DE1929294B2 - Verfahren zum Einkapseln von Flüssigkeitströpfchen - Google Patents
Verfahren zum Einkapseln von FlüssigkeitströpfchenInfo
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- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J13/00—Colloid chemistry, e.g. the production of colloidal materials or their solutions, not otherwise provided for; Making microcapsules or microballoons
- B01J13/02—Making microcapsules or microballoons
- B01J13/06—Making microcapsules or microballoons by phase separation
- B01J13/14—Polymerisation; cross-linking
- B01J13/16—Interfacial polymerisation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einkapseln 2r>
von Flüssigkeitströpfchen in einer Polyamidhaut durch Kondensieren eines Säurechlorids, welches mindestens
zwei COCI-Gruppen aufweist, mit einem Aminreaktionsteilnehmer, der mindestens zwei primäre oder
sekundäre Aminogruppen oder eine primäre und eine sekundäre Aminosäure besitzt, bei dem die Kondensation
in einer Emulsion der einzukapselnden Flüssigkeit in einer Trägerflüssigkeit durchgeführt wird und die
emulgierte einzukapselnde Flüssigkeit den einen dieser Reaktionsteilnehmer und die Trägerflüssigkeit den Ji
anderen enthält, wodurch die Kondensation an der Grenzfläche zwischen Tröpfchen und Trägerflüssigkeit
stattfindet.
Derartige Verfahren werden insbesondere bei der Herstellung kleiner bzw. sehr kleiner Kapseln, welche -to
polymere Kapselwände besitzen und als Kapselinhalt beispielsweise Flüssigkeit oder Feststoff einschließen,
wobei die Kapselwände durch Polykondensation von Reaktionsteilnehmern gebildet werden, verwendet.
Methoden zum Einkapseln durch Grenzflächenkondensation zwischen komplementären Reaktionsteilnehmern
sind beispielsweise aus der britischen Patentschrift 10 91 141 und aus der französischen Patentschrift
14 27 085 bekannt. Dort werden Reaktionen zum Herstellen verschiedener Polymertypen als Kapseiwandüngen
beschrieben. Viele solcher Reaktionen erfolgen zwischen einem Amin, welches einen mindestens
bifunktionellen Charakter besitzen muß, und einem bifunktionellen oder polyfunktionellen Säurechlorid.
Die bisher hauptsächlich verwendeten Amine besitzen « mindestens zwei primäre Aminogruppen, beispielsweise
Äthylendiamin. In vielen Fällen werden an das Kapselwandmaterial besondere Anforderungen gestellt,
beispielsweise bei der Verkapselung von Nahrungsmitteln oder von pharmazeutischen Stoffen, um spezielle «>
Freisetzungsbedingungen oder -zeiten oral verabreichter Substanzen zu erzielen.
Es sind zwar bereits Einkapselungen, beispielsweise Mikrokapseln mit Kapselwänden aus Gelatine-Gummiarabicum,
bekannt, welche die erforderliche Produktsi- hr>
cherheit bei der Einnahme gewährleisten. Das Verfahren zur Herstellung dieser Kapseln ist jedoch
kompliziert, und es ist erwünscht, die einfachen, raschen und wirksamen Arbeitsgänge der Kapselherstellung
durch Grenzflächen-Polykondensation zur Verfügung zu haben. Dabei ist nur eine einzige, im wesentlichen
rasche Reaktion unter Bildung einer voll entwickelten Kapselwandung notwendig, und die Arbeitsgänge
lassen sich leicht steuern, beispielsweise hinsichtlich der Größenbemessung, der Einheitlichkeit der Mikrokapseln
sowie auch der Eigenschaften der Wandung bzw. der Haut selbst, wobei die Ergebnisse gut reproduzierbar
sind. Diese Vorteile ergeben sich besonders bei der Herstellung von Polyamidkapseln aus Säurechloriden
und Diaminen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem Kapseln mit mit Sicherheit verdaulichen Kapselwänden erhalten werden.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, daß als Aminreaktionsteilnehmer
eine Aminocarbonsäure verwendet wird.
Diese Aminocarbonsäuren sind natürlich vorkommende Substanzen, welche im menschlichen und/oder
tierischen Stoffwechsel erforderlich sind und ungiftige Bestandteile von Nahrungsmitteln darstellen.
Geeignete Aminreaktionsteilnehmer sind Amincarbonsäuren mit mindestens zwei Aminogruppen, welche
zur Reaktion mit Säurechloriden fähig sind, beispielsweise Lysin, Arginin oder Cystin.
Die Herstellung der Kapseln wird in der im Prinzip bekannten Weise bewirkt, beispielsweise wie dies in der
vorgenannten britischen Patentschrift und der französischen Patentschrift dargelegt ist, wobei das Säurechlorid
und die Aminreaktionsteilnehmer jeweils in einer von zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten
eingeführt werden, von denen die eine das einzukapselnde Material darstellt und als sehr kleine Tröpfchen
innerhalb einer kontinuierlichen Phase der anderen Flüssigkeit vorliegt, wobei die Kapselwandung durch
Koridensationsreaktion an der Grenzfläche zwischen den Tröpfchen und der kontinuierlichen Phase erreicht
wird. Wenn daher beispielsweise eine organische Flüssigkeit einzukapseln ist, so besteht ein bevorzugtes
Verfahren darin, daß man das Säurechlorid dieser Flüssigkeit zugibt und eine Emulsion der organischen
Flüssigkeit in einer wäßrigen Flüssigkeit bildet. Nach einer solchen Bildung sehr kleiner Tröpfchen der
organischen Flüssigkeit, welche das Säurechlorid enthalten, wird die ausgewählte Aminocarbonsäure,
welche zweckmäßigerweise in einer alkalischen wäßrigen Lösung enthalten ist, zu der kontinuierlichen Phase
hinzugesetzt, woraufhin unter weiterem Rühren die Polykondensationsreaktion an der Grenzfläche organische
Flüssigkeit/Wasser erfolgt, was zu sehr kleinen Kapseln führt. Die Kapseln können dann abgetrennt,
gewaschen und getrocknet werden. Wenn eine wäßrige Flüssigkeit einzukapseln ist, wird die Aminocarbonsäure
der Flüssigkeit zugegeben, welche die Tröpfchen bildet, wobei die kontinuierliche Phase ein mit Wasser nicht
mischbares, geeignetes organisches Lösungsmittel ist, welchem das Säurechlorid zugesetzt wird.
Es sei bemerkt, daß die Aminocarbonsäuren gewöhnlich in Salzform vorliegen. Um die Amingruppen für die
Reaktion in einem solchen Falle verfügbar zu machen, sollten diese Substanzen daher in alkalischer Lösung
verwendet werden, beispielsweise in Gegenwart von Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat.
Von den Aminocarbonsäuren, welche für das erfindungsgemäße Verkapselungsverfahren geeignet
sind, werden befriedigende Ergebnisse mit Lysin
15
erhalten. Geeignet sind auch Cystin, Ornithin und 2,6-Diaminü-pimelinsäure. Ein anderes Beispiel eines
geeigneten Aminosäurereaktionsteilnehmers ist Histidin, welches nur eine einzige primäre Aminogruppe
aufweist Noch weitere, zur Verfügung stehende Glieder dieser Klasse sind Arginin und Hydroxylysin. Diese
Substanzen werden in alkalischem Medium verwendet.
Beispiele von geeigneten Säurechloriden sind Adipoylchlorid,
Sebacoylchlorid, Aceloylchlorid, Terephthaloylchlorid,
Dimersäurechlorid, Trimersäurechlorid, Trimesoylchlorid sowie andere in der oben zitierten
britischen und französischen Patentschrift namentlich aufgeführte Substanzen.
Adipoylchlorid ist wegen seiner Ungiftigkeit besonders bevorzugt.
Die verwendete wäßrige Phase kann bisweilen auch andere Substanzen, insbesondere Dioie oder Polyole,
enthalten, welche die Funktion als Reaktionsteilnehmer besitzen können. Verbindungen dieser Art, welche
Nahrungsmittelqualität besitzen, sind Glycole und andere Polyole wie Propylenglycol, Glycerin und Sorbit.
Im folgenden sind einige Beispiele der Einkapselung gemäß der Erfindung unter Verwendung von Lysin,
NH2-(Ch2J4-CH(COOH)-NH2 als Diaminosäure
gegeben. In jedem Beispiel ist die eingekapselte 2r)
Flüssigkeit das Diphenyl in flüssiger Form oberhalb seines Schmelzpunktes (69°C), so daß die fertigen
Kapseln die Substanz in fester Form, welche durch die erzeugte Polyamidhaut eingeschlossen ist, enthalten.
In jedem nachstehenden Falle wird das Adipoylchlorid bei einer Temperatur von 70° C oder darüber in
geschmolzenem Diphenyl aufgelöst, und es werden sehr kleine Tröpfchen dieser Lösung (zur Erzielung der
fertigen Kapseln) erhalten, indem man diese Lösung unter Rühren in einer angegebenen Wassermenge S5
dispergiert. Das als Hydrochlorid zugeführte Lysin wird dann dem Wasser in Form einer wäßrig-alkalischen
Lösung zugesetzt. Daraufhin wird die Polykondensierungsreaktion unter nachfolgendern, einhalb bis einstündigem
Rühren bewirkt, wobei die Kapselwandungen (auf Basis Polyamid) erzeugt werden. In befriedigender
Weise werden sehr kleine Kapseln erzielt, beispielsweise weniger als 100 Mikron, vorzugsweise weniger als
20 Mikron.
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
30,0 ecm Wasser
Lösung 1 50,0 g Diphenyl
10,0 g Adipoylchlorid
5,0 g Dimersäurechlorid (mit einem Gehalt an 20% Trimersäurechlorid)
5,0 g Dimersäurechlorid (mit einem Gehalt an 20% Trimersäurechlorid)
" Lösung 2 11,0g Lysin HCI
5,0 g Na2COj
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
5,0 g Na2COj
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
Die Arbeitsweise ist hier wiederum wie im Beispiel 1
mit der Ausnahme, daß die kontinuierliche wäßrige Phase 0,2 g eines teilweise hydrolysierten Polyvinylalkohole
als Dispergiermittel enthält. Die Mikrokapseln werden durch Filtrieren bei 60° C abgetrennt.
Lösung 1 50,0 g Diphenyl
10,0 g Adipoylchlorid
Lösung 2 11,0 g Lysin · HCI
55,0 ecm NaOH-Lösung(10%ig)
30,0 ecm Wasser (auf 70° C erwärmt)
30,0 ecm Wasser (auf 70° C erwärmt)
Lösung 1 wird in 600 ecm (auf 75° C erwärmtes)
Wasser dispergiert und Lösung 2 hinzugesetzt. Man läßt das Gemisch unter fortwährendem Rühren (1000 U/
min) sich auf Raumtemperatur abkühlen. Die gebildeten Kapseln werden abfiltriert und mit entionisiertem
Wasser gewaschen.
Lösung 1 50,0 g Diphenyl
10,0 g Adipoylchlorid
5,0 g Dimersäurechlorid (mit einem Gehalt an 20% Trimersäurechlorid)
5,0 g Dimersäurechlorid (mit einem Gehalt an 20% Trimersäurechlorid)
Lösung 2 11,0g Lysin HCl
55,0 g NaOH (10%ige Lösung)
45
Lösung 1 50,0 g Diphenyl
10,0 g Adipoylchlorid
5,0 g Dimersäurechlorid
5,0 g Dimersäurechlorid
Lösung 2 11,0g Lysinhydrochlorid
55,0 g NaOH (10%ige Lösung)
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
Die Wassermenge zum Dispergieren der Lösung 1 besteht aus 600 ecm Wasser mit einem Gehalt an 3,0 g
Polyvinylalkohol und ist auf 85°C erwärmt. Die Lösung 1 wird auf etwa 75°C erwärmt und in etwa
300 ecm der obigen Polyvinylalkohollösung unter Verwendung eines Waring-Mischers dispergiert. Die
sich ergebende Emulsion verdünnt man mit der restlichen Lösung, und man rührt (mit 300 U/min)
während des Zusetzens der Lösung 2. Der Ansatz wird bei etwa 60°C zentrifugiert, wobei die Diphenylmikrokapseln
mit Wandungen auf Polyamidbasis abgetrennt werden. Die Analyse mit einer herkömmlichen Vorrichtung
zeigt eine mittlere Partikelgröße von 8 Mikron Kapseldurchmesser. Wie oben hergestellte Kapseln sind
speziell brauchbar für die fungistatische Wirkung des Diphenyls in Überzügen auf Zitrusfrüchten.
Lösung 1
Lösung 2
Lösung 2
50,0 g
11,0 g
11,0 g
Diphenyl
Adipoylchlorid
Adipoylchlorid
11,0 g Lysinhydrochlorid
5,0 g Na2CO3
5,0 g Glycerin
30,0 ecm Wasser
30,0 ecm Wasser
Die Lösung 1 wird auf 80°C erhitzt und mit Hilfe von
Ultraschallrührung in 600 ecm Wasser dispergiert, welche 0,2 g Polyvinylalkohol enthält und eine Temperatur
von 80°C besitzt. Es ergeben sich extrem kleine Tröpfchen. Die Emulsion wird in ein anderes Gefäß
überführt und während des Zusetzens der Lösung 2 in gewöhnlicher Weise gerührt. Durch die beschriebene
Grenzflächenkondensation werden Mikrokapseln gebildet. Man läßt diese sich absetzen, entfernt sie dann
durch Abfiltrieren und trocknet an der Luft.
Eine andere Diaminosäure in Form der natürlich vorkommenden Aminosäure Cystin, nämlich das links-
ehende !-Cystin
HOOC-CH(NH2)-CH2-SS-CH2-CH(NH2)-COOH
rd ebenfalls bei der rwendet, wie dies ranschaulicht ist.
Bildung von Mikrokapseln in dem folgenden Beispiel Lösung 2
isung 1
25,0 g 55 g
Diphenyl Adipoylchlorid 5,5 g Cystin
4,0 g Na2CO3
2,5 g Glycerin
150,0 ecm Wasser
4,0 g Na2CO3
2,5 g Glycerin
150,0 ecm Wasser
Die Lösung 1 wird auf 72° C erwärmt und in der Lösung von 0,1 g Polyvinylalkohol in 300 ecm Wasser
unter Verwendung eines Laboratoriumsrührers dispergiert, wonach man Ultraschallrührung verwendet. Man
erhält extrem kleine Tröpfchen. Die Lösung 2 wird dann unter Rühren hinzugesetzt Man läßt die Kapseln sich
absetzen, trennt sie dann durch Filtrieren ab, wäscht und trocknet an der Luft Die mikroskopische Beobachtung
bestätigt die Bildung von Mikrokapseln.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Einkapseln von Flüssigkeitströpfchen in einer Polyamieiiaut durch Kondensieren "■ eines Säurechlorids, welches mindestens zwei COCI-Gruppen aufweist, mit einem Aminreaktionsteilnehmer, der mindestens zwei primäre oder sekundäre Aminogruppen oder eine primäre und eine sekundäre Aminosäure besitzt, bei dem die m Kondensation in einer Emulsion der einzukapselnden Flüssigkeit in einer Trägerflüssigkeit durchgeführt wird und die emulgierte einzukapselnde Flüssigkeit den einen dieser Reaktionsteilnehmer und die Trägerflüssigkeit den anderen enthält, i"> wodurch die Kondensation an der Grenzfläche zwischen Tröpfchen und Trägerflüssigkeit stattfindet, dadurch gekennzeichnet, daß als Aminreaktionsteilnehmer eine Aminocarbonsäure verwendet wird. 2»
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