DE1927698A1 - Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem LysinInfo
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Description
Kennzeichen 2086
Dr. F. Zumstein - Dr. E. Assmann
Dr. R. Kcen-gjberger
Dipl. Fhys. R. Holzhauer
Dipl. Fhys. R. Holzhauer
Patentanwälte
STAMICARBON N.V., HEERLEN (die Niederlande)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem
Lysin durch optische Spaltung eines Gemisches aus L- und D-Lysin. Unter einem
Gemisch von L- und D-Lysin ist hier zugleich das Racemat von Lysin und- Gemische
des Racemats mit dem L- und/oder D-Isomeren zu verstehen.
Ein solches Verfahren lässt sich auf bekannte Weise (siehe z.B. die
britische Patentschrift 1.075.079) durch Salzbildung des optisch zu spaltenden Lysins mit einem der optischen Antipoden von a-PhenoxypropionsMure durchführen.
Bei der praktischen Durchführung dieses bekannten Verfahrens werden bei
Salzbildung mit D - a-Phenoxypropionsäure eine am Salz von D-Lysin mit D-Cf-Phenoxypropionsäure
(DD-SaIz) reiche Lösung und eine am Salz von L-Lysin mit D-C\-Phenoxypropionsäure
(LD-SaIz) reiche, feste Phase erhalten. Bei Salzbildung mit L-Ct-Phenoxypropionsäure
werden eine am Salz von L-Lysin mit L-a-Phenoxypropionsäure (LL-SaIz) reiche Lösung und eine am Salz von D-Lysin mit L-a-Phenoxypropionsäure
(DL-SaIz) reiche, feste Phase erhalten.
Es Wurde nun überraschenderweise gefunden, dass bei Salzbildung des
optisch zu spaltenden Lysins mit optisch unreiner fi-Phenoxypropionsäure. eine
feste Phase erhalten wird, aus der optisch aktives Lysin gewonnen werden kann, das eine höhere optische Reinheit besitzt als die für die Salzbildung angewandte
Cjf-Phenoxypropionsäure, und dass dabei die Ausbeute in der gleichen Grössenordnung
liegt als bei Salzbildung mit .optisch reiner L- oder D-cc-PhenoxypropionsSure. Es
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stellt sich heraus, dass z.B. bei Salzbildung mit a-Phenoxypropionsäure, die
zu 80 % aus D-Antipode und zu 20 % aus L-Antipode besteht, eine feste Phase erhalten wird, aus der L-Lysin mit einer optischen Reinheit von 98 % gewonnen
werden kann, während man eine optisch Reinheit von maximal 80 % erwarten würde.
Ferner hat sich ergeben, dass zur Erhaltung einer optischen Reinheit
des gewünschten Endproduktes, welche höher ist als die der für die Salzbildung angewandten, optisch unreinen α-Phenoxypropionsäure die optische Reinheit dieser
a-PhenoxypropionsMure über 70 % liegen soll.
Die Erfindung sieht somit ein Verfahren zur Herstellung von optisch
aktiyem Lysin durch optische Spaltung eines Gemisches aus L- und D-Lysin unter
Salzbildung mit optisch aktiver OC-Phenoxypropionsäure vor, das hierdurch gekennzeichnet
ist, dass man die Salzbildung mit optisch unreiner a-Phenoxypropionsäure
mit einer optischen Reinheit von über 70 % durchführt und man festes
Salz abscheidet, dessen Lysinanteil eine höhere optische Reinheit besitzt als die für die Salzbildung angewandte a-Phenoxypropionsäure. Es stellt sich heraus,
dass die optische Reinheit der o:-Phenoxypropionsäure, welche aus dem erfindungsgeraäss
abgeschiedenen, festen Salz zurückgewonnen werden kann, gleichfalls höher ist als die der verwendeten a-Phenoxypropionsäure. Es erweist sich sogar
als möglich, festes Salz abzuscheiden, aus dem nahezu völlig optisch reine OC-Phenoxypropionsäure zurückgewonnen werden kann.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren ist der grosse Vorteil verbunden,
dass die Verluste an a-Phenoxypropionsäure, welche bei Durchführung der optischen
Spaltung in grosstechnischem Massstab stets eintreten, durch optisch unreine
a-Phenoxypropionsäure zu erganzen sind, was eine nicht unbedeutende Einsparung
bedeutet.
Ebenso wie das bekannte Verfahren,lässt sich das erfindungsgemässe
Verfahren auf verschiedene Weise durchführen. Vorzugsweise wird das abzuscheidende,
feste Salz dadurch erhalten, dass man das beider Salzbildung anfallende Gemisch von diastereoisomeren Salzen in festem Zustand einer selektiven Gegenstromextraktion
unterzieht; in diesem Falle werden nämlich die günstigsten Resultate in bezug auf Ausbeute und optische Reinheit erzielt. Es stellt sich
heraus, dass sich Methanol überaus als Lösungsmittel fflr die selektive Gegenstromextraktion
eignet; es sind aber auch andere. Lösungsmittel, z.B. Äthanol-Wasser-Gemische,
n-Propanol-Wasser-Gemisehe und Aceton-Wasser-Gemische, zu
verwenden«
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Die Temperatur, bei der die selektive Gegenstromextraktion durchgeführt
wird, kann variiert werden. Ebenso wie beim bekannten Verfahren werden
beim erfindungsgemässen Verfahren optimale Ergebnisse erzielt, wenn die Gegenstromextraktion
mit Methanol bei etwa 35 C erfolgt.
Die Rückgewinnung und Rezirkulierung der angewandten g-PhenqxypropionsHure,
die Gewinnung des gewünschten, optisch aktiven Lysins, die Racemisierung
des nicht gewünschten, optisch aktiven Lysins und die darauffolgende Rezirkulierung
des erhaltenenen Racemats können beim erfindungsgemässen Verfahren auf
verschiedene Weise, und zwar unter Anwendung an sich bekannter Methoden, stattfinden.
; . Die Erfindung wird an Hand nachfolgender Beispiele näher erläutert;
diese Beispiele stellen jedoch keine Einschränkung der Erfindung dar.
. Portionen zu je 50 g trocknen Salz, erhalten durch Trocknung einer
Lösung äquivalenter Mengen an racemischem Lysin und zu 80 % aus D-Antipode und zu 20 % aus L-Antipode bestehender a-Phenoxypropionsäure in Wasser, werden
drei aufeinanderfolgenden Extraktionen unterzogen.
Die erste Extraktion jeder Portion aus 50 g trocknem Salz erfolgt mit 139 g Filtrat der zweiten Extraktion einer anderen Portion und jede zweite
Extraktion mit 134 g Filtrat der dritten Extraktion einer anderen Portion, während jede dritte Extraktion mit 130 g Methanol stattfindet. Die Extraktionen
erfolgen durch Rühren des Feststoffes mit der Flüssigkeit bei einer Temperatur
von etwa 35 C und durch darauffolgende Filtrierung. Bei der ersten Extraktion wird 35 min, bei der zweiten 20 min und bei der dritten Extraktion 11 min gerUhrt.
Nach der dritten Extraktion wird der aus 17,1 g festem Salz und
5,6 g Methanol bestehende Rückstand in Wasser gelöst. Nach Entfernung des Methanols aus der so erhaltenenen wässrigen Lösung wird durch Ansäuerung mit
Salzsäure die a-Phenoxypropionsäure frei gemacht und anschliessend mit Toluol extrahiert. Erhalten werden (je ursprüngliche Portion von 50 g trocknem Salz)
9,1 g nahezu ganz optisch reine D-a-Phenoxypropionsäure (optische Reinheit
über 99,5 %), gelöst in Toluol, und eine wässrige Lösung, welche 10 g L-LysInmonohydrochlorid
enthält (Ausbeute 68,4 %, berechnet auf L-Lysin im Ausgangsprodukt)
, mit einer spezifischen Drehung von ·
20
* = + 26,0 (c = 10, 6 N HCl),
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was einer optischen Reinheit von 98 % entspricht. Das erhaltene L-Lysinmonohydrochlorid
ist also mit 0,2 g D-Lysinmonohydrochlorid verunreinigt.
Beispiel II .
Portionen zu je 50 g trocknen! Salz, erhalten auf gleiche Weise wie
im Beispiel I, jedoch jetzt mit c-Phenoxypropionsäure, welche zu 75 % aus
D-Antipode und zu 25 % aus L-Antipode besteht, werden drei aufeinanderfolgenden
Extraktionen unterzogen. Die erste Extraktion jeder Portion erfolgt mit 149 g Filtrat der zweiten Extraktion einer anderen Portion und jede zweite
Extraktion mit 140 g Filtrat der dritten Extraktion einer anderen Portion,
während jede dritte Extraktion mit 130 g Methanol stattfindet. Die Extraktionen und die Aufarbeitung des Rückstands nach der dritten Extraktion erfolgen auf
gleiche Weise wie im Beispiel J.
Erhalten werden 8 g nahezu optisch reine D-cc-Phenoxypropionsäure und
8,8 g L-Lysinemonohydrochlorid mit einer optischen Reinheit von 95 % (Ausbeute
60 %, bezogen auf L-Lysin im Ausgangsprodukt).
Portionen zu je 50 g trocknem Salz, erhalten auf gleiche Weise wie
im Beispiel I, jedoch jetzt mit a-Phenoxypropionsäure, welche zu 95 % aus D-Antipode
und zu 5 % aus L-Antipode besteht, werden drei aufeinanderfolgenden Extraktionen unterzogen. Die erste Extraktion jeder Portion erfolgt mit 138 g
Filtrat der zweiten Extraktion einer anderen Portion, jede zweite Extraktion mit 134 g der dritten Extraktion einer anderen Portion, und jede dritte Extraktion
mit 130 g Methanol. Die Extraktionen und das Aufarbeiten des Rückstands
nach der dritten Extraktion werden auf gleiche Weise wie im Beispiel I durchgeführt. . '
Erhalten werden 10,3 g nahezu optisch reine D-a-Phenoxypropionsäure
und 11,3 g L-Lysimnonohydrochlorid mit einer optischen Reinheit von 99 % (Ausbeute
77 %, bezogen auf L-Lysin im Ausgangsprodukt).
Aus 23,4 g DL-Lysin und 26,6 g α-Phenoxypropionsäure, welche zu 80 %
aus D-Antipode und zu 20 % aus L-Antipode besteht, werden 50 g trocknes Salz hergestellt. Das erhaltene Salz wird anachliessend bei 60 0C 1 Stunde lang mit
50 g Methanol gerührt. Das Gemisch wird auf 35 °C gekühlt und noch eine halbe
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Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Der nicht gelöste Feststoff wird ab-
* filtriert und bei 35 0C 20 min lang mit 30 g Methanol gerührt. Anschliessend
wird der Feststoff wieder abfiltriert und bei 35 °C 20 min lang mit 40 g Methanol
gerührt. Schliesslich wird das Gemisch filtriert, der Feststoff auf dem Filter mit 10 g Methanol gewaschen und anschliessend getrocknet. Erhalten werden
19,6 Trockensalz.
Das erhaltene Salz wird danach in verdünnter Salzsäure gelöst und die dabei freigewordene ct-Phenoxypropionsäure wird mit Toluol extrahiert. Es
bleibt dann eine wässrige Lösung zurück, welche 11,5 g L-Lysinmonohydrochlorid
mit einer optischen Reinheit von 90 % enthält. Die Ausbeute beträgt 87,5 %,
bezogen auf das L-Lysin im Ausgangsprodukt.
In 18,6 g Wasser werden 14,6 g DL-Lysin, 9,96 g D-Oc-Phenoxypropionsaure
und 6,64 g DL-ct-Phenoxypropionsäure durch Erhitzung gelöst. Nach Kühlung
der Lösung auf Zimmertemperatur werden in einer Stunde 90 g« Äthanol unter
Rühren tropfenweise beigegeben. Während dieser tropfenweise Zugabe des Äthanols
wird mit 0,2 g reinem LD-SaIz geimpft. Nach Beigabe sämtliches Äthanols wird
das Rühren noch eine halbe Stunde fortgesetzt. Anschliessend wird filtriert und der Feststoff auf dem Filter mit 20 g Äthanol (96 Gew.%) gewaschen. Nach
Trocknung werden 8,3 g Salz erhalten, das auf gleiche Weise wie im Beispiel IV .aufgearbeitet wird.
Erhalten wird eine wässrige Lösung, welche 4,8 g L-Lysinmonohydrochlorid
(Ausbeute 53 %, bezogen auf das L-Lysin im Ausgangsprodukt) mit einer
optischen Reinheit von 94 % enthält. Die beim Aufarbeiten erhaltene D-a-Phenoxypropionsäure
ist nahezu völlig optisch rein.
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Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin durch optische Spaltung eines Gemisches aus L- und D-Lysin unter Salzbildung mit optisch aktiver oc-PhenoxypropionsMure, dadurch gekennzeichnet, dass man die Salzbildung mit optisch unreiner α-PhenoxypropionsMure mit einer optischen Reinheit von über 70 % durchführt und· man festes Salz abscheidet, dessen Lysinanteil eine höhere optische Reinheit besitzt als die für die Salzbildung angewandte a-Phenoxypropionsäure.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das bei der Salzbildung erhaltene Gemisch von diastereoisomeren Salzen in festem Zustand einer selektiven Gegenstromextraktion unterzieht.
- 3..Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Gegenstromextraktion mit Methanol erfolgt.
- 4..Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die selektive Gegenstromextraktion bei etwa 35 C stattfindet.
- 5..Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin, wie es im wesentlichen beschrieben wurde.
- 6. Verfahren zur Herstellung von optisch aktivem Lysin, wie es an Hand der Beispiele näher erläutert wurde.
- 7. Optisch aktives Lysin oder eine Verbindung desselben, erhalten durch Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.909849/1506
Applications Claiming Priority (2)
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NL6807773A NL6807773A (de) | 1968-05-31 | 1968-05-31 |
Publications (3)
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DE1927698B2 (de) | 1977-06-30 |
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GB1257955A (de) | 1971-12-22 |
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Legal Events
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