 6 der Schiene 1
lösbar miteinander verbunden sind, weist (vergleiche Figur 3) eine Stecklasche 15
von rechteckigem Querschnitt auf, die über das eine Ende 5 geschoben und dort befestigt
ist. An der Unterseite der Stecklasche 15 ist eine federelastische Zunge 16 befestigt,
deren Kopfstück 17 abgebogen ist. Nahe dem Kopfstück 17 befindet sich ein keilförmiger
Zapfen 18, der mit einer Schräge 19 versehen ist.
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Das andere Ende 6 der Schiene 1 ist durch den Querschnitt
der
Schiene 1 vermindernde Kerben 20 in Abschnitte 21 eingeteilt, die mittels eines
geeigneten Werkzeuges leicht abgetrennt werden können. Jeder dieser Abschnitte 21
weist eine Rastöffnung 22 auf, in welche der Zapfen 18 einrastet, sobald das Ende
6 genügend weit in die Stecklasche 15 eingeschoben ist.
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In einer anderen Ausführungsform ist das Rohr 8 als Dreikammerrohr
ausgebildet. Zu beiden Seiten des rechteckigen Querschnitt sowie den Längsschlitz
9 aufweisenden und zur FUhrung der Laufkatze 2 dienenden Hauptkanales 23 liegen
zwei spiegelbildlich symmetrische Seitenkanäle 24 und 25.
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In diese Seitenkanäle 24 und 25 sind am einen Ende 5 des Dreikammerrohres
an Stelle der Stecklasche 15 bei der ersten Ausführungsform zur Bildung des Schlosses
7 im Querschnitt entsprechende und über das Ende 5 hervorragende Steckbolzen (nicht
dargestellt) eingesetzt, die zur Verbindung der beiden Enden 5 und 6 in das zweite
Ende 6 gesteckt werden.
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Die Zunge 16 ist hier direkt am Ende 5 befestigt, und das andere Ende
6 trägt die Kerben 20 sowie die Rastöffnungen 22.
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Die den Längsschlitz 9 des Hauptkanales 23 bildenden Kanten sind zur
besseren Führung der Rollen 11 und 12 der Laufkatze 2 rechtwinkelig nach innen abgebogen.
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An der Schiene 1 ist eine Zählvorrichtung 26 angeordnet,
vergleiche
Figur 5. Sie besteht aus einem dreistelligen Zählwerk 27, welches über ein Getriebe
28 mit einem Tastorgan 29 in Verbindung steht. Das Tastorgan 29 besitzt Zähne 30
mit kreisbogenförtnigen Flanken, die durch einen Schlitz im Rücken des Rohres 8
hindurch in- das Weg der Laufkatze 2 hineinragen, sodass diese bei jedem Vorbeigang
das Tastorgan 29 um die Breite einer Zahnlücke weiterdreht.