DE1932579A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von schlammfoermigen Sprengstoffmischungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von schlammfoermigen Sprengstoffmischungen

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    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0008Compounding the ingredient

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von schlammförmigen Sprengstoffmischungen Die vorliegende Erfindung besieht sich auf schlammförmige Sprengstoffmischungen, die zum Sprengen geeignet sind und betrifft insbesondere Verfahren eu ihrer Herstellung. Derartige schlammförmige Zusammensetzungen werden gewöhnlich aus einer flüssigen Lösung eines Oxydationsmittels, wie beispielsweise einer wäßrigen Lösung von Ammoniumnitrat, in der trockenes, aus einzelnen Teilen bestehendes Material suspendiert ist, unter Verwendung eines Verdickungs- oder Geliermittels hergestellt, das hinzugegeben wird, um eine Abscheidung des suspendierten, aus einzelnen Teilohen bestehenden Materials durch die Schwerkraft aus der flüssigen Phase zu verhindern. In der amerikanischen Patentschrift 3 303 739 von Clay vom 14. Februar 1967 ist eine Vorrichtung beschrieben und ein Verfahren zum Mischen solcher flüssigen und aus einzelnen Teilchen bestehenden Komponenten und zum Verpumpen des erhaltenen Sprengstoff schlanuns zum Verbrauchspunkt beansprucht. Der Schlamm läßt sich verpumpen, wenn er frisch hergestellt ist, aber unmittelbar nach seiner Verbringung in das Bohrloch oder in eine Bohrhülse verdickt er sich zu zähflüssiger oder nabezu fester Substans, @o daß die einzelnen Bestandteile sich unter der Wirkung der Schwerkraft nicht absetzen können. Eine solche masse ist auch gegen Grundwasser wirerstandsfähig, das häufig in Bohrlöchern vorhanden ist.
  • Bei dem Herstellungsverfahren werden oft gewisse Mengen von Luft oder anderen Gasen in den schlammförmigen Sprengstoff eingeschlossen. Wie in der amerikanischen Patentschrift 3 362 117 von Cook angegeben ist, kann dies von Vorteil sein, und solches Gas kann die Dichte des Schlamms um 25% vermindern.
  • Es ist oft erwünscht, die Beschaffenheit und die Dichte solcher Schlamme durch absichtlichen Einschluß von Luft oder anderen Gasen in Form feiner Blasen zu beeinflussen. Solche Einschlüsse wirken sich nicht nur auf die Dichte sondern auch auf die Detonationskraft und die Empfindlichkeit des Sprengmittels aus. Die vorliegende Erfindung schafft ein bequemeres, sichereres und genaueres Verfahren zur Begelung der Belüftung, der Verschäumung und der Erzielung sonstiger Gaseinschlüsse, die bei der Herstellung solcher Schlammassen stattfinden können. Durch eine solche Beeinflussung kann die Empfindlichkeit des schlammförmigen Sprengstoffes genau geregelt werden. Die Empfindlichkeit und verschiedene andere Eigenschaften können auf den gewünschten Betrag eingestellt werden. Bs werden einfache Maßrahmen und Verfahrensschritte angewandt, mit deren Hilfe ein Teil der flüssigkeit oder gewünschtenfalle ihre Gesamtmenge in geeigneter Weise belüftet werden kann, d.h. sie wird in Gegenwart von Luft oder irgendeinem anderen unlöslichen Gas verschäumt, verblasen oder geschlagen, so daß sie genügend feine Gasbläschen einschließt, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
  • Dies ist ein Hauptgegenstand der Erfindung. Ein weiteres Ziel besteht darin, eine solche Belüftung oder Schaumbildung zu fördern und zu stabilisieren.
  • Fig. 1 ist eine teilweise schematisch gehaltens Schnittzeichnung einer bevorzugten mechanischen Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 ist ein Schnitt durch ein anderes System, wobei verschiedene Teile im Querschnitt gezeichnet und andere aus Gründen der Vereinfachung weggelassen sind.
  • Fig. 3, 4, 5 und 6 sind graphische Darstellungen, die das Verhältnis der Detonationsgeschwindigkeit zur Dichte, der Dicht. sua Druck, des kritischen Durchmessers zur Dichte und der Sprengwirkung zur Dichte bei typischen Schlammsprengstoffen darstelltn.
  • Gemäß Fig. 1 ist ein Flüssigkeitsvorrat aus einer konzentrierten oder im wesentlichen gesättigten wäßrigen Lösung von Ammoniumnitrat oder von Ammoniumnitrat und Natriumnitrat oder anderen oxydierenden Salzen, wie Ammonium-,Alkali- oder Erdalkalinitraten, -chloraten oder -perchloraten, oder irgendeine geeignete Kombination dieser Verbindungen in einem Vorratsbehälter 11 vorhanden, der einen Füllstutzen 13 am oberen Ende und eine Ausflußöffnung am Boden aufweist. Eine Pumpe 17, vorzugsweise eine Meßpumpe oder eine solche, die eine zwangeweise Verdrängung bewirkt, dient dazu, um die Flüssigkeit durch eine Leitung 19 zu treiben, um so einen gleichbleibenden Strom unabhängig von der Höhe des Behälters 11 oder dem Ausmaß, bis zu dem er gefüllt ist, au erreichen. Durch eine Flüssigkeitssufuhrleitung 21, die mit der Aufschrift "Wasser" gekennzeichnet ist, kann warmes oder kalte. Waseer ober ein organischer flüsdimer Brönnstoff oder dergl. eingeleitet und dieses leiser dazu verwendet werden, um das System auszuspülen, nachdem die Pumpe abgeschaltet ist. Die Leitung 21 wird durch ein ventil 23 abgeschlossen. Ein elektrisch betätigtes Ventil 25 in Leitung 19, das vom Solenoid 26 gesteuert wird, schließt den Strom ab. Anstelle des Solenoids kann ein pneumatisch oder hydraulisch gesteuerter Kolben verwendet werden, um die Zufuhr zu regeln oder ein sauberes Abschalten der Flüssigkeit zu erreichen.
  • Unterhalb des Ventile 23 verzweigt sich die Leitung 19 in eine Hauptiettung 27, die durch daß Ventil 29 gesteuert wird, und eine Nebenleitung, die durch das Ventil 33 geöffnet oder geschlossen wird. Eine einzelne Regelvorrichtung, wie z.B. der Handgriff 35, kann dazu dienen, beide Ventile zu betätigen.
  • Dabei ist die bevorzugte Anordnung so getroffen, daß ein Ventil offen ist, wenn das andere geschlossen ist. Auf diese Weise ist eine vollständige Regelung der verhältnismäßigen Strëmungsmengen durch beide Leitungen leicht zu erzielen. Wenn eins Gesamtmenge von C Litern der Flüssigkeit gewünscht wird, so muß die Vereinigung des Strome von A Litern in der Leitung 27 unter dem Einfluß des Ventils 29 und von B Litern durch das Ventil 33 der Menge C entsprechen. Ebenso kann entweder die Menge A oder die Menge B von O bis C verändert werden. Der Regelschieber 35 kann von Hand oder elektrisch-pneumatischhydraulisch oder durch irgendwelche mechanischen Mittel bedient werden. Er kann durch einen Computer üblicher Bauweise, der hier nicht dargestellt ist, gesteuert werden, um die Art des an die Sprengotelle zu bringenden Sohlani:nes entsprechend zu regeln. Am Boden des Bohrloches, mo eine dichte voll wirksame Explosion benötigt wird, um eine maxtnale Sprengwirkung zu erreichen, kann es erwünscht sein, überhaupt keins Belüftung stattfinden zu lassen. Dabei kann das Ventil 33 vollständig geschlossen sein. In der Mitte dee Bohrloches kann ein weniger dichter Sprengstoff von mäßiger Stärke erwünscht sein; dann kann das Ventil 33 teilweise geöffnet sein. In der Nähe der Bohrlochöffnung kann lediglich eine leichte Schaummischung erforderlich sein. Dann kann Ventil 33 weiter oder eogar tollständig geöffnet sein.
  • Unter der Annahme, daß das Ventil 29 zu einem gewissen Teil geöffnet ist, fließt die Flüssigkeit, die in einer Menge A durch die Leitung 27 strömt, in einen Ringkanal oder einen Trichter 37, der im oberen Teil der Mischkammer 39 vorgesehen ist. In dieser Kammer werden alle Bestandteile des Sprengstoffschlamme miteinander vermischt und verr@hrt. Die Bestandteile können aus C Litern pro Minute flüssigkeit und D kg pro Minute eines festen, aus einzelnen Teilchen zusammengesetzten Stoffes bestehen einschließlich Brennstoff und einem Sensibilisator.
  • Diese Mischung wird oft als sog. Vormischung bezeichnet. Sie stellt insgesamt E Liter pro Minute eines Schlammes dar. Die Ventile 29 und 33 können durch ein Dreiwegeventil ersetzt werden. Der Teil B der Flüssigkeit, der durch das Ventil 33 oder in anderer Weise durch die Leitung 31 strömt, fließt zu einer Verschäumereinrichtung, die das Gas mit der Flüssigkeit mischt und aus einer Kammer 41 und Rtlhrblättern 43 besteht, die von einem Motor 45 getrieben werden. Durch die Leitung 47 wird soviel Luft wie gewünscht zugeführt, um in Porm feiner Blasen innerhalb der Flüssigkeit aufgeschlagen zu werden. Die flüssige Lösung im Behälter 11 enthält vorzugsweise zum Beginn eine kleine Menge eines Verdickungs- oder Geliermittels, beispielsweise einer Menge von 1% von Guargummi oder eine etwas größere Menge vorgekochter Stärke. Dies erhöht die Viskosität der Flüssigkeit in genügendem Maße, so daß sie auch feinere Bläschen eine genügend lange Zeitspanne hindert zusammenzulaufen oder zu entweichen, sondern stattdessen ein gut belüftetes Produkt zu erzielen. Das bevorzugte Gas ist Luft, aber es kann auch Stickstoff oder sogar Kohlendioxyd, das jedoch löslich und daher nicht so geeignet ist, verwendet werden. Von dem BelUfter oder Mischer 41 fließt die belüftete Flüssigkeit durch die Leitung 49 in den Trichter 37, wo sie mit; verhältnismäßig wenig belüfteter Flüssigkeit aus der Leitung 27 vermischt wird.
  • Die belüftete Flüssigkeitsmischung strömt dann durch die zentrale Austrittsöffnung 51 des Trichters 37 in den Mischer 39, in dem mindestens ein Rührer 53 und gewünschtenfalls ein weiterer Rührer 55 an einer Welle 57 angeordnet sind, die durch einen Motor 59 angetrieben wird.
  • Die Vormischung des fein verteilten Materials, zu der noch oxydierende Salze zugesetzt werden können, ist in einem oder mehreren Trichtern 61 enthalten. Die Masse wird durch geeignete Zuführungsvorrichtungen wie eine Förderschnecks oder Schraube 63 verteilt, deren Fördergeschwindigkeit geändert werden kann. Die Vormischung, das trockene Oxydationsmittel oder beide, iallen durch die Leitung 65 in den Oberteil des Mischers 39. Ilier werden sie durch die obere Wand 67 des Trichtere 37 in die Mittelöffnung 51 abgelenkt, wo sie eich mit der Flüssigkeit mischen. Eine gute homogene Dispersion der ungelösten Festteile in der Flüssigkeit ist durchaus erwünscht. Einige der Feststoffe können von Natur aus unlöelieb sein, wie z.B. die Bestandteile der Vormischung, nÄmlich feine Teilchen von metallischem Aluminium, Schwefel, Gilsonitasphalt und gepulverte Kohle. Andere Stoffe können unlöslich bleiben, weil die Lösung schon gesättigt ist, z.B. trockenes Ammoniumnitrat, Natriumnitrat und dergl., während noch andere, wie Guarangummi, kolloidal dispergierbar aber in der Flüssigkeit nicht wirklich löslich sind. Es ist wichtig, daß solche Teilchen, seien sie nun vollständig oder teilweise löslich oder auch vollständig unlöslich, innerhalb des Schlammes suspendiert und homogen dispergiert bleiben. Zu diesem Zweck ist die verdickende oder gelierende Wirkung des die Zähigkeit erhöhenden Mittels in der ursprünglichen Flüssigkeit von Bedeutung. Dieses Mittel kann Guarangummi oder andere natürlich vorkommende Gummisorten, gegebenenfalls unter Zusatz von Mitteln, die eine Vernetzung bewirken, sein, oder es kann sich um Mehle, Stärkesorten oder dergl., gegebenenfalls unter Zusatz von Mitteln, die eine Vernetzung bewirken, oder auch um Kombinationen solcher Stoffe handeln. Die suspendierten Teilchen können im Schlamm von verhältnismäßig geringer Viskosität so lange fein verteilt bleiben, als der Schlamm sich in Bewegung befindet undleicht pumpbar bleibt.
  • Gachdom die Masse in das Bohrloch eingebracht und zur Ruhe gekommen ist, verhindert das anschließende Dickwerden eine Trennung der uuopendierten Teilchen, deren Dichte von derjenigen der suspendierenden Flüssigkeit verschieden ist, unter der Wirkung der Schwerkraft. Das weltere Dickwerden kann durch die Auswahl und den Zeitpunkt der Einführung des Verdickungsmittels, die Regelung des Mischvorgangs und den Zeitpunkt, zu dem das Materjul an don Verbrauchsort gelangt, oder eine Kombination dieser Faktoren beeinflußt werden. Wenn es sich um warme oder heiße Schlamme handelt, so kann die warme Flüssigkeit recht glatt fließen und leicht pumpbar sein, während beim Kühlen, wenn der Schlamm mit dem kalten Stein in dem Bohrloch in Berübrung kommt und noch kaltes Wasser zugegen sein kann, durch die entstehende Ausfällung des gelösten oxydierenden Salzes, beispielsweise des Ammoniumnitrats, aus der gesättigten Lösung eine merkliche Verdickung des Schlammes eintritt. Dies kann eine Abtrennung durch die Einwirkung der Sohwerkraft gegebenenfalls auch ohne Ausatz eines Verdickungsmittels zu verhindern.
  • Das nunmehr in Schlammform vorliegende gemischte Material fließt nun am Boden des Mischbehälters durch eine Austrittsöffnung 69 zu einer Schlammförderpumpe 71 weiter, die in den verschiedenen Figuren schematisch in einfacher Form dargestellt ist. Vorzugsweise wird eine Zwangsverdrängerpumpe verwendet, so daß sie die Menge des geförderten Schlammes regelt und mißt. Auf diese Weise kann die Menge des in jeden Behälter oder jedes Bohrloch geförderten Schlammes genau bestimmt und aufgezeichnet oder mit Hilfe geeigneter, nicht dargestellter Vorrichtungen zusammengezählt werden.
  • In der Austrittsleitung 75 der Pumpe ist vorzugsweise ein Durchflußregelventil 73, beispielsweise ein Meßventil vorgesehen. Für den Fall, daß das Ventil 73 geschlossen oder lediglich teilweise geöffnet ist und die Förderkapazität der Pumpe 71 größer ist als die Schlammenge deren Austritt durch die Leitung 74 ermöglicht wird, ist eine Nebenschlußleitung 76 vorgesehen, die mit einem einstellbaren Ventil 77 ausgerüstet ist. Die Ventile 73 und 77 können entweder von Hand oder selbsttätig durch einen gemeinsamen Einstellhebel 79 grundsätzlich in gleicher Weis wie die Ventile 29 und 33 geregelt werden.
  • Fig. 2 zeigt eine abgeänderts Ausführungsform, bei der ein Flüssigkeitsvorratsbehälter 11 vorgesehen ist, der zwei Austrittsleitungen 80 und 81 aufweist, die durch die Ventile 82 und 83 reguliert werden. Die Auetrittsleitung 80 führt direkt zu einer Pumpe 85, mit der die flüssigkeit durch die Leitung 86 zu einem Trichter 37 in der Mischkammer, ebenso wie in Pig. 1, gepumpt werden kann. Die Mischvorrichtung 57 kann die gleiche sein wie in Pig. 1. Die andere Ausströmleitung B1 führt zu einer Belüftungskammer 88, in der an einer Welle 90, die an Lagern 91 senkrecht neben der Belüftungsvorrichtung angeordnet ist, eine RUhr- und Belüftungseinrichtung 89 vorgesehen ist. Die Welle 90 des Belüfters oder der Homogenisiervorrichtung 89 wird von einem Treibriemen 93 über ein Antriebsrad eines nicht dargestellten Motors betrieben. Die Einrichtung kawderjenigen nach 1?ig. 1 ähnlich sein; es können aber auch andere Arten vertendet werden. Die Austrittsöffnung 95 aus der Belüftungskammer B8 führt in die Mischkammer 990 Durch Änderung der Stellungen der Ventile 82 und 83 können die Anteile an geschäumter und nicht geschäumter flüssigkeit in jedem gewünschten Verhältnis von 0 bis cm variiert werden. Wen eine stark geschäumte Xasse gewünscht wird, kann es notwendig sein, daß alle oder nahezu die gesamte flüssigkeit belüftet wird, bevor sie in die Mischkammer 39 strömt. Im allgemeinen wird jedoch ein geringerer Anteil, typischerweise 10 bis 50% oder dergl. durchaus geeignet sein. An den Ventilen in Pig. 2 sind keine Regeleinrichtungen dargestellt, aber die Ventile können gewünschtenfalls miteinander verbunden sein, so daß mit Hilfe eines einzigen Regelvorgangs die Strömung durch die Leitungen 80 und 81 stufenlos ton 0 bis 100 in jeder Leitung verändert werden kann.
  • Äuf diese Weise kann die Mischung, die durch die Pumpenaustrittsöffnung 86 zu der Mischvorrichtung strömt, die hier nicht besonders dargestellt ist, aber der Einrichtung 39 in Fig. 1 äquivalent sein kann, jeden vernünftigerweise gewünschten Luft-oder Schaumgehalt aufweisen.
  • Bei beiden Anordnungen besteht die Belüftungseinrichtung 43 oder 89 vorzugeweise aus einer hochtourigen Belüftungs- oder Homogenisiervorrichtung. Diese kann den bei @ahrungsmittel-oder Geträflkemischern Verwendeten ähnlich sein. Wesentlich ist es, daß die Belüftungseinrichtung genügend Energie besitzt, um in die Flüssigkeit eine genügend große Zahl eehr kleiner Bläschen einzurühren. Die Zahl der Bläschen scheint wichtiger als ihre Größe, jedenfalls soweit es sich um die Detonaaionsempfindlichkeit des Schlanunes handelt. Der Behälter 88 mit dem Mischer 89 ist so angeordnet, daß er von dem Antriebsmechanismus und dem Behälter 39 und dergl. abgenommen werden kann.
  • Ferner ist noch ein Belüftungsrohr 98 zum Einleiten von Luft vorgesehen, die in die Flüssigkeit durch die Mischvorrichtung oder den Belüfter 89 hineingerührt wird. Dieser wird vorzugsweise mit hoher Geschwindigkeit angetrieben. Die Lösung des Oxydationsmittels ist für sich nicht explosiv, so daß keine Explosionsgefahr besteht, wie sie auftreten könnte, wenn das gesamte Schlammerzeugnis heftig gerührt würde.
  • Die aus einzelnen Teilen bestehenden Peststoffe werden gemäß Fig. 2 aus einem oder mehreren Trichtern 99 durch eine Verteilvorrichtung 100 in eine Rohrleitung 101 gefördert, die zu der Schlammischkammer 39 führt. Diese Peststoffe können aus fein verteiltem festen Aluminium und gegebenenfalls anderen Brennstoffen wie kohlenstoffhaltigen Brennsotffen und dergl., z.B.
  • gemahlener Kohle, Gilsonitasphalt oder dergl. bestehen. Auch fein verteilte Sprengstoffe wie Trinitrotoluol, rauchloses Pulver und dergla können mit verwendet oder eingerührt werden.
  • Die Feststoffe können auch Schwefel in fein verteilter Form enthalten und ein oder mehrere verdickungs- oder gelbildende Mittel wie Stärke, Guarangummi oder äquivalente Stoffe zusätzlich zu den Verdickungs- und Schaumbildungsmitteln, die schon in der flüssigen Lösung vorhanden sind. Es können auch Stoffe, die eine chemische Vernetzung herbeiführen, wie Borax, Kalium- oder Natriumbichromat zugesetzt werden, um besonders die Verdickungswirkung der Gummilösung zu erleichtern.
  • Ein bevorzugtes Verdickungsmittel für die Lösung ist ein Galactomannan-Gummi wie z.B. hydratisierter Guarangummi.Ein erwünschter Zusatzstoff für den belüfteten Schlamm ist ein Gummi, der im wesentlichen von Metallen oder Salzen frei ist und an den durch eine Weiterbehandlung Hydroxylgruppen angelagert sind. Dieeer fördert die Belüftung der Flüssigkeit und ist ein guter Stabilisator für den in der Mischvorrichtung erzeugten Schaum. Eine kleinere Menge eines solchen Gummis, beispielsweise 0,01 bis 0,2% auf die flüssige Lösung beispielsweise im Behälter 11 bezogen, genügt, uni den Schaut zu stabilisieren. Es handelt sich um Gewichtsmengen, gerechnet auf die gesamte Schlammenge. Zusätzlicher Gummi oder ein weiteres Verdickungsmittel der gleichen Irt oder auch irgendwelche anderen wie Stärke usw. können in die trockene vormischung im Behälter 61 nach Fig. 1 usw. hineingegeben werden, wenn es erwünscht ist, die Viskosität bei langem .Lqern au erhöhen. Aber etwas derartiges wird oft nicht nötig sein, wenn der bchlamm innerhalb weniger Stunden sur Detonation gebracht werden soll.
  • Andererseits können Schaumbildner, insbesondere solche, die in starken Lösungen von oxydierenden Salzen wirksam sind, der Flüssigkeit zugesetzt werden, beispielsweise im Behälter 15 in sehr kleinen Mengen, æ.B. 0,005 bis 0,1% oder dergl. Ein geeignetes Material zur Stabilisierung des Schaums und zum Vsrschließen der kleinen gebildeten Gasblasen, welches dabei ein geringes Netzvermögen besitzt, ist ein flüssiger Schaumbildner für Salswasser oder Sole, nämlich ein lineares,aliphatisches Äthoxylatsulfat. Bin anderes geeignetes Material ist ein anionischer Scheumbildner für Salzwasser, der einen organischen Phosphstester darstellt. Er ist in salzhaltigen Lösungen auch in Gegenwart anderer Stoffe in ähnlich kleinen Mengen wirksam. Es können auch andere oberflächenaktive Stoffe, die in salzhaltigem Wasser wirksam sind, verwendet werden.
  • Rn ist von Bedeutung, daß das Stabilisierungsmittel für den Schaum kein zu starkes Netzvermögen besitzt, da es erwünscht ist, die Luft an den suspendierten Feststoffen wie Aluminium zu binden. Reinigungsmittel sind gewöhnlich unerwünscht, insbesondere wenn feine Aluminiumteilchen anwesend sind. Der oben erwähnte modifizierte Guarangummi ist besonders in kleinen Mengen geeignet. Er bewirkt eine Schaumbildung und besitzt offenbar eine geringere Neigung zur Synhärese als gewöhnlicher Gummi.
  • Er scheint auch weniger zu einer durch Bakterien verursachten Zersetzung zu neigen. Er quillt in wäßrigen Lösungen, die einen hohen pH-Wert aufweisen und quillt auch in den meisten organischon Lösungsmitteln, insbesondere solchen, die Hydroxylgruppen enthalten wie Alkoholen, Glykolen, Glykoläthern und dergl. Ein sehr geeigneter Weg, einen solchen Gummi in die konzentrierte wäßrige Lösung des Oxydationsmittels einzurühren, besteht darin, ihn zunächst in Glykol au dispergieren.
  • Das geschäumte Material kann auch gewünschtenfalle mit dem nichtgeschäumten dadurch vermischt werden, daß man das geschäumte Material mit Hilfe eines Venturi-Rohres in den Hauptstrom der ungeschäumten Flüssigkeit einsaugen läßt. Natürlich ist das Venturi-Rohr eine Wirkung, wenn die gesamte Flüssigkeitsmenge belüftot ist.
  • Dis Flüssigkeit, in die die fein verteilten Feststoffe einzumischen sind, so daß sich ein homogener Schlamm bildet, enthält vorzugsweise mindestens ein Mittel, daB die Blasen zurückhält oder den Schaum stabilisiert. Eine kleine Menge von Gummi in der Lösung erfüllt für sich die Aufgabe in gewissem Grade.
  • Das Mittel kann die Schaumbildung begünstigen oder auch ein Schaumerzeuger auf chemischer Grundlage sein. Die Natur des Verdickungsmittels selbst kann in dieser Weise wirken, wie dies bei dem bereite erwähnten schaumbildenden Gummi der Fall ist, der zunächst mindeetens in geringem Ausmaße die Schaumbildung begünstigt und dann die feinen Bläschen pbysikalilch verschließt.
  • Ein solches Mittel ist in den folgenden Ansprüchen entweder als Schaumstabilisator oder Verschäumungsmittel oder in beider Weise bezeichnet. Die Mischzone braucht nicht immer aus einer mechanischen Mischvorrichtung zu bestehen, sofern die Flüssigkeit und die Feststoffe mit entsprechend hoher Energie im Mischer oder beim Einfließen gemischt werden. Die Schlammförderungspumpe kann in manchen Fällen dazu dienen, die Mischung zu vervollständigen und den Schlamm weitgehend glatt, gleichmäßig und in seiner Beschaffenheit homogen su machen. Bei einer entsprechenden Belüftung kann die Schlammpumpe dazu benutzt werden, um die Dichte zu regeln. Es aus jedoch darauf geachtet werden, nicht zu erhebliche Massen von großen Luftblasen in die Masse einzurühren, was Ungleichmäßigkeiten innerhalb des Schlammes verursachen würde.
  • Die Figuren 3 bis 6 erläutern graphisch einige Ergebnisse der geregelten Belüftung und vorsichtiger Änderungen in der Dichte des Schlamms. Fig. 3 zeigt im einzelnen eine bemerkenswerte Erhöhung der Detonationsgeschwindigkeit D, wenn die Dichte zweier typischer Schlammsorten durch Belüftung vermindert wird.
  • Bei diesen besonderen Schlammsorten wird eine maximale Detonationsgeschwindigkeit erzielt, wenn die ursprüngliche Dichte von etwa 1,2 g/ccm auf etwa 1,1 vermindert wird Eine weitere Verminderung verursacht eine Abnahme von D. Die einzelnen Ergsbnisse sind folgendes Es wurde eine Grundmischung auu einer wäßrigen Lösung von 15 Teilen Wasser, 42 Teilen Ammoniumnitrat und 15 Teilen Batriumnitrat mit einer kleinen Menge eines schau@bildenden Guaranhar@es und 0,2 Teilen eines nichtschäumenden Gummis hergestellt. Die Lösung wurde in einem Fall durch eine Pumpe geschickt, bevor irgendwelche trockenen Feststoffe zugesetzt wurden. Hierdurch wurde eine geringe Schaummenge in der Masse gebildet. Eine Mischung von Brennstoff (4 Teile Schwefel und 6 Teile Gilsonitasphalt mit einer kleinen Menge eines trockenen Guarangummis) sowie zusätzliches trocknes Ammoniumnitrat in Mengen von 17,7 Teilen wurde dann zur Erzielung eines dicken Schlammes zugesetzt. Diese leicht belüftete Mischung besaß eine Dichte von 1,16. Die Masse besaß bei der Prüfung in einer 10cm-Säule eine Detonationsgeschwindigkeit bei 32° von 3 320 m/ sec. In einer 12,7cm-8äule betrug die Detonationsgeschwindigkeit 3 620 m/sec (vergl. Fig. 3). Bei dem nächsten Versuch wurde der nichtschäumende Gummi durch einen schaumbildenden Gummi der Type XG-492 ersetzt. Der Schlamm besaß eine Dichte von 1,082 nachdem die Lösung durch die Pumpe hindurchgegangen war. Die Detonationsgeschwindigkeiten stiegen auf 3 520 und 3 660 m/sec.
  • bei der 10cm- bzw. 12,7cm-Säule. Die einzige Belüftung geschah durch die Lösepumpe.
  • Die hier beschriebenen Massen wurden weiter in der Weise be delt, daß man die flüssige Lösung durch einem Mischer, wie er im Haushalt verwendet wird, 15 Sekunden lang zusätzlich zum Passieren der Pumpe hindurchschickte, wodurch die Feststoffe in den Schlamm eingemischt wurden. Der Schlamm besaß eine Dichte von nur 1,01, und die Detonationsgeschwindigkeiten waren 3 150 und 3 250 m/sec. Je nach der Kolonnenhöhe.
  • Schließlich wurde eine Mischung wie bei den beiden letzten Proben hergestellt, ohne die Lösung durch die Pumpe oder überhaupt durch irgendeine Mischvorrichtung zu schicken. Di. Dichte der Masse betrug 1,20. Die Detonation einer 10cm-Säule war offensichtlich unvollständig. Die 12,7 cm-Säule detonierte bei 380 mit einer Geschwindigkeit D von 3 150 m/sec. Auch dieser Schlamm zeigte wahrscheinlich in geringem Maße einen Lufteinschluß, der beim Einmischen der festen Stoffe erzielt worden w Andernialls hätte die Dichte etwas höher asin müssen, voraussichtlich etwa 1,25 bis 1,3'.
  • Da der Detonationsdruck dem Quadrat der Detonationsgeschwindigkeit D proportional ist, ist es unter der Voraussetzung, daß die Dichte p konstant ist, erwünscht, das Produkt pD2 möglichst groß zu machen. Eine geringfügige Erniedrigung der Dichte kann dieses Produkt vergrößern. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die hierbei zu berücksichtigen sind wie z.B. das Verhältnis zwischen Empfindlichkeit und Dichte.
  • Eine weitere Lösung wurde, genau wie oben angegeben, hergestellt, die 0,3 Teile des oben erwähnten schaumbildenden Gummis enthielt. Die Feststoffe bestanden aus etwa 9% Brennstoff (Gilsonit und Schwefel) und etwa 0,2 Teilen eines trockenen, nicht sohaumbildenden Guarangummis mit kleinen Mengen eines besonders ausgewählten, eine chemische Vernetzung bewirkenden Mittels, nämlich 0,1 Teil Natriumbichromat und 0,02 Teile Gerbsäure.
  • Ferner wurden 17,7 Teile Ammoniumnitrat zugesetzt. Die Lösung wurde durch eine Zentrifugalpumpe geschickt. Daraufhin wurden die Feststoffe durch Rühren der Masse einverleibt. Mehrere Proben des Schlamms wurden dann mehr oder weniger stark belüftet, um die angegebenen Dichtewerte zu erzielen, ohne daß eine weitere Änderung in der Zusammensetzung erfolgte. Die Ergebnisse waren folgende: Tabelle I Dichte Säulendurchmesser Temperatur Ergebnisse in cm in C 1,19 g/ccm 5 33 die 10cm-Säule versagte 7,6 33 deponiert 0,88 g/ccm 2,5 - 1,25 33 die 10cm-Säule versagte " 5 33 detoniert " 7,6 33 detoniert 1,02 g/ccm 5 33 die 5cm-Säule versagte " 7,6 33 detoniert Wenn der belüftete Schlamm in langen Säulen in tiefe Bohrlöcher eingesetzt wird und besonders, wenn am oberen Ende eine Verdämmung des Bohrlochs stattfindet, so bewirkt der so erzeugte Druck eine Gaskompression und vermehrt die Dichte des Schlammes. Unter solchen Bedingungen können Fehlzündungen eintreten, wenn nicht genügend Spielraum für eine Erhöhung der Dichte vorhanden ist. Solche Fehlzündungen können natürlich vermieden werden entweder, indem eine empfindlichere Mischung verwendet wird oder durch Vermehrung der Belüftung, um die Gaskompression auszugleichen. Die Vehältnisse zwischen Dichte und Druck typischer belüfteter Schlamme sind graphisch in Fig. 4 dargestellt.
  • Wenn man die Säulenhöhe und den @elüftungsgrad kennt, lassen sich die gewünschten Werte leicht für jeden Schlamm berechnen.
  • Die Zahl für die anfängliche Belüftung ist jedoch selten genau, da die meisten belüfteten Schlamme zunächst einen Teil der eingeschlossenen Luft verlieren. Andererseits können manche Schlamme unabsichtlich zugesetztes Gas einschließen. Solange, bis die Schlamme einen einigermaßen stabilen Zustand erreicht haben, indem man sie eine Zeitlang stehen läßt, führen einfache Berechnungen der Belüftung leicht zu falschen Ergebnissen.
  • Die unmittelbare Wirkung einer Entlüftung auf die Empfindlichkeit ist in Fig. 5 dargestellt. Es handelt sich hier um einen Sohlamm, der in einer 7,6cm-Säule (dc = 7,6) bei einer Dichte von etwa 1,0 detonationsempfindlich war. Der kritische Durchmesser der Detonationsempfindlichkeit wuch@ bis zu 17,8 cm, wenn die Dichte infolge Entlüftung auf l,5 stieg. Bin Schlamm, der feines Aluminium al Sensibilisator enthielt, zeigte einen kritischen Säulendurchmesser von 7,6 cm, wenn seine Dichte durch Belüftung auf 1,0 herabgesetzt war. Bei einer Dichte von X,14 stieg der kritische Säulendurchmesser auf 12,7 ca und bei einer Dichte von 1,3 betrug der kritische Säulendurchmesser 17,8 cm.
  • Die Detonationstemperatur wurde in diesen Versuchen auf 15° gehalten. Ein anderer Schlamm, der mit Gilsonit und Schwefel sensibilisiert war, aber kein Aluminium enth@@lt und insgesamt nahezu 30% Natriumnitrat aufwies, daß teilweise in Lösung und teilweise als trockene Substanz zugesetzt war, besaß in belüftetem Zustand eine Dichte von 1,10 bei einem kritischen Säulendurchmesser von 5 cm0 Bei einer Dichte von 1,17 stieg, der kritische Säulendurchmesser auf 10 cm und bei einer Dichte von 1,26 auf 17,7 cm, Die belüftete Lösung war vor dem Zusatz der Feststoffe im wesentlichen die gleiche wie die oben angegebene. Die Detonationstemperatur für die Mischung betrug 200.
  • Die Daten a und b in Fig.5 zeigen ein im wesentlichen lineares Verhältnis für beide Schlammsorten. Sie lassen klar erkennen, daß die Empfindlichkeit sehr genau nach Wunsch geregelt werden kann und zwar innerhalb ziemlich weiter Grenzen. Diese Regelung iet ein widhtiges und nützliches Ergebnis, das durch die vorliegende Erfindung ermöglicht und praktiech anwendbar geworden ist.
  • Die Darstellung eines Sprengstoffs wird gewöhnlich zuletzt am besten durch die Stärke des erzielten Bebens gemessen unter der Voraussetzung, daß der Sprengstoffen den praktischen Erfordernissen an Empfindlichkeit. Fortpflanzungsgeschwindigkeit usw.
  • entspricht. Die besten Bereiche der Stärke des erzielten Bebens im Hinblick auf die verschiedene Dichte schwanken bei verschiedenen explosiven Mischungen. Fig. 6 zeigt eine graphische Darstellung des gleichen kein Aluminium enthaltenden sensibilisierten Schlammes, der in der Linie B (Fig. 5) dargestellt ist. Im Vergleich zu Pellotol, auf gleiche Gewichtsmenge berechnet, ist die Stärke des Bebens, das durch diesen verhältnismäßig cehr billigen Sprengstoff erzielt wird, etwa das O,8fache innerhalb eines ziemlich weiten Dichtebereioh. Dies zeigt, daß man die Dichte innerhalb ziemlich weiter Grenzen variieren kann, um den jeweiligen Erforderni sen an Empfindlichkeit, kritischem Durchmesser, Stärke des erzielten Debens, Funktionieren bei niedrigen Temperaturen usw. gerecht zu werden, ohne die Bestandteile des Sprengstoffs zu ändern außer der Menge und Art der Belüftung oder Verschäumung. Mit einem solchen besonderen Schlamm wurde bei einer Dichte von etwa 1,24 eine deutliche Abnahme der Stärke den Bebens festgestellt, aber innerhalb einer Dichte zwischen etwa 0,80 und 1,15 war die Stärke des Bebens im Hinblick auf die Art und die Kosten der Ausgangsstoffe beachtlich kräftig und gleichmäßig. Die genaue Zusammensetzung war in diesem Pall folgende: Lösung zugesetztes in Gewichtsteilen Vormischung Oxydationsmittel 42 T. Ammoniumnitrat 4 T. Schwefel 15 T.Natriumnitrat 15 T. Natriumnitrat 6 T. Gilsonit 0,25 T. Guarangummi 2,1 T. Tapiokamehl 0,5 T. Äthylenglykol 0,2 T. Guarangummi Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist es wichtig, daß die Flüssigkeit oder ein Teil hiervon belüftet wird, bevor sie die lischzone erreicht, in der die Feststoffe zugesetzt werden.
  • Wie bereits oben erwähnt, sind Reinigungsmittel als solche nicht erwünscht, besonders wenn sie in merklichen Mengen esend sind. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, daß die Flüssigkeit einen oder mehrere Stoffe enthält, die dazu ge@ignet sind, den belüfteten Zustand aufrechtzuerhalten, mindestens die feiner verteilten Bläschen, die wichtig sind, um der Mischung eine entsprechende Empfindlichkeit zu verleihen. Die gewünschten Ergebnisse können erzielt werden, wenn man in die Flüssigkeit vor den Zusatz der üblichen Feststoffe eine kleine Menge eines Verdickungsmittels, wie beispielsweise 0,01 bis (in seltenen Fällen) 1%, aber gewöhnlich nicht mehr als 0,5% Guarangummi als solchen oder auch geringere Mengen eines schaumbildenden Mittels als solches oder Gummi mit einer sehr kleinen Menge eines schaumbildanden Mittels einbringt.
  • Eine gewisse Belüftung tritt notwendigerweise während jeder Mischung der trockenen einzelnen Feststoffe mit der Flüssigkeit ein. Die Feststoffe schließen Luft oder ein anderes Gas ein und untersützen das Einbringen desselben. Im vorliegenden Fall wird jedoch eine vorher belüftete Flüssigkeit mit den Feststoffan in Verbindung gebracht. Dies ißt bedeutend günstiger, weil hierdurch ein stabilerer belüfteter Schlamm erzielt wird als er lediglich bei der Belüftung im Augenblick der Mischung und der flüssigen Stoffe miteinander erhalten werden kann. Die Art der Vorbelüftung kann genauer geregelt werden, um eine feine Blasenstruktur zu erhalten, die die erforderliche Empfindlichkeit verleiht. Die auf diesem Vege erzielte Empfindlichkeit ist derenigen bedeutend überlegen, die bei der Einführung von Gas gemeinsam mit den Feststoffen erzielt wird. Sie läßt sich besser regeln. Das neue Verfahren versindert die erforderlichen Mengen an teuren Sensibilisatoren, wie sehr fein verteilten, auf Mahlfeinheit zerkleinerten Alu@iniumteilchen und dergl. Das Einmiechen der Fest@toffe in die Lösung nach ihrer Belüftung zerstört und entfernt alle unerwünschten großen Gasblasen. Die anfängliche und geregelte Belüftung der Flüssigkeit vor dem Zusatz der Feststoffe ermöglicht eine bessere Regelung der Empfindlichkeit, als @enn man versucht, die gewünschte feine @lasenstruktur nachträgltoh in des fertigen Schlamm zu erzeugen.
  • Die Zusammensetzung soll genügend Flüssigkeit enthalten, um eine is wesentlichen kontinuierliche flUssige Phase su bilden, abgesehen von der Belüftung; gewöhnlich sollen es 10 bis 25 Gew.-% des Schlamms sein. Unter dem Ausdruck "Belüftung" ist die Einverleibung von 2% oder mehr, in manchen Fällen bis zu 80 Vol.-% Gas zu verstehen abgesehen von demjenigen, das normalerweise ohne besondere Absicht infolge Einschlusses gemeinsam mit den Feststoffen oder des zum ausreichenden Mischen erforderlichen Verrührensder Feststoffe mit der Flüssigkeit in die Flüssigkeit hineingelangt. Das ge@amte Gewichtsverhältnis von Flüssigkeit und anorganischen, oxydierenden Salzen beträgt zwischen 50 und 95% des Schlammes, das Salz kann jedoch gegebenenfalls vollständig in der Flüssigkeit gelöst sein.
  • Dies hängt von der temperatur ab. Vorzugsweise wird Ammoniumnitrat als oxydierendes Mittel in Mengen von mindestens 25 Gew,-% des gesamten Schlammes zugesetzt, Guarangummi in Mengen von 0,01 bis 2 Gew.-% stellt das bevorzugte VErdiekungsmittel dar. Es kann in besonderer Weise vorbehandelt werden, um ein Schäumen der Flüssigkeit zu begünstigen, aber es kann in jedem Fall als Schaummittel und Schaumstabilisator auch ohne eine solche Vorbehandlung angesehen werden, wenn es der Flüssigkeit zugesetzt wird, bevor die trockenen festen Brennstoffe und dergl. zugesetzt werden. Kombinationen aus Guarangummi mit Mitteln, die ein Schäumen der Salzlösung verursachen, sind bervorragend, um einen Schaum zu bilden und ihn zu stabilisieren.
  • Es muß genügend Brennstoff vorhanden sein, um das gesamte Sauerstoffverhältnis auf einen Wort zwischen +15 und -40% zu bringen. Der zahlenmäßig größere negative Wert ist erlaubt, besonders wenn Aluminium in einer derartigen Form in der Mischung vorhanden ist, daß es mit Wasser reagiert. Die Flüssigkeit kann Stoffe, wie Glykole, mit Wasser verträgliche Alkohole, Formamid und dergl. enthalten, aber sie besteht vorzugsweise zu mindestens 5% oder mehr aus Wasso@ gerechnet auf das Gesamtgewicht des Schlamms.
  • Eine bevorzugte Zusammensetzung entspricht einem belüfteten Schlamm, der mindestens 2 Vol.-% von absichtlich zugesetztem Gis, 10 bis 25 Gew.-% Flüssigkeit, die vorwiegend aus Wasser besteht, 25 bis 75 Gew.-% eines oxydierenden Salzes, von dem ein Teil Ammoniumnitrat ist, und 5 bis 40% eines fein verteilten festen Brennstoffes enthält, der aus einer oder mehreren der folgenden drei Substanzen besteht: 1. fein verteiltes Aluminium, 2. kohlenstoffhaltiges Material wie gepulverte Kohle, Gilsonit, Holzmehl, Zucker, Ligninabkömmlinge und dergl., 3. Sohwefel. Die flüssige Lösung kann auch noch flüssige Erennstoffe, wie oben erwähnt, enthalten. Die Verwendung einer geringen Menge fein verteilten Aluminiums als Brennstoff ist erwünscht, wenn eine maximale Sprengkraft erforderlich ist, kohllenstoffhaltige Brennstoffe, gegebenenfalls unter Zusatz von Schwefel und ohne Aluminium können dann in Mengen von 5 bis 15 Gew.-% oder mehr ausreichend sein. Die trockenen, fein verteilten Stoffe können auch anorganische. oxydierende Salze enthalten.
  • Zusätzlich zu den in der Lösung vorhandenen Verdickungs- und Gelierungsmitteln können solche Stoffe auch in den trocknen Bestandteilen anwesend sein. Eine Belüftung, die insgesamt die Dichte des Schlammes nur wenig, beispielsweise nur um 2% vermindert, kann bereits sehr wirksam sein, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. wenn bis Blasen sehr klein und sehr zahlreich sind.
  • Schlamme gemäß der Erfindung haben, wenn sie chne beabsichtigte und gezielte Belüftung hergestellt werden, für gewöhnlich eine Dichte, die im allgemeinen etwa bei 1,3 bis 1,9 g/ccm, gewöhnlich zwischen 1,4 und 1,7 liegt. Schlamme, die in ein Bohrloch eingebracht werden, können beispielsweise eine SO geringe Dichte wie 0,8 oder ein so hohes spezifisches Gewicht wie 1,85 besitzen. In extremen Fällen können diese Grenzen noch überschritten werden. Zum Sprengen in Gegenwart von Wasser soll die Dichte gewöhnlich l,O übersteigen, so daß der Schlamm im Wasser nicht schwimmt. Im allgemeinen umfaßt die Erfindung eine Verminderung der Dichte um mindestens 2% unter die Dichte des normalen, nicht belüfteten Schlamms.
  • Die Mengen des Schaumerzeugers können innerhalb weiter Grenzen schwanken. Wenn Guarangummi oder äquivalente Galactomannan-Verbindungen verwendet werden, beträgt die Menge des in die Lösung einverleibten Gummis gewöhnlich zwischen 0,01 und 0,5 Gew.-% der gesamten Mischung. Zusätzlicher Gummi oder andere Verdikkungsmittel wie Stärke, Mehl und dergl. können mit dem trocknen, fein verteilten Material zugesetzt werden, nachdem die Flüssigkeit in gewissem Maße belüftet worden ist. Die anderen Schaumerzeuger oder Stabilisatoren, insbesondere die Schaumbildner in Salzwassen, können in Mengen verwendet werden, die so gering sind wie 0,001 « bis 0,25 , oder dergl. In manchen Fällen kann etwas mehr verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie keinen stark oberflächenaktiten oder reinigenden Charakter besitzen oder in solcher Menge vorhanden sind, daß sie ein unerwünschtes Netzen des Brennstoff oder der Teilchen, die für die Empfindlichkeit maßgebend sind, verursachen. Dies ist besonders wichtig, wenn geringe Mengen fein verteilter, aktiver Metallteilchen, beispielsweise fein gemahlenes Aluminium als Sensibiltsatoren verwendet werden.

Claims (16)

P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zum Regeln der Dichte von schlammförmigen Sprengstoffen und dergl., die ungelöste feste Teilchen enthalten, welche in der Flüssigkeit suspendiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein schaumerzeugendes Mittel in die Lösung des anorganischen, oxydierenden Salzes hineinbringt, daß man diese Flüssigkeit innig mit Gas mischt, um feine Blasen zu erzeugen, und daß man hierauf die gaahaltige Flüssigkeit mit fein verteilten Feststoffen mischt, die der Masse eine Empfindlichkeit verleihen und in Form eines homogenen Schlammes in der Flüssigkeit anwesend sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schaumerzeugende Mittel aus einer geringen Menge einer Verdickungsmittels besteht, welches das Bestreben hat, die feinen Gasblasen zu stabilisieren.
3a Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strom der flüssigen Lösung, der zu der Mischstelle mit den Feststoffen fließt, geteilt wird, und lediglich ein Teil hiervon mit dem Gas vermengt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, daß ein Teil der Flüssigkeit zu der Mischstelle mit den fein verteilten Feststoffen in nicht belüftetem Zustand geleitet wird, während ein anderer Teil getrennt hiervon mit dem Gas vermengt und hierauf mit dem nicht belüfteten Teilwieder vereinigt wird,
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schaumerzeugende Mittel einen in Salswasser wirksamen Schaumbildner enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schaumbildende Mittel einen schaumerzeugenden Gummi enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das schaumerzeugende Mittel zu 0,01 bis 0,5 Gew.-%, berechnet auf die Gesamtmenge der Schlammsusammensetzung, aus Guarangummi und zu weniger als 0,3% aus einem anderen schaumerzeugenden Mittel besteht.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß 0,001 bis 0,25% eines in einer Salzlözung wirksamen Schaumerzeugers der Lösung beigesetzt werden, bevor sie mit dem Gas vermischt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mehrzahl von Flüssigkeitsströmen in eine Mischzone einleitet, in mindestens einem dieser Ströme Gasblasen erzeugt, um Schaumbildung innerhalb des Stromes herbeisuführen, daß man die Fließgeschwindigkeit mindestens eines dieser Ströme ändert, um die Verhältnisse an geschäumter und nicht geschäumter Flüssigkeit zu varlieren und hierdurch in ausgewähltem Maße die Dicht@ der fertigen Mischung regelt.
10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlamm in ein Bohrloch eingebracht und dabei das Verhältnis der belüfteten zur nicht belüfteten Flüssigkeit derart verändert wird, daß die Dichte des Schlammes in Abhängigkeit von der Lage des Schlammes im Bohrloch geregelt wird.
11. Belüftete Sprengstoffmischung, die eine Dichte zwischen etwa 0,8 und 1,85 besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer belüfteten flüssigen lösung eines starken anorganischen, oxydierenden Salzes besteht, die mindestens eines der folgenden Salze enthält: Ammoniumnitrat, Natriumnitrat und Ammonium- und Alkaliohlorate und -perchlorate, wobei die Lösung weiterhin 0,01 bis 1,0 Gew.-%, gerechnet auf die Gesamtmasse eines Verdickungsmittels, welches die Belüftung stabilisiert und 5 bis 50% nicht gelöster, fein verteilter Feststoffe aufweist, die stabil und homogen in der belüfteten Flüssigkeit verteilt sind, wobei die fein verteilten Feststoffe genügend Brennstoff enthalten, um das Sauerstoffverhältnis der Misdhung auf einen Wert zwischen +15 und -40% su bringen.
120 Sprengstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens 25% Ammoniumnitrat und mindestens 10% einer Flüssigkeit, die aus Wasser besteht, enthält.
13. Sprengstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdickungs- und Stabilisierungsmittel aus 0,01 bis 0,5 % eines Galactomannan-Gummis und eines schaumbildenden Mittels besteht.
14. Sprengstoff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das schaumerzeugende Mittel ein solches iet, daß in Salzlösungen wirksam ist.
15. Sprengstoff nach Anspruch 13, dadurch g@ gekennzeichnet, daß das schaumbildende Mittel in dem Gummi enthalten ist.
16. Sprengstoff nach Anspruch 11, dadurch gel=ennzeichnet, daß er aus einer wäßrigen, im wesentlichen gesättigten Löeung von A@moniumnitrat und Natriumnitrat besteht, wobei der Flüssigkeitsanteil der Lösung und der Nitrate 50 bis 95 Gew.-% der Gesamtmasse ausmacht, daß ferner eine genügende Menge eines Verdickungsmittels in der Lösung vorhanden ist, um feine Luftblasen darin zu Stabilisieren, daß er 10 bis 40% fein verteiltor, sensibilisierend wirkender fester Brennstoffe enthält, die stabil und homogen in der Lösung suspendiert sind, wobei diese sensibilisierend wirkenden Brennstoffe aus mindestens einem folgender Stoffe bestehen: kohlenstoffhaltige Verbindungen, Schwefel, Aluminium, wobei die Dichte der Schlammischung gegenüber ihrem normalen, nicht belüfteten Zustand absichtlich um mindestens 2% vermindert ist.
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