DE193518C - - Google Patents

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DE193518C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/08Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor
    • B01J19/087Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor employing electric or magnetic energy
    • B01J19/088Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor employing electric or magnetic energy giving rise to electric discharges

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Ti 193518-KLASSE Mh. GRUPPE
Dr. ALFRED HAUCK in SCHÖNLANKE.
Das vorliegende Verfahren bezieht sich auf
alle chemischen Gasreaktionen, bei denen Gase unter Zuhilfenahme elektrischer Entladungen
einem Öxydations- bzw. Reduktionsprozeß unterworfen werden sollen.
Eine der wichtigsten Reaktionen dieser Art ist beispielsweise die Oxydation des Stickstoffes der atmosphärischen Luft durch elektrische Funken- oder Flammenbogenentladüngen.
Der Einfachheit halber möge das vorliegende Verfahren, das einer.vielseitigen Anwendung fähig ist, an diesem .Sonderfall — ohne Einengung seiner patentrechtlichen Tragweite — erläutert werden.
Bei den derzeit bekannten Verfahren zur Stickstoffoxydation besteht der Reaktionsherd aus der elektrischen Flamme (Funkenentladung o. dgl.), und zwar brennt diese gemeinhin frei in einem mehr oder minder großen, mit den Reaktionsgasen (Sauerstoff-Stickstoffgemisch) erfüllten Raum.
Die bei hohen Temperaturen des Reaktionsherdes, und zwar unter bedeutendem Energieverbrauch gebildeten Stickoxyde werden sodann gemeinhin an anderer Stelle zu Salpetersäure bzw. Nitraten umgesetzt.
Bei der Umsetzung von Stickoxyden mit
Wasser wird jedoch pro .1 Mol. NO die beträchtliche Energiemenge von 36500 cal frei, während zur Bildung von 1 Mol. NO 21600 cal aufgewendet werden müssen.
Die direkte Bindung des Stickstoffes zu höheren Oxydstufen als dem N 0, etwa Salpetersäure oder salpetersauren Salzen o. dgl., ist somit bei thermochemisch gekoppeltem Verlauf ein stark exothermischer Prozeß.
So werden beispielsweise . theoretisch bei der direkten Oxydation zu H N O3 pro I kg Stickstoff aus
N + —
H2O
1028
kg cal
= 1,2
Kilowattstunden
kg JV
3500
40
45
kg cal
kg IV
Kilowattstunden
= 4.i— kgiV ~'
also erhebliche Energiemengen frei.
Bei den bislang bekannten Oxydationsverfahren des Stickstoffes ist jedoch der eigentliche Reaktionsherd von dem Vorgang der weiteren Umsetzung zu höheren Verbindungsstufen (Umsetzung der Stickoxyde in Salpetersäure, Nitraten usw.) zeitlich, räumlich und technologisch getrennt.
In dieser thermochemischen Trennung der Reaktionsprozesse, welche die Bindung des atmosphärischen Stickstoffes bedingen, ist allem Anscheine nach die Ursache der relativ niedrigen energetischen Ausbeute zu erblicken, die bekannten Verfahren (Bradley, Lovejoy, Muthmann-Hof er, Birkeland-Eyde, Heibig, Siemens, v. Lepel u. a.) anhaftet und deren wirtschaftliche An-
wendbarkeit zur Deckung des terrestrischen Stickstoffbedarfes aus der atmosphärischen Luft in Frage stellt.
Die vorliegende Erfindung wurde durch die Erwägung geleitet, daß bei Dissoziationen bzw. Assoziationen — insbesondere bei den derzeit bekannten Verfahren — sich die entstehende bezw. die zu' erzielende Molekülgattung dem aus verschiedenen Molekülgattungen bestehenden Gasgemisch gar nicht oder zu nur geringem Teil entziehen läßt bzw. sich nach seiner unmittelbaren Entstehung zum größeren Teil wieder zersetzt.
Der Erfindung gemäß werden nun die in einem Reaktionsherd gebildeten Molekülgattungen — gemeinhin in statu riascendi — durch eine Flüssigkeit, die den Reaktionsherd völlig oder zum Teil umgibt, chemisch gebunden oder kondensiert.
Das Verfahren, das naturgemäß mannigfaltige technologische Ausführungsformen zuläßt, möge an einem schematischen Beispiel verdeutlicht werden.
Taucht man eine unter Spannung stehende, relativ gut leitende Elektrode aus Metall, Kohle, Metalloxyden, Metallsalzen o. dgl., die von einer im kalten Zustande nichtleiten-Röhre umgeben ist, in eine Flüssigkeit ein und steht dieser Hohlröhre bzw. Hohlelektrode eine zweite, gleichfalls unter Spannung stehende Elektrode (Platte, Röhre o. dgl.) gegenüber, so kann man stets bei geeigneter Stromspannung und Stromdichte stille bis laut knatternde und flammenbogenartige elekirische' Entladungen unter der Flüssigkeit hervorrufen.
Führt man nun durch die erstgenannte Hohlelektrode oder auf sonst beliebige und geeignete Weise in diese Entladungszone, die innerhalb der Kondensationsflüssigkeit unterhalten wird, das gasförmige Reaktionsgemisch (Stickstoff-Sauerstoff o. dgl.) ein, so werden die in dem Herd der elektrischen Entladung gebildeten Reaktionsprodukte von der diesen Reaktionsherd umgebenden Flüssigkeit sofort aufgenommen, kondensiert, chemisch gebunden oder chemisch umgesetzt.
Bei der Stickstoffoxydation setzen sich beispielsweise die lediglich intermediär gebildeten Stickoxyde sofort in statu nascendi mit dem den Reaktionsherd (Lichtbogen oder sonstige elektrische Entladungsform) umgebenden Medium direkt zu höhereti Verbindungsstufen (Salpetersäure, Nitrate, Nitrite usw.) um.
In diesen wie in ähnlichen Fällen bedarf die Bildung des Endproduktes keines Aufwandes von Fremdenergie, vielmehr kommt der dem Reaktionsherd zugeführten elektrischen Energie im eigentlichen Sinne die Aufgabe zu, den Reaktionsprozeß als solchen auszulösen und zu regeln.
Als Bindungs- bzw. Kondensationsflüssigkeit kommen außer Wasser und wäßrigen Lösungen feuerflüssige Schmelzen in Frage, die sich an der Bindung und Bildung der intermediären Reaktionsprodukte beteiligen können, worauf E. Rasch aufmerksam gemacht hat (Dingl. polyt. Journ. Bd. 318, S. 262 — 266).
Versuche haben gezeigt, daß es nicht unbedingt erforderlich ist, daß die Entladungsbzw. Reaktionszone aus leuchtenden Flammenbögen o. dgl. besteht, vielmehr scheint es in manchen Fällen hinreichend zu sein, daß an einer oder beiden Elektroden hohe Energiedichten herrschen.
Besonders geeignet für das vorliegende Verfahren haben sich Verbundelektroden aus Leitern zweiter Klasse (vgl. Patentschriften H72i4und 137788, Kl. 12f) erwiesen. Versuche haben erwiesen, daß diese .Elektroden auch unter kalten Flüssigkeiten einen Lichtbogen bilden, dessen Strombasis aus glühenden Metalloxyden o. dgl. besteht.
Es liegt auf der Hand, daß bei Anwendung von Gleichstrom auch eine große Gruppe von Reduktionsprozessen ausführbar wird, da der an der Kathode abgeschiedene Wasserstoff die in die Entladungszone (Lichtbogen o. dgl.) eingeförderten jeweiligen Gase reduziert.
Zweckmäßig wird man häufig, insbesondere im letzterwähnten Falle, das an der Anode abgeschiedene Gas (Sauerstoff) durch Diaphragmen o. dgl. von dem Reaktionsherd fernhalten.
Von Wert ist es, daß man pyrochemische Prozesse nach vorliegendem Verfahren auch unter hohem Druck in konstruktiv einfacher und sicherer Weise ausführen kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Ausführung von Gasreaktionen mit Hilfe elektrischer Entladungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase in eine als Reaktionsherd dienende Gassphäre eingeführt werden, die durch elektrische Entladungen (Flammenbögen
o. dgl.) in einer Flüssigkeit gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Elektroden, die aus Leitern zweiter Klasse bestehen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0004339A2 (de) * 1978-03-16 1979-10-03 Szmuel Dr. Reznik Verfahren zur Gewinnung von Grenzflächenenergie durch elektrolytisch-thermische Spaltung von Wasser, wässrigen Systemen oder organischen Systemen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0004339A2 (de) * 1978-03-16 1979-10-03 Szmuel Dr. Reznik Verfahren zur Gewinnung von Grenzflächenenergie durch elektrolytisch-thermische Spaltung von Wasser, wässrigen Systemen oder organischen Systemen
EP0004339A3 (de) * 1978-03-16 1979-10-17 Szmuel Dr. Reznik Verfahren zur Gewinnung von Grenzflächenenergie durch elektrolytisch-thermische Spaltung von Wasser, wässrigen Systemen oder organischen Systemen

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