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Vorrichtung zur Unterstützung von Rebstöcken Im Weinbau ist es bekanntlich
erforderlich, die Reben zu unterstützen und ihnen einen Halt zu geben. Hierfür sind
insbesondere zwei Verfahren bekannt, nämlich die Pfahlerziehung und die Drahtrahmenunterstützung.
Die sogenannte Pfahlerziehung hat den Vorteil, dass der einzelne Rebfltocic freisteht
und dadurch eine Bearbeitung von allen Seiten ohne weiteres möglich ist. Bei einer
solchen Pfahlerziehung ist aber für die Heft- und Laubarbeiten ein sehr grosser
Arbeitsaufwand notwendig, so dass von dieser Stützvorrichtung weitgehend abgelassen
wurde. An ihre Stelle trat der Drahtrahmen als Unterstützung, der gegenüber der
Pfahlerzichung erhebliche Vorteile aufwies.
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Er kann die Arbeiten am Rebstock selbst wesentlich erleichtern, den
Arbeitsaufwand in gewisser Weise reduzieren und kommt einer guten Entwicklung der
Rebe entgegen. Damit der Drahtrahmen aber alle diese Forderungen erfüllt, muss ein
solcher Rahmen besonders fachmännisch und unter Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse
des Weinbaugebietes ausgeführt sein. Hinzu kommt, dass der Weinberg durch die Stützrahmen
in einzelne Zei len aufgeteilt wird, die in sich geschlossen und nur von zwei gegenüberliegenden
Seiten begehbar sind. Ein Kreuz- und Querverfahren oder -gehen im Gelände ist nicht
möglich. Aus diesem
Grunde kann aber auch eine vollständige maschinelle
Bodenbearbeitung ohne Zusatzgeräte nicht erfolgen, da die Maschine nur entlang einer
Zeile fahren kann und nur von dieser aus Zugang hat.
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Aufgabe der Erfindung ist, die Vorteile der Pfahlerziehung mit denen
der Drahtrahmenunterstützung in Weinbaugebieten zu kombinieren und eine Rebstockerziehung
zu schaffen, die jeden einzelnen Stock so stützt, dass er von allen Seiten frei
zugänglich ist, das Fruchtholz und die Sommertriebe in eine günstige Lage gebracht
werden, ein @indestmass an Laubarbeitan erforderlich ist und die eine grösstmögliche
Ausnutzung des Rebstockes gewährleistet.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Unterstützung von
Rebstöcken, die dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens ein durch Drähte oder
Seile an einem Rahmen frei aufhängbarer oder durch Pfähle gestütz@er Ring vorges@hen
ist, der Speichen aufweist, in deren Schrittpunkt ein Ring zum Durchstecken der
Ruten des Rebstockes und gegebenenfalls eines Mittelpfahles angeordnet ist.
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Als Rahmen sind zwei End- bzw. Randpfähle oder -ständer vorgesehen,
die ein auf ihren oberen Ender ruhendes waagerechtes Rahmenteil tragen, das zum
Aufhängen der Ringe dient.
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Es kann aber auch für jeden einzelnen Ring ein eigener Ständer mit
einem Tragkreuz als Rahmen für die Ringaufhängung vorgesehen sein.
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Der Ring weist zweckmässigerweise v@er Hängeseile oder -drähte auf,
deren freie Enden mit Haken versehen sind.
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Es können aber auch vom Ring getrennte Selle oder Drähte vorgesehen
sein, in die am Ring oder d@n Ringen angeordnete Hak.n eingehängt werden.
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Die Seile oder Drähte bzw. die Stützpfähle für den Ring oder die Ringe
sind mit Öffnungen oder Sprossen zum Einhängen dieser Ringe versehen.
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Zweckmässigerweise ist oberhalb des Ringes für die Erziehung der Ruten
des Rebstockes mindestens ein zweiter Ring zur Unterstützung der nach ober rankenden
Priebe vorgesehen.
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Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine Rahmenanordnung für eine Vielzahl von Stützringen;
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf einen Ring; und Fig. 3 ist eine Tragkreuzaufhängung
für einen einzelnen Ring.
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In Fig. 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
dargestellt, die wie die bekannte Drahtrahmenunterstützung die Erziehung der Rebstöcke
in Reihen ermöglicht, wobei jedoch die Nachteile der bekannten Anordnung ausgeschaltet
sind. Es ist ein Rahmen vorgeschen, der aus Endpfählen oder Endständern 1 bestcht,
auf deren oberen freien Enden das Rahmonteil 2 wa@gerecht aufgesetzt und befestigt
ist. An dieses Rahmentoil 2 werden mittels Haken 7 die Seile oder Drähte 6 gehängt,
die den eigentlichen Ring 3 für die Rebstockerzichung tragen. Die Drähte oder Seile
6 können an diesem Ring 3 fost angebracht oder sie können auch lose sein. Im lotztgenannten
Fall sind die Seile so ausgebildet, dass an dem Ring 3 angeordnete Hakon 11 in Teile
des Seiles eingreifen und den Ring fosthalten können. Hierzu können im Seil Löcher
oder Sprossen vorgoschen sein. Das obor@ R@hmsateil 2 wird vorzugsweise in einer
solchen Höhe ang@ordnet, dass ein Mann bequem aufrecht durchgehen kann.
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Der Ring 3 @elbst ist mit vorzugsweise vior Speichen 4 versehen, in
deren Kreuzungspunkt ein Mittelring 5 angeordnet ist,
dessen Öffnung
ausreichend gross ist, um ein Durchstecken der Ruten 9, 9', 9", 9"' zu gestatten.
Gegebenenfalls wird zur Stütze des Stammes@noch ein Pfahl (nicht dargestellt) verwendet,
dessen oberes Ende ebenfalls durch den Mittelring 5 geführt wird. Ferner ist es
nattirlioh möglich, das obere Ende des Stammes durch diesen Mittelring 5 zu stecken
und die Ruten von hier etwas nach unten zu führen und am Ring 3 festzubinden.
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Wie üblich wird die Rebstockerziehung dann begonnen, wenn der Stamm
8 eine Höbe zwischen 60 - 90 am erreicht hat, um eine maschinelle Bodenbearbeitung
zu ermöglichen, die Luftzirkulation zu fördern und die Stockarbeiten zu erleichtern.
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Um die wirtschaftlichste Auswertung zu sichern, werden vorzugs weise
vier Ruten 9, 9', 9", 9"' des Stammes durch die Öffnung des Mittelringes 5 gesteckt
und radial nach aussen, bis zum Umfang des Ringes und teilweise an diesem entlang
gezogen. Da die Rutin 9, 9', 9", 9"' zweckmässigerweise jeweils im Winkel von 90°
voneinander weggebogen werden, teilen sie den Ringumfang in vier gleiche Kreisabschnitte.
Jede Rute 9 wird nun an ihrem Krei@viertel bis zur Angrifsstelle der nächsten Rute
9'; bzw. Rute 9' bis zu 9" usw.; entlang gezogen. Natürlich ist auch eine andere
Art der Rutenerziehung möglich, beispielsweise bogenförmig über den freien Raum
zwischen zwei Speichen 4.
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Das freie Ende der Rute bzw. der Ruten 9, 9', 911, 9"' wird dann nach
oben weiter wachsen. In gleicher Weise wachsen die zwischenliegenden Triebe oder
Ruten nach oben. So ziehen sich die Triebe au Umfang des Ringes 3 entlang und streben
nach oben,so dass eine schön gezogeme Laubwand gebildet wird, an der die Stockarbeiten
durch die Leichte Zugänglichkeit bequem durchzuführen sind. Natürlich ist diese
Darstellung schr schematisch, doch sie soll das Grundprinzip der erfindungsgemässen
Rebstockerziehung veranschaulichen.
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Um den nach oben wachsenden Trieben bzw. Ruten 9, 9', 9", 9"' eine
weitere Stütze zu geben, kann noch ein zweiter Ring 10
- und falls
zweckmässig-weitere solcher Ringe vorgesehen sein. Diese worden zwischen dem eigentlichen
Stützring 3 und dem oberen Rahmentöil an die Seile oder Drähte 6 bzw, Pfähle gehängt.
Ein solcher zweiter Ring 10 ist in gestrichelter Linie in Fig. 1 gezeigt. Durch
diese zusätzlichen Ringe wird ein Auseinanderstreben der vom Stützring 3 nach oben
gerichteten Ruten und Triebe verhindert.
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Am oberen Rahmanteil 2 können nabeneinander mehrere Stützringe 3 angehängt
werden. Ihre Zahl kann nach den Gegebenheiten und den Erfordernissen gewählt werden.
£er Abstand zwischen den einzelnen Ringen 3 ist so gewählt, dass die Rebstöcke einander
nicht im Wege stehen und dass zwischen den einzelnen Stöcken ein Durchgang freibleibt,
durch den man hindurchgehen kann.
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Auf diese Weise ist der Weg um jeder einzelnen Stock herum frei und
dieser kannindividuell bearbeitet werden. Es ist chne weiteres möglich, von jeder
Seite mit der Maschine zur Bearbeitung des Bodens heranzukommen, d. h., es kann
mit der Maschine kr@uz und quer gefahren werden, wodurch die Bodenbearbeitung ohne
Zusatzgeräte weitgehendst erleichtert wird. Eine Nachbearbeitung ist nicht mehr
nötig. Der Winzer muss den Weinberg oder Weingarten nicht reihenweise abgehen, sondern
er kann jeweils den kürzesten Weg wählen. Durch die Runderziehung ist eine grö@stmögliche
Aus@utzung des Rebstockes gegeben. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist sowchl
auf ebenem als auch auf steilem Gelände zu ver@enden, so dass Geländebeschaffenheit
für ihre Anordnung überhaupt keine Rolle spielt, Eine zweckmässige Grösse des Ringes
3 ist beispielsweise bei einem Durchmesser von 75 cm gegeben.
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Wo das Aufstellen des Tragrahmens is 2 Schwierigkeiten bereitet oder
nicht erwünscht ist, kann die Ringerzichung auch mit der bekannten Pfahlerziehung
kombiniert werden. In diesem
Fall ist anstelle des durch End- oder
Randpfähle 1 unterstützton Tragrahmenteiles 2 ein Tragkreuz 12 vorgesehen, du einen
Mittelpfahl 13 aufweist, der neben dam Stamm 8 des Rebstockes in die Erde gesteckt
wird. Am oberen Tragkreuz 12 hängt an den Seilen 6 der Ring 3 für die Runderziehung
des Stockes, die in der beschriebenen Weise durchgeführt wird. Hierbei wird das
unkontrollierte Wachsen der Ruten und die damit verbundenen aufwendigen Heft und
Laubarbeiten vermieden. Die Vorteile der Pfahlerziehung sind aber beibehalten. Falls
erwünscht, kann auoh hier ein zweiter oder dritter Ring 10 verwendet werden.
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Anstelle der Seil- oder Drahtrahmapaufhängung ist auch ein Unterstützung
des Ringes 3 bzw. der Ringe 3, 10 durch mehrere Pfähle (nicht dargestellt) denkbar.
Diese Pfähle übern@hmen die Rolle der Seile 6.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung bi@tet noch den Vorteil, dass jeder
einzelne Rebstock durch entsprechende Netze gegen durch Vogel hervorgerufene Schäden
geschützt werden kann. Da jeder Stock tür sich eine Einheit bildet, lassen sich
die Schutznetze ohne Schwierigkeit anbringen.