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3e schreibullg Gasdichter Silo für Grünfutter, Getreide od. dgl.
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Grünfutter, erntefrisches Getreide, Mais und ähnliche Futtermittel,
die in einem Silo eingelagert sind, reagieren mit dem Sauerstoff der mit eingeschlossenen
Luft, wobei Kohlendioxyd frei wird. Diese Reaktion ist mit Verlusten an Futterwerten
verbunden und dauert umso länger, äe größer das Volumen der im Behälter eingeschlossenen
Luft ist. Man ist daher bei bekannten Futtermittelsilos bestrebt, sie möglichst
schnell vollständig mit dem einzulagernden Futtermittel zu füllen, um das Volumen
der Luft, deren Sauerstoff mit dem Futtermittel reagieren kann,möglichst gering
zu halten. Während der Ernte können aber, beispielsweise durch schlechtes Wetter,
Pausen beim Füllen eines Silos auftreten, während derer im Silo ein kleines Futtervolumen
einem großen Luftvolumen gegenUbersteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gasdichten Silo für
Grünfutter oder dergleichen zu schaffen, bei dem sich das Volumen der über dem Futterstock
eingeschlossenen Luft in jedem Befüllungszustand vernachlässigbar gering halten
läßt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem bekannten Silo mit einer
in einem Gerüst oder Käfig aufgehängten Wand aus faltbarem Werkstoff ausgegangen.
Die Wand besteht vorzugsweise
mindestens auf einem Teil der Höhe
des Silos aus kunststöffbeschichtetem Gewebe. Ein solcher Silo ist erfindungsgemäß
dadurch weitergebildet, daß die Wand an einer Hebevorrichtung hängt, mit der sich
ihr oberer Teil zur Verminderung der über dem Siloinhalt eingeschlossenen Luftmenge
vorzugsweise bis zum Aufliegen auf dem Siloinhalt absenken läßt.
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Wenn Grünfutter od. dgl. in einen erfindungs,gemäßen Silo eingebracht
werden soll, richtet man die faltbare Wand soweit auf, daß das Grünfutter sich nicht
auf Falten der Wand ablagern kann.
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Zum Einbringen des Grünfutters ist in bekannter Weise entweder oben
im zylindrischen Teil der Wand oder in ihrem beispielsweise kegelförmigen, dachartigen
Teil eine Luke vorgesehen, die sich anschließend luftdicht verschließen läßt. Wenn
man den erfindungsgemäßen Silo nicht in einem Zuge füllen kann, senkt man den oberen
Teil seiner Wand auS den schon vorhandenen Futterstock ab und läßt die überschüssige-Luft
durch die Luke entweichen, die man erst dann verschließt, wenn der dachförmige Teil
der Wand möglichst satt auf dem Futter aufliegt.
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Um dem vollständig oder teilweise gefüllten Silo Futter entnehmen
zu können, kann im Sockel des Silos in bekannter Weise eine Austragvorrichtung angeordnet
sein, die beispielsweise eine am Boden des Silos umlaufende Fräse und einen Kettenförderer
umfaßt.
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Wenn es sich um einen Silo für Körner handelt, kann als Austragevorrichtung
auch ein Schneckenförderer vorgesehen sein. Statt dessen kann das Futter dem erfindungsgemäßen
Silo auch durch die Beschickungsluke oder eine andere oben im zylindrischen Teil
oder im dachförmigen Teil der Silowand vorgesehene Luke vollständig entnommen werden,
da sich diese Luke unabhängig von der Menge des noch im Silo enthaltenen Futters
durch mehr oder weniger starkes Absenken der Wand immer.in eine Höhe bringen läßt,
in der das Futter von der Luke aus von Hand entnommen werden kann. Bei bekannten
Silos, deren Wand entweder in sich starr ist oder unmittelbar am Gerüst aufgehängt
ist, sind dagegen mehrere übereinander angeordnete Luken für die Futterentnahme
erforderlich,
sofern nicht eine verhältnismäßig aufwendige Austragevorrichtung der beschriebenen
Art vorgesehen ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Silos
umfaßt die Hebevorrichtung Seile, die mindestens am oberen Rand der Wand oder an
einem die Wand oben abschlieenden Dach angreifen, über oben am Gerüst gelagerte
Umlenkrollen laufen und mit einer Winde einholbar sind.
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Damit die Wand, wenn sie beim Absenken in sich zusammensackt, nicht
seitlich ausweichen kann, sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung am Rand des
Dachs und/oder an einer ringförmigenVersteifung der Wand in Umfangsabständen gegeneinander
versetzt Rollen gelagert, die auf senkrechten Stäben des Gerüsts laufen.
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Wenn die zusammenfaltbare Wand gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal
in der Art eines Faltenbalges gewellt ist, sind die Stellen, in denen sich beim
Zusammensacken der Wand Falten bilden, vonvorneherein festgelegt, sodaß Falten unregelmäigerForm
und Größe nicht entstehen können und die Wand auch dann nicht am Gerüst hängenbleiben
kann, wenn das Gerüst waagrechte Stäbe aufweist, die die Wand in nur geringem Abstand
umgeben und untereinander große Abstände haben.
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Die Stabilität der Wand, beispielsweise gegen Winddruck, kann noch
dadurch erhöht-sein, daß die Wand an den Scheiteln ihrer Wellungen, vorzugsweise
an den nach außen weisenden Scheiteln, ringförmige Versteifungen aufweist. Die regelmäßige
Faltenbildung beim Zusammensasender Wand kann noch dadurch gefördert werden, wenn
die Wand an den nach innen weisenden Scheiteln ihresWellungen elastisch dehnbare
Zugringe aufweist, die sich zum Zusammensacken der Wand etas zusammenziehen. Die
Versteifungen oder Zugrince können in das Gewebe, das einen Bestandteil der Wand
bildet, eingewebt sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
und Fig. 2 eine nur teilweise gezeichnete Draufsicht eines erfindungsgemäßen Silos.
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Der dargestellte Silo' steht in der üblichen Weise auf einem Sockel
10 aus Beton und umfaßt einen insgesamt mit 12 bezeichneten Käfig, in dem eine Wand
14 aufgehängt ist. Inden Sockel 10 ist eine Austragevorrichtung 16 bekannter Bauart
eingebaut.
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Der Käfig 12 umfaßt senkrechte Rohre 18, die in gleichmäßigen Abständen
auf einem Kreis im Sockel 10 befestigt und durch in gleichmäßigen Höhenabständen
ringförmig angeordnete waagerechte Streben 20 miteinander verbunden sind. Der Käfig
12 ist außerdem durch sternförmig angeordnete Streben 22 versteift, die an den oberen
Enden der senkrechten Rohre 18 befestigt sind. An den Stoßstellen' der senkrechten
Rohre 18 und der waagerechten Streben 20 sind Knotenbleche 24 vorgesehen, die durch
Diagonalverspannungen 26 zusätzlich miteinander verbunden sein können.
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An den oberen Enden von drei um jeweils 1200 gegeneinander versetzten
Rohren 18 ist jeweils eine Umlenkrolle 28 gelagert; in Fig. 1 und 2 sind jeweils
nur zwei dieser Umlenkrollen sichtbar.
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Über jede Umlenkrolle 28 läuft eines sohn drei Seilen 30, die an einem
dachartigen Teil 32 der Silowand 14 befestigt sind und von den Umlenkrollen aus
senkrecht nach unten und durch den Sockel 10 hindurch zu einer gemeinsamen Seilwinde
34 geführt sind.
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Dås an den Seilen 30 hängende Dach 32 ist in sich starr, es kann
beispielsweise eine mit Blech gedeckte Holzkonstruktion sein oder aus Kunststoff
bestehen und weist eine luftdicht verschließbare Beschickungsluke 36 auf. Am Rand
des Dachs 32 sind, in Winkelabständen, die denjenigen der senkrechten Rohre 18 entsprechen,
Rollen 38 gelagert, die auf je einem senkrechten Rohr 18 laufen und dadurch das
Dach 32 beim Heben und Senken führen.
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Am Dach 32 hängt ein faltbarer Abschnitt 40 der Silowand; dieser
Wandabschnitt ist im wesentlichen zylindrisch und hat wie ein Faltenbalg Wellungen
42, die sich in radialen Ebenen über den gesamten Umfang dieses Wandabschnittes
erstrecken und sich zu eng aufeinanderliegenden Falten verformen, wenn das Dachteil
32 abgesenkt wird. Die Stellen, an denen sich die Scheitel der Wellungen 42 ausbilden,
können durch ringförmige Versteifungen 44 festgelegt sein. Der faltbare Wandabschnitt
40 kann aus kunststoffbeschichtetbm Gewebe bestehen und die ringförmdgen Versteifungen
können in dieses Gewebe eingewebt sein.
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Das untere Ende des faltbaren Wandabschnittes 40 ist an einem zylindrischen
Metallmantel 46 befestigt, der seinerseits in den Sockel 10 einbetoniert oder auf
andere Weise an ihm befestigt ist. Sämtliche Teile der Silowand 14 und ihre Verbindungen
sind luftdicht, so daß der Raum oberhalb des im Silo enthaltenen Futters nur durch
die Beschickungsluke 56 zu be- und entlüften ist.